Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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My Friend Of Misery
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

TAFKAR hat geschrieben: 14.04.2023 10:26 Trivia-Frage!

Welchen Schauspieler/welche Schauspielerin hat man denn in den meisten verschiedenen Franchises bzw. Filmen mit Fortsetzungen gesehen? Ich dachte an Andy Serkis, mit Planet der Affen, Star Wars, Hdr/Hobbit, Avengers, also 4? Toppt das jemand?
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Ex pluribus plumbum
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Ex pluribus plumbum »

My Friend Of Misery hat geschrieben: 14.04.2023 12:36
borsti hat geschrieben: 14.04.2023 09:59Soweit klar! Ändert nur nichts daran, dass solche Projekte im Prinzip kreativ leer sind. Und ich finde, auch mit IPs kann man anders umgehen, sie meinetwegen neu denken und rebooten. Was Lucasfilm macht, ist im Prinzip nur das Melken von sterbenden Kühen. Das funktioniert vielleicht für den Moment, ist aber null nachhaltig.
Natürlich ist das nicht tragfähig. Andererseits kann man es den Studios auch nicht verdenken, denn sobald sie eben versuchen, ein altgedientes Franchise einer notwendigen Frischzellenkur zu unterziehen, kommen irgendwelche evolutionären Minderleister aus ihren Löchern gekrochen und scheißen sich ein, weil es nicht mehr ist wie vor 30, 40 Jahren. Das war bei Star Wars so und das wird bei Indiana Jones genauso sein, wenn in ein paar Jahren der erste Film ohne Harrison Ford kommt.

Und wenn in nem Jahr oder so der nächste Bond-Darsteller bekanntgegeben wird, wird es auch dann wieder Pissrinnen geben, die sich entblöden, 60 Jahre später immer noch Connery hinterher zu heulen. Und der Allmächtige steh uns bei, sollte er nicht weiß sein (siehe auch Star Wars).

Richtig wäre, das Gemaule von Boomern und Gen Xern zu ignorieren, was zwar kurzfristig die Gewinne schmälern könnte, aber langfristig ist es die einzige Möglichkeit, neue Fangenerationen zu kreieren.

Edit: Manche IP ist auch schlicht nicht mehr gegenwartstauglich. Niemand braucht im 21. Jahrhundert z. B. noch einen Tarzan-Film.
Da sachste was!

Leider geht es oft wirklich (nur) darum Geldkühe zu melken anstatt (auch) um künstlerische Integrität, und das führt dann eben zu feigen Selbstbeschränkungen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner altbewährter Rezepte mit horrenden Gewinnspannen und hohem Nostalgiefaktor. Darein setzt man dann aktuell zugkräftige Starpower aus möglichst vielen Erdteilen mit möglichst großen Marktanteilen bei der breiten Masse jüngerer Konsument*innen (zwecks globalem Generationenfischen), und lässt dazu noch halbherzig einige storytechnisch nichtmal gut integrierte, anstoßlos leere Projektionsflächen für bislang noch weitgehend unerschlossene Minderheitenabsatzmärkte als Tokenfiguren fallen (anstatt glaubwürdige Charaktere mit authentischer/runder/tiefergehender Hintergrundgeschichte zu entwickeln und zusätzlich einzubinden, verteilt man lieber hastig einige bereits bestehende, kulturindustriell vorgestanzte, tendenziell eher marginale Rollenfächer um; denn das geht einfacher und lässt schneller das nächste Fließbandprodukt nachschieben - was von Leuten, die kapitalistische Absichten und Dynamiken nicht begreifen (wollen) sondern ihre eigene bisherige Privilegierung einzig als naturgesetzliche Konstante einer wohlgeordneten Welt verstehen können (bzw. wollen), nicht bloß als narzisstisch verletzende "Zurückdrängung" ihnen vermeintlich qua Geburt zustehender Egobefriedigungsansprüche empfunden sondern darüberhinaus allzuoft als Ausdruck einer vermeintlichen "woken Ideologie" missverstanden wird, welche den rein auf Dividende abzielenden Produktionsinteressen tatsächlich allerdings kaum egaler sein könnte).

:hmpf:
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

Wenn es nur nach den Vorstellungen der Filmemacher ginge, wären wir sicher schon weiter als die aktuelle oft nur Alibi-Repräsentation. Die Leute mit der Kohle denken dagegen an globale Vermarktbarkeit. Da muss dann auf reaktionäre Shitholes Rücksicht genommen werden, weil die Filme sonst nicht gezeigt werden dürfen. Und da lässt sich eine Token-Figur eben einfacher entfernen, als ein Charakter, der wirklich relevanter Bestandteil der Story ist.

Gestalten, die sich über angebliche woke Agenda einkacken, sollte sowieso niemand ernst nehmen.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von infected »

Defeated Hero hat geschrieben: 14.04.2023 10:26 Fand die Trailer soweit auch sehr ansprechend und alles, was man sonst so hört, klingt auch vielversprechend. Werde ihn mir auf jeden Fall anschauen :ka:

Und wer einen geilen Abenteuerfilm sehen will, aber Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn noch nicht gesehen hat: Machen, mehr Indiana Jones/Uncharted geht quasi nicht.
Bei letzterem hoffe ich ja das es endlich einen weiteren Teil geben wird. Da wird man ja auch seit Ewigkeiten vertröstet.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Doctor_Wasdenn hat geschrieben: 14.04.2023 11:01 ganz vergessen:

Christopher Lee: (mindestens) 9
:o
Das dürfte wohl kaum zu schlagen sein.
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Frank2
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Frank2 »

TAFKAR hat geschrieben: 14.04.2023 13:54
Doctor_Wasdenn hat geschrieben: 14.04.2023 11:01 ganz vergessen:

Christopher Lee: (mindestens) 9
:o
Das dürfte wohl kaum zu schlagen sein.
Der Mann an sich war kaum zu schlagen.
Ein absolutes Multitalent, sowohl sprachlich als auch
künstlerich.
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borsti
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von borsti »

My Friend Of Misery hat geschrieben: 14.04.2023 12:36
borsti hat geschrieben: 14.04.2023 09:59Soweit klar! Ändert nur nichts daran, dass solche Projekte im Prinzip kreativ leer sind. Und ich finde, auch mit IPs kann man anders umgehen, sie meinetwegen neu denken und rebooten. Was Lucasfilm macht, ist im Prinzip nur das Melken von sterbenden Kühen. Das funktioniert vielleicht für den Moment, ist aber null nachhaltig.
Natürlich ist das nicht tragfähig. Andererseits kann man es den Studios auch nicht verdenken, denn sobald sie eben versuchen, ein altgedientes Franchise einer notwendigen Frischzellenkur zu unterziehen, kommen irgendwelche evolutionären Minderleister aus ihren Löchern gekrochen und scheißen sich ein, weil es nicht mehr ist wie vor 30, 40 Jahren. Das war bei Star Wars so und das wird bei Indiana Jones genauso sein, wenn in ein paar Jahren der erste Film ohne Harrison Ford kommt.

Und wenn in nem Jahr oder so der nächste Bond-Darsteller bekanntgegeben wird, wird es auch dann wieder Pissrinnen geben, die sich entblöden, 60 Jahre später immer noch Connery hinterher zu heulen. Und der Allmächtige steh uns bei, sollte er nicht weiß sein (siehe auch Star Wars).

Richtig wäre, das Gemaule von Boomern und Gen Xern zu ignorieren, was zwar kurzfristig die Gewinne schmälern könnte, aber langfristig ist es die einzige Möglichkeit, neue Fangenerationen zu kreieren.

Edit: Manche IP ist auch schlicht nicht mehr gegenwartstauglich. Niemand braucht im 21. Jahrhundert z. B. noch einen Tarzan-Film.
Gerade Star Wars würde ich mit der Disney-Trilogie nun als die mutloseste kreative Bankrotterklärung ansehen, die ich mir vorstellen kann, in der so gute wie keine einzige neue Idee steckte. Ansonsten verstehe ich, was du meinst. Aber die Leistung wäre meiner Meinung nach nicht, dass man James Bond von einem Schwarzen oder Indischstämmigen spielen lässt. Kann man machen, aber wenn das alles ist und es für mehr nicht reicht, isses auch egal. Und für mehr als plumpe genetische Repräsentation (oder wie man das auch nennen will) reicht es oft halt wirklich nicht, wenn es um "neue Ansätze" geht, weil da wahrscheinlich auch nur Marktforschung und kommerzielle Interessen aber eben keine kreative Vision hinter stecken.

Plumbum hat es oben recht kompliziert aber gut zusammengefasst.

Wie die im Falle von Indiana Jones aussehen könnte? Keine Ahnung, aber der Junge aus "Tempel des Todes" hat gerade einen Oscar gewonnen. Der Schauspieler ist nun auch nicht mehr das, was man Jungblut nennt, aber vielleicht hätte man in einer Story mit ihm werkstreu an die alten Filme anknüpfen und gleichzeitig die Perspektive mal krass wechseln können. :ka: Das würde mich zumindest aufhorchen lassen, weil es allein vom Ansatz her mutiger wäre, als alles, was man sonst so erwarten darf.

Gute und kreative Neuinterpretationen von klassischen Stoffen fallen mir eigentlich gar nicht so viele ein. Die Planet-der-Affen-Trilogie gehört dazu, der Joker-Film, Mad Max oder die Neuauflage von "Battlestar Galactica" aus den 2000ern. Es gibt sicher noch mehr, was mir jetzt nicht einfällt. Ist auch egal.
costaweidner hat geschrieben: 14.04.2023 10:04 Mein Gott. Niemand fand den vierten gut und der Trailer für den neuen sieht ziemlich gut aus. Wart doch einfach mal ab bevor du so einen Aufstand machst.
Ich hab mich jetzt nur kurz erschrocken. Vielleicht gefällt es mir ja am Ende sogar. Wahrscheinlich wird es mir aber ziemlich egal und bald vergessen sein.
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Mustl
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Mustl »

Mustl hat geschrieben: 21.01.2020 14:26 Die Hölle – Inferno

Eine türkischstämmige junge Frau sieht in Wien vom Fenster ihrer Wohnung aus einen brutalen Mord und wird fortan von dem (Serien-)Mörder gejagt...

Ein spannender, teilweise skurriler Thriller mit österreichischem Flair und Humor.
Wer so Sachen wie die Hader-Filme mag, wird nicht enttäuscht sein.

Neben Tobias Moretti ist auch Robert Palfrader ('Wir sind Kaiser') zu sehen.
Am meisten beeindruckt aber Violetta Schurawlow als wortkarge, aber schlagkräftige Heldin.

9/10
Weil er auf 3Sat lief vorhin zum zweiten Mal gesehen.

10/10
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borsti
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von borsti »

In Vorbereitung auf Teil 3 nach etlichen Jahren mal wieder...

Guardians of the Galaxy

Für meinen Geschmack die beste Marvel-Reihe und immer noch grundsympathisch, aber doch nicht so gut, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Er lebt klar von den Charakteren und der Art, wie die sich gegenseitig aufziehen. Eine absolute Leerstelle ist aber der Antagonist Ronan. Finster dreinblickende Witzfigur mit Kapuze und dickem Hammer, aber ohne nachvollziehbare Motivation und mit ungefähr drei belanglosen Dialogzeilen.
Und auch das Drehbuch hat Schwächen. So gut die Gruppendynamik ist, gelingt es dann doch nicht, das Zusammenwachsen der Gruppe wirklich schlüssig darzustellen. An irgendeinem Punkt finden sie sich sympathisch, weil das Drehbuch es sagt. Muss man halt schlucken, ist aber alles in allem erträglich. Mal sehen, wie der zweite Teil gealtert ist. Denn gibt es nächste Woche nochmal.


Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben

Hat gewisse Ähnlichkeiten zu "Guardians of the Galaxy", was Gruppendynamik und Humor angeht, ist aber für mich - überraschenderweise - klar der bessere Film. Will heißen: Das ist ein ziemlich guter Fantasy-Action-Film. Das Ensemble funktioniert auch hier sehr gut und alle Charaktere bekommen eine charakterliche Mindesttiefe, die sehr dabei hilft, die Gruppendynamik zu verstehen und ihre Entwicklung nachvollziehbar zu machen. Sehr gute Arbeit an der Stelle. Auch der Antagonist ist gewissermaßen eine schillernde Persönlichkeit.
Obwohl der Film extrem kurzweilig ist und sehr viel passiert, wirkte er auf mich zu keiner Zeit gehetzt, sondern ziemlich kompetent orchestriert. Er hat sogar einige kreative Ideen, wie ich finde. Und obwohl stellenweise wirklich sehr viele Gags abgefeuert werden, kippt der Film nicht ins Lächerliche. Sehr wohl beweist er aber Selbstironie - auch was die Skurrilitäten der Pen&Paper-Vorlage angeht und das auf eine Art, die ich sehr charmant finde.

Schwachpunkt ist zum Teil das GCI, das exzessiv zum Einsatz kommt und meistens nur so mittelprächtig aussieht. Es gibt aber auf der anderen Seite auch einige Puppen-Monster und -Figuren, die dem Ganzen dann gleich wieder einen gewissen Charme verleihen. Insgesamt hat das auf der Effekt-Seite aber nicht diesen High-End-Blockbuster-Look, sondern eher einen gewissen Trash-Faktor. Funktioniert hier aber, weil der Film sich eben auch nicht so ernst nimmt.

Hab eigentlich nix erwartet und wurde von dem Streifen sehr positiv überrascht. Hat mir viel besser gefallen als beispielsweise Avatar 2. Darf gerne ne Fortsetzung bekommen.
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Ex pluribus plumbum
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Ex pluribus plumbum »

Ja, der war recht amüsant.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rotstift »

costaweidner hat geschrieben: 13.04.2023 08:56
borsti hat geschrieben: 12.04.2023 23:39 Ich hab gesehen, dass es offenbar tatsächlich noch einen fünften Indiana-Jones-Film gibt. :nerv:
Also rund fünf Jahre, nachdem er angekündigt wurde? :D
Plakat ist auch schon draußen:

https://i.imgur.com/JRqpPQ3.png
Mille millions de mille sabords!

Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)

Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von TAFKAR »

Evil Dead Rise

Raus aus dem Wald, rein in die Stadt. Also fast. Es geht nur bis in ein fast verlassenes, mehrstöckiges Haus, wo nur noch ein paar Leute wohnen. Darunter die Heldin, eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Dann wird der bekannte Bestseller gefunden, und die beloebte Beschwörungsformel wird gesprochen. Der Rest ist dann Blut, Gemetzel, Kettensäge etc.
Der Joke-Faktor ist sehr gering, da ist man näher am Evil Dead-Remake. Zeitweise ist das zuschauen und zuhören körperlich anstrengend, aber eine Indizierung wird es wohl kaum geben. Wer mit dem 2013er Remake was anfangen konnte, wird hier auch nicht enttäuscht, denke ich.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Don‘t Worry Darling
Amerika in den 1950er Jahren: Mitten in der Wüste befindet sich eine künstlich aus dem Boden gestampfte Kleinstadt. Alle Männer arbeiten in der nahegelegen Regierungseinrichtung, wo an irgendwelchen „fortschrittlichen Materialien“ gearbeitet und geforscht wird. Die Männer dürfen über ihre Arbeit, zu der sie jeden Tag in ihren schicken Sportwagen und Cabrios fahren, nichts verraten, die Frauen, die zu Hause auf sie warten und ihren Tag mit shoppen, kochen, Kinderbespaßung und Smalltalk verbringen, dürfen nicht fragen und vor allem die kleine Stadt nicht verlassen. Solange sich an diese Regeln gehalten wird, geht es allen gut und es mangelt an nichts. Man lebt quasi das perfekte Pleasantville / Black Hole Sun-Video-Leben. Eine der Frauen (Florence Pugh) sieht eines Tages ein Flugzeug in der Wüste abstürzen und beginnt, Nachforschungen anzustellen und die Regeln zu brechen und setzt dadurch eine Kette von Ereignissen in Gang, die heile Welt wird auf einmal sehr fadenscheinig und brüchig.
Ganz guter, optisch schön gemachter Mystery-Film mit einer Auflösung, die jetzt insgesamt nicht wirklich überrascht, aber schön umgesetzt ist. Florence Pugh ist super, ihr Mann (Harry Styles) jetzt eher so mittel. Kann man auf jeden Fall mal gucken, ist jetzt alles nichts bahnbrechendes, aber schon gut. Rund um den Film gab es wohl noch diverse Skandälchen und Aufreger, dass sich Darsteller/Regisseurin beim Dreh nicht gekillt haben, scheint wohl alles zu sein. Davon merkt man dem Film allerdings nichts an.

7/10




Mission Impossible: Ghost Protocol / Rogue Nation / Fallout
Es ist tatsächlich so, dass M:I 4 bis 6 die besten Filme der Reihe sind, mit 5 als Speerspitze. Schlicht ein perfekter Actionfilm. 4 und 6 sind mindestens auf dem Niveau der ersten und ebenfalls absolut großartig. Größte Stärke der späten Teile ist, dass es keine One Man Show von Cruise mehr ist, sondern sein Team genau so wichtig ist und eine ebenso große Rolle spielt. Gerade Rebecca Ferguson und Simon Pegg bringen die Filme wirklich weit nach vorne, aber auch Jeremy Renner oder Ving Rhames (der ist als einziger neben Cruise in allen Filmen dabei) sind echte Verstärkungen. Die richtige Menge Humor, komplett übertriebene Action und unfassbare Stunts, die Cruise ja zum Großteil auch noch alle selber macht, und seien sie noch so wahnwitzig. Wenn Action-Kino, dann bitte so.

9 / 9.5 / 8.5 /10




Attack of the 50ft Woman
War im März das Poster im Filmkalender. Davon hatte ich mir allerdings deutlich mehr versprochen. Der Film zieht sich ohne Ende (dabei geht er gerade mal 65 Minuten) und erst in den letzten 10 Minuten kommt es zur „Attacke“ (große Frau geht in Zeitlupe durch die Gegend und macht ab und an mal was kaputt *g*) - Effekttechnisch für 1958 natürlich schön, aber als Film taugt das wenig. Vor allem diese langweilige Eifersuchts/Dreiecksbeziehungs-Kacke, wenn ich sowas sehen will, gucke ich GZSZ (also nicht). Naja.

Knapp 5/10




Resurrection
Rebecca Hall spielt eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die zudem alleinerziehende Mutter einer Teenager-Tochter ist. Eines Tages sieht sie auf einer Veranstaltung einen Mann (Tim Roth) und gerät in Panik, obwohl sie sonst sehr kühl, kontrolliert und bedacht ist. In der Folgezeit taucht der Mann immer wieder wie zufällig im Park oder im Kaufhaus auf, wenn sie auch gerade da ist. Sie fühlt sich verfolgt und stellt ihn zur Rede. Dann geht das ganze eigentlich erst richtig los. Realität und Erinnerung / Wahnvorstellung verschwimmen desöfteren, das Verhältnis, in dem die beiden stehen, wird nach und nach enthüllt, es gibt diverse WTF-Momente. Thema Trauma, Vergangenheitsbewältigung, Verdrängung. Ich hab dem Film vor einem Monat 3.5/5 auf LB gegeben, in meiner Erinnerung jetzt war er aber eigentlich besser. Jedenfalls ein sehenswerter Psychothriller mit einer großartigen Rebecca Hall und einem brilliant-creepigen Tim Roth.

8/10




Les Affamés
„Ravenous“ bzw. „Hungrig“ - Es ist mal wieder die Zombie-Apokalypse ausgebrochen, diesmal in Kanada. Viel Natur, wenig Menschen, die sich zumeist untereinander kennen in der Gegend, in der der Film spielt. Neu ist, dass die Zombies nicht als hirnlose Beissmaschinen inszeniert werden, sondern eher als eine Art neue Spezies, die offenbar nicht unintelligent ist, sich an ihre Zeit als Menschen zumindest diffus erinnern kann, Gefühle hat und Schmerzen spürt. Der Film ist zudem oft sehr leise, sehr ruhig, so dass die Ausbrüche um so heftiger wirken. Manchmal wähnt man sich eher in einem Fiebertraum, gedeckte Farben, Nebel, kaum Geräusche. Super gespielt zudem von allen Beteiligten.
Lohnt sich nicht nur als Genrefreund.

8/10




The Old Dark House
Der Kalender-Film aus dem April, diesmal geht es ins Jahr 1932 zurück, als dieser Film erschien. Drei Personen (ein Pärchen plus ein weiterer Typ) suchen in einem extremen Gewitter, bei dem die Straße weggeschwemmt wird, Zuflucht in einem alten Herrenhaus. Dort wohnt eine reichlich exzentrische Familie, die sich zudem einen noch ekzentrischeren Butler (Boris Karloff) hält. Der Film ist durchaus unterhaltsam und eher schwarze Komödie als Horrorfilm. Zudem merkt man ihm an, dass er wohl eine Hauptinspiration für die Rocky Horror Picture Show gewesen ist. Reichlich schräge Charaktere, viele Gespräche, Auflösung/Ende kommen dann leider etwas plötzlich und hingeschludert. Kann man aber durchaus mal gucken, gute Unterhaltung und ein schönes Zeitdokument.

6.5 bis 7/10




Sutton‘s Case
Ein älterer Polizist sitzt zu Hause und ist derzeit auch nicht im Dienst. Warum, wird nicht so richtig klar, aber irgendwas ist passiert. In der Gegend treibt ein Serien-Entführer sein Unwesen. Zudem ist seine Frau unterwegs und meldet sich ab und an telefonisch bei ihm. Sie kommt aus irgendeinem Grund nicht nach Hause, am Telefon sagt sie, ein Sturm würde sie an der Weiterfahrt hindern.
Aus dem Keller hört der Hauptdarsteller (der den Film im Grunde alleine trägt) immer wieder merkwürdige Geräusche und er vermutet, dass dort jemand gefangengehalten wird. Ruhiger, seltsam unrund laufender Psychothriller ohne großen Spannungsbogen. Es wird irgendwann klar, dass der Bulle offenbar Nebenluft zieht und Realität und Einbildung teilweise verschwimmen. Die Auflösung war dann auch eher 0-8-15. Maximal nett.

Extrem knappe 6/10




Pahanhautoja
Finnischer Film, international als „Hatching“ vertrieben.
Tinja, ein Teenager aus einer finnischen Kleinstadt, ist Leistungssportlerin im Kunst- und Geräteturnen. Ihre Mutter ist erstens ziemlich hinter ihr her, dass sie auch ja jeden Wettkampf gewinnt und sich möglichst früh kaputtmacht und stellt zweitens die Familie für irgendein Blog-Ding außerdem als perfekte Zott-Sahnejoghurt-Familie dar. Jeder Scheiß wird gefilmt, gepostet und geliket. Eben eine durch und durch sympathische Frau, der man nach 10 Minuten die Pest an den Leib wünscht *g* - Vadder und Sohn sind eher Nebenfiguren. Eines Tages findet Tinja eine sterbende Krähe im Garten und erlöst den hoffnunglosen Fall von seinem Leid. Danach sieht sie, dass der Vogel ein Ei ausgebrütet hat und nimmt es mit und brütet es in ihrem Bett selber aus. Dass das Ei dabei immer größer wird und irgendwann die Größe eines Menschen hat, scheint sie dabei nicht zu wundern. Parallel steigt der Leistungsdruck im Sport immer mehr. Dann schlüpft das Küken… *g*
Die spinnen, die Finnen.
Schöner Mystery / Body Horror / Familiendrama-Mix. Schon relativ schräg und gestört, aber nun auch nicht wirklich extrem. Das Ende fand ich zudem ziemlich gelungen. Jo, lohnt sich.

7.5/10




Phonophobia – Sinfonie der Angst
Hierbei handelt es sich um eine Live-Produktion von 2014, bei der ein Drei ??? - Fall live auf einer Bühne aufgeführt wird. Die Sprecher sind die Originale (Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich), die vor Mikrofonen stehen und ihre Texte vorlesen. Ein Geräuschemacher sitzt auf der Bühne und macht eben die Geräusche, Musiker spielen live die Musik, auf einer großen Leinwand (das Ding findet in der Kölner Lanxess-Arena statt, die pickepackevoll ist) laufen entsprechend unterstützende Projektionen und Filmen, es gibt eine fette Lichtshow und auch alle anderen Sprecher:innen stehen live auf der Bühne. Es „spielt“ aber eben niemand im herkömmlichen Sinne. Also es ist kein Theaterstück, sondern eine extrem aufwändige Hörspielproduktion, bei der man eben dabei sein kann. Der Fall „Phonophobia“ geht 2 Stunden, nimmt ab und an Bezug auf alte Originalfolgen (vor allem auf Das Gespensterschloss), ist gerade in der 2. Hälfte auch sehr lustig, ohne aber ins alberne abzudriften und man sieht, wie vor allem die Drei ??? sich ob der ganzen Sache und der Publikumsresonanzen fast totfreuen.
Andreas Fröhlich (Bob) ist mir in den letzten Monaten durch seinen Podcast „Der Bobcast“, in dem er gemeinsam mit Kai Schwind (der auch bei „Phonophobia“ als Regisseuer fungierte) und wechselnden Gästen alte ???-Folgen auseinandernimmt, sehr ans Herz gewachsen. „Phonophobia“ hat das nochmal verstärkt, das gilt auch für Rohrbeck (Justus) und Wawrczeck (Peter) – was das für super Typen und einfach tolle Menschen sind. „Phonophobia“ ist als ???-Freund Pflicht, lohnt sich aber auch, wenn man da bisher gar nicht so drinsteckte (ich kenne aus meiner Kindheit auch nicht mehr als 10 oder 12 Folgen und lerne vieles gerade erst durch den Bobcast kennen). Selten sowas großartiges gesehen. Gibts bei Prime, leider aber nur zum Kauf (10 Euro) – die sind es aber definitiv wert.

10/10
Zuletzt geändert von Thunderforce am 27.04.2023 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnabelrock
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Thunderforce hat geschrieben: 27.04.2023 13:37 große Frau geht in Zeitlupe durch die Gegend und macht ab und an mal was kaputt *g*
Erinnert mich zu sehr an die Arbeit. *g*

3/10
In dubio contra googlio.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Schnabelrock hat geschrieben: 27.04.2023 13:56
Thunderforce hat geschrieben: 27.04.2023 13:37 große Frau geht in Zeitlupe durch die Gegend und macht ab und an mal was kaputt *g*
Erinnert mich zu sehr an die Arbeit. *g*

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