Euer persönliches Lieblingsalbum

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sharkattack2
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von sharkattack2 »

Thomas L hat geschrieben: 06.11.2019 10:21 Pink Floyd - The Wall

Knapp vor Animals und The Fragile, die sich den zweiten Platz teilen.
Bei mir stehen drei Exemplare dieses Werkes auf Vinyl (eins ist so durchgenudelt wie keine andere meiner Scheiben), eins auf CD sowie die beiden Live-Alben im Regal. VHS-Kassette, DVDs, Poster im Flur, zwei T-shirts, Kaffee-Becher im Büro sind ebenfalls vorhanden.
Volles Programm also. Ausser die beiden oben genannten Alben habe ich kein anderes Album so oft gehört wie dieses.
Mother ist für mich immer noch der größte Song aller zeiten und nach dem dem Tripple Nobody Home / Vera / Bring the Boys Back Home wischt Comfortably Numb mit mir den Boden auf. Unglaubliche zwölfeinhalb Minuten Musikgeschichte.
Der Rest fällt natürliche in keinster Weise irgendwie ab. Von In The Flesh bis zum grandiosen Finale, die komplette Vollbedienung.
Am 30. November wird dieses Monument nun 40 Jahre alte, klingt null angestaubt und irgendwie aktueller den je.
...seh icke getz erst. :o
Hier stimmt so einiges, könnte nahezu unterschreiben...allerdings fängt die (göttliche) 2.te LP/CD Scheibe dieses Meisterwerkes mit einem meinen Faves's von PF, schlechthin, an: "Hey You". Dieses Tripple, also Hey You/Is There Anybody Out There/Nobody Home ist, für mich, wohl die der beste Einstieg inne 2.te LP/CD Seite eines Doppel-Albums inner Musik-History... :sabber:
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Perry Rhodan »

sharkattack2 hat geschrieben: 21.11.2019 16:33
Thomas L hat geschrieben: 06.11.2019 10:21 Pink Floyd - The Wall

Knapp vor Animals und The Fragile, die sich den zweiten Platz teilen.
Bei mir stehen drei Exemplare dieses Werkes auf Vinyl (eins ist so durchgenudelt wie keine andere meiner Scheiben), eins auf CD sowie die beiden Live-Alben im Regal. VHS-Kassette, DVDs, Poster im Flur, zwei T-shirts, Kaffee-Becher im Büro sind ebenfalls vorhanden.
Volles Programm also. Ausser die beiden oben genannten Alben habe ich kein anderes Album so oft gehört wie dieses.
Mother ist für mich immer noch der größte Song aller zeiten und nach dem dem Tripple Nobody Home / Vera / Bring the Boys Back Home wischt Comfortably Numb mit mir den Boden auf. Unglaubliche zwölfeinhalb Minuten Musikgeschichte.
Der Rest fällt natürliche in keinster Weise irgendwie ab. Von In The Flesh bis zum grandiosen Finale, die komplette Vollbedienung.
Am 30. November wird dieses Monument nun 40 Jahre alte, klingt null angestaubt und irgendwie aktueller den je.
...seh icke getz erst. :o
Hier stimmt so einiges, könnte nahezu unterschreiben...allerdings fängt die (göttliche) 2.te LP/CD Scheibe dieses Meisterwerkes mit einem meinen Faves's von PF, schlechthin, an: "Hey You". Dieses Tripple, also Hey You/Is There Anybody Out There/Nobody Home ist, für mich, wohl die der beste Einstieg inne 2.te LP/CD Seite eines Doppel-Albums inner Musik-History... :sabber:
Natürlich ist "The Wall" ein tolles Album, welches ich auch heute noch sehr gerne höre!
So ganz in die Lobeshymnen kann ich aber nicht einstimmen.
Für mich kann sich Rick Wright hier viel zu wenig entfalten. Roger Waters hat ihn komplett in den
Hintergrund gedrängt. Die stärksten Momente hat "The Wall", wenn David Gilmour zeigen kann, was er drauf hat. Aber auch er ist hier (leider) nur in 2. Reihe.
"The Wall" ist ja fast schon ein Soloalbum von Waters und weniger Pink Floyd.
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Perry Rhodan »

waltersobchak hat geschrieben: 21.11.2019 15:26 UFO – Strangers in the night


Walter ist zarte 13 einhalb aber schon schwer into Metal. Scorps, Kiss, Purple etc.
Auch Outfit mäßig schon klare Abgrenzung zur damals vorherrschenden Popper-Kacke.
Jeans-Jacke, hautenge Jeans und Adidas Allround waren Pflicht.

Tipp vom Kollegen: Kauf dir die o.g. Scheibe. Spielt der kleine Bruder vom Scorps-Rudi
mit. Der ist mega.
Gesagt getan. Doppel LP geil. Kriegt man mehr Musik fürs knappe Taschengeld.
Aufgeklappt Bilder angesehen, ja sieht schon mal geil aus.

Dann die A-Seite. Was soll ich sagen? Natural thing, out in the, only you can und Dr. Dr.
Ich war geflasht hoch zehn. Nochmal und nochmal. Erster Tag nur die A-Seite gehört, alles weitere
kam später.
Parker/Way eine Macht am Rhythmus. Raymond abwechselnd Klampfe und Keys.
Der unaufgeregte, klare, selbstbewusste Gesang von Mogg.
Und natürlich und vor allem MS.
Das Rotzen der V im Rhythmus, diese unglaubliche Präzision in den Solis.
Das war für mich nicht von dieser Welt. Allein wie er bei Out in the Streets das Solo
zum Ende hin auflöst, ist einfach zum niederknien.
Zwar war ich von Lizzys L&D (Die knapp unterlag in dieser Rubrik)
Gitarremäßig schon eingependelt und verwöhnt aber das hier, war für mich noch eine
Stufe drüber.

Im Laufe der Woche dann den Rest der Scheibe kennengelernt. Viel dazu zu schreiben,
macht keinen Sinn. Die Songs sind und bleiben unsterblich.

Leadgitarre mäßig für mich der Gipfel. MS hat sich damit selbst ein Denkmal geschaffen
und da ist es auch egal, wie hohl und verstrahlt er heutzutage oft rüberkommt.
Unglaublich toll und geil dieses Album von UFO!
Auch heute noch, eines der besten Hard Rock Live-Alben überhaupt!
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Frank2 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 21.11.2019 19:37
waltersobchak hat geschrieben: 21.11.2019 15:26 UFO – Strangers in the night


Walter ist zarte 13 einhalb aber schon schwer into Metal. Scorps, Kiss, Purple etc.
Auch Outfit mäßig schon klare Abgrenzung zur damals vorherrschenden Popper-Kacke.
Jeans-Jacke, hautenge Jeans und Adidas Allround waren Pflicht.

Tipp vom Kollegen: Kauf dir die o.g. Scheibe. Spielt der kleine Bruder vom Scorps-Rudi
mit. Der ist mega.
Gesagt getan. Doppel LP geil. Kriegt man mehr Musik fürs knappe Taschengeld.
Aufgeklappt Bilder angesehen, ja sieht schon mal geil aus.

Dann die A-Seite. Was soll ich sagen? Natural thing, out in the, only you can und Dr. Dr.
Ich war geflasht hoch zehn. Nochmal und nochmal. Erster Tag nur die A-Seite gehört, alles weitere
kam später.
Parker/Way eine Macht am Rhythmus. Raymond abwechselnd Klampfe und Keys.
Der unaufgeregte, klare, selbstbewusste Gesang von Mogg.
Und natürlich und vor allem MS.
Das Rotzen der V im Rhythmus, diese unglaubliche Präzision in den Solis.
Das war für mich nicht von dieser Welt. Allein wie er bei Out in the Streets das Solo
zum Ende hin auflöst, ist einfach zum niederknien.
Zwar war ich von Lizzys L&D (Die knapp unterlag in dieser Rubrik)
Gitarremäßig schon eingependelt und verwöhnt aber das hier, war für mich noch eine
Stufe drüber.

Im Laufe der Woche dann den Rest der Scheibe kennengelernt. Viel dazu zu schreiben,
macht keinen Sinn. Die Songs sind und bleiben unsterblich.

Leadgitarre mäßig für mich der Gipfel. MS hat sich damit selbst ein Denkmal geschaffen
und da ist es auch egal, wie hohl und verstrahlt er heutzutage oft rüberkommt.
Unglaublich toll und geil dieses Album von UFO!
Auch heute noch, eines der besten Hard Rock Live-Alben überhaupt!
Ich würde fast behaupten DAS beste :D
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Perry Rhodan »

Frank2 hat geschrieben: 21.11.2019 19:53
Perry Rhodan hat geschrieben: 21.11.2019 19:37
waltersobchak hat geschrieben: 21.11.2019 15:26 UFO – Strangers in the night


Walter ist zarte 13 einhalb aber schon schwer into Metal. Scorps, Kiss, Purple etc.
Auch Outfit mäßig schon klare Abgrenzung zur damals vorherrschenden Popper-Kacke.
Jeans-Jacke, hautenge Jeans und Adidas Allround waren Pflicht.

Tipp vom Kollegen: Kauf dir die o.g. Scheibe. Spielt der kleine Bruder vom Scorps-Rudi
mit. Der ist mega.
Gesagt getan. Doppel LP geil. Kriegt man mehr Musik fürs knappe Taschengeld.
Aufgeklappt Bilder angesehen, ja sieht schon mal geil aus.

Dann die A-Seite. Was soll ich sagen? Natural thing, out in the, only you can und Dr. Dr.
Ich war geflasht hoch zehn. Nochmal und nochmal. Erster Tag nur die A-Seite gehört, alles weitere
kam später.
Parker/Way eine Macht am Rhythmus. Raymond abwechselnd Klampfe und Keys.
Der unaufgeregte, klare, selbstbewusste Gesang von Mogg.
Und natürlich und vor allem MS.
Das Rotzen der V im Rhythmus, diese unglaubliche Präzision in den Solis.
Das war für mich nicht von dieser Welt. Allein wie er bei Out in the Streets das Solo
zum Ende hin auflöst, ist einfach zum niederknien.
Zwar war ich von Lizzys L&D (Die knapp unterlag in dieser Rubrik)
Gitarremäßig schon eingependelt und verwöhnt aber das hier, war für mich noch eine
Stufe drüber.

Im Laufe der Woche dann den Rest der Scheibe kennengelernt. Viel dazu zu schreiben,
macht keinen Sinn. Die Songs sind und bleiben unsterblich.

Leadgitarre mäßig für mich der Gipfel. MS hat sich damit selbst ein Denkmal geschaffen
und da ist es auch egal, wie hohl und verstrahlt er heutzutage oft rüberkommt.
Unglaublich toll und geil dieses Album von UFO!
Auch heute noch, eines der besten Hard Rock Live-Alben überhaupt!
Ich würde fast behaupten DAS beste :D
Es wurde wohl einiges im Studio nachbearbeitet (ähnlich wie bei "Unleashed In the East"), was mir aber bei diesem Ergebnis vollkommen egal ist! :pommes:
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Frank2 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 21.11.2019 20:10
Frank2 hat geschrieben: 21.11.2019 19:53
Perry Rhodan hat geschrieben: 21.11.2019 19:37
waltersobchak hat geschrieben: 21.11.2019 15:26 UFO – Strangers in the night


Walter ist zarte 13 einhalb aber schon schwer into Metal. Scorps, Kiss, Purple etc.
Auch Outfit mäßig schon klare Abgrenzung zur damals vorherrschenden Popper-Kacke.
Jeans-Jacke, hautenge Jeans und Adidas Allround waren Pflicht.

Tipp vom Kollegen: Kauf dir die o.g. Scheibe. Spielt der kleine Bruder vom Scorps-Rudi
mit. Der ist mega.
Gesagt getan. Doppel LP geil. Kriegt man mehr Musik fürs knappe Taschengeld.
Aufgeklappt Bilder angesehen, ja sieht schon mal geil aus.

Dann die A-Seite. Was soll ich sagen? Natural thing, out in the, only you can und Dr. Dr.
Ich war geflasht hoch zehn. Nochmal und nochmal. Erster Tag nur die A-Seite gehört, alles weitere
kam später.
Parker/Way eine Macht am Rhythmus. Raymond abwechselnd Klampfe und Keys.
Der unaufgeregte, klare, selbstbewusste Gesang von Mogg.
Und natürlich und vor allem MS.
Das Rotzen der V im Rhythmus, diese unglaubliche Präzision in den Solis.
Das war für mich nicht von dieser Welt. Allein wie er bei Out in the Streets das Solo
zum Ende hin auflöst, ist einfach zum niederknien.
Zwar war ich von Lizzys L&D (Die knapp unterlag in dieser Rubrik)
Gitarremäßig schon eingependelt und verwöhnt aber das hier, war für mich noch eine
Stufe drüber.

Im Laufe der Woche dann den Rest der Scheibe kennengelernt. Viel dazu zu schreiben,
macht keinen Sinn. Die Songs sind und bleiben unsterblich.

Leadgitarre mäßig für mich der Gipfel. MS hat sich damit selbst ein Denkmal geschaffen
und da ist es auch egal, wie hohl und verstrahlt er heutzutage oft rüberkommt.
Unglaublich toll und geil dieses Album von UFO!
Auch heute noch, eines der besten Hard Rock Live-Alben überhaupt!
Ich würde fast behaupten DAS beste :D
Es wurde wohl einiges im Studio nachbearbeitet (ähnlich wie bei "Unleashed In the East"), was mir aber bei diesem Ergebnis vollkommen egal ist! :pommes:
Ist mir bekannt und ebenfalls wurscht :D
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Raubfisch
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Raubfisch »

waltersobchak hat geschrieben: 21.11.2019 15:26 UFO – Strangers in the night


Walter ist zarte 13 einhalb aber schon schwer into Metal. Scorps, Kiss, Purple etc.
Auch Outfit mäßig schon klare Abgrenzung zur damals vorherrschenden Popper-Kacke.
Jeans-Jacke, hautenge Jeans und Adidas Allround waren Pflicht.

Tipp vom Kollegen: Kauf dir die o.g. Scheibe. Spielt der kleine Bruder vom Scorps-Rudi
mit. Der ist mega.
Gesagt getan. Doppel LP geil. Kriegt man mehr Musik fürs knappe Taschengeld.
Aufgeklappt Bilder angesehen, ja sieht schon mal geil aus.

Dann die A-Seite. Was soll ich sagen? Natural thing, out in the, only you can und Dr. Dr.
Ich war geflasht hoch zehn. Nochmal und nochmal. Erster Tag nur die A-Seite gehört, alles weitere
kam später.
Parker/Way eine Macht am Rhythmus. Raymond abwechselnd Klampfe und Keys.
Der unaufgeregte, klare, selbstbewusste Gesang von Mogg.
Und natürlich und vor allem MS.
Das Rotzen der V im Rhythmus, diese unglaubliche Präzision in den Solis.
Das war für mich nicht von dieser Welt. Allein wie er bei Out in the Streets das Solo
zum Ende hin auflöst, ist einfach zum niederknien.
Zwar war ich von Lizzys L&D (Die knapp unterlag in dieser Rubrik)
Gitarremäßig schon eingependelt und verwöhnt aber das hier, war für mich noch eine
Stufe drüber.

Im Laufe der Woche dann den Rest der Scheibe kennengelernt. Viel dazu zu schreiben,
macht keinen Sinn. Die Songs sind und bleiben unsterblich.

Leadgitarre mäßig für mich der Gipfel. MS hat sich damit selbst ein Denkmal geschaffen
und da ist es auch egal, wie hohl und verstrahlt er heutzutage oft rüberkommt.
Sehr schön geschrieben. Dürfte eine meiner durchgenudeltsten Platten sein. Bis auf die Sache mit den Adidas Allround unterschreibe ich fast alles. :D
moo-ah!
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Alexforgood »


King´s X - Gretchen Goes To Nebraska / Faith Hope Love
(1989/90)

Ja, ich weiß, das sind zwei verschiedene Alben, aber für mich sind es zwei Platten, die untrennbar zusammengehören, zwei Seiten einer und derselben Medaille, mithin eine Art aus Versehen separat veröffentlichtes Doppelalbum.

Nachdem ich sehr lange Zeit ausschließlich sog. klassische Musik gehört hatte, habe ich vor wenigen Jahren durch das Gitarrenspiel wieder zurück zum Rock gefunden - ich wußte nur nicht, was zum Teufel man da hören sollte. Die alten Sachen wollten nicht mehr richtig funzen und was Neues kannte ich irgendwie nicht. Meine musikalische Sozialisierung war alles andere als ein geschmackssicherer Siegeszug, es gab viele Verluste zu verzeichnen und oft wenig Heldenhaftes zu berichten.

Als Kind überwies ich mein Taschengeld solchen Granaten wie Duran Duran und Jennifer Rush, leider im Zuge meiner infantilen Umnachtung auch einem gewissen Dieter Bohlen, aus dem ich meine verirrten Pfennige heute am liebsten herausprügeln würde. In Whitney Houston konnte man dann etwas später immerhin verknallt sein, aber es war nicht vor meinem 11. Lebensjahr, daß ich einen einzigen vernünftigen Song zu hören bekam. Das waren Heart mit ihrem selbstbetitelten Album, und auch wenn darauf viele Fremdkompositionen waren, so nahm mich doch der Gesang und die Energie im positiven Sinne extrem mit. Nur war auch da der fürchterliche Hall, in dem die Drums ertranken, und die vielen sinnbefreiten Keyboards. Gab es eigentlich überhaupt Musik, in denen keine Keyboards waren? Metal-Paten fehlten mir, in meiner Familie war so gut wie niemand irgendwie musikaffin. Doch ich mußte jetzt ganz rasch diese vermaledeiten Keyboards lossein.

Die Rettung hieß: The Beatles. Omas Plattenspieler, den ich geerbt hatte, brauchte eine neue Nadel, damit ich meine Whitney-Houston-Platten hören konnte, und in dem kleinen, familienbetriebenen Elektro-Fachhandel gab es, wie damals üblich, auch die Software mitzukaufen. Hand selected sozusagen vom Lötkolben-Papst persönlich. Ich stand ratlos vor dem Regal, in dem die LPs lagerten. Was ich davon dem Namen nach schon kannte, machte mich nicht an, und was mir nicht viel sagte, dem traute ich nicht übern Weg. Dann blickten plötzlich vier albern aussehende Jungs von ziemlich früher auf mich herab und grinsten. Meine Mutter kaufte mir nicht bloß die Plattenspielernadel, sondern auch das rote Beatlesalbum, das wir alle kennen und einmal besaßen, ich hörte es zuschanden, mein bester Freund bekam zur selben Zeit das blaue Album, ohne daß sich unsere Familien verständigt hätten, ein älterer Freund lieh mir kurz darauf dann seine alten Beatles(original)alben - und ich war für die nächsten vier Semester ausschließlich mit diesen Leuten befasst, Julian, Paul, George und Anne, glaub´ ich.

Danach die Stones und dann die Who. Immer schön ein Schüppchen mehr. Der Tennisschläger flog in die Ecke und Mutters olle Höfner-Gitarre mußte herhalten. Der erste Tag, an dem ich Gitarre zu spielen versuchte, sah meinen besten Freund und nachmaligen Schlagzeuger und mich dabei, wie wir versuchten "No expectations" vom Beggar´s Banquet-Album zu spielen. Das waren zwei Akkorde und ein dritter, der aber nicht ohne weiteres ersichtlich wurde. Davon gibt es sogar noch eine TDK-Kassette, ich denke, dunkler, schmerzvoller, weltabgewandter und einfach gruseliger klangen die Stones nie. Unsere Band wurde gegründet und der erste Song hieß "I saw her standing there", der klang nach ein paar Wochen gar nicht mal soo übel.

Jahre lang stand ich danach mit beiden Beinen tief im gloriosen Gestern der Rockmusik. Und ich darf sagen, daß mir damals auch nichts fehlte. Mir war schon klar, daß andere in unserm Alter diese hippen, neuen Nölfritzen hörten, Guns mit Roses und Nirvana und wie die alle hiessen, aber außer nachts beim Weggehen kamen mir die nicht in die Tüte. Ich war viel zu überzeugt, daß nach ca. 1976 kein einziger relevanter Ton mehr gespielt worden war. Insbesondere Led Zeppelin waren für mich Gott und Van Halen, deren Debut zu diesem Zeitpunkt immerhin schon vierzehn, fünfzehn Jahre alt war, sozusagen die Speerspitze der Moderne. Doch Onkel Eddie flashte mich und deshalb machte ich ne Ausnahme, um seine Songs zu lernen.

Kurz vor meinem Absprung in die Klassische Musik bekam ich aber Living Colour mit und das war endlich eine Band, die mir gefallen konnte. Dennoch war der Ruf der alten Seppel wieder einmal lauter, Beethovens Gesamtwerk wurde angeschafft und ich versuchte, Brahms´ erstes Klavierkonzert für E-Gitarre zu arrangieren. Womit ich selbstverständlich nur scheitern konnte.

Und als ich vor vier Jahren überlegte, was im Rockbereich zu hören sei, da fiel mir Living Colour wieder ein. Meine alten Helden konnte ich beim besten Willen nicht mehr hören, erst recht die Beatles nicht, die Stones... laaaangweilig, bei "Quadrophenia" war mir so, als würde ich wieder Clerasilgeruch in der Nase haben, und selbst Led Zep waren erledigt, einfach ausgewrungen, leblos, überhört.

Ich kaufte mir die "Stain" nochmal und sah danach ins blöde Internet, was andere zu dieser Band zu sagen hatten. Eine Bemerkung bei... einem großen, monopolistisch agierenden, ausbeuterischen Internetanbieter in den Rezensionen zu einer Living-Colour-Platte brachte mich dann zu King´s X. Ich schrob gerade am Rechner einen Text, der fertig werden mußte, und rief so nebenbei "King´s X full album" bei YT auf. Das Cover zu "Gretchen" gefiel mir gut und so klickte ich das Album an. Die ersten beiden Songs waren recht nett, doch rauschten sie auch ein wenig an mir vorbei, denn noch war ich zu sehr mit meinem Text beschäftigt. Dann kam der dritte Song und der hatte einen Mittelteil, in dem die Gitarre plötzlich gegen den Rhythmus von Drums, Bass und Gesang riffte.

"Summerlääänd... in my päääst... dadadadam...". Dieses "dadadadam" hat mich zu King´s X gebracht. Heute würde "Summerland" nichtmal in meiner Top30 der besten King´s X-Songs auftauchen, aber ich werde dem Song ewig dankbar sein oder genauer Ty Tabor für sein cooles Riffing.

Sofort ließ ich die Arbeit sein und konzentrierte mich auf dieses Album, hörte zunächst die ersten beiden Songs nochmal, bestellte dann sofort die CD (via Discogs) und recherchierte, weas man haben mußte, um mit dieser Band zu starten. Alle englischsprachigen Foren sahen "Gretchen" und die "Faith Hope Love" weit vorne. Das sah ich bald und sehe ich bis heute genauso.

Es gibt noch zwei andere Alben, die mir genauso viel bedeuten wie GGTN und FHL, "Perfect Symmetry" und "A Social Grace". Aber ich habe mich hier für King´s X entschieden, weil die Bandbreite der Musik, die auf diesem """Doppelalbum"""" zu vernehmen ist, so ziemlich alles toppt, was ich im Rockbereich jemals gehört habe. Weil soviel Seele darin ist, so viele Zwischentöne, so viele verschiedene Stimmungen und musikal. Ansätze. Und weil ich ohne King´s X wohl nie Fates und PW kennengelernt hätte.

"Gretchen" ist etwas rockiger als FHL, dafür ist letztere ein bißchen proggier. Die zweite Hälfte von FHL ist eine tour de force durch das musikalische Gedächtnis der rockenden Menschheit, immer aber total originell und bis zur Parodie absurd. Allein, wie sie gegen Ende von "We were born to be loved" alle möglichen und unmöglichen Varianten des Grundrhythmusses durchdeklinieren, ist zum Niederknien.

ALLE Songs auf diesen beiden LPs sind anbetungswürdig, wenn man aber auf eine Art Hitsammlung erpicht ist, wird man an diesen Alben vorbeihören, denn es sind dezidiert als Albummaterial konzipierte Stücke, die ihre volle Kraft und Schönheit erst entfalten, wenn man nicht nach Mitsingmelodien sucht, sondern sich in den Sog des Extraordinären hineinziehen läßt, der sich da bietet.

King´s wurden und werden oft mit einer Art Rezeptur charakterisiert: Man nehme eine gehörige Portion Hendrix und eine Prise Led Zeppelin und gebe Beatles-Harmonien drauf und fertig sei King´s X. Ganz falsch ist das natürlich nicht, aber es bleibt so sehr an der Oberfläche als wenn man sagen würde, Slayer hätten quasi die Shadows als Vorbild gehabt, weil da ja auch Gitarren waren. King´s X haben ihren eigenen Stil kreiert und nichts, absolut gar nichts war, ist oder wird jemals sein wie sie.
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Feindin »

Sehr schön.
Wird nicht dazu führen, dass ich da plötzlich Zielgruppe werde (sorry GTS/Darkeye), aber die Begeisterung die da mitschwingt rührt mich und erinnert an alte Zeiten.
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Sambora »

Feindin hat geschrieben: 26.12.2019 18:52 Sehr schön.
Wird nicht dazu führen, dass ich da plötzlich Zielgruppe werde (sorry GTS/Darkeye), aber die Begeisterung die da mitschwingt rührt mich und erinnert an alte Zeiten.
Ich hatte schon vergessen, was es früher für tolle Threads hier gegeben hatte und hatte gerade beim Nachlesen eine Gänsehaut nach der anderen. :)
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von NegatroN »

Sehr schön geschrieben, danke dafür!
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Milas2010 »

Social Distortion : White Light White Heat White Thrash

Ist mein Lieblingsalbum, da ich es bei jeder Laune und Tätigkeit hören kann.Abwaschen, Autofahren oder Sport...Schlechte Laune oder gute...die Scheibe geht eigentlich immer.
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Frank2 »

Alexforgood hat geschrieben: 26.12.2019 17:55
King´s X - Gretchen Goes To Nebraska / Faith Hope Love
(1989/90)

Ja, ich weiß, das sind zwei verschiedene Alben, aber für mich sind es zwei Platten, die untrennbar zusammengehören, zwei Seiten einer und derselben Medaille, mithin eine Art aus Versehen separat veröffentlichtes Doppelalbum.

Nachdem ich sehr lange Zeit ausschließlich sog. klassische Musik gehört hatte, habe ich vor wenigen Jahren durch das Gitarrenspiel wieder zurück zum Rock gefunden - ich wußte nur nicht, was zum Teufel man da hören sollte. Die alten Sachen wollten nicht mehr richtig funzen und was Neues kannte ich irgendwie nicht. Meine musikalische Sozialisierung war alles andere als ein geschmackssicherer Siegeszug, es gab viele Verluste zu verzeichnen und oft wenig Heldenhaftes zu berichten.

Als Kind überwies ich mein Taschengeld solchen Granaten wie Duran Duran und Jennifer Rush, leider im Zuge meiner infantilen Umnachtung auch einem gewissen Dieter Bohlen, aus dem ich meine verirrten Pfennige heute am liebsten herausprügeln würde. In Whitney Houston konnte man dann etwas später immerhin verknallt sein, aber es war nicht vor meinem 11. Lebensjahr, daß ich einen einzigen vernünftigen Song zu hören bekam. Das waren Heart mit ihrem selbstbetitelten Album, und auch wenn darauf viele Fremdkompositionen waren, so nahm mich doch der Gesang und die Energie im positiven Sinne extrem mit. Nur war auch da der fürchterliche Hall, in dem die Drums ertranken, und die vielen sinnbefreiten Keyboards. Gab es eigentlich überhaupt Musik, in denen keine Keyboards waren? Metal-Paten fehlten mir, in meiner Familie war so gut wie niemand irgendwie musikaffin. Doch ich mußte jetzt ganz rasch diese vermaledeiten Keyboards lossein.

Die Rettung hieß: The Beatles. Omas Plattenspieler, den ich geerbt hatte, brauchte eine neue Nadel, damit ich meine Whitney-Houston-Platten hören konnte, und in dem kleinen, familienbetriebenen Elektro-Fachhandel gab es, wie damals üblich, auch die Software mitzukaufen. Hand selected sozusagen vom Lötkolben-Papst persönlich. Ich stand ratlos vor dem Regal, in dem die LPs lagerten. Was ich davon dem Namen nach schon kannte, machte mich nicht an, und was mir nicht viel sagte, dem traute ich nicht übern Weg. Dann blickten plötzlich vier albern aussehende Jungs von ziemlich früher auf mich herab und grinsten. Meine Mutter kaufte mir nicht bloß die Plattenspielernadel, sondern auch das rote Beatlesalbum, das wir alle kennen und einmal besaßen, ich hörte es zuschanden, mein bester Freund bekam zur selben Zeit das blaue Album, ohne daß sich unsere Familien verständigt hätten, ein älterer Freund lieh mir kurz darauf dann seine alten Beatles(original)alben - und ich war für die nächsten vier Semester ausschließlich mit diesen Leuten befasst, Julian, Paul, George und Anne, glaub´ ich.

Danach die Stones und dann die Who. Immer schön ein Schüppchen mehr. Der Tennisschläger flog in die Ecke und Mutters olle Höfner-Gitarre mußte herhalten. Der erste Tag, an dem ich Gitarre zu spielen versuchte, sah meinen besten Freund und nachmaligen Schlagzeuger und mich dabei, wie wir versuchten "No expectations" vom Beggar´s Banquet-Album zu spielen. Das waren zwei Akkorde und ein dritter, der aber nicht ohne weiteres ersichtlich wurde. Davon gibt es sogar noch eine TDK-Kassette, ich denke, dunkler, schmerzvoller, weltabgewandter und einfach gruseliger klangen die Stones nie. Unsere Band wurde gegründet und der erste Song hieß "I saw her standing there", der klang nach ein paar Wochen gar nicht mal soo übel.

Jahre lang stand ich danach mit beiden Beinen tief im gloriosen Gestern der Rockmusik. Und ich darf sagen, daß mir damals auch nichts fehlte. Mir war schon klar, daß andere in unserm Alter diese hippen, neuen Nölfritzen hörten, Guns mit Roses und Nirvana und wie die alle hiessen, aber außer nachts beim Weggehen kamen mir die nicht in die Tüte. Ich war viel zu überzeugt, daß nach ca. 1976 kein einziger relevanter Ton mehr gespielt worden war. Insbesondere Led Zeppelin waren für mich Gott und Van Halen, deren Debut zu diesem Zeitpunkt immerhin schon vierzehn, fünfzehn Jahre alt war, sozusagen die Speerspitze der Moderne. Doch Onkel Eddie flashte mich und deshalb machte ich ne Ausnahme, um seine Songs zu lernen.

Kurz vor meinem Absprung in die Klassische Musik bekam ich aber Living Colour mit und das war endlich eine Band, die mir gefallen konnte. Dennoch war der Ruf der alten Seppel wieder einmal lauter, Beethovens Gesamtwerk wurde angeschafft und ich versuchte, Brahms´ erstes Klavierkonzert für E-Gitarre zu arrangieren. Womit ich selbstverständlich nur scheitern konnte.

Und als ich vor vier Jahren überlegte, was im Rockbereich zu hören sei, da fiel mir Living Colour wieder ein. Meine alten Helden konnte ich beim besten Willen nicht mehr hören, erst recht die Beatles nicht, die Stones... laaaangweilig, bei "Quadrophenia" war mir so, als würde ich wieder Clerasilgeruch in der Nase haben, und selbst Led Zep waren erledigt, einfach ausgewrungen, leblos, überhört.

Ich kaufte mir die "Stain" nochmal und sah danach ins blöde Internet, was andere zu dieser Band zu sagen hatten. Eine Bemerkung bei... einem großen, monopolistisch agierenden, ausbeuterischen Internetanbieter in den Rezensionen zu einer Living-Colour-Platte brachte mich dann zu King´s X. Ich schrob gerade am Rechner einen Text, der fertig werden mußte, und rief so nebenbei "King´s X full album" bei YT auf. Das Cover zu "Gretchen" gefiel mir gut und so klickte ich das Album an. Die ersten beiden Songs waren recht nett, doch rauschten sie auch ein wenig an mir vorbei, denn noch war ich zu sehr mit meinem Text beschäftigt. Dann kam der dritte Song und der hatte einen Mittelteil, in dem die Gitarre plötzlich gegen den Rhythmus von Drums, Bass und Gesang riffte.

"Summerlääänd... in my päääst... dadadadam...". Dieses "dadadadam" hat mich zu King´s X gebracht. Heute würde "Summerland" nichtmal in meiner Top30 der besten King´s X-Songs auftauchen, aber ich werde dem Song ewig dankbar sein oder genauer Ty Tabor für sein cooles Riffing.

Sofort ließ ich die Arbeit sein und konzentrierte mich auf dieses Album, hörte zunächst die ersten beiden Songs nochmal, bestellte dann sofort die CD (via Discogs) und recherchierte, weas man haben mußte, um mit dieser Band zu starten. Alle englischsprachigen Foren sahen "Gretchen" und die "Faith Hope Love" weit vorne. Das sah ich bald und sehe ich bis heute genauso.

Es gibt noch zwei andere Alben, die mir genauso viel bedeuten wie GGTN und FHL, "Perfect Symmetry" und "A Social Grace". Aber ich habe mich hier für King´s X entschieden, weil die Bandbreite der Musik, die auf diesem """Doppelalbum"""" zu vernehmen ist, so ziemlich alles toppt, was ich im Rockbereich jemals gehört habe. Weil soviel Seele darin ist, so viele Zwischentöne, so viele verschiedene Stimmungen und musikal. Ansätze. Und weil ich ohne King´s X wohl nie Fates und PW kennengelernt hätte.

"Gretchen" ist etwas rockiger als FHL, dafür ist letztere ein bißchen proggier. Die zweite Hälfte von FHL ist eine tour de force durch das musikalische Gedächtnis der rockenden Menschheit, immer aber total originell und bis zur Parodie absurd. Allein, wie sie gegen Ende von "We were born to be loved" alle möglichen und unmöglichen Varianten des Grundrhythmusses durchdeklinieren, ist zum Niederknien.

ALLE Songs auf diesen beiden LPs sind anbetungswürdig, wenn man aber auf eine Art Hitsammlung erpicht ist, wird man an diesen Alben vorbeihören, denn es sind dezidiert als Albummaterial konzipierte Stücke, die ihre volle Kraft und Schönheit erst entfalten, wenn man nicht nach Mitsingmelodien sucht, sondern sich in den Sog des Extraordinären hineinziehen läßt, der sich da bietet.

King´s wurden und werden oft mit einer Art Rezeptur charakterisiert: Man nehme eine gehörige Portion Hendrix und eine Prise Led Zeppelin und gebe Beatles-Harmonien drauf und fertig sei King´s X. Ganz falsch ist das natürlich nicht, aber es bleibt so sehr an der Oberfläche als wenn man sagen würde, Slayer hätten quasi die Shadows als Vorbild gehabt, weil da ja auch Gitarren waren. King´s X haben ihren eigenen Stil kreiert und nichts, absolut gar nichts war, ist oder wird jemals sein wie sie.
Auch wenn ich nie mehr ein großer Fan dieser Band werden werde,
tolles Review mit sehr viel Herzblut :wink:
Alexforgood
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Registriert: 04.06.2019 19:41

Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Alexforgood »

costaweidner hat geschrieben: 11.02.2014 01:07 So, dann schreib ich auch mal was. Meine Wahl dürfte wohl die Wenigsten wirklich überraschen.

RUSH - Power Windows

Wie kam es dazu? In der Tat über's Forum. Als ich mich hier angemeldet hab, hörte ich eigentlich nur Metal und da nicht grade die tollsten Sachen (bis auf wenige Ausnahmen) und halt Onkelz. :D Nach und nach hab ich dann angefangen durchzublicken, was die Konsensbands angeht und ein Name kam immer und immer wieder von den verschiedensten Usern auf: Rush. Ich wusste nichts über die Band, nur dass die Menschen, die die Band hörten, sie vergötterten. Also nicht lang gefackelt und nach dem ersten Anhören von 'Limelight' und augenblicklicher Begeisterung "Moving Pictures" beschafft (ich dürfte ca. 13 gewesen sein). Und dann? Ernüchterung. 'Limelight' hab ich heiß und innig geliebt, ein kompletter Gottsong, aber der Rest? Nette Rockmusik, mehr konnte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (*g*) da nicht ausmachen. Diese Meinung hat offenbar irgendwann JAYMZZ hier mitbekommen, mit dem ich zu der Zeit im regen ICQ-Kontakt stand. *g* Er war zurecht der Überzeugung, dass das ja kein Zustand bezüglich dieser Gottband war, bei dem man es belassen konnte und fing an, mir einzelne Songs aus den verschiedensten Band-Phasen zukommen zu lassen (kurz nachdem ich 14 geworden war). Die ersten davon waren: 'Marathon' (vom Gottwerk, um das es hier ja eigentlich gehen soll), 'Time Stand Still' ("Hold Your Fire") und die drei "Counterparts"-Stücke 'Animate', 'Nobody's Hero' und 'Everyday Glory'. Und da war es wieder, das Gefühl, das ich beim ersten Hören von 'Limelight' hatte.
Dummerweise entschied ich mich "Counterparts" als nächstes zu kaufen. *g* Auch da machte sich eher Ernüchterung breit, aber es war egal, inzwischen kannte ich mehr von den göttlichen 80er-Songs, solche Granaten wie 'Mission' und 'Middletown Dreams' hatten gezündet, mehr von dieser Band musste ran, schließlich hatte ich die Songs nur auf PC und iPod zur Hand (Wahnwitz, bin ich jung).
Was also stand an, wenn ich die Sucht nach den unfassbaren Melodien dieser drei kanadischen Götter befriedigen wollte und nicht am Computer saß (ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinen eigenen)? "Moving Pictures". Und wie das auf einmal gezündet hat. Nun war alles klar, "Power Windows" war der nächste Schritt. Und was für einer.
Nach dem ersten Durchlauf war mir klar, dass das größer ist, als alles, was ich vorher in Albumform kannte. Der unfassbare Auftakt mit 'The Big Money', alleine die ersten paar Sekunden von 'Grand Designs', das Melodiefeuerwerk 'Manhattan Project' und und und. Nach und nach hörte ich auch die anderen 80er-Werke der Band (so wie einige aus den anderen Phasen). Alles großartig, einzelne Songs besser als ganze Diskographien anderer Bands - aber nichts erreichte die Erhabenheit von "Power Windows", nichts beschwor die Ehrfurcht herauf, die sofort da war, sobald die ersten Töne des '85er-Rush-Albums erklangen.
Es dauerte nicht lange bis die Rush-Sammlung wuchs und wuchs, nach nur wenigen Monaten war diese Band auf der Überholspur an allen anderen in meiner Gunst vorbeigeschossen, direkt zum Thron. Und ganz obenauf stand stets dieses knapp dreiviertelstündige Überwerk.
Inzwischen kenne ich deutlich mehr Musik als mit 14, 15 und Rush wandern nicht mehr jeden Tag in den Player. Aber es gibt diese Zeitpunkte, wo es sein muss, wo nichts anderes mehr läuft und dann merke ich wie klein doch alles andere im Vergleich dazu ist, wie klein man ist, wenn man so etwas hört - und es ist egal. Weil man sich gleichzeitig seiner eigenen Irrelevanz bewusst wird und die Herren Lee, Lifeson und Peart einen trotzdem mit auf diese Reise nehmen, man ist gleichzeitig unterlegen und gleichberechtigt. Wenn "Power Windows" läuft, ist man Teil des Geschehens, jeder Ton, jede Melodie, jedes Fill, jede gottverdammte Note gehört zu einem und man gehört auch zu ihnen. Jedes Mal, wenn dieses Album läuft, fühle ich mich so. Danke. Danke an jede einzelne Person, die es mir möglich gemacht, das für mich zu entdecken.

Hm. Eigentlich wollt ich ja nicht soviel schreiben. *g*
Deinen Beitrag hab ich gestern gelesen und am späten Abend das Ding zweimal durchgehört. Die CD hatte ich schon lange hier, doch nie so richtig ernst genommen und ihr nie eine echte Chance gegeben. Obwohl ich wußte, daß Geddy große Stücke auf das Album hält. Und jetzt: Begeisterung! Man sollte bei dieser Band nicht ein Album voreilig abschreiben. Allein "Hold Your Fire" und ich, das gibt wohl nix mehr. Aber die Rush´sche Experimentierphase Anfang/Mitte der 80er endete nicht mit "Grace", sondern ging bis PW weiter! Danke für den Arschtritt, ich bin froh, meine Ressentiments diesbezgl. los zu sein.
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Frank2 »

Alexforgood hat geschrieben: 27.12.2019 17:26
costaweidner hat geschrieben: 11.02.2014 01:07 So, dann schreib ich auch mal was. Meine Wahl dürfte wohl die Wenigsten wirklich überraschen.

RUSH - Power Windows

Wie kam es dazu? In der Tat über's Forum. Als ich mich hier angemeldet hab, hörte ich eigentlich nur Metal und da nicht grade die tollsten Sachen (bis auf wenige Ausnahmen) und halt Onkelz. :D Nach und nach hab ich dann angefangen durchzublicken, was die Konsensbands angeht und ein Name kam immer und immer wieder von den verschiedensten Usern auf: Rush. Ich wusste nichts über die Band, nur dass die Menschen, die die Band hörten, sie vergötterten. Also nicht lang gefackelt und nach dem ersten Anhören von 'Limelight' und augenblicklicher Begeisterung "Moving Pictures" beschafft (ich dürfte ca. 13 gewesen sein). Und dann? Ernüchterung. 'Limelight' hab ich heiß und innig geliebt, ein kompletter Gottsong, aber der Rest? Nette Rockmusik, mehr konnte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (*g*) da nicht ausmachen. Diese Meinung hat offenbar irgendwann JAYMZZ hier mitbekommen, mit dem ich zu der Zeit im regen ICQ-Kontakt stand. *g* Er war zurecht der Überzeugung, dass das ja kein Zustand bezüglich dieser Gottband war, bei dem man es belassen konnte und fing an, mir einzelne Songs aus den verschiedensten Band-Phasen zukommen zu lassen (kurz nachdem ich 14 geworden war). Die ersten davon waren: 'Marathon' (vom Gottwerk, um das es hier ja eigentlich gehen soll), 'Time Stand Still' ("Hold Your Fire") und die drei "Counterparts"-Stücke 'Animate', 'Nobody's Hero' und 'Everyday Glory'. Und da war es wieder, das Gefühl, das ich beim ersten Hören von 'Limelight' hatte.
Dummerweise entschied ich mich "Counterparts" als nächstes zu kaufen. *g* Auch da machte sich eher Ernüchterung breit, aber es war egal, inzwischen kannte ich mehr von den göttlichen 80er-Songs, solche Granaten wie 'Mission' und 'Middletown Dreams' hatten gezündet, mehr von dieser Band musste ran, schließlich hatte ich die Songs nur auf PC und iPod zur Hand (Wahnwitz, bin ich jung).
Was also stand an, wenn ich die Sucht nach den unfassbaren Melodien dieser drei kanadischen Götter befriedigen wollte und nicht am Computer saß (ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinen eigenen)? "Moving Pictures". Und wie das auf einmal gezündet hat. Nun war alles klar, "Power Windows" war der nächste Schritt. Und was für einer.
Nach dem ersten Durchlauf war mir klar, dass das größer ist, als alles, was ich vorher in Albumform kannte. Der unfassbare Auftakt mit 'The Big Money', alleine die ersten paar Sekunden von 'Grand Designs', das Melodiefeuerwerk 'Manhattan Project' und und und. Nach und nach hörte ich auch die anderen 80er-Werke der Band (so wie einige aus den anderen Phasen). Alles großartig, einzelne Songs besser als ganze Diskographien anderer Bands - aber nichts erreichte die Erhabenheit von "Power Windows", nichts beschwor die Ehrfurcht herauf, die sofort da war, sobald die ersten Töne des '85er-Rush-Albums erklangen.
Es dauerte nicht lange bis die Rush-Sammlung wuchs und wuchs, nach nur wenigen Monaten war diese Band auf der Überholspur an allen anderen in meiner Gunst vorbeigeschossen, direkt zum Thron. Und ganz obenauf stand stets dieses knapp dreiviertelstündige Überwerk.
Inzwischen kenne ich deutlich mehr Musik als mit 14, 15 und Rush wandern nicht mehr jeden Tag in den Player. Aber es gibt diese Zeitpunkte, wo es sein muss, wo nichts anderes mehr läuft und dann merke ich wie klein doch alles andere im Vergleich dazu ist, wie klein man ist, wenn man so etwas hört - und es ist egal. Weil man sich gleichzeitig seiner eigenen Irrelevanz bewusst wird und die Herren Lee, Lifeson und Peart einen trotzdem mit auf diese Reise nehmen, man ist gleichzeitig unterlegen und gleichberechtigt. Wenn "Power Windows" läuft, ist man Teil des Geschehens, jeder Ton, jede Melodie, jedes Fill, jede gottverdammte Note gehört zu einem und man gehört auch zu ihnen. Jedes Mal, wenn dieses Album läuft, fühle ich mich so. Danke. Danke an jede einzelne Person, die es mir möglich gemacht, das für mich zu entdecken.

Hm. Eigentlich wollt ich ja nicht soviel schreiben. *g*
Deinen Beitrag hab ich gestern gelesen und am späten Abend das Ding zweimal durchgehört. Die CD hatte ich schon lange hier, doch nie so richtig ernst genommen und ihr nie eine echte Chance gegeben. Obwohl ich wußte, daß Geddy große Stücke auf das Album hält. Und jetzt: Begeisterung! Man sollte bei dieser Band nicht ein Album voreilig abschreiben. Allein "Hold Your Fire" und ich, das gibt wohl nix mehr. Aber die Rush´sche Experimentierphase Anfang/Mitte der 80er endete nicht mit "Grace", sondern ging bis PW weiter! Danke für den Arschtritt, ich bin froh, meine Ressentiments diesbezgl. los zu sein.
Für mich sogar eines der 3 besten Rush Alben ever :pommes:
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