Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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Schnabelrock
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Apparition hat geschrieben: 21.09.2022 19:59 EInes Tages macht sich Inés bei ihrem Schmierlappen von Chef Luft, dabei passiert ein Unglück und er ist tot. Einzige Anwesende: Inés und Praktikantin Melody. Die Cops rufen ist daher ungünstig
Spricht unbedingt für sie als "Rechtsexpertin" :D
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

American Psycho (2000)

Endlich mal geschaut: Yuppie-Massenmörderfilm, den in den 80ern spielt. Patrick Batesman ist ein sehr erfolgreicher New Yorker Geschäftsmann. Er ist aber auch ein Massenmörder, der aus unterschiedlichen Gründen Geschäftspartner, Obdachlose oder Prostituierte ermordet. Warum er das macht, versucht der Film irgendwie zu erklären aber das ist eher die große Frage, als alles andere.

Zuerst einmal: Dass der Film 20 bis 30 Jahre nach der Yuppie Zeit gedreht worden ist, sieht man ihm nicht an. Er schaut schon aus, wie ein 80er Jahre Film, mit dem harten Licht und viel Tiefenschärfe. Sehr spannend sind auch ein paar verdrehte Naheinstellungen die ein wenig an Hitchcock erinnern. Zweitens fallen natürlich auch die anderen Filme ein, in der sich American Psycho einreiht. "Psycho" von Hitchcock, Fight Club oder auch Matrix. Aber auch Taxi Driver, mit dem er die Schlußeinstellug der beiden Augen teilt und die Einsamkeit des Protagonisten.

Ansonsten hat der Film ein paar Schockeffekte, aber er ist weitab von einem Horrorfilm eines Massenmörders. Dafür kommt da zuviel "Theater" und Distanz mit raus. Weder interessieren einen die immer gleich aussehenden Yuppie-Kollegen und auch bei den Frauen verwechselte ich mal die eine oder andere. Außerdem ist das Theater, dass Bateman vor seinen Morden ausführt auch eher distanzierend als spannend.

Und damit ist auch der Kern des Films schnell erreicht: Es ist kein Film, bei dem man mitfiebert. Mich hat der eher an ein Gedankenexperiment erinnert, an eine Parabel, wie von Brecht/Frisch/Dürrenmatt als an einen Thriller. Er ist gekünstelt, er ist ohne Illusionen und Moral, er ist völlig ab von einem Ende oder einer Zusammenfassung. "This is not an exit" steht am Ende an einer Tür und man sieht auch keinen Ausgang.

Sehenswert und zum Nachdenken aber ich habe da noch keine richtige Meinung, weil der Film einen auch ziemlich alleine lässt.
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tigerarmy
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von tigerarmy »

Rivers hat geschrieben: 26.09.2022 09:40 American Psycho (2000)

Endlich mal geschaut: Yuppie-Massenmörderfilm, den in den 80ern spielt. Patrick Batesman ist ein sehr erfolgreicher New Yorker Geschäftsmann. Er ist aber auch ein Massenmörder, der aus unterschiedlichen Gründen Geschäftspartner, Obdachlose oder Prostituierte ermordet. Warum er das macht, versucht der Film irgendwie zu erklären aber das ist eher die große Frage, als alles andere.

Zuerst einmal: Dass der Film 20 bis 30 Jahre nach der Yuppie Zeit gedreht worden ist, sieht man ihm nicht an. Er schaut schon aus, wie ein 80er Jahre Film, mit dem harten Licht und viel Tiefenschärfe. Sehr spannend sind auch ein paar verdrehte Naheinstellungen die ein wenig an Hitchcock erinnern. Zweitens fallen natürlich auch die anderen Filme ein, in der sich American Psycho einreiht. "Psycho" von Hitchcock, Fight Club oder auch Matrix. Aber auch Taxi Driver, mit dem er die Schlußeinstellug der beiden Augen teilt und die Einsamkeit des Protagonisten.

Ansonsten hat der Film ein paar Schockeffekte, aber er ist weitab von einem Horrorfilm eines Massenmörders. Dafür kommt da zuviel "Theater" und Distanz mit raus. Weder interessieren einen die immer gleich aussehenden Yuppie-Kollegen und auch bei den Frauen verwechselte ich mal die eine oder andere. Außerdem ist das Theater, dass Bateman vor seinen Morden ausführt auch eher distanzierend als spannend.

Und damit ist auch der Kern des Films schnell erreicht: Es ist kein Film, bei dem man mitfiebert. Mich hat der eher an ein Gedankenexperiment erinnert, an eine Parabel, wie von Brecht/Frisch/Dürrenmatt als an einen Thriller. Er ist gekünstelt, er ist ohne Illusionen und Moral, er ist völlig ab von einem Ende oder einer Zusammenfassung. "This is not an exit" steht am Ende an einer Tür und man sieht auch keinen Ausgang.

Sehenswert und zum Nachdenken aber ich habe da noch keine richtige Meinung, weil der Film einen auch ziemlich alleine lässt.
ich hab den Film nicht gesehen, sondern nur vor vielen Jahren mal das Buch gelesen, aber ich meine, genau das ist/war auch die Intention von Bret Easton Ellis, also das für die Hauptfigur, das Individuum ihm gegenüber gar nicht zählt und deswegen die verschiedenen Personen (Kollegen, Freundinnen) so "verschwimmen".
Was vermutlich im Film gar nicht vorkommt, sind diese Zwischenkapitel im Buch, wo er sich seitenlang über div. Musiker auslässt. Ich meine ein Kapitel wäre nur Whitney Houston gewidmet. Das sind so WTF Momente, die im ersten Moment völlig deplaziert wirken, aber IMO den Eindruck bzw. das Bild, das man sich von der Hauptfigur macht, nur noch verstärken.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von costa »

Die Musik-Kapitel sind teils als Monologe von Bateman im Film, leicht gekürzt halt.

Ich liebe den Film sehr und das Buch ist zwar furchtbar anstrengend, aber auch sehr geil. Ellis scheint aber ein Idiot zu sein.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

tigerarmy hat geschrieben: 26.09.2022 10:01 ich hab den Film nicht gesehen, sondern nur vor vielen Jahren mal das Buch gelesen, aber ich meine, genau das ist/war auch die Intention von Bret Easton Ellis, also das für die Hauptfigur, das Individuum ihm gegenüber gar nicht zählt und deswegen die verschiedenen Personen (Kollegen, Freundinnen) so "verschwimmen".
Was vermutlich im Film gar nicht vorkommt, sind diese Zwischenkapitel im Buch, wo er sich seitenlang über div. Musiker auslässt. Ich meine ein Kapitel wäre nur Whitney Houston gewidmet. Das sind so WTF Momente, die im ersten Moment völlig deplaziert wirken, aber IMO den Eindruck bzw. das Bild, das man sich von der Hauptfigur macht, nur noch verstärken.
Doch, das kommt auch im Film vor. Anders eingebettet wahrscheinlich, als Du erwarten würdest.

Ja, das Individuum. Irgendwie versucht er ja nicht nur der Beste zu sein, sondern er wird ja auch dauerhaft verwechselt und gibt sich mit falschen Namen aus. Und die Szene mit den Visitenkarten, die auch alle gleich aussehen, aber wohl sehr unterschiedliche Wirkungen haben. Aber er fällt halt nicht auf und die Gesellschaft interessiert sich nicht für ihn. Nur sein eigener Kreiswichs, aber der auch nicht so richtig. Sondern eher, was man da so hat und auf welchem Status man ist: ob man z.B. den Platz im Restaurant schon hatte.

Es ist ja teilweise witzig, wie wenig die Leute mitbekommen. Und wie sehr Bateman da verschwindet. Oder halt auch ignoriert wird. Ein Störfaktor, der unmöglich ist, wo es keine Bezugspunkte zu gibt. Travis Bickle war da ja etwas ähnlich: Ein Störfaktor, der sich nicht richtig eingliedern konnte und - trotz feingliederigem Tagebuch - immer nur Rassismus und Gewalt sah und Menschen, die er befreien musste. Aber schon das fehlt ja Bateman komplett. Er will ja die Welt nicht von Übel befreien. Wohl eher was fühlen, wenigstens negative Anerkennung oder 15 Minuten Ruhm.
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tigerarmy
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von tigerarmy »

ah okay, interessant dass das integriert wurde mit den Musikkapiteln, hätte ich nicht unbedingt erwartet.
Scheint so, als ob ich den Film doch noch schauen sollte
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David Lee Hasselhoff
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Ich kenne das Buch nicht, aber der Film ist begnadet. Christian Bale hätte nen Oscar allemal verdient gehabt.
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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 26.09.2022 18:14 Ich kenne das Buch nicht, aber der Film ist begnadet. Christian Bale hätte nen Oscar allemal verdient gehabt.
Naja, er hat schon paar Nicolas Cage Momente. :)
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Feindin
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Feindin »

Rivers hat geschrieben: 27.09.2022 10:05
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 26.09.2022 18:14 Ich kenne das Buch nicht, aber der Film ist begnadet. Christian Bale hätte nen Oscar allemal verdient gehabt.
Naja, er hat schon paar Nicolas Cage Momente. :)
Bei dir klingt das als wäre es etwas Schlechtes :D
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Rivers hat geschrieben: 27.09.2022 10:05
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 26.09.2022 18:14 Ich kenne das Buch nicht, aber der Film ist begnadet. Christian Bale hätte nen Oscar allemal verdient gehabt.
Naja, er hat schon paar Nicolas Cage Momente. :)
Der Unterschied ist, dass sie in American Psycho vermutlich gewollt sind. *g*
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

American Beauty aus dem selben Jahr hatte keine Nicholas Cage Elemente. Deswegen hatte Kevin Spacey den Oscar auch nicht wirklich verdient.
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

A Hard Day (Originaltitel: 끝까지 간다)
Koreanischer Film von 2014. Es geht um einen Cop, der angetrunken unterwegs ist und jemanden totfährt. Da es sich offensichtlich um einen Obdachlosen handelt, den keiner vermissen wird, hat er die super Idee, die Leiche verschwinden zu lassen (Spoiler: Ich habe noch nie eine kreativere Idee gesehen, sich einer Leiche zu entledigen als in diesem Film *huldlol*). Dummerweise wurde er aber dabei doch beobachtet und wird in der Folge nun erpresst. Parallel ist er Teil einer korrupten Polizei-Einheit, deren illegale Machenschaften auch drohen, ans Licht zu kommen.
Sehr schön inszenierter, spannender Mix aus Thriller, Crime und Action, hier und da auch mit einer Prise Humor. Ein paar schöne WTF-Momente und ein amtlicher Showdown, in dem es sich die beiden Protagonisten ordentlich dreckig geben. Cooler Film, der Laune macht.

Stabile 7.5/10



Kara Murat: Kara Şövalyeye Karşı
Schlefaz, türkischer Film aus den Siebzigern mit dem dortigen Superstar Cüneyt Arkın. „Sein Kung Fu ist tödlich“ ist der Untertitel des Films. Knallbuntes Action/Kampfsport-Spektakel mit totaler Nullstory. Durchaus unterhaltsam aber schon zu Recht bei Schlefaz gelandet.

4/10



So, jetzt wird es gemischt. Wie der ein oder andere ja vielleicht mitbekommen hat, steht ein neuer HELLRAISER an und der Trailer sieht ziemlich vielversprechend aus. Mit Jamie Clayton als Pinhead. *Herzchenaugen-Smiley sei* - Im Zuge dessen könnte man ja dann doch endlich mal die bisherigen Filme durchgucken. Ich kannte bisher nur zweieinhalb, nämlich 1, 2 und wie sich herausstellte, Teile des vierten. Es gibt aber 10. Die Box mit den ersten 8 steht hier sogar rum, aber man kommt ja zu nix. Außer, man macht es einfach.
Ergo: 10 Hellraiser-Filme in 6 Tagen. Kann man machen, muss man aber dann doch nur zum Teil :D

Here we go:


Hellraiser (1987)
Natürlich ein absoluter Klassiker des Horrorfilms. Fies, dreckig, eklig, suppig. Der Film, nach dem man eigentlich erstmal duschen will. Die Story finde ich tatsächlich gut und originell. Man sieht zwar hier und da, dass mit mehr Geld auch noch mehr drin gewesen wäre, dennoch sind diverse Effekte für die Zeit schon verdammt geil und von den Masken ganz zu schweigen. An Hellraiser 1 führt als Horrofilm-Affiner einfach absolut kein Weg vorbei. Und man kann es nur bedingt vergleichen, aber das schlägt die frühen Freddy/Jason-Sachen schon deutlich. Lediglich die alten Halloween-Filme können mithalten IMO.
8 bis 8.5/10


Hellbound: Hellraiser II (1988)
Teil 2 folgte schnell und ist mindestens genauso gut. Er schließt inhaltlich unmittelbar an den ersten an (lediglich Kirstys Freund ist ohne Angaben von Gründen verschwunden), ich finde ihn tatsächlich noch ein wenig besser. Zwar werden die Cenobiten vielleicht ein wenig entzaubert, aber die Darstellung der Hölle ist doch der komplette Wahnsinn. Dieses Labyrinth mit der darüber schwebenden Leviathan-Konfiguration, dieser Raum, in dem Frank festsitzt usw. - Hammer. Und auch die Story um den fiesen Arzt Dr. Channard kann viel. Und er hat halt die Matratzenszene. Was für ein Blutbad, ey. *huld*
8.5, vielleicht sogar 9/10


Hellraiser III: Hell on Earth (1992)
Trägt das Franchise in die 90er und der Film ist auch 90er as fuck. Terry Farrell (etwas später in Star Trek DS9 als Jadzia Dax bekannt geworden) spielt die Hauptrolle. Die ganze Optik und auch Machart ist klar in den 90ern angekommen. Armored Saint haben einen Gastauftritt als Armored Saint *g*, auf deren Konzert spielt eine kurze Szene, außerdem endet der Film mit dem berühmten Motörhead-Song (von dem die Ozzyversion natürlich die einzig wahre ist). Gegen Ende wird es teilweise etwas albern, zum Beispiel als Pinhead einen DJ in einen Cenobiten verwandelt, der dann mit CDs wirft, aber nungut. Insgesamt ist das immer noch ein durchaus okayer Film.
solide 6.5/10


Hellraiser: Bloodline (1996)
Dieser Film spielt auf 3 Zeitebenen, einmal im 18. Jahrhundert oder so in Frankreich (hier wird der Ursprung des Würfels beleuchtet), dann in der Jetztzeit (also den 90ern) und im 22. Jahrhundert auf einer Raumstation/Raumschiff. Zwischen den Zeitebenen wird munter hin- und hergesprungen und der Film wurde offenbar derart zerstückelt und umgeschnitten und hatte mit der ursprünglichen Idee (chronologischer Aufbau mit Fokus eben auf den Wurzeln) nur noch derart wenig zu tun, dass der Regisseur seinen Namen streichen ließ. Zu Recht. In dieser Form kann der Film überhaupt nichts. Man sieht ein paar interessante Ansätze, die Ausstattung ist auch gar nicht so schlecht, aber jede gute Idee wird im Keim erstickt. Und der Schauspieler Bruce Ramsy, der auf allen drei Zeitebenen spielt, kann halt auch schlicht gar nichts.
2/10


Hellraiser: Inferno (2000)
Ab jetzt wird der Hellraiser-Reihe neben reinem Horror auch ein ordentliches Mystery-Element hinzugefügt. Hier geht es um einen kaputten Bullen, der sich und seine Familie durch sein Verhalten (Sucht, Puff und Co.) zerstört und der mit dem Würfel und den Cenobiten in Kontakt kommt, woraufhin sich sein Leben in einen Albtraum verwandelt, bei dem er bald nicht mehr weiß, was echt und was Einbildung ist. Auch hier: Schlechte Schauspieler, Story nicht nachvollziehbar inszeniert, aber schon nicht ganz so großer Mist wie Teil 4.
4/10


Hellraiser: Hellseeker (2002)
Die Story ist exakt die gleiche wie in Teil 5, es war glaube ich kein Cop, sondern der Beruf des Typen war nicht wichtig, ansonsten exakt die gleiche Story wie Teil 5. Er hat aber ein paar Vorteile: Erstens spielt Kirsty aus den ersten beiden Filmen nochmal mit (und natürlich auch als Kirsty), zweitens ist das Konzept hier besser umgesetzt und die zunehmend verwaschene Realität kommt besser rüber. Andererseits zieht sich der Film zum Teil etwas. Aber, soviel sei verraten, der beste nach den ersten dreien.
Sehr wackelige 6/10


Hellraiser: Deader (2005)
Inzwischen muss man in Rumänien drehen, weil das billiger ist. Immerhin lässt man schlauerweise den Film auch dort spielen, was ihm einen leichten „Hostel“-Vibe gibt. Eine Journalistin versucht einem Video auf dem Grund zu gehen, in dem Jugendliche offenbar von den Toten auferstehen. Dabei gerät sie natürlich immer tiefer in ein Geflecht aus Paranoia und Horror. Die Hellraiser-Elemente wirken hier wie an einen 08/15 Mystery-Thriller einfach drangeklatscht, um ein paar Zuschauer mehr zu locken. Ich meine auch gelesen zu haben, dass er ursprünglich gar kein Hellraiser-Film sein sollte. Merkt man. Der Film ist nicht scheiße, aber halt kompletter Durchschnitt in jeder Hinsicht.
5/10


Hellraiser: Hellworld (2005)
Gleicher Regisseur, gleiches Jahr und wohl auch gleichzeitig gedreht mit Teil 7. Doug Bradley hat hier seinen letzten Einsatz als Pinhead. Was für eine Fickpisse. Ganz schlau und nie dagewesen macht der Film eine zweite Ebene auf, in der „Hellworld“ ein Computerspiel ist, das auf der Hellraiser-Welt basiert. Es gibt eine Fangemeinde, Conventions, Merchandise-Würfel, alle laufen als Pinhead rum und so. XXL-YAWN!!!
Ein Jugendlicher trieb es zu weit und kam ums Leben, seine Freunde nehmen 2 Jahre später natürlich trotzdem an einer Hellworld-Party teil in einem alten Landhaus/Villa. Weil es halt oberflächliche Arschgeigen und dumme Plastiktussis sind, man kennt es. Und dann ist das alles doch echt mit dem Hellraiser. Oder doch nicht? Oder doch? Was ein Abfuck.
Schön ist, dass hier ernsthaft ein richtiger Schauspieler mitmacht, nämlich Lance Henriksen. Der spielt seine nicht gerade kleine Rolle derart lustlos, leer und ohne jeden Anflug von Elan, dass man von Arbeitsverweigerung sprechen muss. Ich frage mich zudem, wie verzweifelt der Mann sein muss, wenn er bei so einer bepimmelten Direct-to-DVD-Produktion, wo er kaum mehr als 650 Mark und ein paar Schnittchen als Gage erhalten haben kann, mitmacht. Katastrophal schlechter Film

1/10


Hellraiser: Revelations (2011)
Aber es geht tatsächlich noch schlimmer. Dieser Film wurde aus einem einzigen Grund gemacht: Er musste gemacht werden, damit die Rechte nicht an Clive Barker zurückgehen. Es kam nicht darauf an, dass der Film irgendwas kann, dass er Geld einbringt oder sonstwas. Es ging wirklich nur darum, dass man ihn machen musste, weil es im Vertrag stand. Ergo wurde an einem Wochenende ein „Drehbuch“ zusammengewichst und der Film offenbar in drei Wochen abgedreht. Doug Bradley, der ja nun in den letzten 5 Filmen schon nicht gerade bei Highlights dabei war, war das zu doof und er machte nicht mit. Stattdessen wurde ein Typ als Pinhead engagiert, gegen den Galder von Dimmu Borgir gefährlich wirkt.
Vgl. Galder: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... ped%29.jpg
Pinhead aus Hellraiser 9: https://i0.wp.com/upcomingonscreen.com/ ... 1280%2C720
Leckomio ey. Der Film geht 75 Minuten, die sich anfühlen wie 150. Er spielt überwiegend in einem Wohnzimmer, in dem zwei Elternpaare ihre Söhne beklagen, die von einem Mexico-Trip nicht zurückgekommen sind. Und dann halt doch, aber verändert *lol* - Voll „derbe“ Tabubrüche wie ein Baby, dass offscreen getötet wird, Bruder und Schwester die knutschen und fummeln und ein Sohn, der dem Vatter eine Ladung Schrot in die Wampe pumpt. Fucken hell, ey.
Darsteller wirken allesamt wie Pappaufsteller, der Pinhead ist eine Beleidigung sondergleichen und der Ofen ist endgültig aus, als es eine „Referenz“ zur Matratzenszene aus Teil 2 gibt, die hier 4 Sekunden dauert statt 5 Minuten und halt einfach nur da ist, damit irgendein Inzest-Zuschauer sagen kann „Geil, voll die Verbindung zu den alten Teilen.“. Fuck off and die. Und danke an Doug Bradley, dass er hier nicht mehr mitgemacht hat. Noch hinter den miesesten Friday 13th-, Halloween- und Nightmareteilen (und da war einiges an richtiger Scheiße bei) die schlechteste Fortsetzung eines Horrorfilms (oder irgendeines Films, for that matter) aller Zeiten

0/10


Hellraiser: Judgment (2018)
Der bisher letzte Teil. Auch schlecht, aber immerhin besser als Teil 8 und 9. Der ganze Film wirkt wie eine Asylumversion von „Sieben“ oder als hätte man „Sieben“ bei Wish bestellt. Man wäre schon im Vorspann gerne David Fincher, ist aber eben nur Gary J. Tunnicliffe, wer auch immer das sein mag. LOL. Es geht natürlich also auch um zwei Cops, die eine Mordserie aufklären wollen, die sich an was orientiert? - den sieben Todsünden? Nein, das wäre zu offensichtlich. Es sind die zehn Gebote. Ja, ernsthaft. *LOL* - Zwischendurch gibt es eine parallele Handlung in einer Art Vorhof zur Hölle, wo gestörte Existenzen interviewt werden, dann ergötzen sich irgendwelche Aldi-Cenobiten und nackte Frauen ohne Gesichtshaut an dem Leid, was diese Typen verursacht haben, welche dann entsprechend „bestraft“ (ergo zermetzelt) werden. Der Pinhead also quasi als eine Art moralische Instanz, dem komplett sinnlos noch eine Art Engel oder Gott (natürlich eine Plastiksusi mit Silkonbrüsten) als Gegenpart zur Seite gestellt wird. Schon alles eher dumm. Aber nach dem Tränental der Teile 8 und 9 tatsächlich eine kleine Verbesserung, da zumindest die Krimiteile des Films nicht komplett scheiße sind (sind halt 1:1 bei „Sieben“ abgeschrieben). Funfact: In einer kleinen Nebenrolle spielt Hether Langenkamp (Nancy aus diversen Nightmare on Elm Street-Filmen) mit.

sehr knappe 3/10


Ergo ergibt sich folgende Reihenfolge:

1. Hellraiser 2
2. Hellraiser 1
3. Hellraiser 3
4. Hellraiser 6
5. Hellraiser 7
6. Hellraiser 5
7. Hellraiser 4
8. Hellraiser 10
9. Hellraiser 8
10. Hellraiser 9

Bitte, danke. *g*
PS: Sollte der neue Film halten, was der Trailer verspricht, wird das der beste seit den 80ern.
Zuletzt geändert von Thunderforce am 30.09.2022 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Doctor_Wasdenn »

Ich kenne bislang nur Hellraiser 1-3 und Teil 6. Habe jetzt aber auch keine Lust, das Zimmer ändern.
Zuletzt geändert von Doctor_Wasdenn am 25.12.2007 17:11, insgesamt 154-mal geändert.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Dein Wille zur Selbstgeißelung ist so bewundernswert wie verstörend. *g*

Mir fiel aber gerade auf, dass ich den zweiten Teil gar nicht kenne. Muss ich dann mal nachholen. Der erste ist natürlich unantastbar.
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Apparition hat geschrieben: 30.09.2022 09:38 Dein Wille zur Selbstgeißelung ist so bewundernswert wie verstörend. *g*

Mir fiel aber gerade auf, dass ich den zweiten Teil gar nicht kenne. Muss ich dann mal nachholen. Der erste ist natürlich unantastbar.
Ich schwanke auch zwischen Stolz und Selbsthass :D
Der zweite lohnt sich wirklich. Am besten den ersten vorher auch nochmal gucken, das ergibt dann schon ein richtig stimmiges Gesamtbild.
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