Rotorhead hat geschrieben:Denkfehler aus meiner Sicht. Sie haben eine Nummer. Aber sie können sie keinem Facebook Konto direkt zuordnen. Und selbst wenn jemand meine Nummer unter meinem (Fake) Facebook Namen gespeichert hätte, wäre noch lange nicht klar, ob das meine Nummer ist, weil diesen Namen auch noch andere Leute haben.
Solange ich selber also meine Nummer nicht eingebe, hat FB de facto nur eine Telefonnummer, die sie nicht zuordnen kann.
Natürlich können die das, weil sie dein Netzwerk kennen. Die Beziehungen, die du zu Leuten auf Facebook hast, bilden sich auch in deinem Smartphone (oder anderen Netzwerken ab), und das ziemlich eindeutig, auch wenn sie nicht identisch sind. Vor ein paar Jahren haben das Studenten von der MIT schon ziemlich eindrucksvoll gezeigt. Die haben Personen aus einem Social Network genommen (in dem Fall XING als Ausgang) und haben versucht, diese Personen aufgrund ihres jeweiligen Netzwerks aus verlinkten Personen auch in anderen Social Networks zu finden. Ohne irgendwelche anderen Informationen heranzuziehen, war die Trefferquote annähernd 100%. Und das, obwohl keine der Personen die identischen Verbindungen hatte. Es ist ja nicht jeder in jedem Social Network. Muss aber auch nicht, es reicht eine gewissen Zahl von Überschneidungen. Wenn du dann noch andere Infos dazu nimmst, die du in den verschiedenen Quellen findest (Adressen, Telefonnummern, Arbeitgeber, gespeicherte Orte und vor allem Mailadressen), dann kannst du jeden identifizieren. Und das ist Jahre her, da war Data Mining noch weit von dem entfernt, was heute geht.
Es bleibt dabei, die Idee, dass man gegenüber den großen Playern im Geschäft wie Facebook oder Google anonym bleiben könnte, ist bodenlos naiv. Die horten nicht nur unfassbare Datenmengen, die werten sie auch aus. Und zwar extrem gut, denn das ist das, worum es ihnen geht.