Der STAR TREK-Thread

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FTS
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von FTS »

borsti hat geschrieben: 21.09.2022 14:35
metalbart hat geschrieben: 21.09.2022 08:00 Aber die gleiche Argumentation wurde auch bei DS9 verwendet. Ich sehe das Problem eher darin, dass versucht wird komplett alles gesellschaftlich relevante in die Serie zu pressen. Dann wirkt es so, dass sie keinen Respekt hätten.
Ich freue mich einfach, dass ich mit Voyager und Enterprise noch zwei klassische Serien vor mir habe.
Picard ist schlimmste 08/15 Science-Fiction, die nur zufällig unter dem Star-Trek-Label läuft. Was daran gesellschaftlich relevant sein soll, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil. Star Trek war früher mal kluges Fernsehen, in dem gesellschaftlich relevante, oft heikle und manchmal zukunftsweisende Ideen intelligent auf einer abstrakten Ebene und durchaus differenziert behandelt wurden. Meistens so, dass man hinterher noch darüber nachgedacht hat.
Was da wie erzählt wird, gefällt mir genauso wenig. Aber bist du dir sicher, dass du die heiklen, gesellschaftlich relevanten Ideen nicht einfach übersiehst?
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borsti
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von borsti »

FTS hat geschrieben: 23.09.2022 19:18
borsti hat geschrieben: 21.09.2022 14:35
metalbart hat geschrieben: 21.09.2022 08:00 Aber die gleiche Argumentation wurde auch bei DS9 verwendet. Ich sehe das Problem eher darin, dass versucht wird komplett alles gesellschaftlich relevante in die Serie zu pressen. Dann wirkt es so, dass sie keinen Respekt hätten.
Ich freue mich einfach, dass ich mit Voyager und Enterprise noch zwei klassische Serien vor mir habe.
Picard ist schlimmste 08/15 Science-Fiction, die nur zufällig unter dem Star-Trek-Label läuft. Was daran gesellschaftlich relevant sein soll, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil. Star Trek war früher mal kluges Fernsehen, in dem gesellschaftlich relevante, oft heikle und manchmal zukunftsweisende Ideen intelligent auf einer abstrakten Ebene und durchaus differenziert behandelt wurden. Meistens so, dass man hinterher noch darüber nachgedacht hat.
Was da wie erzählt wird, gefällt mir genauso wenig. Aber bist du dir sicher, dass du die heiklen, gesellschaftlich relevanten Ideen nicht einfach übersiehst?
Welche wären das und was hat die Serie dazu zu sagen?
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Leviathane
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Leviathane »

RIP, Louise Fletcher.

https://www.waz.de/panorama/louise-flet ... 11699.html

Was habe ich ihre Rolle bei DS9 gehasst.
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borsti
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von borsti »

Leviathane hat geschrieben: 24.09.2022 14:06 RIP, Louise Fletcher.

https://www.waz.de/panorama/louise-flet ... 11699.html

Was habe ich ihre Rolle bei DS9 gehasst.
RIP.

Die Figur der Kai Winn ist ziemlich einzigartig im Star-Trek-Universum. Hassenswert ja, aber stark geschrieben und stark gespielt. Die perfekte Antagonistin, die eigentlich eine Freundin sein sollte. Ihr unaufhaltsames Streben nach Macht und ihr fast ungebremster Aufstieg waren eine der beängstigenden Entwicklungen der Serie.

Edit: Heute nachgelesen: Die hat "nur" in 14 Folgen von DS9 mitgewirkt. Unfassbar, was für eine Wirkung sie mit der eher knappen Bildschirmschirmzeit entfaltet hat.
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von wolverin »

Leviathane hat geschrieben: 24.09.2022 14:06 RIP, Louise Fletcher.

https://www.waz.de/panorama/louise-flet ... 11699.html

Was habe ich ihre Rolle bei DS9 gehasst.

R.I.P. :(

Ja, ging mir genauso, ich hasste sie mehr als Gul Dukat und Wyoun zusammen.
Schlimmer fand ich eigentlich nur die Gründerin :sick:
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von wolverin »

borsti hat geschrieben: 24.09.2022 15:50
Leviathane hat geschrieben: 24.09.2022 14:06 RIP, Louise Fletcher.

https://www.waz.de/panorama/louise-flet ... 11699.html

Was habe ich ihre Rolle bei DS9 gehasst.
RIP.

Die Figur der Kai Winn ist ziemlich einzigartig im Star-Trek-Universum. Hassenswert ja, aber stark geschrieben und stark gespielt. Die perfekte Antagonistin, die eigentlich eine Freundin sein sollte. Ihr unaufhaltsames Streben nach Macht und ihr fast ungebremster Aufstieg waren eine der beängstigenden Entwicklungen der Serie.

Edit: Heute nachgelesen: Die hat "nur" in 14 Folgen von DS9 mitgewirkt. Unfassbar, was für eine Wirkung sie mit der eher knappen Bildschirmschirmzeit entfaltet hat.
Ich weiss nicht, ob irgendeiner von euch die Roman Trilogie "das Imperium der Ströme" von John Scalzi kennt. Jedenfalls habe ich die gerade vor ein paar Tagen fertig gelesen und da kam auch eine religiöse Führerin drin vor, die stellte ich mir immer wie Kai Winn vor, obwohl sie eigentlich weit weniger intrigant war.
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Flossensauger »

Die habe ich bei Scalzi nicht gesehen. Für mich war sie, wie auch die ganzen Wurmloch-Würmer, die sie anbetet ganz klar an dem Bene Gesserit-Orden aus Dune orientiert. Und zwar so, wie dieser von Frank Herbert in den orginal Büchern (gerade den späteren) beschrieben wurde, nicht aus den unzähligen Verfilm-hunzungen.
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von wolverin »

Flossensauger hat geschrieben: 24.09.2022 23:08 Die habe ich bei Scalzi nicht gesehen. Für mich war sie, wie auch die ganzen Wurmloch-Würmer, die sie anbetet ganz klar an dem Bene Gesserit-Orden aus Dune orientiert. Und zwar so, wie dieser von Frank Herbert in den orginal Büchern (gerade den späteren) beschrieben wurde, nicht aus den unzähligen Verfilm-hunzungen.

Bei dir war es dann eher Buch (Dune) -> Serie (DS9)

Bei mir war es Serie (DS9) -> Buch (Imperium der Ströme)

Es gab aber bei DS9 keine Wurmlochwürmer. Dennoch glaube ich durchaus dass religiöser Bezug in der Science Fiction immer auch ein wenig von Dune beeinflusst ist (Star Wars, Star Trek, Hyperion/Endimyion)
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Thunderforce »

borsti hat geschrieben: 24.09.2022 15:50
Leviathane hat geschrieben: 24.09.2022 14:06 RIP, Louise Fletcher.

https://www.waz.de/panorama/louise-flet ... 11699.html

Was habe ich ihre Rolle bei DS9 gehasst.
RIP.

Die Figur der Kai Winn ist ziemlich einzigartig im Star-Trek-Universum. Hassenswert ja, aber stark geschrieben und stark gespielt. Die perfekte Antagonistin, die eigentlich eine Freundin sein sollte. Ihr unaufhaltsames Streben nach Macht und ihr fast ungebremster Aufstieg waren eine der beängstigenden Entwicklungen der Serie.

Edit: Heute nachgelesen: Die hat "nur" in 14 Folgen von DS9 mitgewirkt. Unfassbar, was für eine Wirkung sie mit der eher knappen Bildschirmschirmzeit entfaltet hat.
Echt, nur 14 Folgen? Kam mir wie 14 Jahre vor.
Schlimmste Star Trek-Figur ever.
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Flossensauger
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Flossensauger »

wolverin hat geschrieben: 24.09.2022 23:19 Dennoch glaube ich durchaus dass religiöser Bezug in der Science Fiction immer auch ein wenig von Dune beeinflusst ist (Star Wars, Star Trek, Hyperion/Endimyion)
Das möchtest du nicht hier mit mir diskutieren (Mein Eintrag von 2014 in einem Punk/HC-Forum dazu):
Spoiler:
Hach, da hab' ich bestimmt ein paar Hundert.

Mein Favorit: Perry Rhodan und Religion, von einem paderborner katholischem Theologen, der alle Perry Rhodan Hefte gelesen hat.

Bei Ian Banks im Kultur-Universum ist ja eine der beliebtesten Religion die, wonach wir (also unser Universum) nur eine Simulation einer anderen Gesellschaft ist, zum Spass oder/und um Gott zu spielen. Hat er in mehreren Bänden schön ausgebaut.

Der Bettler-Zyklus ist auch klasse, von katholischen Missionaren, die mit Raumschiffen starten, um die Ungläubigen im Universum zu missionieren. Das klappt natürlich nicht überall so gut.

Wenn es richtig Anspruch haben soll ist das Teleopolis Sonderheft (Heise-Verlag) zu ausserirdischem Leben super, hab' ich auch.

Lieblings Hypothese darin: Jesus ist noch im Universum unterwegs, weil er ja auf jedem Planeten mit intelligenten Bewohnern sich noch an's Kreuz nageln lassen muss, auf das die da auch erlöst werden. Sobald er alle Planeten abgeklappert hat gibt's endlich das Himmelsreich auf Erden. Kann also noch was dauern. (...)
Als Einstieg kannst du mal 2013 im Sf-Forum lesen: Gott in der SF https://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f ... hilit=Gott
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von wolverin »

Flossensauger hat geschrieben: 24.09.2022 23:52
wolverin hat geschrieben: 24.09.2022 23:19 Dennoch glaube ich durchaus dass religiöser Bezug in der Science Fiction immer auch ein wenig von Dune beeinflusst ist (Star Wars, Star Trek, Hyperion/Endimyion)
Das möchtest du nicht hier mit mir diskutieren (Mein Eintrag von 2014 in einem Punk/HC-Forum dazu):
Spoiler:
Hach, da hab' ich bestimmt ein paar Hundert.

Mein Favorit: Perry Rhodan und Religion, von einem paderborner katholischem Theologen, der alle Perry Rhodan Hefte gelesen hat.

Bei Ian Banks im Kultur-Universum ist ja eine der beliebtesten Religion die, wonach wir (also unser Universum) nur eine Simulation einer anderen Gesellschaft ist, zum Spass oder/und um Gott zu spielen. Hat er in mehreren Bänden schön ausgebaut.

Der Bettler-Zyklus ist auch klasse, von katholischen Missionaren, die mit Raumschiffen starten, um die Ungläubigen im Universum zu missionieren. Das klappt natürlich nicht überall so gut.

Wenn es richtig Anspruch haben soll ist das Teleopolis Sonderheft (Heise-Verlag) zu ausserirdischem Leben super, hab' ich auch.

Lieblings Hypothese darin: Jesus ist noch im Universum unterwegs, weil er ja auf jedem Planeten mit intelligenten Bewohnern sich noch an's Kreuz nageln lassen muss, auf das die da auch erlöst werden. Sobald er alle Planeten abgeklappert hat gibt's endlich das Himmelsreich auf Erden. Kann also noch was dauern. (...)
Als Einstieg kannst du mal 2013 im Sf-Forum lesen: Gott in der SF https://forum.sf-fan.de/viewtopic.php?f ... hilit=Gott
Ich weiss eh nicht, ob ich das diskutieren möchte. Der Aspekt Religion hat bisher noch in jedem Sci-Fiction Universum eine Rolle gespielt. Neben religiös motivierten Gründen vielleicht auch weil jeder Sci-Fi-Author auch die Menschheit als solche abbilden will? Weil dabei Religon ein große Rolle spielt?

Von Heise lese ich nur die IT-Magazine, deren politische Ausrichtung ist für mich komplett für den Eimer (gerade vor dem Hintegrund des Ukraine-Krieges).
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Thomas L
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Thomas L »

So, eben Discovery Staffel 4 beendet.
Trotz aller Verrisse und der sehr mauen dritten Staffel haben wir's nun aufgrund einer Mischung aus Katastrophentourismus, Neugier und weils halt Star Trek ist, doch angeschaut.
Den ganzen miesen Kritiken kann ich im Großen und ganzen zustimmen.

Allerdings fand ich's nicht ganz so schlimm wie die Picard II Katastrophe und es gibt tatsächlich ein paar Lichtblicke.
Die Story um die DMA ist m.M.n. nicht so schlecht, wie alle tun und in manchen Folgen ist das auch ganz spannend inszeniert. Auch die Romanze von T'Rina und Saru ist schön angelegt und Tilly's Entwicklung ebenso.
Überhaupt sind die Figuren von Tilly, T'Rina, Admiral Vance oder Präsidentin Laira Rillak recht gut angelegt.
Auch Booker mit Groll oder Commander Reno sind absolut OK. Letztere hatte deutlich zu wenig Screentime.

Gegenüber der Habenseite stehen dann halt massig Logiklöcher, komplett unglaubwürdige Aktionen und extrem nervige Figuren wie z.B. Adira und Gray Tal. Vor allem Gray ist echt unfassbar und macht mich richtig grantig.
Und halt Michael Burnham. Dieses ewige Geflenne und pathetische Geseiere war in Staffel 3 schon unerträglich. Aber in der 4. schaffen sie es, da noch mal mehrere Schippen draufzulegen.
Kaum fühlt man sich gut unterhalten, reissen diese unsäglich schwülstigen Dialoge wieder alles ein und man windet sich nur noch auf der Couch.
Und Burnham ist schlimmerweise nicht die Einzige, die permanent mit Pipi in den Augen esoterischen Scheissdreck verzapft. Alle, wirklich alle außer Groll winseln hier 13 Folgen unerträglich um die Wette. Würde mich nicht wundern, wenn in der nächsten Staffel sogar die Klingonen mit Taschentüchern auf der Couch von Dr. Culber sitzen. Btw., was ist eigentlich aus denen geworden? Hab ich da was übersehen oder vergessen?

Wenn man ein paar Löcher stopfen, 2,5 Stunden Heulsusen-Dialog rausschneiden und Gray aus der Luftschleuse werfen würde, hätte man wohl eine halbwegs akzeptable Staffel mit 8 oder 9 Folgen hinbekommen. Zwar immer noch weit vom eigentlich ST Spirit entfernt, aber zumindest wäre es eine ansehnliche SciFy Serie. Optisch ist Discovery nämlich absolute Champions League.
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borsti
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von borsti »

Thomas L hat geschrieben: 25.09.2022 18:55 So, eben Discovery Staffel 4 beendet.
Trotz aller Verrisse und der sehr mauen dritten Staffel haben wir's nun aufgrund einer Mischung aus Katastrophentourismus, Neugier und weils halt Star Trek ist, doch angeschaut.
Den ganzen miesen Kritiken kann ich im Großen und ganzen zustimmen.

Allerdings fand ich's nicht ganz so schlimm wie die Picard II Katastrophe und es gibt tatsächlich ein paar Lichtblicke.
Die Story um die DMA ist m.M.n. nicht so schlecht, wie alle tun und in manchen Folgen ist das auch ganz spannend inszeniert. Auch die Romanze von T'Rina und Saru ist schön angelegt und Tilly's Entwicklung ebenso.
Überhaupt sind die Figuren von Tilly, T'Rina, Admiral Vance oder Präsidentin Laira Rillak recht gut angelegt.
Auch Booker mit Groll oder Commander Reno sind absolut OK. Letztere hatte deutlich zu wenig Screentime.

Gegenüber der Habenseite stehen dann halt massig Logiklöcher, komplett unglaubwürdige Aktionen und extrem nervige Figuren wie z.B. Adira und Gray Tal. Vor allem Gray ist echt unfassbar und macht mich richtig grantig.
Und halt Michael Burnham. Dieses ewige Geflenne und pathetische Geseiere war in Staffel 3 schon unerträglich. Aber in der 4. schaffen sie es, da noch mal mehrere Schippen draufzulegen.
Kaum fühlt man sich gut unterhalten, reissen diese unsäglich schwülstigen Dialoge wieder alles ein und man windet sich nur noch auf der Couch.
Und Burnham ist schlimmerweise nicht die Einzige, die permanent mit Pipi in den Augen esoterischen Scheissdreck verzapft. Alle, wirklich alle außer Groll winseln hier 13 Folgen unerträglich um die Wette. Würde mich nicht wundern, wenn in der nächsten Staffel sogar die Klingonen mit Taschentüchern auf der Couch von Dr. Culber sitzen. Btw., was ist eigentlich aus denen geworden? Hab ich da was übersehen oder vergessen?

Wenn man ein paar Löcher stopfen, 2,5 Stunden Heulsusen-Dialog rausschneiden und Gray aus der Luftschleuse werfen würde, hätte man wohl eine halbwegs akzeptable Staffel mit 8 oder 9 Folgen hinbekommen. Zwar immer noch weit vom eigentlich ST Spirit entfernt, aber zumindest wäre es eine ansehnliche SciFy Serie. Optisch ist Discovery nämlich absolute Champions League.
Burnham markiert für mich gewissermaßen die Trumpisierung von Star Trek. Gefühls- und impulsgesteuertes Handeln, pathetisches Gelaber, kindisches Verhalten. Klar könnte so ein Charakter auch in Star Trek funktionieren, aber eher als abschreckendes Gegenbeispiel und nicht als Hauptfigur.

Klar in der Serie hat sie immer durchschlagenden Erfolg mit ihrer Art - weil die Drehbücher das so vorsehen. Aber wenn man mal drüber nachdenkt und ihrer Charakterzüge in die Realität projiziert, ist sie eine absolut furchtbare Person, der man auf gar keinen Fall irgendwelche Verantwortung übertragen sollte.
Spoiler:
Ich hab Staffel 3 noch immer nicht verdaut. Als man mir die Staffelauflösung präsentiert hat, dass für die große, Jahrhunderte-währende Raumkatastrophe ein flennender Kelpianer verantwortlich sein soll, hab ich endgültig jedes Vertrauen in die geistige Zurechnungsfähigkeit der Autoren verloren.
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Thomas L
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von Thomas L »

borsti hat geschrieben: 25.09.2022 20:02 Burnham markiert für mich gewissermaßen die Trumpisierung von Star Trek. Gefühls- und impulsgesteuertes Handeln, pathetisches Gelaber, kindisches Verhalten. Klar könnte so ein Charakter auch in Star Trek funktionieren, aber eher als abschreckendes Gegenbeispiel und nicht als Hauptfigur.
Für mich geht's eher Richtung Frodoisierung (wobei ich da dem Hobbit wohl maximal unrecht tue). Burnham hat halt keine bösen Hintergedanken.
Gefühls- und impulsgesteuertes Handeln gabs auch bei Kirk, Archer, Chakotay usw.. Aber halt deutlich lässiger und mitreißender. Mit denen hat man mitgefiebert.
borsti hat geschrieben: 25.09.2022 20:02 Klar in der Serie hat sie immer durchschlagenden Erfolg mit ihrer Art - weil die Drehbücher das so vorsehen. Aber wenn man mal drüber nachdenkt und ihrer Charakterzüge in die Realität projiziert, ist sie eine absolut furchtbare Person, der man auf gar keinen Fall irgendwelche Verantwortung übertragen sollte.
D'Accord.
borsti hat geschrieben: 25.09.2022 20:02
Spoiler:
Ich hab Staffel 3 noch immer nicht verdaut. Als man mir die Staffelauflösung präsentiert hat, dass für die große, Jahrhunderte-währende Raumkatastrophe ein flennender Kelpianer verantwortlich sein soll, hab ich endgültig jedes Vertrauen in die geistige Zurechnungsfähigkeit der Autoren verloren.
Spoiler:
Ja, beim Finale von Staffel 3 haben wir auch erstmal ein paar Minuten paralysiert in die Glotze geschaut. Das Finale von Staffel 4 ist m.M.n. deutlich besser, zieht aber den Karren nicht aus dem Dreck.
Was ich vorhin noch vergessen habe: Mittlerweile flennt sogar der Boardcomputer! Kein Witz!
Ganz großer Fremdschämmoment, wenn man bedenkt wie gut dieser Plot damals bei "Treffen der Generationen" mit Data's Emotionschip war.
Und das Imperatorin Philippa Georgiou raus ist, ist halt nur noch traurig. Die hat halt noch einiges rausgerissen in den vorigen Staffeln.
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borsti
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Re: Der STAR TREK-Thread

Beitrag von borsti »

Thomas L hat geschrieben: 25.09.2022 21:09
borsti hat geschrieben: 25.09.2022 20:02 Burnham markiert für mich gewissermaßen die Trumpisierung von Star Trek. Gefühls- und impulsgesteuertes Handeln, pathetisches Gelaber, kindisches Verhalten. Klar könnte so ein Charakter auch in Star Trek funktionieren, aber eher als abschreckendes Gegenbeispiel und nicht als Hauptfigur.
Für mich geht's eher Richtung Frodoisierung (wobei ich da dem Hobbit wohl maximal unrecht tue). Burnham hat halt keine bösen Hintergedanken.
Gefühls- und impulsgesteuertes Handeln gabs auch bei Kirk, Archer, Chakotay usw.. Aber halt deutlich lässiger und mitreißender. Mit denen hat man mitgefiebert.
Böse Hintergedanken hat sie nicht. Das stimmt. Aber es ist dieses "nach Gefühl und Emotion handeln", dieses "es aus sich selbst heraus einfach besser wissen und machen, als alle Vorgesetzten und Experten". In der Realität wäre eine Person wie Burnham Jemand, die anderen mit Inbrunst und aus tiefster Überzeugung erklärt, warum rationales Denken und Handeln total überbewertet sind, wenn man es doch einfach besser weiß, weil: Ist halt so!

Trump ist natürlich das absolute Negativbeispiel dafür was passiert, wenn so Jemand "Erfolg" hat und damit durchkommt. Natürlich ist Burnham nicht Trump und auch nicht bösartig. Aber Trump ist das beste Negativbeispiel, das mir einfällt für diesen Ungeist, das Rationalität nicht so wichtig ist, wenn man "es nicht fühlt".

Vielleicht sind Kinder oder Teenager aber die bessere Analogie: Die Charaktere in Discovery sind eigentlich geschrieben wie pubertierende Teenager und nicht wie Erwachsene, die als ausgebildete Profis eine Mission erfüllen. Sie sind massiv gefühlsgesteuert, alles bringt sie aus dem Häuschen, sie sind nicht in der Lage, komplexe Probleme sachlich zu diskutieren und teilweise auch nicht in der Lage rational zu denken und zu handeln. Hinzu kommt, dass so ziemlich alle eine schwere und/oder furchtbare Vorgeschichte haben, die sie emotional belastet.

Aus dieser Melange lässt sich durch die Autoren jede Menge Drama generieren. Es erinnert nur in dieser Gestalt natürlich mehr an Seifenoper als an Star Trek, weil es sich stilistisch sehr stark an ersterem Bedient.

Weil du auch Kirk nennst: Ich hab kürzlich zum 40-Jährigen Star Trek 2 mal wieder gesehen: Das ist nicht Goethe, aber es liegen qualitativ Lichtjahre zwischen den Dialogen da und bei Discovery. Am ehesten sehe ich Parallelen noch bei Archer, der unter anderem in seiner Beziehung zu den Vulkaniern doch oft unpassend emotional und aufbrausend war - aber zumindest konsistent und im Endeffekt hatten sie daraus auch eine gute Charakter-Entwicklung gemacht, weil er durch seine Erfahrungen letztlich dann zum Freund der Vulkanier wurde und sich auch deren Respekt erwerben konnte.
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