Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Apparition hat geschrieben: 17.10.2022 14:40
Kann ich verstehen, ich hab auch überlegt, ob ich das erschwerend in die Bewertung mit aufnehme. Letzlich wiegt es aber für mich nicht so schwer, weil ab dem Moment, wo die Alten loslegen, für mich alles in Butter ist und die Soap-Szenen vorher verschmerzbar sind. Eigentlich hab ich mich sogar gefreut, als die Sturm-der-Liebe-Darsteller endlich bluten mussten. *g*

Die Familienstory fand ich aber gar nicht weiter schlimm. Schon Klischee, klar, aber letztlich speist das ja die Story und ohne funktionieren die Twists später im Haus nicht. EIgentlich nicht schlimmer als bei einem typischen Ami-Katastrophe- oder Horrorfilm, nur fällt es halt hier mehr auf.
Es stimmt natürlich, dass man den ekligen Zott-Sahnejoghurt-Firguren es umso mehr gegönnt hat, als es endlich auf die Mütze gab :D
Ich frage mich nur, ob das vom Regisseur so beabsichtigt war, oder ob das eher an uns liegt *g*

Der zweite Absatz stimmt soweit auch, aber mich hat es einfach fürchterlich genervt, vielleicht, weil es so platt und klischeehaft war, da war ja wirklich alles drin an Doofklischees. Besonders die Figur Kim.
Von "Keine Angst, ich bin nicht eifersüchtig" zu "Liebst Du sie noch? Du liebst sie noch." in unter 3 Minuten bzw. einem "Familientanz" (wie ekelhaft auch das war, ey.... :D )

Den Ober-Oppa fand ich übrigens am geilsten, also der, der dann in das Nebenhaus einsteigt. Der hatte was vom Nachtkönig. *g*
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metalbart
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von metalbart »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 07.01.2022 23:01
Kaleun Thomsen hat geschrieben: 07.01.2022 19:10 Wo liegt bei James Bond die Faszination?
Lifestyle-Porno mit Bummbumm und flotten Sprüchen. Habe schlichtes Gemüt.
habe die Bond filme früher von Connery bis Brosnan geliebt. Jetzt wo Amazon die Filme wieder aus prime rauschmeißt, hab ich auch maleinen Craig Bond Bond gesehen.
Ich kann meine damalige Faszination nicht mehr so ganz nachvollziehen. Auch mit Reboot nicht mehr geil.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Leicht off topic: Zurück in die Zukunft heute.

Bei Twitter fragte jemand, ob ZidZ heute auch noch funktionieren würde. Dass der Zeitsprung also nicht 1985 - 1955 wäre, sondern 2022 - 1992.
Jemand entgegnete, dies würde nur leidlich funktionieren, da der Gegensatz 85-55 viel größer wäre als der 22-92.

Und ich fragte mich, ob das wirklich so ist, oder ob der zweite User das vielleicht unterschätzt, weil das ja auch das eigene Altern verdeutlicht.

Gibt’s Meinungen dazu? Sind wir 92 näher, als es die Leute 85 dem Jahr 1955 waren?
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Kaleun Thomsen
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Thunderforce hat geschrieben: 18.10.2022 07:03
Apparition hat geschrieben: 17.10.2022 14:40
Kann ich verstehen, ich hab auch überlegt, ob ich das erschwerend in die Bewertung mit aufnehme. Letzlich wiegt es aber für mich nicht so schwer, weil ab dem Moment, wo die Alten loslegen, für mich alles in Butter ist und die Soap-Szenen vorher verschmerzbar sind. Eigentlich hab ich mich sogar gefreut, als die Sturm-der-Liebe-Darsteller endlich bluten mussten. *g*

Die Familienstory fand ich aber gar nicht weiter schlimm. Schon Klischee, klar, aber letztlich speist das ja die Story und ohne funktionieren die Twists später im Haus nicht. EIgentlich nicht schlimmer als bei einem typischen Ami-Katastrophe- oder Horrorfilm, nur fällt es halt hier mehr auf.
Es stimmt natürlich, dass man den ekligen Zott-Sahnejoghurt-Firguren es umso mehr gegönnt hat, als es endlich auf die Mütze gab :D
Ich frage mich nur, ob das vom Regisseur so beabsichtigt war, oder ob das eher an uns liegt *g*

Der zweite Absatz stimmt soweit auch, aber mich hat es einfach fürchterlich genervt, vielleicht, weil es so platt und klischeehaft war, da war ja wirklich alles drin an Doofklischees. Besonders die Figur Kim.
Von "Keine Angst, ich bin nicht eifersüchtig" zu "Liebst Du sie noch? Du liebst sie noch." in unter 3 Minuten bzw. einem "Familientanz" (wie ekelhaft auch das war, ey.... :D )

Den Ober-Oppa fand ich übrigens am geilsten, also der, der dann in das Nebenhaus einsteigt. Der hatte was vom Nachtkönig. *g*

Ich konnte den nicht zu Ende gucken, der war ja auf dem Niveau dieser unsäglichen Pandemie-Serie "Sloborn". Die Dialoge, ey. Wie sehr muss man innerlich tot sein, um das alles so auf Zwickau- und Oer-Erkenschwick-Niveau runterzunuscheln? Dazu dieses GZSZ-Setting... Das Gleiche gilt auch für diese Schreckensserie "Barbaren", die gerne "Vikings" wär, aber jeden Menschen mit einem IQ über 80 zum Fenster raus cringt. Wie man richtig guten Horror macht, zeigt z.B. Polen mit "Nobody Sleeps In The Woods Tonight". Leider ist da der 2. Teil aber auch Vollgrütze, der erste dagegen ein Highlight.
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

What? Der erste war doch schon Vollschmock im Kubik.
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Noir
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Noir »

TAFKAR hat geschrieben: 24.10.2022 21:07 Leicht off topic: Zurück in die Zukunft heute.

Bei Twitter fragte jemand, ob ZidZ heute auch noch funktionieren würde. Dass der Zeitsprung also nicht 1985 - 1955 wäre, sondern 2022 - 1992.
Jemand entgegnete, dies würde nur leidlich funktionieren, da der Gegensatz 85-55 viel größer wäre als der 22-92.

Und ich fragte mich, ob das wirklich so ist, oder ob der zweite User das vielleicht unterschätzt, weil das ja auch das eigene Altern verdeutlicht.

Gibt’s Meinungen dazu? Sind wir 92 näher, als es die Leute 85 dem Jahr 1955 waren?
"Leicht off-topic" ist ganz schön untertieben. :D

Gefühlt geht's mir auch so, dass ich 1992 näher bin, als es die Leute von 1985 dem Jahr 1955 waren. Da spielt aber selbstverständlich genau dein Gedanke mit dem eigenen Erlebnishorizont mit rein. Ist ja logisch, davon kann sich niemand frei machen. Es kommt aber auch stark darauf an, unter welchem Gesichtspunkt man die Frage betrachtet. Technologisch gesehen ist der Sprung von 1992 zu 2022 mit Sicherheit der größere. In dem Bereich schreitet die Entwicklung ja immer schneller voran, also muss das eigentlich zwangsläufig so sein. Gesellschaftspolitisch dagegen sehe ich die Wandlung von '55 bis '85 als die größere an. Was vor allem an den 68ern lag. So etwas hatten wir in den letzten 30 Jahren nicht in dem Ausmaß, oder? Wilde Ehe, WG-Leben, als Frau unabhängig in den eigenen Entscheidungen von einem (Ehe-Mann), alleinerziehend und/oder geschieden, uneheleich geboren, ungetauft, offen homosexuell und oder/queer... Alles Dinge, die 2022,1992 und 1985 (mit Abstrichen) gesellschaftlich akzeptiert, wenigstens missbilligend geduldet oder zumindest nicht mehr strafrechtlich relevant sind, was 1955 noch ganz anders war.
Mit so einer Musik vertreibt man eigentlich die Junkies vom Hauptbahnhof.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Noir hat geschrieben: 25.10.2022 11:25
TAFKAR hat geschrieben: 24.10.2022 21:07 Leicht off topic: Zurück in die Zukunft heute.

Bei Twitter fragte jemand, ob ZidZ heute auch noch funktionieren würde. Dass der Zeitsprung also nicht 1985 - 1955 wäre, sondern 2022 - 1992.
Jemand entgegnete, dies würde nur leidlich funktionieren, da der Gegensatz 85-55 viel größer wäre als der 22-92.

Und ich fragte mich, ob das wirklich so ist, oder ob der zweite User das vielleicht unterschätzt, weil das ja auch das eigene Altern verdeutlicht.

Gibt’s Meinungen dazu? Sind wir 92 näher, als es die Leute 85 dem Jahr 1955 waren?
"Leicht off-topic" ist ganz schön untertieben. :D

Gefühlt geht's mir auch so, dass ich 1992 näher bin, als es die Leute von 1985 dem Jahr 1955 waren. Da spielt aber selbstverständlich genau dein Gedanke mit dem eigenen Erlebnishorizont mit rein. Ist ja logisch, davon kann sich niemand frei machen. Es kommt aber auch stark darauf an, unter welchem Gesichtspunkt man die Frage betrachtet. Technologisch gesehen ist der Sprung von 1992 zu 2022 mit Sicherheit der größere. In dem Bereich schreitet die Entwicklung ja immer schneller voran, also muss das eigentlich zwangsläufig so sein. Gesellschaftspolitisch dagegen sehe ich die Wandlung von '55 bis '85 als die größere an. Was vor allem an den 68ern lag. So etwas hatten wir in den letzten 30 Jahren nicht in dem Ausmaß, oder? Wilde Ehe, WG-Leben, als Frau unabhängig in den eigenen Entscheidungen von einem (Ehe-Mann), alleinerziehend und/oder geschieden, uneheleich geboren, ungetauft, offen homosexuell und oder/queer... Alles Dinge, die 2022,1992 und 1985 (mit Abstrichen) gesellschaftlich akzeptiert, wenigstens missbilligend geduldet oder zumindest nicht mehr strafrechtlich relevant sind, was 1955 noch ganz anders war.
Zusätzlich geht es bei Zurück in die Zukunft halt in die "gute alte Zeit", das 1955, wo Amerika halt noch gerne zurückgeht, um sich in der Lederjoppe eine Coca Cola reinzupfeifen und die ersten Anzeichen des Rock N Roll zu erleben. Der Film blendet ja kategorisch alles Schlimme zu der Zeit aus und ist ja wie eine Disney-Phantasie der 50er Jahre.

Für jemanden, der 1992 erlebt hat sieht die Welt viel fragmentarischer aus. Kulturell bist zu zwischen Disko, New Wave, Techno und Grunge. Die Welt steht an der Schwelle der Globalisierung mit dem Wegfall der alten politischen Grenzen und paar Jahre später schaltet der Kapitalismus in den nächsten Gang. In Europa beginnen die Jugoslawienkriege.

Du müsstest Dich halt für eine ähnliche Sichtweise wie auf 1955 einigen. Vielleicht die Einheit oder der Wegfall des Kommunismus. Vielleicht der Kapitalismus oder das New Labour/Cool Britannia unter Blair. Oder die Berliner Techno Szene in einer wiedervereinigten Stadt.

Wenn der Film in Amerika gedreht werden würde und ein ähnliches Setting haben sollte, würde es wohl eher in die Zeit von 1985 passen, mit Reagan und Co. als ein Film in den 90ern über Bill Clinton. Einfach weil der Film das so will. Ironisch gesprochen: Das wäre schon ein passender 4. Teil: Die gute alte Zeit vor dem Ende des kalten Krieges. Im Vergleich zum "Woke Durcheinander" von heute.
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David Lee Hasselhoff
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Der Film funktioniert doch auch zu einem großen Teil deshalb, weil die Figuren aus den 50ern recht naiv sind. Ich glaube nicht, dass man das bei einer Reise zurück in die 90er in irgendeiner Weise vermitteln könnte. Spätestens mit Grunge hatte sich doch irgendwie ein gewisses Maß Abgebrühtheit und Zynismus breitgemacht, was den Ton des Films völlig verändern würde. Oder man lässt den Film komplett im San Fernando-Valley spielen und macht ein Clueless-Crossover daraus.
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borsti
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von borsti »

Die 1950er dürften die wenigsten von uns hier selbst erlebt haben, die 1990er hingegen die meisten. Das verändert natürlich die Wahrnehmung von Zeiträumen und Entwicklungen. Für Menschen, die 1985 in den 40ern oder 50ern waren und Zurück in die Zukunft gesehen haben, dürfte der Blick zurück so gewirkt haben, wie ein Fenster in die eigene Kindheit oder Jugend. Und da ist natürlich jede Menge Zuckerguss dabei, denn man erinnert sich immer mehr an die positiven Sachen.

Ohne nachzudenken würde ich sagen, dass sich die Welt zwischen 1992 und 2022 sicherlich mindestens genauso stark verändert hat, wie zwischen 1955 und 1985. Es waren nur andere Veränderungen. Für Kiddies von heute dürfte allein schon die Vorstellung verrückt wirken, dass es mal eine Welt vor dem Internet, Instagram und Youtube gab.

Zurück in die Zukunft ist ja eigentlich kein Film über eine vergangene Epoche an sich, sondern eine Reise in die Jugend der eigenen Eltern aus Sicht eines Teenagers. Er betrachtet die Vergangenheit überhaupt nicht auf der Makro-, sondern auf der Mikroebene durch die Augen eines jungen Menschen, dem diese gar nicht mal so ferne Vergangenheit furchtbar weit weg vorkommt. Das könnte sicherlich heute auch noch funktionieren. Weil aber die Veränderungen zwischen 1992 und 2022 andere waren, als zwischen 1955 und 1985 müsste er auch mit anderen Themen spielen, vielleicht sogar eine andere Geschichte erzählen.
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Schnabelrock
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

IM WESTEN NICHTS NEUES
(Netflix, 2022)

Klar, man kann Stanislaus Katczinsky beim Eierdiebstahl von einem Zehnjährigen erschießen lassen, man kann ihm auch einen zehnjährigen, toten Sohn andichten.

Man kann Studienrat Kantorek, Unteroffizier Himmelstoß und Franz Kemmmerich weglassen. Letzteren kann man in den ersten Sekunden durch eine kuschelnde Familie von Füchsen ersetzen. Man kann statt dessen einen Handlungsstrang um Matthias Erzberger und Marschall Foch dazu erfinden sowie einen verrückten deutschen General, der in den letzten Minuten vor dem bereits beschlossenen Waffenstillstand einen Angriff durchführen lässt.

Man kann dann Paul Bäumer bei eben diesem Angriff von hinten in einem französischen Schützengraben erstechen lassen. Man muss ihn zuvor auch nicht auf Heimaturlaub schicken.

Wenn man zu alldem die Eier hat, sollte man den Film und seine Figuren nur anders nennen. Vielleicht "Erzberger und der Eierdieb Katschowski".

Sonst ist es einfach ein beschissenes, respektloses, dummes, armseliges, unverschämtes und ärgerliches Scheissdreckpiratenmachwerk.
In dubio contra googlio.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von infected »

Schnabelrock hat geschrieben: 07.11.2022 18:39 IM WESTEN NICHTS NEUES
(Netflix, 2022)

Klar, man kann Stanislaus Katczinsky beim Eierdiebstahl von einem Zehnjährigen erschießen lassen, man kann ihm auch einen zehnjährigen, toten Sohn andichten.

Man kann Studienrat Kantorek, Unteroffizier Himmelstoß und Franz Kemmmerich weglassen. Letzteren kann man in den ersten Sekunden durch eine kuschelnde Familie von Füchsen ersetzen. Man kann statt dessen einen Handlungsstrang um Matthias Erzberger und Marschall Foch dazu erfinden sowie einen verrückten deutschen General, der in den letzten Minuten vor dem bereits beschlossenen Waffenstillstand einen Angriff durchführen lässt.

Man kann dann Paul Bäumer bei eben diesem Angriff von hinten in einem französischen Schützengraben erstechen lassen. Man muss ihn zuvor auch nicht auf Heimaturlaub schicken.

Wenn man zu alldem die Eier hat, sollte man den Film und seine Figuren nur anders nennen. Vielleicht "Erzberger und der Eierdieb Katschowski".

Sonst ist es einfach ein beschissenes, respektloses, dummes, armseliges, unverschämtes und ärgerliches Scheissdreckpiratenmachwerk.
Beim anschauen kam es mir so vor das man sich nicht nur von der gleichnamigen Vorlage inspirieren gelassen, auch bei vier von der Infanterie/Westfront 1918 (ein weiterer Antikriegsfilm, von G.W. Pabst, der kurz vor im Westen nichts neues 1930 in den Kinos startete) hat man sich bedient. Dem Buch selber und den vorherigen Filmen (insbesondere der restaurierten Fassung des Films von 1930) wird die Neuauflage absolut nicht gerecht, dazu der letzte Angriff als billiger Effekt um etwas Thriller Stimmung zu erzeugen a la " Schafft er es doch noch?" ( es gab zwar tatsächlich einen unmittelbar vor Ende, der aber im Gegensatz zum Film in Echt von General Pershing in der letzten halben Stunde vor dem Inkrafttreten des Waffenstillstands befohlen wurde (Link)). So wird dem Buch viel von seiner Aussagekraft geraubt, die Banalität des Todes, die im Buch ausgedrückt wird und damit auch die Bedeutung des Titels, fällt dem billigen Effekt aber zum Opfer.
Nobody expects the Spanish Inquisition!



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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Deus
Nachdem die Menschheit die Erde mal wieder weitgehend unbewohnbar gemacht hat und mit 12 Milliarden oder was auf den 20% der Fläche hockt, wo man noch leben kann, ist ein Raumschiff mit 6 Leuten Besatzung im Orbit des Mars unterwegs, weil dort vor Kurzem eine geheimnisvolle, riesige, schwarze Kugel aufgetaucht ist und erforscht werden soll. Als die Crew sich dem Ding nähert, sendet die Kugel auf allen Frequenzen nur ein einziges Wort: Deus – Gott.
Hmmnajanaja. Wäre gerne Pandorum, Event Horizon oder Auch The Abyss oder Sphere im Weltraum, oder was ähnliches, aber bleibt dann insgesamt doch einigermaßen blass. Optisch ist der Film sehr gut, auch die Effekte können was, aber die Story ist dann doch eher dünne und die Auflösung etwas yawnig. Kann man mal gucken, aber Pflichtprogramm ist was anderes.

6/10




Holidays
Episodenfilm, es geht um insgesamt 8 Feiertage (Valentinstag, St. Patrick‘s, Ostern, Muttertag, Vatertag, Halloween, Weihnachten, Neujahr), zu denen verschiedene Regisseure und Regisseurinnen, von denen Kevin Smith der bekannteste sein dürfte, jeweils einen Kurzfilm (Genre Horror, Thriller, schwarzer Humor) von je ca. 15 Minuten gedreht haben. Wie so oft bei diesen Anthologie-Sachen eine ziemliche Hit-and-Miss-Nummer. Schlecht ist keiner der Kurzfilme, richtig gut aber IMO nur die Episode zum Vatertag und die zu Ostern sticht auch noch positiv heraus. Die Halloween- und Neujahrs-Episoden spielen halt an dem jeweiligen Tag, haben aber ansonsten eher wenig Bezug dazu. Die anderen Episoden lösen das besser. Insgesamt durchaus kurzweilig, wenn auch nichts, was wirklich nachhaltig Eindruck macht.

7/10




The Stranger
Sean Harris und Joel Edgerton spielen die Hauptrollen in diesem ziemlich düsteren (im Sinne von Optik) Crime-Thriller, der sehr ruhig gehalten ist. Es geht um einen Undercover-Cop (Edgerton), der sich als Teil einer Ermittlung mit einem Typen (Harris) anfreunden soll, der wiederum als Verdächtiger in einem Vermisstenfall gilt. Edgerton gibt sich als Krimineller aus, der Harris in seine Organisation einführen und sich dort eben mit ihm anfreunden soll, um herauszufinden, ob und was dieser in dem Vermisstenfall weiß und was er damit zu tun hat. Der Film basiert wohl auf dem größten Vermisstenfall- und der umfangreichsten Undercover-Operation in Australien, die es je gegeben hat. Sehr spannend, brilliant gespielt, schön dunkel, klasse Film, sollte man gesehen haben, wenn man auf ruhige, sich langsam steigernde Crimefilme steht.

8/10




Men
Eine junge Frau (Jessie Buckley, komplett großartige Schauspielerin übrigens) zieht sich nach einem traumatischen Erlebnis, bei dem ihr Ehemann, der sie vorher lange psychisch und emotional misshandelt hat, ums Leben kommt, zu einer Art Selbstfindungs-Trip in ein kleines englisches Dorf zurück, wo sie ein altes Landhaus ganz für sich alleine mietet, um zur Ruhe und wieder zu sich selbst zu kommen. In dem Dorf ist allerdings irgendwas komisch, bei einem Spaziergang trifft sie auf einen Mann, der ihr folgt und später nackt vor dem Haus auftaucht, der Vermieter ist auch irgendwie komisch-schrullig und auch ein Pfarrer, mit dem sie spricht und der ihr letztlich am Tod ihres Mannes eine Mitschuld gibt, zieht nicht unerheblich Nebenluft. Ebenso wie alle anderen Dorfbewohner, die sie trifft. Zunehmend fühlt sie sich verfolgt, die Luft wird immer dünner, das Haus immer bedrohlicher und schon bald merkt sie, dass hier hinten und vorne etwas nicht stimmt.
Das besondere an „Men“ ist, dass so gut wie alle der männlichen Dorfbewohner von ein und dem gleichen Schauspieler (Rory Kinnear) gespielt werden, der in zig Verkleidungen und Masken auftaucht und eben auch wirklich unterschiedliche Menschen spielt. Obwohl man es teilweise nichtmal richtig erkennt, wirkt der Film dadurch die ganze Zeit immer irgendwie unwirklich, „slightly off“, wie der Brite sagt. Gespielt ist er brilliant, von Kinnear und auch von Buckley. Er ist zudem sauspannend, optisch und atmosphärisch eine Wucht und man kann ihn sowohl einfach als ruhigen, langsam die Schlinge zuziehenden Horrorthriller sehen, als auch als Metapher auf die Rollen von Frau und Mann in der Gesellschaft und solche Dinge wie, dass eine Frau bei einem einsamen Waldspaziergang oder durch dunkle Gassen wohl immer ein ganz anderes Gefühl der Bedrohung hat, als das bei Männern der Fall ist. Gegen Ende legt der Film dann richtig los, ich will hier aber nicht zuviel verraten. Regisseur Alex Garland (Ex Machina, Annihilation) hat hier jedenfalls einen weiteren echten Knaller fabriziert, bisher IMO sein bester Film.

Spielend 8.5/10 mit Tendenz nach oben




The Requin
Vorab: AVOID! *g*
Requin = Hai auf französisch. Der Film heißt also völlig grundlos quasi „The Hai“, denn weder spielt er in Frankreich, noch ist es ein französischer Film, noch wird wirklich französisch gesprochen. Alicia Silverstone und James Tupper spielen ein Bonzen-Paar, die einen Urlaub in Vietnam machen, direkt am Meer in so einer auf dem Wasser „schwebenden“ Bast-Hütte. Natürlich wurde noch eine völlig unnötige und den Film in keiner Weise voranbringende Fehlgeburt-Hintergrundstory drangebaut, von der sie sich erholen müssen. Leider kommt der Monsun, die Hütte reißt vom Steg ab und wird mit den beiden Pansen darin aufs offene Meer getrieben. Der verletzte Typ blutet ins Wasser und lockt so einen Hai an, der die beiden nun bedroht. Zudem ist kein Land in Sicht und sie wissen nicht, wo sie sind. Nachdem sie die Hütte komplett abgefackelt haben, um ein Containerschiff auf sich aufmerksam zu machen (ja, wirklich), was natürlich nicht klappt, wird die Lage nicht unbedingt einfacher. Jesus, was ein Nullfilm. Effekte unterirdisch, die Figuren nervig wie die Hölle (Silverstone macht nichts außer hysterisch rumschreien, seufzen, wimmern und kreischen, Tupper ist eine komplette Arschgeburt, der man gönnt, dass der Hai ihn irgendwann frisst), die beiden sind dumm wie Hölle und machen nur dumme Sachen, wirken nach ca. 6 Stunden auf See bereits wie nach 3 Wochen ohne Nahrung und am Ende schafft Silverstone es sogar noch, an Land zu kommen, und trotzdem noch einen armen, besoffenen Fischer, der da in seiner Nussschale rumdümpelte in den Tod zu schicken. Was für eine Scheiße. Unerträglicher Film und Silverstone hätte nach den Aerosmith-Videos besser ihre Schauspielkarriere an den Nagel hängen sollen *lol* - Ein herzliches Fuck Off an alle Beteiligten.

1/10




Bullet Train
An Bord eines japanischen Hochgeschwindigkeitszuges, der von Tokio nach Kyoto fährt, befinden sich mehrere rivalisierende Parteien aus der Mafia-, Serienkiller- und Psychopathenszene, die alle hinter einem bestimmten Koffer her sind, der ebenfalls an Bord des Zuges ist. Die Story und die Beziehungen der Figuren untereinander sind nicht immer leicht durchschaubar und im Grunde auch komplett egal, denn action- und humortechnisch stimmt hier so gut wie alles. Man sieht den Schauspielern, allen voran Brad Pitt in der Rolle des glücklosen Killers Ladybug (LOL) an, welchen Spaß die bei dem Film hatten. Rasant, komplett hanebüchene Stunts und Kloppereien mit ordentlich Phantomschmerz, markige Sprüche, guter Cast. Hirn-Aus-Action vom feinsten, der Film nimmt sich dabei null ernst und das ist genau seine große Stärke. Macht einfach Bock, das Ding. Lediglich das Ende/Showdown ist ein wenig lang geraten.

Knapp 8/10




The Lost Daughter
Eine Frau (in der Jetztzeit gespielt von Olivia Colman, in den Rückblenden von Jessie Buckley, beide in ihren Rollen nur als Weltklasse zu bezeichnen) macht alleine Urlaub in Griechenland. Sie lernt eine Familie kennen, die dort ebenfalls wohnt und/oder Urlaub macht und wo es eine junge Mutter (Dakota Johnson, ebenfalls brilliant gespielt) gibt, die offenbar mit ihrer ca. 5jährigen Tochter überfordert ist. Das wiederum sowie die Beziehungen der Familie untereinander als auch im Laufe zu ihr, erinnern Colmans Figur an ihre eigene Vergangenheit als junge Mutter, in der sie versuchen musste, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, Entscheidungen getroffen hat, mit denen sie noch heute leben muss usw. Gerade für Eltern erzählt der Film vermutlich nicht viel neues (Kinder sind nicht immer ein Segen *g*) und Familienleben nicht immer nur Sonnenschein und Zott-Sahnejoghurt-Werbung. Der Film nimmt aus meiner Sicht keine Wertung vor bei Buckleys/Colmans Lebensentscheidungen, sondern zeigt nur. Im Grunde begleitet man Colman einfach über einen Zeitraum von vielleicht ein, zwei Wochen bei ihrem Alltag und sieht, was dabei in ihrer Erinnerung vor sich geht, eine richtige Filmhandlung gibt es im herkömmlichen Sinne gar nicht. Darstellerisch wie gesagt brilliant, Buckley und Colman sollte man dafür mit Preisen überhäufen. Inhaltlich hat der Film mich dafür weniger berührt, als es vermutlich seine Intention ist. Ich will nicht sagen, dass mir die Figuren egal waren, aber so richtig interessiert haben sie mich dann eben auch nicht *lol* - Schwer zu beschreiben. Vielleicht ist meine eigene Familie auch nicht kaputt genug, um sich hier mehr zu identifizieren, vielleicht macht man sich das aber auch nur vor, und eigentlich sind alle Familien so. Man sollte den Film allein wegen der Schauspielkunst gucken, denn da ist er wirklich extrem beeindruckend. Schön fand ich zudem das irgendwie versöhnliche, undüstere Ende, das einem nach all den Tränen in dem Film mit einem halbwegs guten Gefühl zurücklässt. Also, definitiv sehenswert, aber 90% meiner Punkte gebe ich an die beiden Hauptdarstellerinnen, der Rest an den Film an sich.

7.5/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Nagrach »

Thunderforce hat geschrieben: 08.11.2022 12:38 The Requin
Vorab: AVOID! *g*
Requin = Hai auf französisch. Der Film heißt also völlig grundlos quasi „The Hai“, denn weder spielt er in Frankreich, noch ist es ein französischer Film, noch wird wirklich französisch gesprochen. Alicia Silverstone und James Tupper spielen ein Bonzen-Paar, die einen Urlaub in Vietnam machen, direkt am Meer in so einer auf dem Wasser „schwebenden“ Bast-Hütte. Natürlich wurde noch eine völlig unnötige und den Film in keiner Weise voranbringende Fehlgeburt-Hintergrundstory drangebaut, von der sie sich erholen müssen. Leider kommt der Monsun, die Hütte reißt vom Steg ab und wird mit den beiden Pansen darin aufs offene Meer getrieben. Der verletzte Typ blutet ins Wasser und lockt so einen Hai an, der die beiden nun bedroht. Zudem ist kein Land in Sicht und sie wissen nicht, wo sie sind. Nachdem sie die Hütte komplett abgefackelt haben, um ein Containerschiff auf sich aufmerksam zu machen (ja, wirklich), was natürlich nicht klappt, wird die Lage nicht unbedingt einfacher. Jesus, was ein Nullfilm. Effekte unterirdisch, die Figuren nervig wie die Hölle (Silverstone macht nichts außer hysterisch rumschreien, seufzen, wimmern und kreischen, Tupper ist eine komplette Arschgeburt, der man gönnt, dass der Hai ihn irgendwann frisst), die beiden sind dumm wie Hölle und machen nur dumme Sachen, wirken nach ca. 6 Stunden auf See bereits wie nach 3 Wochen ohne Nahrung und am Ende schafft Silverstone es sogar noch, an Land zu kommen, und trotzdem noch einen armen, besoffenen Fischer, der da in seiner Nussschale rumdümpelte in den Tod zu schicken. Was für eine Scheiße. Unerträglicher Film und Silverstone hätte nach den Aerosmith-Videos besser ihre Schauspielkarriere an den Nagel hängen sollen *lol* - Ein herzliches Fuck Off an alle Beteiligten.
Klingt ein bisschen wie ne amerikanisierte Asylum-Version von Life of Pi.
Ich hatte einen Traum und dieser Traum war wundervoll.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Thunderforce hat geschrieben: 08.11.2022 12:38 Stranger
Koreanische Serie, Netflix: GUCKBEFEHL.

Um hier einfach mal Postnapping zu betreiben. Es ist sehr gut für Dich. Für jeden. :D
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Schnabelrock hat geschrieben: 08.11.2022 16:23
Thunderforce hat geschrieben: 08.11.2022 12:38 Stranger
Koreanische Serie, Netflix: GUCKBEFEHL.

Um hier einfach mal Postnapping zu betreiben. Es ist sehr gut für Dich. Für jeden. :D
Ja, hattest Du schonmal empfohlen und habe ich auch im Hinterkopf bzw. steht auf der Kucklist *g*
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