Ploppis Panoptikum

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Apparition
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Apparition »

Ja, schönes Ding. Schon an der Grenze dessen, was für mich an soundscapiger Musik noch funktioniert, dafür aber ziemlich gut, falls das jetzt Sinn ergibt. *g*
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Thunderforce
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thunderforce »

So, hier mein kleiner Abriss zum Freak Valley Festival 2022, meinem ersten Livemusik-Erlebnis seit Januar 2020 (IQ in Oberhausen) und nach 2019 meinem zweiten FVF.

Allgemein zum Festival: Da sind laut WDR-Seite um die 2500 Besucher, ich hätte etwas mehr geschätzt (3500 vllt), aber wird wohl stimmen, ich kann sowas eh nicht schätzen.
Die Organisation von dem Ding ist perfekt, anders kann ich es nicht sagen. Der Einlass verläuft stets flott und unkompliziert.

Am Festival-Bändchen ist ein Chip dran. Dieser wird mit Bargeld oder wahlweise EC-Karte (das klappte dieses Jahr nicht wegen dem allg. EC-Karten-Problem, was viele derzeit haben, als Alternative wurde Paypal angeboten, ebenfalls problemlos) an einer zentralen Stelle aufgeladen. Das dauert insgesamt 2 Minuten. Danach hat man dann z.B. 100 Euro auf dem Bändchen und kann damit an allen Getränke- und Essensständen bezahlen und auch am Merchstand. Man hält den Chip einfach auf so ein Lesegerät und nach 2 Sekunden ist die Kohle quasi „abgebucht“. - Warum das nicht Standard auf Festivals ist, ist mir ein völliges Rätsel, einfacher geht es echt nicht.
Einzige Ausnahme sind die bandeigenen Merchstände, diese akzeptieren meistens nur Bargeld oder Kreditkarte. Die Band-Merchstände werden immer gewechselt, immer die Bands, die an dem Tag spielen oder gespielt haben, stehen dann dort und verticken ihr Zeug.

Durch diese Bändchenbezahlerei geht alles an jedem Stand 10 mal schneller als gewohnt. Selbst zu Stoßzeiten, wenn es am Bierwagen voll ist, war 3 Minuten glaube ich das längste, was ich da gewartet habe. Noch dazu stellen sich alle immer brav an. An jedem Bierwagen sind 4 oder 5 Leute, die ausschenken, ergo gibt es 4 oder 5 Schlangen. Selbst um 23 Uhr noch, wenn viele gut getankt haben, drängelt sich niemand vor, es gibt kein „Ich war aber zuerst da!“ Gehähe oder man wartet 20 Minuten auf sein Bier, weil man eben wartet, statt rumzubrüllen und mit dem leeren Becher zu wackeln, so wie das sonst Usus ist. Stattdessen erinnert es eher an die Kasse im Supermarkt, man kommt ggf mit Leuten ins Gespräch, aber es gibt schlicht nie Stress. Alles ist so mega-entspannt, egal wen man anguckt, die Leute sind glücklich, zufrieden, entspannt, der Asifaktor auf dem FVF ist tatsächlich bei Null. Völligst geil. Neben dem normalen Bier (Krombacher) gibt es auch einen Craftbier-Stand, diesmal war einiges von Camba dabei, da wurde auch jeden Tag ordentlich durchgetauscht, was da gerade on tap war. Manchmal hatte man auch Pech und es gab gerade nix mehr oder nicht mehr alle Sorten. Egal.

Essensauswahl super, neben Festivalstandard wie Grillstand (wo es aber auch Bratkartoffeln und Reibekuchen und Pommes gibt) oder Pizza, ein Burgerwagen, Frozen Joghurt, Stände mit zig veganen und vegateraischen Gerichten (Curry, Bolognese, Bulgursalat...), Fetatasche, Falafeltasche, Langos, you name it. Preise zudem fair. Ein großes Stück Pizza z.b. 3 Euro, oder 3.50, wenns mit Salami, Schinken oder Pilzen ist. Total ergiebige Falafel- oder Fetataschen auch in dem Preisbereich. Die Burger kosten richtig Asche, sehen dafür aber auch aus wie im Restaurant, das ist halt so ein Foodtruck-Wagen. Ich habs mir geklemmt und bin meist bei Pizza / Fetatasche sowie gelegentlich am Grillstand hängengeblieben. Für nen Zehner am Tag kann man dort jedenfalls gut satt werden, wenn man das will.

Und das tollste: Wasser umsonst. Ja, richtig gelesen. Statt 4 Euro für einen halbvollen 0.4 Liter-Becher kann man sich zumindest Leitungswasser an einer Stelle zapfen, soviel man will und es kostet nichts. Dadurch wird garantiert auch insgesamt mehr Bier getrunken, denn wenn man immer abwechselnd Bier und Wasser trinkt, ist man weder schon um 18 Uhr blau, noch liegt man am nächsten Tag verkatert rum. Stattdessen ist man fit und kann weitertrinken *g* - Mineralwasser am Getränkestand gibt es aber auch, kostete glaube ich 2 oder 2.50 Euro, aber das hab ich dann logischerweise nicht genutzt, weil: Wozu?

Auf der Bühne, bzw halt an deren vorderem Rand, ist ein Rasensprenger, der immer wieder das Publikum abkühlt, weitere dieser Rasensprenger gibt es an 2 oder 3 Stellen, man kann hingehen, seinen Kopp, seine Sachen oder seinen Hut da reinhalten und sich schön abkühlen.

Der Sound bei allen Bands mindestens gut, meistens nahe an großartig. Umbaupausen und Spielzeiten werden recht strikt eingehalten, da sind die schon hinterher. Die Pausen dauern eigentlich nie länger als 15-20 Minuten.

Dixis selbst am letzten Tag noch so sauber, dass man sich draufsetzen könnte, es gibt aber im AWO-Gebäude auch richtige Toiletten (Kostenpunkt: 0) und für die Herren diese „Pinkelpilze“, so dass man die Dixis eigentlich gar nicht unbedingt benutzen muss. Was los ist da aber trotzdem immer.

So tief ich auch grabe, ich finde am Rahmen und der Orga des Festivals schlicht nichts, was nicht absolut perfekt ist. Das Bezahlsystem und das Gratiswasser stechen aus der langen Liste der Großartigen auf dem Freak Valley aber nochmal gesondert heraus. 1 Million / 10.

Zum Zeltplatz kann ich nichts sagen, da wir beim Oger residiert haben (nochmal Danke!), Gemecker oder Beschwerden habe ich aber zumindest da ebenfalls nicht gehört.


Zur Musik:

Das FVF geht ja eigentlich immer drei Tage. 2022 hat man irgendwann in den letzten 2 Jahren noch einen vierten Tag vorne drangeklatscht, für den man aber extra Karten kaufen musste. Dummerweise war das eigentlich zumindest auf dem Papier der interessantese Tag (Duel, Black Mountain, Baroness, irgendwann waren mal Monster Magnet Headliner, die dann aber schon vor längerem abgesagt haben, kurzfristig sollten zwischendrin mal My Sleeping Karma spielen (ich weiß gar nicht mehr als Ersatz für wen) , die aber direkt wieder canceln mussten wegen Krankheit). Da wir unsere Dreitages-Tickets aus 2020 ja noch hatten und es zudem arbeitstechnisch eh nicht gegangen wäre, haben wir den Mittwoch nicht vor Ort mitbekommen, aber zumindest teilweise im Stream:


Geezer
0-8-15-Stonermetal mit nicht gerade gutem Gesang. Nicht mein Ding.


Villagers Of Ioannina City
Wirkten hier logischerweise weit weniger deplatziert als beim RHF. Auf Platte überzeugen sie mich trotzdem mehr als live, obwohl sie eigentlich alles richtig machen. Evtl. wäre das eher was für einen kleinen Club. Aber schon gut insgesamt.


Black Mountain
Mir war nicht bewusst, dass Amber Webber da wieder singt, darum war es dann schon schade, dass nur am TV gesehen zu haben. Grandioser Auftritt wieder, Webber wirkt nach wie vor eher wie ein Mädchen, dass verloren im Ikea oder Rewe steht und seine Eltern verloren hat, aber die Stimme!!! Göttlich. Geile Setlist auch, mit „Mothers of the Sun“ und „Stormy High“ einzusteigen, da kann ja im Grunde nichts mehr schiefgehen.


Baroness
Absolut mitreißender und gigantischer Auftritt, was IMO vor allem an der Gitarristin Gina Gleason liegt, die eine absolute Rampensau ist, alle Posen draufhat, und zudem John Baizley super beim Singen unterstützt. Dazu Headbang-Action und eben einfach eine super Ausstrahlung, das war selbst am TV mitreißend ohne Ende, live wäre man wohl kaputtgegangen. Ein bisschen wie ein weiblicher Jason Newsted. Und die Songs stimmen ja eh bei denen.
Das Foto hier sagt eigentlich alles: https://www.facebook.com/freakvalley/ph ... 474255902/


Nun zu den Sachen, die ich tatsächlich live vor Ort gesehen habe:


DONNERSTAG

Dvne
Waren hier auch schonmal Thema, schottische Sludge-Metal-Band, die ihre Textkonzepte in der Dune-Welt von Frank Herbert ansiedelt. Musikalisch erinnert es IMO vor allem an The Ocean, etwas Mastodon oder Kylesa sind aber sicher auch drin. Toller Gig, die letzte Platte habe ich mir gestern auch nochmal angehört, das ist schon richtig geil alles. Shirtkauf demnach Ehrensache.


Supersonic Blues
Ich habe tatsächlich irgendwie keine Erinnerung mehr an die *g* - Entweder war es eher öde, oder man war mit Stände abklappern und Quatschen beschäftigt, oder aber die waren gar nicht da, es gab ja ein paar Lineup-Änderungen in wirklich allerletzter Sekunde. Keine Ahnung *g*


Kosmodome
An die kann ich mich zumindest erinnern, aber wirklich mitgerissen haben die auch nicht. Also mich. Grundsätzlich muss man schon sagen, dass vor der Bühne immer was los ist, auch bei der ersten Band am Samstag, als es echt unmenschlich heiß vor der Bühne hernierderballerte.
Kosmodome waren jedenfalls okay, aber mehr nicht. Versatzstücke aus Blues, Rock, Prog, Gesang etwas schief, einer der Gitarristen sah aus wie der Sohn von Jack Black *g*


Les Big Byrd
Erste Überraschung. Vorher noch nie von denen gehört. Machten sehr entspannten und eingängigen Spacerock-Pop, anfangs war mir das eigentlich schon zu positiv, dann bin ich aber vor die Bühne gegangen und fand die schon richtig gut. Deren Album heißt „Iran Iraq Ikea“ (sind Schweden *g*) und mit „I used to be lost but now I‘m just gone“ hatten sie auch einen der besten angesagten Songtitel *g* - Habe mir gestern einiges von denen bei Spotify angehört und werde da in Kürze bei Bandcamp Rundumschlag machen, da ziemlich super.


Mondo Generator
Das ist ja auch irgendwas aus dem Kyuss/QotSA-Umfeld, hat jedenfalls ordentlich gerockt und war durchaus amtlich, richtig viel hängengeblieben ist bei mir aber nicht, das ist aber bei dieser Kyuss-Mischpoke irgendwie immer so bei mir.


The Atomic Bitchwax
Nächste Überraschung. Man stelle sich vor Rush wären 1975 nicht Richtung Prog, sondern Richtung Stoner Metal abgebogen – sie hätten danach vielleicht so oder so ähnlich wie The Atomic Bitchwax geklungen. Kurze, knackige Songs, technisch versierte Musiker, sehr sympathische und coole Ansagen, es rockte durchgehend wie Sau und machte von vorne bis hinten nur Bock.
„Not many people know this, but The Atomic Bitchwax have two songs abut Kung Fu. This is one of them, it‘s called The Warclaw!“ Der andere („Ninja“) wurde auch gespielt später. Beide Songs waren Instrumentals *freu* -Nächster Shirtkauf.


Toundra
Spanische Band, die instrumentalen Postrock macht. Für einige Songs war das auch wirklich gut, dann aber wurde es mir auf Dauer doch etwas zu eintönig, da die Songs untereinander zu ähnlich waren. Technisch aber schon sehr gut und kamen auch mit am besten an am Donnerstag.


Endless Boogie
Unendliches Blues/Rock-Gedudel, irgendwann war ich pissen und hörte dann von ferne die Ansage „We got 30 minutes left, so we have time for one more song.“, und das war wohl nichtmal als Gag gemeint. Sind dann irgendwann abgehauen, da auch alle ziemlich platt. Pelican wären noch gekommen, klar, Riesenname, aber so richtig interessiert haben die eigentlich keinen von uns. Sorry dafür *g*



FREITAG

Djinn
Abgefahrene Nummer, eine schreiende Sängerin, viel Geriffe und Lärm, und eine Harfe *g* - War zumindest interessant und eigenständig, aber nichts, was jetzt groß hängengeblieben wäre.


Swedish Death Candy
Furchtbare Klamotten, ansonsten hab ich da auch nicht wirklich viel behalten. Rock, Blues, Prog, Gedudel. Nicht wirklich essentiell wohl.


Glasgow Coma Scale
In wirklich letzter Minute angekündigt als Ersatz für The Great Escape, die krankheitsbedingt ausfielen. Die wurden wirklich erst an dem Tag informiert und angekarrt zu dem Gig. Von denen hab ich sogar eine Platte, haben viel Long Distance Calling gehört, sind aber insgesamt etwas knackiger unterwegs. Richtig guter Gig, vor allem unter den Vorzeichen, dass die morgens noch nicht wussten, dass sie nachmittags spielen würden. Hat Laune gemacht.


Daily Thompson
Von denen habe ich auch eine Platte, der Gig hat mich aber leider dann eher enttäuscht. Bis auf das floydige „Cosmic Cigar“, dass durchaus okay war, verdudelten die sich in endlos langen Eskapaden und der Gesang war auch nicht wirklich überzeugend. Eher enttäuschend, hatte mir mehr versprochen.


Green Lung
Mein Festivalgewinner. Doom Metal, der sich selber aber nicht allzu bierernst nimmt, sehr britisch ist und gerne mit Klischees spielt. Vor der Bühne gab es sogar 2 mal einen Moshpit sowie eine Crowdsurferin, Anarchie pur *g* - Wahnsinn, hat das Spaß gemacht. Wie ich jede Sekunde genossen habe und alles, was im Moment Scheiße ist (ziemlich vieles) für 45 Minuten komplett ausblenden konnte. Danke, Green Lung. Das Ende des Gigs kam viel zu schnell, auch für die Band selber, die einigermaßen überrascht war, als ihre Bühnendeko rigoros weggetragen und die Amps abgebaut wurden. Die fingen noch einen Song an, durften dann aber nicht weitermachen. Entweder haben die selber die Zeit vergessen oder es wurde echt etwas gekürzt an der Stelle. Die Shirts von denen haben mir leider nicht gefallen, bzw gab es nur noch in Kindergrößen, sonst hätte ich den Stand leergekauft. HAIL SATAN! *lol*


Leech
Das war auch wieder so eine eher entspannt, dudelige Nummer mit sehr langen Liedern, diesmal aber zumindest so spannend, dass man interessiert mitwippen konnte und die Band auch auf die Reinhörliste gewandert ist. Mal sehen. War jedenfalls durchaus gut erstmal.


Reignwolf
Im Gegensatz dazu. Mit Abstand die mieseste Nummer des Festivals. Einzig bemerkenswert war, dass die zu zweit waren, aber Lärm für 8 gemacht haben. Schlimmes Gitarrengepose, Rockstargehabe und Getue, der Gesang durchgehend (daher wohl absichtlich) vollkommen übersteuert, dass es immer so klang, als singe er durch Pergamentpapier. Laut wie Sau, schlecht wie sonstwas, kamen aber trotzdem gut an. War IMO absolute Fickpisse, die mich normalerweise aggressiv gemacht hätte, bloß war ich wegen allem anderen so entspannt, dass es nur zu einem „Halt doch da mal die Fresse jetzt“ oder „Werd doch mal feddich, ey“ gereicht hat. Dreck im Kubik.


Red Fang
Das war dann wieder klar besser, die gehen ja auch so ein bisschen in die Ecke von Mastodon, haben aber IMO mehr Punk(rock)anteile drin. Schöner Gig, Energielevel trotz 23:30 Uhr Beginn des Gigs immer noch sehr hoch, auf wie vor der Bühne. Würdiger Headliner, obwohl ich von denen nichts kannte vorher.




SAMSTAG

Iah
Die Band mit der weitesten Anreise (Argentinien), leider aber nichts, wofür sich das gelohnt hätte *g* - Auch instrumentaler Postrock, diesmal der öden Sorte. Versatzstücke, die wie solche klingen und nicht zueinander passen wollen, Songs, die keiner sinnvollen Linie folgen. Zudem deutete sich an, was der Tag für eine Hitzeschlacht werden würde. Man war eigentlich durchgehend dabei, Wasser in sich reinzukippen und ansonsten drauf zu achten, dass man nicht ohnmächtig wird.


Slomatics
Singende Drummer finde ich immer faszinierend. Das war leider aber auch alles, was man über diesen Gig sagen konnte. Auf Platte finde ich die Slomatics eigentlich ganz gut, aber live war das nix. Der Gesang war grottenschief und die Lava-Wand-Riffs inkl. Heavyness-Level von Bands wie Cult Of Luna waren für 35 Grad im Schatten irgendwie auch das falsche. Nä.


Psychlona
Postrock / Spacerock aus England, durchaus treibend und mit ordentlich Drive. Fand ich ganz gut, Hitze wurde langsam aber sicher leider unmenschlich, darum erneut nur aus dem Biergarnitur-Baldachin verfolgt. Habe mir gestern deren aktuelles Album angehört, ist schon ganz gut, aber live gefiel mir das insgesamt etwas besser.


Temple Fang
Bei denen bin ich, ohne einen Tropfen Alkohol im Leib und eigentlich halbwegs ausgeschlafen (5.5 bis 6 Stunden bestimmt gepennt, besser als die 3 oder 4 in der Nacht davor *g*) ernsthaft auf einer Bierbank sitzend eingeschlafen. Was für ein entsetzliches Dedudel in nicht enden wollenden Songs. Das war mir vorher auf Platte schon so gegangen bei denen, aber live ist das ja manchmal ne andere Kiste. Hier nicht. Unglaublich öde.


The Midnight Ghost Train
Nach dem doch bisher eher enttäuschenden dritten Tag endlich was geiles. Die Band ist eigentlich nicht mehr aktiv, das war ihr erster Gig seit 6 Jahren, in dieser Besetzung sogar seit 7 Jahren. Laut Interview mit dem Sänger haben sie sich seitdem auch tatsächlich nicht gesehen und die einzige angesetzte Probe fiel aus, weil dem Drummer der Flug gecancelt wurde und er erst am Tag des Gigs beim FVF eintraf. Dafür war das überragend. Es war auch unter „normalen“ Umständen ein großartiger Gig. Rockte wie die Hölle, der bärbeißige Tom Waits-Gesang war super, die drei Herren gaben alles und waren demnentsprechend am Ende ordentlich zerschwitzt. Ich kenne von denen nur ein Album (das aktuelle), davon kam kein einziger Song. Was aber egal war, weil der Gig einfach nur richtig, richtig geil war. Leider hatten sie kein eigenes Merchandise dabei. Naja, mein Pochtmonää hat es mir gedankt *lol*


Elder
Mit denen kenne ich mich nicht aus, kenne eigentlich nur die Eldovar-Platte mit Kadavar, die ist natürlich spitze. Hatte eigentlich erwartet, dass die viel ruhiger wären, aber das rockte schon ordentlich. Außerdem ein verdammt starker Sänger. Etwas Variation habe ich trotzdem vermisst, fairerweise war ich aber auch geistig nicht mehr richtig anwesend, da während des Gigs die Sachen gepackt, das Becherpfand eingelöst und nochmal der FVF-Merchstand leergekauft wurde.
Die Entscheidung war nämlich auf „Rückfahrt noch am Samstag“ gefallen, weswegen wir uns auch die letzten beiden Bands geklemmt haben. High on Fire hätten mich an sich schon interessiert (Fu Manchu ehrlich gesagt weniger), aber dann doch nicht genug, um nochmal ne Stunde oder zwei später loszukommen, zudem war nach drei Tagen Festival und speziell dem Hurensohnwetter vom Samstag dann auch irgendwann der Ofen aus.


So, das dazu.
2023 ist gesetzt, für mich gibt es einfach kein besseres Festival. Orgatechnisch eh nicht, aber auch musikalisch. Man macht immer mindestens eine richtig geile Entdeckung (diesmal sogar zwei, Atomic Bitchwax und Les Big Byrd plus interessantes wie Leech oder Psychlona – 2019 waren es King Buffalo, ziemlich sicher meine meistgehörte Band in den letzten 2 Jahren), wirklich Kacke war diesmal nur eine Band und jede ist zumindest spannend genug, dass man sich das anguckt und vorher drauf gespannt ist. Das alles hab ich woanders nicht (mehr) in der Form.


Danke FVF und alle, die dabei waren!
Zuletzt geändert von Thunderforce am 20.06.2022 16:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thochsten »

Bis auf manche Einschätzungen bei den Bands kann ich dem nichts hinzufügen.

Absolut großartiges, entspanntes, perfekt organisiertes Festival (Ploppi hat noch den Cocktail- und den Weinstand vergessen zu erwähnen). Kommt fast an das WattenFreakFestival heran :traenenlach: :traenenlach: :traenenlach:
Auf jeden Fall wieder Pflicht.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Porcupine »

Klingt richtig gut, schade dass das musikalisch eher nichts für mich ist. *g*

Zum Bezahlsystem: Klingt auf Anhieb erstmal ziemlich intransparent. Wie findet man denn heraus, wieviel von dem Chip bereits abgebucht wurde?

Meiner Meinung nach geht nichts über das Token System beim Graspop: Tokens am Automat kaufen (geht per EC-Karte oder Bar, null Wartezeit) und bei den Ständen einfach abgeben. Am Donnerstag erst wieder elebt: Man ist auf einem Festival mit einer Kapazität von ca. 30.000 Besuchern, geht zum Bierstand und sucht sich einen von 2 Mitarbeitern aus, die gerade nicht zu tun haben. Unfassbar, besser geht es halt echt nicht. Warteschlangen sind bei dem Festival echt ein Fremdwort, zumindest bei den Getränken. Auch sonst war das wohl das mit Abstand am besten organisierte Festival auf dem ich je war. Vor allem in der Größenordnung.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Schnabelrock »

Klingt geil, hab ich für 2023 auch Bock drauf. Ich kenne zwar kaum was von dem, was da 2022 auf dem Zettel steht, und das wird für 2023 nicht anders sein, aber ich habe auch Bock, was zu entdecken.
Sicher sind Saxon und Aerosmith usw. auch geil, aber zum 8. Mal brauch ich die nicht, weil die ja auch nicht interagieren, variieren etc.
Veranstaltungen wie diese haben zwar oft Längen, wenn Bands einfach nicht bei einem funzen. Aber eben auch Abfahrten, wie ich die bei s. o. nicht mehr finde.
War Oger auch da? Das ist doch ein Heimspiel für den.
Mir fällt auch auf, dass 2-Pieces überdurchschnittlich häufig einen üblen Brall machen, vermutlich um ihren wenigen Pimmel zu kompensieren.
Zuletzt geändert von Schnabelrock am 20.06.2022 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thochsten »

Porcupine hat geschrieben: 20.06.2022 15:50 Klingt richtig gut, schade dass das musikalisch eher nichts für mich ist. *g*

Zum Bezahlsystem: Klingt auf Anhieb erstmal ziemlich intransparent. Wie findet man denn heraus, wieviel von dem Chip bereits abgebucht wurde?

Meiner Meinung nach geht nichts über das Token System beim Graspop: Tokens am Automat kaufen (geht per EC-Karte oder Bar, null Wartezeit) und bei den Ständen einfach abgeben. Am Donnerstag erst wieder elebt: Man ist auf einem Festival mit einer Kapazität von ca. 30.000 Besuchern, geht zum Bierstand und sucht sich einen von 2 Mitarbeitern aus, die gerade nicht zu tun haben. Unfassbar, besser geht es halt echt nicht. Warteschlangen sind bei dem Festival echt ein Fremdwort, zumindest bei den Getränken. Auch sonst war das wohl das mit Abstand am besten organisierte Festival auf dem ich je war. Vor allem in der Größenordnung.
Du bekommst nach jeder Zahlung angezeigt, wieviel noch drauf ist. Und kannst auch zwischendurch immer wieder fragen, wie der Stand ist, wenn du es vergessen hast.
Musst halt nur über den Tresen schauen können....
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thunderforce »

Schnabelrock hat geschrieben: 20.06.2022 15:56 Klingt geil, hab ich für 2023 auch Bock drauf. Ich kenne zwar kaum was von dem, was da 2022 auf dem Zettel steht, und das wird für 2023 nicht anders sein, aber ich habe auch Bock, was zu entdecken.
Sicher sind Saxon und Aerosmith usw. auch geil, aber zum 8. Mal brauch ich die nicht, weil die ja auch nicht interagieren, variieren etc.
Veranstaltungen wie diese haben zwar oft Längen, wenn Bands einfach nicht bei einem funzen. Aber eben auch Abfahrten, wie ich die bei s. o. nicht mehr finde.
War Oger auch da? Das ist doch ein Heimspiel für den.
Mir fällt auch auf, dass 2-Pieces überdurchschnittlich häufig einen üblen Brall machen, vermutlich um ihren wenigen Pimmel zu kompensieren.
Oger war auch mit, klaro. :)

LOL @ Totos Thekenspruch :D
Aber genau so ist es, in dem Display von dem Scanner, wo man den Chip dranhält, steht immer der aktuelle Stand, zudem, wieviel gerade bei der aktuellen Transaktion runterging und wofür.

z.b. steht dann da
1 Bier 5.50 Euro
Minus 2 Euro Leergut
----
Summe 3.50 Euro
Neuer Stand: 47.50 Euro

Oder sowas in der Art.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Porcupine »

Thochsten hat geschrieben: 20.06.2022 15:59
Porcupine hat geschrieben: 20.06.2022 15:50 Klingt richtig gut, schade dass das musikalisch eher nichts für mich ist. *g*

Zum Bezahlsystem: Klingt auf Anhieb erstmal ziemlich intransparent. Wie findet man denn heraus, wieviel von dem Chip bereits abgebucht wurde?

Meiner Meinung nach geht nichts über das Token System beim Graspop: Tokens am Automat kaufen (geht per EC-Karte oder Bar, null Wartezeit) und bei den Ständen einfach abgeben. Am Donnerstag erst wieder elebt: Man ist auf einem Festival mit einer Kapazität von ca. 30.000 Besuchern, geht zum Bierstand und sucht sich einen von 2 Mitarbeitern aus, die gerade nicht zu tun haben. Unfassbar, besser geht es halt echt nicht. Warteschlangen sind bei dem Festival echt ein Fremdwort, zumindest bei den Getränken. Auch sonst war das wohl das mit Abstand am besten organisierte Festival auf dem ich je war. Vor allem in der Größenordnung.
Du bekommst nach jeder Zahlung angezeigt, wieviel noch drauf ist. Und kannst auch zwischendurch immer wieder fragen, wie der Stand ist, wenn du es vergessen hast.
Musst halt nur über den Tresen schauen können....
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von OriginOfStorms »

Thunderforce hat geschrieben: 20.06.2022 14:58 Villagers Of Ioannina City
Wirkten hier logischerweise weit weniger deplatziert als beim RHF.
Auf mich wirkten sie beim RHF kein Stück deplaziert. Vor der Bühne habe ich das zumindest nicht mitbekommen.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thunderforce »

OriginOfStorms hat geschrieben: 20.06.2022 17:12
Thunderforce hat geschrieben: 20.06.2022 14:58 Villagers Of Ioannina City
Wirkten hier logischerweise weit weniger deplatziert als beim RHF.
Auf mich wirkten sie beim RHF kein Stück deplaziert. Vor der Bühne habe ich das zumindest nicht mitbekommen.
Umso besser. Du bist allerdings der erste, von dem ich nicht "Bei der Kacke schlafen einen ja die Füße ein" o.ä. gelesen habe. Logischerweise von den gleichen Leuten, die später dann ESC-Designer-Metal wie Accept abfeiern. *g*
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von OriginOfStorms »

Thunderforce hat geschrieben: 20.06.2022 17:31 Umso besser. Du bist allerdings der erste, von dem ich nicht "Bei der Kacke schlafen einen ja die Füße ein" o.ä. gelesen habe. Logischerweise von den gleichen Leuten, die später dann ESC-Designer-Metal wie Accept abfeiern. *g*
Mir ist dieses "Musik xy ist nix fürs Festival" immer ein Rätsel. Gerade auf einer heterogenen Veranstaltung wie dem RHF, wo am gleichen Tag Hard Rock und Death Metal laufen. Klar, auf einem Festival wie dem Freak Valley, wo eine gewisse Stilistik vorherrscht ist das harmonischer. Aber auf dem RHF hatte ich meine Favoriten mit VOIC und dem Kodex direkt hintereinander. Ich fand das reizvoll.


Edit: Accept fand ich dann hinterher auch unterhaltsam. Genau richtig, wirklich auf was einlassen wollte ich mich da nicht mehr. :D
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thunderforce »

Eigentlich ist das auf dem FVF auch schon recht abwechslungsreich, Dvne und Leech haben ja auch erstmal keine Gemeinsamkeiten zum Beispiel. Oder Endless Boogie und Atomic Bitchwax.

RHF dürfte aber vermutlich noch weiter gefasst sein, stimmt schon.

Ne reine DM Band würde beim FVF jetzt natürlich eher nicht gebucht. Andererseits läuft in Gelsenkirchen dafür kein Krautrock mit 20minutensongs wie Electric Moon 2019.

Ach, wer weiß es. Ist ja auch egal. FVF ist mir auf jeden Fall inzwischen deutlich näher als RHF, ohne sonstige Wertung.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von OriginOfStorms »

Thunderforce hat geschrieben: 20.06.2022 17:55 Eigentlich ist das auf dem FVF auch schon recht abwechslungsreich, Dvne und Leech haben ja auch erstmal keine Gemeinsamkeiten zum Beispiel. Oder Endless Boogie und Atomic Bitchwax.

RHF dürfte aber vermutlich noch weiter gefasst sein, stimmt schon.

Ne reine DM Band würde beim FVF jetzt natürlich eher nicht gebucht. Andererseits läuft in Gelsenkirchen dafür kein Krautrock mit 20minutensongs wie Electric Moon 2019.

Ach, wer weiß es. Ist ja auch egal. FVF ist mir auf jeden Fall inzwischen deutlich näher als RHF, ohne sonstige Wertung.
Im Endeffekt ist das dann wohl so, wenn man seine Spartenveranstaltung gefunden hat. Geht mir auf dem KIT auch so. Da ist die Bandbreite übrigens auch deutlich größer als Aussenstehende das meinen.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Thunderforce »

Glaub ich sofort, einmal war ich ja sogar auch da.
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Re: Ploppis Panoptikum

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben: 20.06.2022 14:58
Das FVF geht ja eigentlich immer drei Tage. 2022 hat man irgendwann in den letzten 2 Jahren noch einen vierten Tag vorne drangeklatscht, für den man aber extra Karten kaufen musste. Dummerweise war das eigentlich zumindest auf dem Papier der interessantese Tag (Duel, Black Mountain, Baroness, irgendwann waren mal Monster Magnet Headliner, die dann aber schon vor längerem abgesagt haben, kurzfristig sollten zwischendrin mal My Sleeping Karma spielen (ich weiß gar nicht mehr als Ersatz für wen) , die aber direkt wieder canceln mussten wegen Krankheit). Da wir unsere Dreitages-Tickets aus 2020 ja noch hatten und es zudem arbeitstechnisch eh nicht gegangen wäre, haben wir den Mittwoch nicht vor Ort mitbekommen, aber zumindest teilweise im Stream:

Black Mountain
Mir war nicht bewusst, dass Amber Webber da wieder singt, darum war es dann schon schade, dass nur am TV gesehen zu haben. Grandioser Auftritt wieder, Webber wirkt nach wie vor eher wie ein Mädchen, dass verloren im Ikea oder Rewe steht und seine Eltern verloren hat, aber die Stimme!!! Göttlich. Geile Setlist auch, mit „Mothers of the Sun“ und „Stormy High“ einzusteigen, da kann ja im Grunde nichts mehr schiefgehen.
Ah, also doch. Ich hab in den Stream reingeschuat und dachte, dass mir der Gesang doch arg bekannt vorkommt. Fand ich auch gut, war aber nicht in der richtigen Stimmung für solche Musik.

Freitag fehlen noch Duel, die ich online geschaut habe. Fand ich ziemlich gut. Erwartungsgemäß, ich hab die auch schon mal in Köln gesehen (als letztes oder vorletztes Konzert vor der Pandemie), und da steppte auf der Bühne auch ordentlich der Bär. Ich hab noch nie einen Sänger gesehen, der so angestrengt Bier trinkt, wie der von Duel. Sah damals aus, als ob er dabei große Schmerzen hat, aber er hat sich nicht geschont. *g*[/quote]
Thunderforce hat geschrieben: The Atomic Bitchwax
Nächste Überraschung. Man stelle sich vor Rush wären 1975 nicht Richtung Prog, sondern Richtung Stoner Metal abgebogen – sie hätten danach vielleicht so oder so ähnlich wie The Atomic Bitchwax geklungen. Kurze, knackige Songs, technisch versierte Musiker, sehr sympathische und coole Ansagen, es rockte durchgehend wie Sau und machte von vorne bis hinten nur Bock.
„Not many people know this, but The Atomic Bitchwax have two songs abut Kung Fu. This is one of them, it‘s called The Warclaw!“ Der andere („Ninja“) wurde auch gespielt später. Beide Songs waren Instrumentals *freu* -Nächster Shirtkauf.
Mega-Entdeckung, wenn auch ziemlich late to the Party. Muss ganz dringend alle Alben hören.
Thunderforce hat geschrieben: Green Lung
Mein Festivalgewinner. Doom Metal, der sich selber aber nicht allzu bierernst nimmt, sehr britisch ist und gerne mit Klischees spielt. Vor der Bühne gab es sogar 2 mal einen Moshpit sowie eine Crowdsurferin, Anarchie pur *g* - Wahnsinn, hat das Spaß gemacht. Wie ich jede Sekunde genossen habe und alles, was im Moment Scheiße ist (ziemlich vieles) für 45 Minuten komplett ausblenden konnte. Danke, Green Lung. Das Ende des Gigs kam viel zu schnell, auch für die Band selber, die einigermaßen überrascht war, als ihre Bühnendeko rigoros weggetragen und die Amps abgebaut wurden. Die fingen noch einen Song an, durften dann aber nicht weitermachen. Entweder haben die selber die Zeit vergessen oder es wurde echt etwas gekürzt an der Stelle. Die Shirts von denen haben mir leider nicht gefallen, bzw gab es nur noch in Kindergrößen, sonst hätte ich den Stand leergekauft. HAIL SATAN! *lol*
Das wär so die eine Band gewesen, die ich unbedingt hätte sehen wollen, aber hab ich vor ein paar Wochen ja zum Glück schon. Kann den Eindruck nur unterschreiben, die reißen live die Hütte schon amtlich ab.
Thunderforce hat geschrieben: Red Fang
Das war dann wieder klar besser, die gehen ja auch so ein bisschen in die Ecke von Mastodon, haben aber IMO mehr Punk(rock)anteile drin. Schöner Gig, Energielevel trotz 23:30 Uhr Beginn des Gigs immer noch sehr hoch, auf wie vor der Bühne. Würdiger Headliner, obwohl ich von denen nichts kannte vorher.
Muss ich auch mal nachhören. Ich war eigentlich nie Fan von denen, aber im Stream dachte ich kurz, dass das für mich eigentlich die besseren Mastodon sind. Alles irgendwie knackiger, die Sänger mehr auf Zack, mehr Spaß auf der Bühne.
Thunderforce hat geschrieben: Temple Fang
Bei denen bin ich, ohne einen Tropfen Alkohol im Leib und eigentlich halbwegs ausgeschlafen (5.5 bis 6 Stunden bestimmt gepennt, besser als die 3 oder 4 in der Nacht davor *g*) ernsthaft auf einer Bierbank sitzend eingeschlafen. Was für ein entsetzliches Dedudel in nicht enden wollenden Songs. Das war mir vorher auf Platte schon so gegangen bei denen, aber live ist das ja manchmal ne andere Kiste. Hier nicht. Unglaublich öde.
Hab ich auch reingeschaut. Schlimm.
Thunderforce hat geschrieben: The Midnight Ghost Train
Nach dem doch bisher eher enttäuschenden dritten Tag endlich was geiles. Die Band ist eigentlich nicht mehr aktiv, das war ihr erster Gig seit 6 Jahren, in dieser Besetzung sogar seit 7 Jahren. Laut Interview mit dem Sänger haben sie sich seitdem auch tatsächlich nicht gesehen und die einzige angesetzte Probe fiel aus, weil dem Drummer der Flug gecancelt wurde und er erst am Tag des Gigs beim FVF eintraf. Dafür war das überragend. Es war auch unter „normalen“ Umständen ein großartiger Gig. Rockte wie die Hölle, der bärbeißige Tom Waits-Gesang war super, die drei Herren gaben alles und waren demnentsprechend am Ende ordentlich zerschwitzt. Ich kenne von denen nur ein Album (das aktuelle), davon kam kein einziger Song. Was aber egal war, weil der Gig einfach nur richtig, richtig geil war. Leider hatten sie kein eigenes Merchandise dabei. Naja, mein Pochtmonää hat es mir gedankt *lol*
Das kann eigentlich nicht ganz stimmen, setlist.fm sagt zumindest was von Konzerten in 2018, und ich bin mir sicher, dass ich die in dem Zeitraum auch live gesehen habe, jedenfalls nicht schon 2016. Das letzte Album ist auch von 2017. Wie dem auch sei, damals im Sonic Ballroom war's jedenfalls der Hammer, selten eine Band gesehen, die so Arsch getreten hat.

Elder muss ich auch noch gucken, High on Fire und Fu Manchu hab ich schon angecheckt. Schon stark beides, High on Fire wäre mir auf Dauer aber zu eintönig und Fu Manchu haben die ganze moderne Stoner-Musik zwar mit erfunden, aber mein Eindruck war, dass die vom Energielevel her nicht mit den ganz starken Bands mithalten konnten.
That is delightful news for someone who cares.
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