Thunderforce hat geschrieben: ↑27.05.2022 09:40 Gestern mit "Your Honor" begonnen und die ersten drei Folgen geschaut (von 10, und das Ding ist danach wohl auch abgeschlossen).
Inhalt:
Brian Cranston spielt einen verwitweten Richter in New Orleans, dessen jugendlicher Sohn einen Autounfall verursacht, bei dem letztlich ein Motorradfahrer zu Tode kommt. Der Sohn gerät in Panik und haut ab, ohne dem unmittelbar nach dem Crash noch lebenden Opfer geholfen zu haben.
Cranston will das zunächst geraderücken und seinen Sohn mittels Beziehungen zwar möglichst milde, aber eben aufrichtig und gesetzeskonform aus der Sache rausbekommen.
Dann jedoch erfährt er, dass das Opfer wiederum der Sohn von Jimmy Baxter (Michael Stuhlbarg) ist. Baxter ist der Kopf des organisierten Verbrechens in der Stadt, also quasi der örtliche Mafia-Pate.
Da die Wahrheit zu sagen, bedeuten würde, dass Cranstons Sohn und vermutlich auch er selbst von der Mafia aus Rache umgebracht würden, baut Cranston stattdessen ein Lügengebilde auf, und schon bald sitzt ein Unschuldiger im Bau. Wie das aber mit Lügengebäuden so ist, geht natürlich vieles schief, immer mehr Leute werden in die Sache reingezogen und Cranston versucht nun, das ganze irgendwie unter Kontrolle und die Fäden in der Hand zu behalten, während sein Sohn langsam aber sicher an Gewissensbissen zugrunde geht.
Bisher ziemlich spannend und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Darstellerisch natürlich ohnehin super.
Kritik wäre derzeit nur, dass Cranston immer ziemliches Glück mit Zufällen hat, beispielsweise wer ihn von der Polizei wann erkennt und wann eben nicht, wenn er irgendwas macht.
Bisher sind diese Drehbuchschwächen aber IMO durchaus im Rahmen und trüben den Guckspaß kaum.
Mal gespannt, wie es weitergeht.
Und fertig.
Das Fazit bleibt im Grunde das gleiche: Gute Serie, die vor allem von der herausragenden Performance Cranstons lebt.
Ein paar Plotholes und Schwächen in der Story sind nicht zu verleugnen und gerade die Figur des Sohns beginnt irgendwann in ihr umfassenden Dummheit (er macht wirklich NICHTS richtig *lol*) auch leicht zu nerven, insgesamt aber trotzdem sehenswert. Wegen Cranston vor allem wie gesagt, aber auch das Setting in New Orleans und die meisten anderen Figuren wissen zu überzeugen.
Wie Cranstons Figur sich mit jeder Folge weiter verheddert und weiter gehen muss, um die Situation irgendwie in den Griff zu kriegen, erinnert natürlich schon ziemlich an "Breaking Bad", ansosten haben die beiden Figuren Walter White und Michael Desiatio aber nicht allzuviel gemein und die Serien sind auch ansonsten komplett unterschiedlich.
Und es gibt endlich mal wieder ein paar schön ausgedehnte Gerichtsverhandlungen zu sehen. Alles in allem trotz ein paar Schwächen also Daumen hoch für "Your Honor".
Es soll übrigens doch eine 2. Staffel geben, habe ich vorhin gelesen. Die Story in Staffel 1 ist aber erstmal in sich abgeschlossen. Anknüpfungspunkte sind vorstellbar, aber man wird am Ende nicht in der Luft hängen gelassen.