Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Mitte März 1971 erscheint die neue Single der Rolling Stones, Brown Sugar. Der Song wurde von Mick Jagger alleine komponiert, auch das prägende Intro-Riff stammt von ihm. Eingespielt wurde es freilich von Keith Richards. Brown Sugar wurde zum nächsten Welthit der Stones, Nr.1 in den USA und vielen weiteren Ländern, Nr.2 in Great Britain und Nr.4 der deutschen Charts. Brown Sugar wurde von den Stones seit 1971 auf jeder Tour live gespielt, ist fester Bestandteil jeder Setlist und einer der Klassiker der Band schlechthin. Erste Arbeiten an Brown Sugar wurden bereits 1969 aufgenommen, eine frühe Version mit Eric Clapton an der Slide-Gitarre wurde im Jahr 2015 mit der neuesten Version des Sticky Fingers-Album veröffentlicht. Nicht fehlen darf der Hinweis auf das Spiel und das Solo von Bobby Keys auf dem Saxophon, das Brown Sugar erst so besonders macht! B-Seiten waren Bitch und im UK das Chuck Berry-Cover Let It Rock.
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Glaurung
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Glaurung »

Geilster Stones-Song überhaupt. :pommes:
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Und so hört sich das 45 Jahre später an:
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Lunt
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Lunt »

Sehr coole version von brown sugar :sabber:
RAISING HELL SINCE ´78
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Und dann gab es da noch Zeiten (1978), da hat man das Tempo bei Brown Sugar angezogen.
sharkattack2
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von sharkattack2 »

Ich finde "Bitch" übrigens mindestens genauso gut, wie "Brown Sugar"....auch wenn ersterer nie ein richtiger Hit war... :)
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Und das hier ist der Grund, gelle? :D
sharkattack2
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von sharkattack2 »

Traser hat geschrieben:Und das hier ist der Grund, gelle? :D
...(unter anderem) mit ein Grund, ja... :prost:

Hatte von den Steinen lange Zeit die LP "Made in the Shade", als (fast) deren einzigen Output und habe hier natürlich jeden Song so richtig ins Herz geschlossen gehabt.
Bitch gefällt mir an sich schon immer, von seinem Tempo, einfach ein knorker, unbedarft nach vorne rockender Gutelaunerocker...
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hunziobelix
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von hunziobelix »

Die Stones haben die Single "Brown Sugar" mit der B-Seite "Bitch" rausgegeben (Zumindest bei uns) und das musst Du können,eine ebenbürtige B-Seite zu bringen."Bitch" ist genausogut wie "Brown Sugar" (Die Alternativen Versionen sind auch der Oberhammer!!!!!).Bei "Street Fighting Man" war die B-Seite ("No Expectations")sogar noch stärker als die Erste Seite!!!!!
So etwas konnten höchstens noch die Beatles ("Ob-La-Di Ob-La-Da","Back In The USSR" als Beispiel).
:prost:
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Apparition
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Apparition »

Bitch > Brown Sugar.

Fand den schon immer besser.
That is delightful news for someone who cares.
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GoTellSomebody
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von GoTellSomebody »

Apparition hat geschrieben:Bitch > Brown Sugar.

Fand den schon immer besser.
Ich auch:
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Bitch in der Version von Exodus ist ja schon geil! :sabber:
Mir persönlich gefällt Brown Sugar trotzdem besser!
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

Hätte man sich ja denken können, dass zum 50. Geburtstag von Sgt.Pepper eine Super-Duper-Deluxe-Version kommt. Amazon ruft momentan als Vorbesteller-Preis 112,99€ auf. Veröffentlichungsdatum ist der 26.5.17. Bin mir noch sehr unsicher ob ich das benötige, hab zuletzt schon auf die Mono-Veröffentlichungen verzichtet.
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von sharkattack2 »

Nicht mal mehr nachdenke, ob des Erwerbs derartiger Super-Porno Neuauflagen.
Einen Klassiker kann man nicht besser machen, wenn man ihn mit teils obskuren, bestenfalls halbwegs okyen Outtakes, Demos und dergleichen streckt...wie oft hört man diese Sachen? :wink:
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Traser
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Re: Trasers CD-Schrank: Von den Beatles zum Metal (akt. 1971)

Beitrag von Traser »

THE ROLLING STONES – Sticky Fingers
Veröffentlicht am 23. April 1971

Cover:

Kaufempfehlung:

Tracklist:
1. Brown Sugar (Jagger/Richards) – 3:49
2. Sway (Jagger/Richards) – 3:51
3. Wild Horses (Jagger/Richards) – 5:42
4. Can’t You Hear Me Knocking (Jagger/Richards) – 7:14
5. You Gotta Move (Davis/McDowell) – 2:32
6. Bitch (Jagger/Richards) – 3:36
7. I Got The Blues (Jagger/Richards) – 3:52
8. Sister Morphine (Faithfull/Jagger/Richards) – 5:31
9. Dead Flowers (Jagger/Richards) – 4:03
10. Moonlight Mile (Jagger/Richards) – 5:56

Die Rolling Stones mit ihrem nächsten regulären Album, dem ersten nach der Trennung von ihrer Plattenfirma Decca, dem ersten Album dass der neue Gitarrist Mick Taylor komplett mit eingespielt hat. Sticky Fingers war auch das erste Stones-Album mit dem Zungenlogo, das extra durch den Designer John Pasche angefertigt wurde. Pasche war später immer wieder Urheber verschiedener Tourplakate der Rolling Stones und arbeitete auch an Designs und Plattencover für Jethro Tull, Jimi Hendrix, David Bowie, The Who und andere namhafte Bands.

Das richtig auffällige und aufwendige LP-Cover haben die Stones für 15000 Pfund von Andy Warhol gestalten lassen. Es zeigt einen Mann in richtig engen Jeans von vorne und von hinten, so eng dass sich dessen Geschlechtsteile abbildeten. Verziert wurde das Cover durch einen echten und funktionsfähigen Reißverschluss. Wurde der Reißverschluss geöffnet, wurde weiße Unterwäsche sichtbar. Ein richtig gutes Cover, das zumindest bei mir in der Praxis öfter für mächtigen Ärger sorgte. Ich hatte immer die schlechte Angewohnheit einige gehörte Platten aufeinander zu stapeln bevor ich sie dann irgendwann wieder im Plattenschrank verstaute. War nun zuviel Gewicht durch den Stapel auf dem Reißverschluss von Sticky Fingers, dann sorgte das für eine Ausbeulung sowohl auf der Stones-Platte, als auch auf dem Vinyl der Platte obendrüber oder untendrunter, je nachdem wie die Platte lag. Mit anderen Worten: Irgendwann hoppelte die Nadel des Plattenspielers nur noch über die Platte und fing an zu springen. Auch vertikal im Schrank stehend gab es Schäden an den benachbarten Platten, wenn der Platz mal wieder zu eng wurde. Ach so, es wurde immer wieder spekuliert, ob auf dem Cover Mick Jagger oder Keith Richards dargestellt wurde. Warhol hat das immer für sich behalten, es heißt aber er hatte mehrere Modelle für die Jeans wie für die Unterwäsche. Womöglich wusste er am Ende selbst nicht mehr, welches Model letztlich auf dem Cover landete. In manchen Ländern wurde das Cover als zu anstößig verboten und ein Alternativcover veröffentlicht. Andere Zeiten eben…

Aufgenommen wurde Sticky Fingers von März 1970 bis Januar 1971 im Rolling Stones Mobile Studio, einem Tonstudio in Alabama und verschiedenen Londoner Musikstudios. Als Gastmusiker wirkten Billy Preston, Ry Cooder, Nicky Hopkins, Bobby Keys, Jim Price und einige andere mit. Mick Taylor gelang es auf seinem ersten kompletten Album mit den Stones der Band sofort seinen Stempel aufzudrücken. Die Rolling Stones wurden mit ihm noch etwas bluesiger und in Can’t You Hear Me Knockin’ lieferte er eines der besten Gitarrensoli aller Zeiten ab! Sticky Fingers kann man nach Beggars Banquet und Let It Bleed als dritten ganz großen Stones-Klassiker in Serie bezeichnen. Das Album stürmte auf die Peak-Position der LP-Charts von Amerika, Großbritannien, Deutschland, Kanada, Australien, Spanien Holland, Norwegen und Schweden. In den USA gabs 3-fach-Platin für über 3 Millionen verkaufte Einheiten, die goldenen Auszeichnungen dürften unendlich viele sein.

Eröffnet wird Sticky Fingers vom großen Live-Klassiker und Single-Hit Brown Sugar, sehr beachtenswert und unfassbar geil ist hier das Sax-Solo von Bobby Keys. Mit Sway folgt ein bluesiger schleppender Slow-Rocksong mit schöner Slide-Guitar und einem unglaublichen Outro-Solo von Mick Taylor, keine Ahnung warum die das einkürzten und ausblendeten. Wild Horses ist auch so ein Song, den wirklich Jeder kennt. Die Slide Guitar diesmal von Keith, Taylor beschränkte sich hier auf die Akustikgitarre. Es hieß immer, der Song sei über Marianne Faithful, aber Keith erzählte später mal, Wild Horses sei einfach ganz simpel nur ein Song über das Nichtmögen des Lebens auf Tour. Es folgt das über 7-Minütige Can’t You Hear Me Knockin’, laut Keith Richards nicht von Carlos Santana inspiriert sondern zufällig während der Aufnahmesession so entstanden, dass es eben so ein bisschen südamerikanisch Santanaesk klingt. Es startet mit einem Gitarren-Intro von Keith Richards, nach 2:43 gibt es ein Break und der Song wird instrumental mit Congos und anderer Percussion, einem langen Tenor-Saxophon-Solo von Bobby Keys und knackigem Bass fortgesetzt, bis bei 4:10 Mick Taylor mit seinem berühmten und unsterblichen Solo einsetzt. Keine Ahnung wie oft ich dazu als junger Kerl die Luftgitarre gezockt habe? You Gotta Move schließt die A-Seite ab. Ein Gospel Eight-Bar- Blues, den die Stones schon auf ihrer vorherigen Tour spielten und auf ihrem Live-Album Get Yer Ya-Ya’s Out veröffentlichten. Der Song mit der Slide-Guitar blieb auf Jahre im Liveset.

Einsteiger in die B-Seite ist das ebenfalls allseits bekannte und oft gecoverte Bitch. Hier wimmelt es nur so von wilden Blasinstrumenten, Mick Taylor spielt ein geiles Riff und Richards verziert es mit einzelnen Licks und einem für ihn typischen solo. Hammersong und deshalb auch immer wieder in der Live-Setlist. I Got The Blues ist der meiner Ansicht nach absolut beste selbstkomponierte Blues der Stones. Ein perfekter Song mit traurigen Gitarren, traurigen Bläsern und einem Mick Jagger, der die Stimmung des Songs mit seiner Stimme perfekt intoniert. Ein Orgelsolo von Billy Preston, wie ich es besser niemals gehört habe vor oder nach diesem Song. Eine Granate von einem Slow-Blues! Sister Morphine schrieben Jagger Richards zusammen mit Marrianne Faithful, die den Song auch bereits im Jahr 1969 veröffentlichte. Hier stammt die Slide-Guitar von Ry Cooder. Mit Dead Flowers kommt eigentlich ein bisschen Lockerheit rein nach dem irgendwie verdrogten Sister Morphine, wobei die Zeile "I'll be in my basement room, with a needle and a spoon" ja auch eine unzweideutige Sprache spricht und einen Kontrast zur fröhlichen Melodie des Songs reinbringt. Ziemlich düsterer Text also hier. Dead Flowers spiegelte Richards Vorliebe für die Country-Music wieder. Tolle Leads hier wieder von Mick Taylor. Mit Moonlight Mile folgt zum Abschluss noch mal ein echtes Kunstwerk, eine Ballade mit allerlei Streichern und Verzierungen. Der Song entstand in einer Nachtschicht zwischen Mick Taylor und Mick Jagger, Auslöser war ein chinesisch anmutender Aufnahmeschnipsel von Richards. Taylor war später vor allem bei diesem Song schwer enttäuscht, dass er keine Songwriter-Credits von Jagger/Richards bekam, so wie auf dem gesamten Album nicht. Unglaublich, wenn man bedenkt, was er in die Band und speziell in dieses Album einbrachte! Meine Bewertung dürfte klar sein: Ein perfektes Album mit pefekten Songs, alles perfekt aufgenommen und produziert. Es klingt heute noch so überragend wie damals schon und sei jedem Rockmusik-Fan empfohlen! 10/10!

Anspieltipps:

Wild Horses Can’t You Hear Me Knockin’ Dead Flowers I Got The Blues
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