Euer persönliches Lieblingsalbum

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TMW316
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von TMW316 »

Iqui hat geschrieben:Die Guns n Roses Dinger waen schon ziemlich gut. Allerdings mag ich von denen immernoch die Appetite for Destruction am liebsten. Schade jedoch, dass die damalige Guns n Roses/Metallica Tour nicht in meiner Reichweite war.
Die Appetite for Destruction ist auch geil und war damals mit der Razors Edge meine erste CD überhaupt, aber die Use Your Illusion gefällt mir noch den Ticken besser, vor allem weil man mehr als doppelt so viel Minuten Spaß hat. ;) Besser als AFD geht eigentlich nicht, aber UYI bietet mehr von allem plus noch mehr. Schwere Wahl.
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
Es ist immer wieder eine Freude uns auf der Bühne zu sehen.
JAYMZZ
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von JAYMZZ »

METALLICA - MASTER OF PUPPETS

Ich lernte langsam den Metal und auch Metallica weiter kennen als ich dieses Album erwarb und es mich komplett aus dem Leben beamte. Das war die Perfektion in Reinkultur. Metallica waren auf ihrem Höhepunkt, alles was sie auf dem genialen Vorgänger schon zelebriert hatten, machen sie auf diesem Album noch einen ticken besser.
Das Coverartwork und die genialen Texte runden das Ganze noch weiter ab. Alles das was Ride the Lightning mir schon vermittelt hatte wurde mit diesem Album noch mal gefestigt und gestärkt: Ja Metal ist die verdammt geilste Musikrichtung dieses Planeten! Wiederum erst das akustische Intro und dann der erste Thrash Hammer "Battery". Peitschende Riffs, geniale Melodien und wahnwitzige Soli. Darüberhinaus konnte James noch einiges an seinem Gesang verbessern und auch die Gitarrenarbeit von ihm und Kirk hörte sich einfach noch ausgereifter an. Dann kommt der Titelsong, einer der wohl besten (für viele der beste) Metalsong aller Zeiten.
Endlose Riffsalven, dieser göttliche Text und dann noch das geniale Zwischenspiel. Die Melodien und klassischen Arrangements bringen mich fast jedes mal aufs neue zum heulen. Cliff`s klassische Ausbildung am Bass wird hier wieder mal deutlich und was der Mann diese Band bereichert hat kann man an diesen Jahrhundert Kompositionen bestens nachempfinden. Besser kann man es fast nicht machen. Als ich diesen Song das erste mal hörte habe ich sofort auf die Repeat Taste gedrückt, ich konnte nicht glauben das es so dermassen geil weitergehen kann. Dann der Heavy-Motherfucker "The thing that should not be". Ein absolutes Heavy Monster mit finsteren Lovecraft Lyrics. Viele Bands wären froh wenn sie zumindest einen Song dieser Klasse in ihrer Karriere hinbekämen, aber auf diesem Album ist der Song noch der Schwächste für mich. Trotzdem schraubt sich Hetfield hier eines der geilsten und heaviesten Riffs aus dem Ärmel, die die Welt je gehört hat. Was dann allerdings mit "Welcome Home (Sanitarium)" kommt, schlägt wiederum dem Fass den Boden aus.
Diese Melodien, diese Riffs, diese gesamte Songstruktur ist einfach nur göttlich, mehr kann man nicht sagen und auch heute noch ist dieser Song fester Bestandteil im Live Set der Band. Tiefe manische Abgründe und grenzenlose aufgestaute Aggression entladen sich in einem furiosen Songfinale. Die Gänsehaut, die sich alleine am Songanfang breit macht kann ich hier nicht in Worte fassen.Überweltigend! Was dann folgt hat mich endgültig bewusstlos geschlagen. Mein absolutes Lieblingslied, auch heute noch. Wenn mich jemand nach der Definition von Metal fragt, dann spiele ich ihm/ihr "Disposable Heroes" vor. Ich habe den Song damals mindestens 10 mal am Tag gehört. Was für ein Monster von einem Song.
Da ist alles drin. Brutale Riffs, Melodie, Speedparts, Midtempo Bang Parts und ein Text, der mehr Metal nicht sein kann. I was born for dying! Diese Stelle treibt mir heute noch eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken. An diesen Song konnten und werden Metallica wohl nie wieder ran kommen. Meine Definition von Metal ist damit geschrieben worden und die "I WAS BORN FOR DYING" Stelle ist für mich einer DER Momente der gesamten Metal Geschichte.Gott! Die Lyrics, die von einem Soldaten handeln, der seine Truppe bis zum letzten beschützt hat lässt sich auch mühelos auf den Kampf im Alltag übertragen und hat mich schon durch viele schwere Zeiten getragen. Der Song zeigt noch einmal die deutliche Abartigkeit des Krieges und ist für mich einfach auch lyrisch gesehen Metal in Reinkultur. Nur schade, dass die Band diesen Song erst heute wieder mal live aus der Kiste holt. Auch Kirk Hammett sei hier mal ein grosses Kompliment ausgesprochen, denn die Soli sind allesamt höchste Spitzenklasse und sind tief in den Gehörgängen des geneigten Fans verwurzelt. Das stampfende "Leper Messiah" lässt einen dann von dem Metal-Kriegsepos erholen und führt in eines der besten Insrumentals der gesamten Musikgeschichte mit "Orion". Was Cliff Burton (RIP) hier aus seinem Bass holte ist einfach nur geil und stellt für mich sein Vermächtnis dar. Dann noch diese Riffs und Melodien im Song. Trotz der Länge von fast 9 Minuten wird hier nichts langweilig, sondern man will gar nicht das der Song überhaupt aufhört. Abschluss bildet dann "Damage Inc", wo nochmals richtig auffe Omme gekloppt wird.
Auch wenn das Album lange Zeit hinter Ride the lightning bei mir rangierte hat es sich dann doch durchgesetzt und den Spitzenplatz eingenommen.
Eine bessere Metalplatte wird es für meinen Geschmack nicht mehr geben und Metallica haben damit ihr absolutes Meisterwerk geschaffen, an dem sie sich ihre ganze Karriere über haben messen lassen müssen. Allerdings werden sie dieses Niveau wohl nie mehr erreichen. Dieses Album zeigt, dass die Band 1986 die wohl wichtigste und beste Metalband überhaupt war und zurecht von fast allen Metal Fans gemocht wurde. Damit steht dieses Album auch auf Position 1 meiner Liste und wird da wohl auch nicht mehr verdrängt werden können. Die Definition von Metal für meinen Geschmack! Das Glücksgefühl was ich damals nach dem ersten Hören hatte hat sich über die ganzen Jahre nicht verabschiedet und jedesmal wenn ich die Scheibe höre fühle ich mich als wenn ich nach Hause komme. Für mich verbindet dieses Album die Aussage einer gesamten Generation an Metalfans, die der Welt den berühmten Mittelfinger entgegen strecken und ein lautes "Fuck you" entgegen brüllen.
Metallica waren mit ihren Alben für mich der Soundtrack dazu, für ein Lebensgefühl , für den Herzschlag, der durch diese Musik fliesst! HULD und NIEDERKNIE!
THE POWER OF THE RIFF COMPELS ME

PÖHLER!
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Würzel
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Würzel »

TERRORIZER - World Downfall

Geile Riffs, Geschwindigkeit, Brutalität - die Essenz extremen Metals, ohne Schnörkel wie Melodien oder Solos, technisch perfekt in 16 wütende und dennoch strukturierte Songs gepackt. Obwohl alles auf dem Album extrem ist (die Songs an sich, die Vocals, die irren Drums, das Tempo…) wirkt alles natürlich, fast lässig, und nichts ins beinah Groteske überzogen, wie es nachfolgende Bands machen mussten, wollten sie diese geniale Prügelorgie irgendwie überbieten. "World Downfall" ist in seiner Form unerreicht und wird es auch bleiben.
Zuletzt geändert von Würzel am 15.02.2014 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
"Auf den Nebenstraßen trifft man die interessanteren Anhalter."
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DerMitDemHut
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von DerMitDemHut »

Traser hat geschrieben:
METALLICA - Master Of Puppets

Auch wenn MOP weit davon entfernt ist, mein Lieblingsalbum zu sein, hat mir Deine Review große Freude bereitet und den Wunsch geweckt, mir die Scheibe heut Abend nochmal intensiv anzuhören :)
*bildsignatur sei die DerMitDemHut gefallen tut*


Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt
Schon angezündt’! Das gibt ein Schein
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein


Iron Maiden Review Thread
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SacredMetalMichael
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von SacredMetalMichael »

Andacht. Das beste Album aller Zeiten.
For all the words unspoken, for all the deeds undone,
for all our shattered dreams, for all the songs unsung,
for all the lines unwritten and all our broken hearts,
for all our wounds still bleeding and all our kingdoms come.
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Kiss of Death
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Kiss of Death »

SacredMetalMichael hat geschrieben:Andacht. Das beste Album aller Zeiten.
:prost:
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Cypher
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Cypher »

Welches Album hat mein Leben verändert? Mein metallisches Leben und auch insgesamt mein ganzes musikalisches Leben?
Der erste Reflex wäre, "Kill 'Em All" von Metallica zu nehmen, weil es meine Liebe zu der Band geweckt hat, aber noch prägender und "erschütternder" war dieses hier für mich:

IRON MAIDEN - Live After Death

Ich war 13 und ich ging auf ein katholisches Mädchen-Privatgymnasium. So fangen viele, meist schlüpfrige Berichte an, doch am meisten erinnernswert an dieser Zeit ist für mich, dass ich an meiner Schule meines Wissens nach die einzige war, die etwas härtere Musik mochte. "Härtere" Musik - das waren ... *hüstel* ... Europe und Bon Jovi. Mit "The Final Countdown" war alles losgegangen, "You Give Love A Bad Name" folgte. Die beiden dazugehörigen Alben verließen meinen Plattenspieler für Wochen nicht. Meine Klassenkameradinnen hörten lieber Wham! und Madonna. Ich weiß noch genau, wie wir alle (ja ja, auch ich) in schwitzigen Skikurs-Partykellern dazu abhotteten und lauthals sangen ("Baaaby, Iiiii'm your maaaan...").
Irgendwie musste es jedoch mehr geben als Chartsmucke und Singalong-Mainstream-"Hard"rock.
Gab es.
Von Iron Maiden hatte ich schon gehört bzw. gelesen, denn zu dieser Zeit verschlang ich bereits den Metal Hammer. Das war dann schon richtiger Heavy Metal, den die machten, das wusste ich (ebenfalls aus dem Metal Hammer).
An einem Samstagnachmittag fuhr ich mit meiner Familie in eine nahegelegene Stadt zum Einkaufsbummel. Wie immer durchstöberte ich die damals noch reichlich vorhandenen Plattenläden.... und dann hatte ich sie plötzlich in der Hand: die Platte mit dem geilsten Cover der Welt. Ich war wie elektrisiert. Das war der nächste logische Schritt. Kein "Woohoo, livin' on a prayer"-Kinderkram mehr - jetzt durfte es hart und wild werden. Ich weiß noch, dass ich mit einem riesengroßen Respekt und einem mulmigen Gefühl der Vorfreude und Angst (dass es mir nicht gefallen könnte) zur Kasse ging und mein Erspartes auf den Tresen knallte.
Während der Auto-Heimfahrt saß ich auf dem Rücksitz und konnte nicht aufhören, Vorder- und Rückseite des Covers anzustarren. Der erste Gatefold-Blick ließ mich erst recht den Atem anhalten. Entfesselte Musiker-Livepics und diese Riesen-Mumie, die Funken aus ihren Augen sprühen ließ. Das war es - DAS war es! Das war mir glasklar, auch wenn ich noch keinen Ton der Platte gehört hatte. Die vielen Fotos auf den Innersleeves ließen wieder ein wohliges "Angst"-Gefühl hochsteigen. Verschwitzte, grimassierende Kerle mit Tätowierungen. O Gott, o Gott. Ich kleines katholisches Schulmädchen hatte sofort die Vorurteile vor Augen. Alkohol! Weiber! Drogen! Na gut, leicht übertrieben. Dennoch weiß ich noch gut, als ich das Gruppenfoto-im-Swimmingpool auf dem Innersleeve fasziniert anstarrte und dachte: "Die duschen bestimmt nicht oft - immerhin gingen sie mal in den Pool".
Zu Hause dann legte ich mit klopfendem Herzen Seite A der ersten Platte auf den Teller, stöpselte die Kopfhörer ein (meine Eltern mussten ja nicht sofort 'nen Schlag kriegen) und drehte die Regler auf 10. Wie immer setzte ich mich an den Schreibtisch, Innersleeve mit den Texten vor mir. Die "Live After Death" beinhaltete sämtliche Texte, was nicht unbedingt typisch für Livealben war. Die schmalen, weißen Lettern auf schwarzem Grund sehe ich immer noch genau vor mir.
Die Nadel senkte sich unheilschwanger und...
mein Leben wurde anders.
"Churchill's Speech" ließ meine Spannung ins Unermessliche wachsen, dann stieg die Band mit "Aces High" ein, und ich war fasziniert und verwirrt zugleich. Das waren im Vergleich zu Bon Jovi und Europe völlig irre Rhythmen und Melodien. Diese Geschwindigkeit! Und die Gitarren... denen konnte ich geistig und aufmerksamkeitstechnisch kaum folgen. Bruce's charismatischer Gesang, seine sich überschlagenden Ansagen und Zwischenrufe ("SCREAM FOR ME, LONG BEACH!!!") Das war alles völlig anders... .... und es war einfach nur der WAHN! Ich war schwer irritiert und voller Adrenalin, aber ich liebte es fast vom ersten Augenblick an. Die folgenden Songs (wie "2 Minutes To Midnight", "The Trooper" oder "Flight Of Icarus") flashten mich völlig und nachdem sich die Nadel am Ende wieder von der Platte gehoben hatte, war ich Iron Maiden-Fan. Die restlichen 3 Plattenseiten untermauerten das gerade nur. "Children Of The Damned"... "Powerslave"... "Run To The Hills".... Jeder gottverdammte Song ist ein gottverdammter Knaller und in dieser Liveversion einfach unerreicht. (Ich weiß noch, wie ich mir einige Monate später das "Powerslave"-Album kaufte und die wohlbekannten ersten Nummern energetisch und geschwindigkeitstechnisch eher "lahm" fand.)
Seitdem sind viele Jahre ins Land gegangen und damit auch viele, viele weitere Alben vieler Künstler und Bands, aber keines danach hat ähnliche Gefühle in mir geweckt wie das (meiner Meinung nach) beste Livealbum aller Zeiten.
Up the fucking Irons! :pommes:
Zuletzt geändert von Cypher am 20.02.2014 08:53, insgesamt 2-mal geändert.
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germel
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von germel »

Lang hab ich hin und her überlegt. Gibt es ein Metal/ NonMetal/ Gesamtlieblingsalbum? Keine Ahnung. Livealben hatte ich komplett ausgeblendet als Kandidat für ein Lieblingsalbum. Aber Live after Death wäre bei mir doch ein ganz heißer Kandidat. Dicht gefolgt von Live Killers.
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GoTellSomebody
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von GoTellSomebody »

SacredMetalMichael hat geschrieben:Andacht. Das beste Album aller Zeiten.
Wenn man das Album nicht kennt, kommt man durch beide Reviews nicht darauf um welche Musik es geht.
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GoTellSomebody
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von GoTellSomebody »

Cypher hat geschrieben:(Ich weiß noch, wie ich mir einige Monate später das "Powerslave"-Album kaufte und die wohlbekannten ersten Nummern energetisch und geschwindigkeitstechnisch eher "lahm" fand.)
Hier genauso. Und auch den Rest, was das "Erleben" dieses perfekten Live-Gesamtpakets angeht, habe ich ähnlich empfunden.
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SirFranklin
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von SirFranklin »

Ich hab verdammt lange überlegt, was denn eigentlich mein Lieblingalbum ist, die Auswahl war schwer, es gab zwei ernsthafte Kandidaten. Ein Klassikeralbum kann es nicht sein, da ich die Klassiker einst besaß, sie dann größtenteils in meiner studentischen Kellerwohnung von einem verfickten Schlammeinbruch (ca. 70 cm hoch!) gekillt wurden und ich nicht wirklich den Drang verspürte, sie nachzukaufen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Kurz zu meiner musikalischen Sozialisation: Wie viele meiner Zeit und meines Umfeldes bin ich durchs Rollenspiel in Metal reingerutscht, ein Freund gab mir das erste Gamechanger-Album auf Tape: Blind Guardians "Imaginations". Auf Tape, beidseitig bespielt. "And the Story Ends" bricht zweimal zwischendurch ab, was mich unheimlich gefrustet zurückgelassen hat. Also gekauft, von da an wars um mich geschehen. Voll auf dem Trip griff ich mir das im lokalen Elektroladen ausliegende Bathory-Jubileum 2 Werk ab, und das wurde später zum Gamechanger, auf dem Weg weg von der melodischen Seite zu härterer Musik. Natürlich hats mich zuerst angeekelt und ich habs liegengelassen, dann aber bin ich parallel auf den damals rasenden Cradle - Borgir - Zug aufgesprungen, von dem ich dank Hammerfall und vor allem Manowar wieder abstieg. Manowar hatten sich mit dem 99er Dynamo für mich vollkommen erledigt, ich hatte nach dem lächerlichen Auftritt seit dem keinen Bock mehr auf die Platten von dem Pack. Der nächste Gamechanger (und andere Kandidat für mein Lieblingsalbum) war da fällig: Machine Heads Burn my eyes. Bekam ich viel zu spät von Freunden überreicht, wird bis heute gefeiert und ich bin immer noch quasi auf diesem Trip, wenn auch breiter gefächert. Nu Metal war Mist, auch wenn ich mit Korn und System mittlerweile meinen Frieden gemacht hab und sie hören kann.
Dann, eines Abends in der Kneipe begann es zu passieren: Ein Freund erzählte von diesem Tool-Album. 7 Sekunden Stille, dann gehts ab und es sei so genial. Der nächste sofort: Neue Tool? Geil! Ich konnte mit dem Namen nichts anfangen, hatte nie davon gehört, las aber später im RockHard dieses Megareview von Rensen und beschloss die Scheibe zu kaufen.

Also legte ich Tool - Lateralus in den Player.

Was danach kam, ist leicht zu beschreiben: Nichts. Rein gar nichts. Die Scheibe langweilte mich nicht, sie berührte mich kaum, sie überforderte mich einfach und ließ mich ratlos zurück. Noch einmal. Nichts.
Zu besagten Freunden dann die Worte, die ich danach so oft von anderen gehört hatte: "Die klingt ja ganz toll, aber irgendwie ist sie nicht so geil wie ihr sagt." Und dann die Antwort erhalten, die ich seitdem immer bei Erstkontakt mit Tool gebe: "Hör sie öfter. Irgendwann fräst sich irgendetwas, eine Textzeile, ein Riff, eine Melodie in deinen Kopf und dann hast du Zugang." Ein anderer meinte: Dunkler Raum, Kerzen. Alles probiert. Nur damit ich plötzlich merke, dass ich "Wear the Grudge like a crown of negativity" in meinem Kopf rezitiere. Endlich war es passiert!
Jede einzelne Note ist so dermaßen geil platziert, die Gesamtatmosphäre ist beklemmend, nimmt dich gefangen, lässt aber IMMER Raum für Hoffnung! Burn my eyes, This godless Endeavor oder andere Werke lege ich zwar immer wieder auf, aber diese Tool-Platte ist für mich absolut vollkommen. Wenns mir mal schlecht geht, wenns mir gut geht, das Ding geht immer. Kopfhörer auf, und in diese Welt hinein! Unfassbares Album. Was erzähl ich, ihr kennt die alle. Und wer nicht: Selber Schuld!
Ich hab es nie geschafft Tool live zu sehen, vielleicht ist das gut so, wenn ich an die zerstörte Liebe zu anderen Bands denke, die sich mit blöden oder teilnahmslosen Liveauftritten für mich erledigt haben. Und auch an Youtube muss ich denken: Hätte ich kein Geld für die Platte ausgeben müssen, sondern sie mir in Schnipseln (geht bei Tool gar nicht!!!) online umsonst geben können, wer weiß was ich jetzt verpassen würde.

Edit: Grammar.
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Cypher
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Cypher »

SirFranklin hat geschrieben:Tool - Lateralus
Das wäre für mich auch ein Kandidat gewesen. "Lateralus" und "Aenima" haben mir mal durch eine persönlich schwierige Zeit hindurchgeholfen. Das ist aber nicht Thema des Threads, also hab' ich das gelassen. :wink:
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SirFranklin
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von SirFranklin »

Cypher hat geschrieben:
SirFranklin hat geschrieben:Tool - Lateralus
Das wäre für mich auch ein Kandidat gewesen. "Lateralus" und "Aenima" haben mir mal durch eine persönlich schwierige Zeit hindurchgeholfen. Das ist aber nicht Thema des Threads, also hab' ich das gelassen. :wink:
Schwere Zeit kann aber auch zu Lieblingsalbum führen :)

Bei mir wars übrigens nicht "Livin on a prayer", sondern der Drumpart in "Keep the faith", der mich von 08/15-Pop a la Roxette weggerissen hat :prost:
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Ancient_Mariner
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Ancient_Mariner »

Queensrÿche: Operation: Mindcrime

Wundert mich sehr, dass das Album bisher noch nicht genannt wurde.
Blast! Die Metalshow. Jeden Donnerstag 20-22 Uhr auf www.radiofips.de

Infos zur Sendung: www.radiofips.de/blast
Milas2010
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Re: Euer persönliches Lieblingsalbum

Beitrag von Milas2010 »

2 Wichtige Alben sind:

Die Toten Hosen: Ein kleines bisschen Horroshow....Im zarten Alter von 12 hat mich Hier kommt Alex zur gitarrenlastigen Musik gebracht...vorher lief Modern Talking und Samantha Fox(Frauen hatten tatsächlich Brüste)

Zum Metal hat mich im gleichen Jahr (1988 )Iron Maiden: Seventh Son of Seventh Son gebracht..dieses Cover..ich musste die Mc unbedingt haben und gleich auf meinem Walkman(watn riesen Teil) hören....danach musste ich alles von Maiden haben....Irgendwie war das alles so böse und spannend.Obwohl es bestimmt bessere Alben gibt(auch von Maiden), hat das einfach einen ideellen Wert für mich:-)

Daher Lieblingsalbum wohl Maiden: Seventh Son of a Seventh son
Zuletzt geändert von Milas2010 am 20.02.2014 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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