Natürlich die Übersetzung. Wozu gibts Profis?
Was lest ihr gerade? V2.0
- Schnabelrock
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
In dubio contra googlio.
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
hätte ja sein können
mein Thread: Tigerarmys Reise in die Vergangenheit
- Schnabelrock
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Klaro, aber ich sage in aller Demut, ich kann es keinesfalls auch nur halb so gut wie ein Profi, der ein halbes Jahr daran arbeitet. Und schon gar nicht "on the flight" beim Lesen.
In dubio contra googlio.
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Ich schätze deine Demut, aber die Eigenarten von Sprache kann ja auch ein Profi nicht ausgleichen. Ganz andere Baustelle, aber Neuromancer eröffnet mit "The sky above the port was the color of television, tuned to a dead channel." - die deutsche Übersetzung macht daraus "Der Himmel über dem Hafen hatte die Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal geschaltet war."Schnabelrock hat geschrieben: ↑18.12.2021 12:28 Klaro, aber ich sage in aller Demut, ich kann es keinesfalls auch nur halb so gut wie ein Profi, der ein halbes Jahr daran arbeitet. Und schon gar nicht "on the flight" beim Lesen.
Dem geht einfach der komplette poetische, elegante und metaphernhafte Charakter ab. Es wirkt gekünstelt.
Ob man beim Lesen auf deutsch weniger leicht durcheinander kommt, ist natürlich ein anderes Thema
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
- Schnabelrock
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Möglich. Was ich halt nicht weiß: Wie poetisch empfindet das ein Muttersprachler?
Für mich ist der Zauber englischer Musiktexte u. a., dass ich nicht komplett englisch bin und daher dessen nicht müde, etwas hineingeheimnissen kann, was ein Engländer wegen seines besseren Verständnisses nicht tut. Fremder Klang, Sprachrhythmus. Das macht es eben sexy und deutsche Texte umgekehrt oft so eindimensional.
Nun kannst Du sagen: Super, ein Grund mehr, Romane in englisch zu lesen, aber ich habe einfach nicht die Ausdauer für 450 Seiten Vagizidität und Poesie des eigenen Sprachnebels
Du weisst schon ...
In dubio contra googlio.
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Lösung: Lovecraft lesen. Ohnehin obskur aufgebaute Geschichtenkonstrukte, die nicht beschreibbare Geschehnisse beschreiben, sprachlich blümerant und voller veralteter Ausdrücke und Neologismen. Ist für jemanden wie dich dann in etwa so wie für einen arachnophoben Zeitgenossen eine Nacht in einem Keller voller Spinnen (geschlafen wird am Boden). Danach bist du für derartige Zweifel desensibilisiert und überliest unbekannte Wörter einfach sinnerfassend, oder aber du kannst danach englische Texte nur noch von Axel Rudi Pell ohne Schweißausbruch konsumieren. Es sind zudem Kurzgeschichten, also wäre in letzterem Fall ein schneller Ausweg möglichSchnabelrock hat geschrieben: ↑20.12.2021 17:39Möglich. Was ich halt nicht weiß: Wie poetisch empfindet das ein Muttersprachler?
Für mich ist der Zauber englischer Musiktexte u. a., dass ich nicht komplett englisch bin und daher dessen nicht müde, etwas hineingeheimnissen kann, was ein Engländer wegen seines besseren Verständnisses nicht tut. Fremder Klang, Sprachrhythmus. Das macht es eben sexy und deutsche Texte umgekehrt oft so eindimensional.
Nun kannst Du sagen: Super, ein Grund mehr, Romane in englisch zu lesen, aber ich habe einfach nicht die Ausdauer für 450 Seiten Vagizidität und Poesie des eigenen Sprachnebels
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"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Apropos Lovecraft: Ich sah gestern, dass es inzwischen sogar kommentierte (!) Gesamtausgaben gibt. Ich brauch sowas eh mal, bisher hab ich das meiste von dem Kram nur auf dem Reader. Eventuell schlag ich da mal zu.
That is delightful news for someone who cares.
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Neulich zufällig festgestellt dass es einen neuen Sharpe-Band gibt, 'Sharpe's Assassin". Im Moment geht nur leichte Kost, daher genau das Richtige für mich.
Mille millions de mille sabords!
Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)
Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Ich lese übrigens dank diesem Thread derzeit John Abercrombies "First Law"-Trilogie, bin mitten im zweiten Buch, und sehr angetan. So spektakulär ist das ja nicht geschrieben, aber was für ein Pageturner.
I, too, wish to be a decent manboy
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
*lobpreis*
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Hab den dritten Band durch und möchte den Nebensatz mit Mistborn streichen. Meine Güte. Ich hab selten so gesuchtet.
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Wirklich gute, leichte Fantasy-Kost, aber besonders das zweite Buch ist sensationell. Sand Dan Glokta ist (eben vorallem in Buch 2) definitiv eine der besten Fantasy-Figuren, die ich je gelesen habe.
Knowledge is power, France is bacon.
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Fängt meine Frau gerade an, hab die Serie bis zum 7. oder 8. Buch durch, sehr gut.
Ich hab gerade "Die Anomalie" aus, klasse Buch, ein Schuss Mystery, viel Philosophie und eine Vorliebe für lange, verschachtelte Sätze
If you're going through hell, keep going!
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Re: Was lest ihr gerade? V2.0
Ich hab in den letzten Monaten nochmal den Dunklen Turm durchgeballert, diesmal auf Englisch und inkl. des in der Zwischenzeit veröffentlichten Band 4.5 "The Wind Through the Keyhole".
*eigenwunder* @ sich dieses 5000+-Seiten-Teil ernsthaft noch ein 2. Mal anzutun
Erkenntnisse im Vergleich zum ersten Durchlauf vor 15 Jahren oder wann das war:
Band 2, 3 und 5 bleiben meine Favoriten
Band 6 klar besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Der war mir damals zu verworren und zu prog, diesmal fand ich ihn mega.
Band 4 ist klasse, aber dieser Bruch nach 3 ist ein dermaßener Downer, aus dem sich das Buch, das für sich genommen wirklich gut ist, erst endlos lange wieder rausarbeiten muss.
Zudem ist es, vermutlich auch deswegen, mir klar zu lang, gerade in der ersten Hälfte.
Ich sehe ein, dass die Geschichte zum Verständnis von Rolands Vergangenheit wichtig ist, aber bis da endlich mal siginifikant was passiert, vergehen gefühlt Jahre *g*
Band 7 klar schwächer als ich ihn Erinnerung hatte, die Art und Weise, wie King sich hier selber in die Geschichte reinschreibt, ist einerseits genial, andererseits macht er es sich aber stellweise damit auch sehr einfach.
In Band 6 passt das noch, aber in Band 7 nimmt er sich IMO ein bisschen sehr viel raus *g*
Gegen Ende dann (Radiergummi bzw. Tür zeichnen) ist mir da einiges ehrlich gesagt auch zu billig gelöst. Hat mich beim ersten Lesen nicht gestört, aber beim zweiten jetzt schon.
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass ich das Epilog-Ende nicht brauche. Auch eine Änderung zum ersten Durchlauf, da habe ich damals beim letzten Satz eine Party gefeiert. Diesmal fand ich das Ende, wo Roland am Turm ankommt um man nicht weiß, wie es endet, viel besser, perfekt wird es dann durch "Susannah in New York". Das Ende danach, wo King ja auch vorher noch drauf hinweist, dass man es eigentlich nicht braucht, brauche ich tatsächlich nicht mehr. Schon merkwürdig, die meisten anderen Bücher hab ich nicht groß anders wahrgenommen als beim ersten Lesen, aber Band 6 und 7 echt diametral entgegengesetzt.
Was ich mir wünschen würde wäre (neben einer anständigen Verfilmung im Game of Thrones-Maßstab), dass King irgendwann nochmal was zum Thema "North Central Positronics" raushaut, eine Geschichte, in der es darum geht, wie diese Firma entstanden ist, was da passiert ist und wie es dann zu dem großen Knall kam, der die komplette Welt verändert hat. Das fände ich wirklich spannend. "Wind Through the Keyhole" liefert ja zumindest ein paar Ansätze, aber dabei bleibts dann leider auch.
Versuch einer Liste:
1. The Drwaing of the Three
2. The Wastelands
3. Wolves of the Calla
4. Songs of Susannah
5. The Wind Through the Keyhole
6. The Gunslinger
7. Wizard and Glass
8. The Dark Tower
*eigenwunder* @ sich dieses 5000+-Seiten-Teil ernsthaft noch ein 2. Mal anzutun
Erkenntnisse im Vergleich zum ersten Durchlauf vor 15 Jahren oder wann das war:
Band 2, 3 und 5 bleiben meine Favoriten
Band 6 klar besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Der war mir damals zu verworren und zu prog, diesmal fand ich ihn mega.
Band 4 ist klasse, aber dieser Bruch nach 3 ist ein dermaßener Downer, aus dem sich das Buch, das für sich genommen wirklich gut ist, erst endlos lange wieder rausarbeiten muss.
Zudem ist es, vermutlich auch deswegen, mir klar zu lang, gerade in der ersten Hälfte.
Ich sehe ein, dass die Geschichte zum Verständnis von Rolands Vergangenheit wichtig ist, aber bis da endlich mal siginifikant was passiert, vergehen gefühlt Jahre *g*
Band 7 klar schwächer als ich ihn Erinnerung hatte, die Art und Weise, wie King sich hier selber in die Geschichte reinschreibt, ist einerseits genial, andererseits macht er es sich aber stellweise damit auch sehr einfach.
In Band 6 passt das noch, aber in Band 7 nimmt er sich IMO ein bisschen sehr viel raus *g*
Gegen Ende dann (Radiergummi bzw. Tür zeichnen) ist mir da einiges ehrlich gesagt auch zu billig gelöst. Hat mich beim ersten Lesen nicht gestört, aber beim zweiten jetzt schon.
Desweiteren ist mir aufgefallen, dass ich das Epilog-Ende nicht brauche. Auch eine Änderung zum ersten Durchlauf, da habe ich damals beim letzten Satz eine Party gefeiert. Diesmal fand ich das Ende, wo Roland am Turm ankommt um man nicht weiß, wie es endet, viel besser, perfekt wird es dann durch "Susannah in New York". Das Ende danach, wo King ja auch vorher noch drauf hinweist, dass man es eigentlich nicht braucht, brauche ich tatsächlich nicht mehr. Schon merkwürdig, die meisten anderen Bücher hab ich nicht groß anders wahrgenommen als beim ersten Lesen, aber Band 6 und 7 echt diametral entgegengesetzt.
Was ich mir wünschen würde wäre (neben einer anständigen Verfilmung im Game of Thrones-Maßstab), dass King irgendwann nochmal was zum Thema "North Central Positronics" raushaut, eine Geschichte, in der es darum geht, wie diese Firma entstanden ist, was da passiert ist und wie es dann zu dem großen Knall kam, der die komplette Welt verändert hat. Das fände ich wirklich spannend. "Wind Through the Keyhole" liefert ja zumindest ein paar Ansätze, aber dabei bleibts dann leider auch.
Versuch einer Liste:
1. The Drwaing of the Three
2. The Wastelands
3. Wolves of the Calla
4. Songs of Susannah
5. The Wind Through the Keyhole
6. The Gunslinger
7. Wizard and Glass
8. The Dark Tower
Re: Was lest ihr gerade? V2.0
David Graeber und David Wengrow - The Dawn of Everything: A New History of Humanity
For generations, our remote ancestors have been cast as primitive and childlike-either free and equal innocents, or thuggish and warlike. Civilization, we are told, could be achieved only by sacrificing those original freedoms or, alternatively, by taming our baser instincts. David Graeber and David Wengrow show how such theories first emerged in the eighteenth century as a conservative reaction to powerful critiques of European society posed by Indigenous observers and intellectuals. Revisiting this encounter has startling implications for how we make sense of human history today, including the origins of farming, property, cities, democracy, slavery, and civilization itself.
Drawing on pathbreaking research in archaeology and anthropology, the authors show how history becomes a far more interesting place once we learn to throw off our conceptual shackles and perceive what's really there. If humans did not spend 95 percent of their evolutionary past in tiny bands of hunter-gatherers, what were they doing all that time? If agriculture, and cities, did not mean a plunge into hierarchy and domination, then what kinds of social and economic organization did they lead to? The answers are often unexpected, and suggest that the course of human history may be less set in stone, and more full of playful, hopeful possibilities, than we tend to assume.
Nobody expects the Spanish Inquisition!
Fnord
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