Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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logos
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von logos »

Schon für mich sehr prägende Horror-Filme. Die Cenobiten fand ich so unfassbar gruselig... Nach Teil 3 wurde es mir dann aber zu blöd, wie deine Reviews - Hochachtung für den Willen der Selbstgeißelung :D - bestätigen. Das da jetzt eine Neuverfilmung kommt, wundert mich jetzt erstmal nicht. Wird ja wirklich jeder Scheiß neu verfilmt und in ein Serienformat gepresst. Allerdings sieht der Trailer recht gut aus und Pinhead als Frau finde ich recht spannend.
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Wir haben dieses jahr auch alle Freddy/Jason/Halloween-Filme geguckt und Hellraiser fehlte halt noch :D
So ab dem fünften wurde schon klar, das wird nix mehr, aber die Ehre gebietet es halt.
Mal abgesehen von 8 bis 10 haben die aber durchaus ihre Berechtigung. Nix bahnbrechendes in irgendeiner Form, klar, aber von richtiger Scheiße schon auch ein Stück weit weg.
Den vierten würde ich gerne mal so sehen, wie er ursprünglich geplant war, bevor irgendwelche Studiobosse und Produzenten ihrer verkoksten Wichsgriffel dadranhatten.
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Feindin
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Feindin »

Gab's den letzten auf Deutsch?
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Feindin hat geschrieben: 30.09.2022 12:17 Gab's den letzten auf Deutsch?
Ja, erstaunlicherweise. Eigentlich meine ich gelesen zu haben, dass es den gar nicht synchronisiert gibt.
Bei Prime musste man irgendso einen schwachsinnigen Zusatzkanal (Pro 7 Fun Joyn oder so ähnlich) aktivieren, da es den nur dort gab.
Und sogar auch NUR auf deutsch.
Der Zusatzkanal ist 7 Tage umsonst, danach kostet er extra, hab aber natürlich direkt nach dem Film wieder gecancelt *g*
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Nahemah »

logos hat geschrieben: 30.09.2022 11:28 Schon für mich sehr prägende Horror-Filme. Die Cenobiten fand ich so unfassbar gruselig... Nach Teil 3 wurde es mir dann aber zu blöd, wie deine Reviews - Hochachtung für den Willen der Selbstgeißelung :D - bestätigen. Das da jetzt eine Neuverfilmung kommt, wundert mich jetzt erstmal nicht. Wird ja wirklich jeder Scheiß neu verfilmt und in ein Serienformat gepresst. Allerdings sieht der Trailer recht gut aus und Pinhead als Frau finde ich recht spannend.
Das ist bei mir genauso, für mich waren früher die Hellraiser-Filme horrormäßig mit die wichtigsten überhaupt, ich fand das ganze Konzept super, weil es sich auch echt abhebt von den anderen Sachen, die man so im Genre bekam. Teil 1 und 2 sind einfach über jeden Zweifel erhaben. Teil 3 mochte ich jahrelang nicht so sehr, weil ich diesen Stilbruch damals nicht gut fand, aber nachdem ich ihn jetzt mit einigem Abstand nochmal gesehen hab, muss ich ihn doch deutlich besser bewerten als früher. Der ist schon ordentlich (vor allem im Vergleich zu dem was danach kommt :D), halt einfach nur mit ganz anderer Atmosphäre als die ersten beiden.

Wer übrigens an sich Pinhead und die Cenobiten mag und eine gute und vernünftige Fortsetzung der Geschichte haben möchte, für den gibt es einen reichhaltigen Fundus an Comics, an denen auch Clive Barker selbst mitgewirkt hat, z. B. die Reihe hier: https://smile.amazon.de/dp/B07JHDLGJ1?b ... sb_pc_tukn und noch viele weitere. Ich hab da längst nicht alles von gelesen und muss da auch dringend mal tiefer eintauchen, die wenigen Sachen die ich kenne sind aber super.
Und das Buch hier ist auch empfehlenswert: https://smile.amazon.de/gp/product/B00S ... tkin_p1_i0.
Da kann man sich den ganzen filmischen Schranz dann einfach sparen. *g*

Auf die Neuverfilmung mit Jamie Clayton bin ich aber gespannt. Ich mag die eh seit Sense 8 und der Trailer sieht auch sehr gut aus. Dass die das labyrinthartige Design der Hölle beibehalten haben, ist schon mal super.
Zuletzt geändert von Nahemah am 02.10.2022 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Kaleun Thomsen
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Bin auch mal gespannt. Kenne nur die ersten 3 Teile und die mochte ich sehr. Ich fand Pinhead und seine Arbeitskollegen schon immer gruseliger und verstörender als Freddy und die anderen Knilche.
Den neuen Ansatz mit einem weiblichen Pinhead finde ich spannend, umso mehr, als natürlich schon wieder irgendwelche ungebumsten Neckbeards und Berufsidioten deswegen im Netz durchdrehen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Kaleun Thomsen hat geschrieben: 01.10.2022 06:59 ungebumsten Neckbeards
Einfach versöhnen, indem man eine Pinuphead draus macht.
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Defeated Hero
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Defeated Hero »

Erster Trailer zum Super Mario-Animationsfilm (April 2023):


Ich find's ziemlich gut, auch wenn ich Chris Pratt als Mario nach wie vor für 'ne Fehlbesetzung halte, da macht Jack Black als Bowser 'nen deutlich besseren Job. Erstmal wird er aber eh auf Deutsch geguckt, wahrscheinlich der erste Kinogang mit beiden Kids zusammen.
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Oh mein Gott, auf Tele 5 kommt gleich "Critters"! Wie lange hab ich den bitte nicht gesehen? 30 Jahre?
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Ich lese gerade, dass Pinhead im Deutschen von Helmut Krauss gesprochen wurde, besser bekannt als Herr Paschulke aus Löwenzahn. *huld*
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Apparition hat geschrieben: 09.10.2022 22:25 Ich lese gerade, dass Pinhead im Deutschen von Helmut Krauss gesprochen wurde, besser bekannt als Herr Paschulke aus Löwenzahn. *huld*
Diese Information habe ich kürzlich im Zuge des Hellraiser-Marathons ebenfalls begeistert abgefeiert :D
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Plankton
Hierzulande als „Creatures from the Abyss“ bekannt, Schlefaz von 1994 über eine Gruppe von Idioten, Dummnudeln und Arschlöchern, die mit einem pimmligen Schlauchboot in ein Gewitter gerät, Rettung auf einer verlassenen Yacht findet, die aber aus guten Grund verlassen ist. Denn irgendein fischbumsender irrer Professor hat dort fleischfressende, homosexuelle (warum auch immer das wichtig ist) Fische gezüchtet, die sich an Land fortbewegen können und die Reihen nun dezimieren. Unfassbare Scheiße mit komplett bizarrem Setting und Ausstattung. Unerträglicher Film *g*

1/10




The Owners
Vier junge Leute (eine von ihnen Maisie Williams, aka Arya aus Game of Thrones) steigen in eine Villa ein, als die Besitzer gerade nicht da sind, weil sie den Tip bekommen haben, dass es da einen Tresor mit diversen Reichtümern gibt. Leider sind sie eher unbedarft (um nicht zu sagen „thick as pig shit“ (© Joe Wilkinson)) und bekommen den Tresor bis zur Rückkehr der Besitzer (Sylvester McCoy und Rita Tushingham) nicht auf. Zunächst bedrohen und fesseln sie das ältere Ehepaar, aber schon sehr bald wendet sich das Blatt, da die alten Säcke sich durchaus zu helfen wissen und, wie sich schnell zeigt, zudem auf erheblichem Level Nebenluft ziehen.
Schöner Home Invasion-Thriller mit netten Katz- und Maus-Spielen, ein paar Gewaltspitzen, etwas britischem Humor und herrlichen englischen Asi-Akzenten. Insgesamt nichts für die Ewigkeit, aber gute Unterhaltung und es wird sich teilweise dreckig duelliert ohne Rücksicht auf Verluste. Kann man gucken.

7/10




La Pasajera
Spanischer Film von 2021 zwischen Road Trip Movie und Creature Feature. Ein abgehalfterter Ex-Torero und -musiker hält sich inzwischen über Wasser, in dem er als eine Art Uber-Fahrer mit seinem Kleinbus Leute von A nach B kutschiert. An diesem Abend hat er eine einzelne Frau, sowie eine Mutter mit deren Teenager-Tochter an Bord, die Strecke ist weit und führt über Land. Unterwegs läuft ihnen auf einmal eine Frau vors Auto, die sie schwerstverletzt an Bord nehmen. Ein Fehler, denn die Frau ist offenbar nicht mehr sie selbst *g*
Unterhaltsam, liebenswerte Figuren, die man trotz ihrer Macken, teils unsympathischen Eigenschaften und Schrulligkeiten irgendwie liebgewinnt, neben feinem Schleim- und Creature-Horror gibt es auch viel Dialog und schöne Gespräche, während man nach und nach mehr über die Figuren und ihre Beweggründe für ihre jeweiligen Reisen erfährt. Spanien tut sich in den letzten Jahren ja immer wieder mit sehenswerten Horrorfilmen hervor und der hier gehört auch dazu.

7.5 bis 8/10




大雪怪 (Snow Monster)
Chinesischer Film. Grob zusammengefasst ist das King Kong, allerdings spielt er in der Arktis und King Kong ist kein Gorilla, sondern ein turmhoher Yeti/Steinbock-Mix.
Ansonsten schon recht klar bei King Kong zusammengestohlen. Neben dem Riesenyeti, der im Grunde gutmütig ist, gibt es auch noch mutierte Urzeithaie, die die Protagnoisten bedrohen. Optisch macht der Film durchaus was her und sieht gut aus, die Effekte können was etc, ansonsten aber dann doch eher fad. Style over Substance, wie der Experte sagt.

5.5/10




He Ovat Paenneet
Finnischer Film, englischer Titel „They Have Escaped“ - Es geht um den Zivildienstleistenden Joni, der in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche arbeitet und eines Tages mit der dort einquartierten Raisa aus dem Heim türmt, ohne wirklich ein Ziel zu haben, wohin sie wollen. Das ungleiche Paar (Raisa ist ziemlich extrovertiert, laut und punkig, Joni ist ein stotternder, schüchterner und in sich gekehrter Typ) lernt sich unterwegs besser kennen und während ihrer im Grunde ziellosen Reise / Flucht erleben sie allerlei Abenteuer und lernen interessante Leute kennen, ehe sie irgendwann in ernste Probleme und wirkliche Gefahr geraten. Der Film endet dann sehr offen.
Der Film ist sehr nah dran und wirkt sehr natürlich, so als wäre man bei der Reise dabei, während der man Raisa und Joni immer besser kennen- und mögen lernt. Dem ein oder anderen könnte der Plot etwas zu lose und unstringent sein, aber die beiden haben eben außer „weg“ einfach erstmal kein richtiges Ziel. Ich fand ihn gut. Nicht bahnbrechend gut, aber gut.

7.5/10




Il Boia Scarlatto
Schlefaz, - „Der scharlachrote Henker“, italienischer Exploitation-Kack mit Wannabe-Giallo-Elementen aus den 60ern. Es geht um eine Gruppe von Komplettdegenerierten, die in einem verlassenen Schloss Fotos für einen Horrorroman machen wollen. Leider ist das Schloss gar nicht verlassen, sondern wird von dem exzentrischen Spinner Travis (deutsche Synchro: Trehwis *lol*) bewohnt, der sich für die Reinkarnation des scharlachroten Henkers hält, der auf diesem Schloss vor 300 Jahren ein Regiment des Folterterrors führte. Das Elend nimmt seinen Lauf. Unfassbar langweilig, schlecht gespielt, schlecht gemacht und mit teils unpassendster Helge Schneider-Musik unterlegt. Das Fotoshooting oder die Anfahrt zum Schloss werden in Echtzeit gezeigt, es passiert für Minuten NICHTS, immer wieder. An einer Stelle muss einer der „Helden“ unter einem künstlichen Spinnennetz herkriechen, was gefühlt eine halbe Stunde dauert, da er nur mit 2 cm/h vorankommt. Und die Szene ist dann komplett umsonst, weil die Frau, die er retten will, 4 Sekunden vor seiner Ankunft den Löffel abgibt. Und so geht das da nur. Schon wirklich dreist, was für Vollgraupen (wenn einer schon Massimo Pupillo heißt *lol*) früher alles Geld bekamen, um Filme zu drehen. Obwohl, was heißt früher. Ist heute ja immer noch so *g*

2/10




Mr. Harrigan‘s Phone
Neuer Netflix-Film nach einer längeren Kurzgeschichte von Stephen King, die ich zufällig kurz vorher gelesen habe. Der Film handelt von dem Jungen Craig, der im Alter von ca. 10 Jahren beginnt, seinem alten und reichen Nachbarn (Donald Sutherland) Bücher vorzulesen, da dessen Augen nicht mehr mitmachen. Dreimal die Woche ist Craig bei Mr. Harrigan und liest ihm vor, dabei freunden sie sich über die Jahre langsam an. Craig führt den altmodischen Harrigan in die Welt der Smartphones und des Internets ein. Als Harrigan stirbt, scheint es aber so zu sein, als sei er für Craig über das Smartphone immer noch „erreichbar“.
Die Story von King ist sehr ruhig und lebt von den Gesprächen zwischen den Figuren und der sich entwickelnden Freundschaft. Auch der Film ist sehr ruhig, ohne die Buchvorlage hätte ich ihn vermutlich sogar langweilig gefunden. Im Grunde passiert in der Geschichte handlungstechnisch zu wenig, um daraus einen 105minütigen Film zu machen. Das hätte eher für eine Folge Black Mirror gereicht. Der Film setzt zudem etwas andere Betonungen, während Craigs tote Mutter hier eine deutlich größere Rolle einnimmt als im Buch, kommt das gute Verhältnis zu seiner Lehrerin wiederum zu kurz. Naja, ganz nett. Donald Sutherland ist super, ansonsten wie so oft bei Netflix-Filmen alles ein wenig blutleer inszeniert. Als Kurzgeschichte war das Ding super, für einen Film „passiert“ hier aber einfach zu wenig.

6/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Old People
Ich war sehr gespannt nach Apparitions begeistertem Review hier vor Kurzem.
Leider kann ich ihm aber nur bedingt zustimmen. Auf der Habenseite steht eine unglaublich dichte, unheimliche und bedrohliche Atmosphäre, die spitzenmäßig umgesetzt ist und in der Tat an „Hereditary“, „The Descent“ und natürlich „Night oft the Living Dead“ gemahnt. Auch ist der Film vom Tempo her gelungen und die diversen Gewaltszenen können viel bis alles. Super fand ich auch sämtliche Seniorendarsteller sowie den Jungen.
ABER: Die Dialoge waren durch die Bank wirklich grottenschlecht und grausam und bewegten sich auf Vorabendserien-Niveau, irre hölzern, irre gekünstelt und gestelzt, sobald irgendeine Figur (wirklich egal welche) den Mund aufmachte, wähnte man sich nicht in einem spannenden Horrorfilm, sondern bei den Outtakes zu irgendeinem GZSZ-Casting. Das lag natürlich am Drehbuch und was man den Leuten da in die Texte schreibt, IMO aber auch daran, dass die Erwachsenendarsteller:innen allesamt relativ wenig konnten. Zudem ging mir der ganze Familiendrama-Käse, der dem ganzen noch eine zusätzliche Soap-Schicht draufpappt, fürchterlich auf den Sack. Das alleine wäre noch gegangen, aber zusammen mit dem Theater AG-Niveau der Dialogregie hat es mir den Film dann doch einigermaßen versaut. Eigentlich schade, denn wenn der Film gut ist, dann ist er wirklich RICHTIG gut. Aber die genannten Schwächen konnte ich leider nicht wegignorieren, darum bleibt mit viel Wohlwollen eine sehr wacklige

7/10




The Norseman
Schlefaz, bescheuerter Wikinger-Film über den Wikinger Thorwald (Nullschauspieler Lee Majors aka Colt Seavers), der mit seiner Truppe nach Amerika (sie landen übrigens in Florida, also der Film ist da gedreht, was man auch sieht *g*) segelt, um dort den verschollenen Vadder zu suchen, der von seiner Überfahrt nie zurückkam. Man trifft auf einen Ureinwohner-Stamm, mit dem man sich dann 90 Minuten auf die Mütze gibt, rettet Papa und fährt wieder heim. Totalscheiße natürlich, die Wikinger tragen teils römische Rüstungen, haben Waffen, die sie noch nicht kennen konnten, die Urweinwohnerfrauen laufen in durchsichtigen Seidenkleidchen rum etc. Hingewichste Scheiße, und warum Lee Majors so eine Kultfigur ist, muss ich nicht verstehen. Ein Laib Brot hätte überzeugender gespielt als dieser Pansenkopf mit seiner Zorromaske unterm Römerhelm (voll viking auch). LOL

2/10




The Black Phone
Ein Film nach einer Story von Joe Hill, dem Sohn von Stephen King. Der Film spielt Ende der 70er und es geht um einen Vorort von Denver, in dem immer wieder Kinder entführt werden und nicht wieder auftauchen. Eines Tages wird auch Finney, die Hauptfigur, der mit seiner Schwester Gwen (beste Figur des Films. *abhuld*) bei ihrem gewalttätigen Vater aufwächst, entführt und von dem als „The Grabber“ (Ethan Hawke) bekanntgewordenen Irren in einen leeren Kellerraum verfrachtet. Dort an der Wand hängt ein altes, nicht angeschlossenes Telefon. Das aber dann auf einmal läutet. Es stellt sich heraus, dass die bisherigen Opfer des Grabbers aus dem Jenseits mit Finney Kontakt aufnehmen und ihm Tips geben können, wie er seinem Gefängnis entkommen kann. Parallel versucht die irgendwie übersinnlich begabte Gwen, ihrerseits ihren Bruder zu finden.
Sackstarker Horror/Mystery-Mix mit Coming of Age-Elementen, die Story ist super und könnte natürlich auch von King selber sein. Tolle Umsetzung mit teils schöner Musik (u.a. The Sweet), die gelungen in den Film eingebaut wird (die ganze Sequenz zu Pink Floyds „On the Run“ war zum Beispiel der Hammer), finster, spannend, weitgehend humorlos und wirklich mit schöner, bedrohlicher Stimmung. Richtig gut und um Welten besser als die neue King-Verfilmung „Mr. Harrigan’s Phone“.

8-8.5/10




زیر سایه (Under the Shadow)
Horrorfilm von 2016, angesiedelt in Teheran während des ersten Golfkriegs. Nachdem ihr Mann in den Kriegsdienst abberufen wurde, ist die junge Mutter Shideh mit ihrer ca. 6-jährigen Tochter Dorsa auf sich alleingestellt. Alles, was Dorsa von ihrem Vater bleibt, ist eine Puppe, die dieser ihr geschenkt hat. Der Alltag ist bestimmt von Luftalarmen, die immer wieder das Leben der beiden und auch das der übrigen Hausbewohner unterbrechen, die Bedrohung ist ständig greif- und spürbar. Immer mehr Menschen verlassen die Stadt, aber Shideh hält aus, einmal weil sie sich und ihrem Mann beweisen will, dass sie das ohne Hilfe schaffen kann (ihr Mann will, dass sie zu seinen Eltern zieht) und zudem ist auf einmal Dorsas Puppe verschwunden, ohne die sie nirgendwo hingeht, zudem wird Dorsa krank. Nachts hört Shideh zunehmend komische Geräusche oder hat schreckliche Visionen /Träume, dazu das kranke Kind, das nach seiner Puppe schreit, im Haus machen Gerüchte um einen Dschinn die Runde, doch die wissenschaftlich geprägte Shideh hält das natürlich für Einbildung und Quatsch.
Ebenfalls ein sehr gelungener Horrorfirm, der auf zwei Ebenen funktioniert, nämlich einmal die in grobe Richtung „Haunted Hosue“ gehende, übernatürlich scheinende Bedrohung sowie natürlich der immer heftiger werdende Krieg in der Region. Der Druck, dem die junge Mutter ausgesetzt ist, ist jederzeit spürbar, der Film ist atmosphärisch zudem überaus gelungen, da er aus dem einigermaßen normalen Alltag der beiden Hauptfiguren fast unmerklich immer weiter Richtung Albtraum driftet, ein richtig schöner Slowburner. Super gespielt zudem von allen Beteiligten. Macht man als Fan von atmosphärischem Horror wenig falsch und vieles richtig mit.

Der Trailer gibt einen guten Eindruck:
ebenfalls 8-8.5/10
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben: 17.10.2022 11:08 Old People
Ich war sehr gespannt nach Apparitions begeistertem Review hier vor Kurzem.
Leider kann ich ihm aber nur bedingt zustimmen. Auf der Habenseite steht eine unglaublich dichte, unheimliche und bedrohliche Atmosphäre, die spitzenmäßig umgesetzt ist und in der Tat an „Hereditary“, „The Descent“ und natürlich „Night oft the Living Dead“ gemahnt. Auch ist der Film vom Tempo her gelungen und die diversen Gewaltszenen können viel bis alles. Super fand ich auch sämtliche Seniorendarsteller sowie den Jungen.
ABER: Die Dialoge waren durch die Bank wirklich grottenschlecht und grausam und bewegten sich auf Vorabendserien-Niveau, irre hölzern, irre gekünstelt und gestelzt, sobald irgendeine Figur (wirklich egal welche) den Mund aufmachte, wähnte man sich nicht in einem spannenden Horrorfilm, sondern bei den Outtakes zu irgendeinem GZSZ-Casting. Das lag natürlich am Drehbuch und was man den Leuten da in die Texte schreibt, IMO aber auch daran, dass die Erwachsenendarsteller:innen allesamt relativ wenig konnten. Zudem ging mir der ganze Familiendrama-Käse, der dem ganzen noch eine zusätzliche Soap-Schicht draufpappt, fürchterlich auf den Sack. Das alleine wäre noch gegangen, aber zusammen mit dem Theater AG-Niveau der Dialogregie hat es mir den Film dann doch einigermaßen versaut. Eigentlich schade, denn wenn der Film gut ist, dann ist er wirklich RICHTIG gut. Aber die genannten Schwächen konnte ich leider nicht wegignorieren, darum bleibt mit viel Wohlwollen eine sehr wacklige

7/10
Kann ich verstehen, ich hab auch überlegt, ob ich das erschwerend in die Bewertung mit aufnehme. Letzlich wiegt es aber für mich nicht so schwer, weil ab dem Moment, wo die Alten loslegen, für mich alles in Butter ist und die Soap-Szenen vorher verschmerzbar sind. Eigentlich hab ich mich sogar gefreut, als die Sturm-der-Liebe-Darsteller endlich bluten mussten. *g*

Die Familienstory fand ich aber gar nicht weiter schlimm. Schon Klischee, klar, aber letztlich speist das ja die Story und ohne funktionieren die Twists später im Haus nicht. EIgentlich nicht schlimmer als bei einem typischen Ami-Katastrophe- oder Horrorfilm, nur fällt es halt hier mehr auf.
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