Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Rumble on the Beach)

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tigerarmy
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Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Rumble on the Beach)

Beitrag von tigerarmy »

Um hier mal wieder etwas mehr Leben ins Forum zu bringen (hoffentlich), habe ich mir überlegt unter dem Titel "Tigerarmys Rummelbuden Freakshow" in regelmäßig unregelmäßiger Form Kuriositäten, Vergessenes, Übersehenes und ganz grundsätzlich Bands oder Alben aus meiner Sammlung vorzustellen, die meiner Ansicht nach mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Das kann mal ein Album, mal nur eine Single sein.
Das Ganze wird sich vermutlich weniger im Metal-Bereich abspielen - auch wenn ich das ein oder andere schon eingeplant habe - sondern eher in die Bereiche Punk, Indie, Folk, Wave, Psychobilly und Neo-Rockabilly gehen. Ich hoffe trotzdem, dass hier für möglichst viele von Euch etwas dabei ist auch wenn es nicht zum xten Mal um "Somewhere in time" gehen wird.

Die klassischen "alten" RnR-Sachen findet ihr natürlich auch zukünftig in meinem "Reise in die Vergangenheit" Thread.

Liste der Freakshow:
Schleprock - America's dirty little secret
Iron Maiden - Somewhere in time B-Seiten
The Clash - This is England 12"
Gary Moore - Wild frontier Singles
Magnum - Chase the dragon Singles
Batmobile - s/t
Chaser - Dreamers
Bruisers - Up in flames
Blitz
Deseos Primitivos
Rumble on the Beach
Zuletzt geändert von tigerarmy am 28.01.2023 09:29, insgesamt 11-mal geändert.
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tigerarmy
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow

Beitrag von tigerarmy »

Los geht es in der neuen Rubrik mit einer Band mit einem selten bescheuerten Namen: "Schleprock".
Eine Band aus Kalifornien, die zu Beginn ihrer Karriere auf ihren ersten beiden LPs noch relativ typischen Cali-Punk spielt. Doch schon auf der '95 Mini-LP "Out of spite" hört man eine deutliche Steigerung, insbesondere das Songwriting hat deutlich zugelegt.

Mit dem was die Band nur ein Jahr später auf dem folgenden Album "America's dirty little secret" abbrennt, konnte aber niemand rechnen. Auch wenn man rückblickend sagen muss, man hätte es ahnen können, denn das Album könnte man auch als Quasi-Debüt der GENERATORS bezeichnen, die ja hier im Forum auch den ein oder anderen Fan haben.
Mit Sänger Doug "Dagger" Caine und Drummer Dirty Ernie sind nicht nur zwei spätere Generatoren an Bord, sondern mit Produzent Rich Mouser auch derjenige, der den Sound aller weiteren Outputs definieren sollte.
Wie auch bei den GENERATORS, ist auf dem Majorlabel Debüt das Songwriting über jeden Zweifel erhaben und die kleine Soundkorrektur in Richtung UK '77 passt ebenfalls wie die Faust aufs Auge. Hymnen wie der Opener "We need an anthem" (eben), der Offbeat-Überhit "Suburbia" - zu dem sogar ein Video gedreht wurde - und das gelungene COCK SPARRER Cover "Running riot" sind nur drei Songs auf einem Album voller Hits. Weitere Anspieltipps: "Somber song" und das schnelle "Like a rat".

Leider blieb der Erfolg im Sog von GREEN DAY, OFFSPRING und RANCID aus und so löste sich die Band kurze Zeit später auf.
Nur um als THE GENERATORS" gestärkt hervorzugehen und eine unfassbare Latte an tollen LPs zu veröffentlichen.

Die CD ist in der Regel recht günstig zu bekommen. Bei der Vinyl-Version wäre es dringend an der Zeit mal für eine Nachpressung zu sorgen. Lediglich in den USA erschien das Album damals überhaupt auf Vinyl und ist seither natürlich nur relativ teuer zu erstehen.
Bei Spotify ist das Album übrigens leider nicht zu finden. Keine Ahnung wie es bei den anderen Streaming-Anbietern aussieht.


WE NEED AN ANTHEM SUBURBIA RUNNIN RIOT LIKE A RAT SOMBER SONG
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tigerarmy
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von tigerarmy »

und dann brechen wir gleich mal im zweiten Post mit den Vorsätzen :D

Aber es soll nicht um das Album "Somewhere in time" selbst gehen, sondern um die beiden zugehörigen Single-Auskopplungen, genauer: die jeweiligen B-Seiten. Wie zuvor haben MAIDEN auch auf den beiden Singles - als erstes erschien "Wasted years", danach "Stranger in a strange land" - exklusives Material auf die B-Seiten gepackt. Und wie zuvor auch erschienen beide Singles in mehreren Varianten: die jeweilige 7" mit einem Track pro B-Seite, sowie als 12" mit einem weiteren exklusiven Track. Zudem gab es auch noch Picture-Disc-Varianten, wobei "Wasted years" sogar als Picture-Shape veröffentlicht wurde.

Beginnen wir mit "Wasted years". Eine der besten MAIDEN-Nummern und das erste mal, das ein von Adrian allein verfasster Song als Single ausgewählt wurde. Wie sich zeigen wird, sind auch die B-Seiten Tracks stark von Adrian beeinflusst. Sowohl auf 7" als auch auf der 12" enthalten ist "Reach out". Ein richtig toller Song, der meiner Meinung nach stark in Richtung der A-Seite tendiert ohne ganz dessen Brillianz und Hit-Charakter zu besitzen. Bei der Nummer ist Adrian an den Lead-Vocals zu hören wodurch der Song einen leichten AOR-Einschlag bekommt. Bruce singt die Backing-Vocals im Chorus. Der Track wurde von Dave Colwell geschrieben, der ein paar Jahre später zu Adrians Projekt-Band A.S.A.P. gehören sollte.

IRON MAIDEN - Reach out
Der zweite Track (und nur auf der 12" zu finden) ist "The Sheriff of Huddersfield". Der Text macht sich über MAIDEN Manager Rod Smallwood lustig und ist ein okayer Song, der aber letztlich tatsächlich nicht mehr als B-Seiten-Material ist. Ein Großteil der Musik dazu stammt von dem altem URCHIN Song "Life in the city".

IRON MAIDEN - Sheriff of Huddersfield

Bei der "Stranger" Single ist der erste B-Seiten Track das überragende "That girl". Ein Song der eigentlich auf ein Studioalbum gehören müsste, wäre er keine Cover-Version. Die Original-Version stammt von der Band FM. Allerdings ist die Version wie MAIDEN sie spielen von einem Demo der Band. Die Version die sich auf dem FM Debüt-Album "Indiscreet" befindet, wurde zwischenzeitlich von der Band überarbeitet und neu arrangiert und erschien nur kurze Zeit vor der MAIDEN Version.

IRON MAIDEN - That girl
Der zweite B-Seiten Track "Juanita" ist ebenfalls ein Cover, diesmal von MARSHALL FURY und wie bei "That girl" ebenfalls von einem Demo. Der Song wurde von MARSHALL FURY selbst nie veröffentlicht. Eine nette Ergänzung auf der 12" und stärker als der "Wasted years" 12" Song "Sheriff of Huddersfield" aber an die Klasse von "That girl" reicht er bei weitem nicht heran.

IRON MAIDEN - Juanita

Man fragt sich wie MAIDEN auf diese Demo-Songs aufmerksam wurden. Die Erklärung findet sich in einem kurzlebigen Projekt, welches Adrian mit Nicko und weiteren Musikern u.a. aus den o.g. Bands 1985 gründet und mit dem sie einige wenige Gigs spielen. Das ganze firmierte unter dem Titel "The Entire Population of Hackney". Die Setlist der beiden Konzerte zeigt, dass sowohl "Reach out" als auch "That girl" und "Juanita" gespielt wurden.

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metalbart
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von metalbart »

cool, dass du hier immer wieder für ein bisschen Durchzug in der Miffbude sorgst.
Leider jetzt eher weniger was für mich dabei, aber go on :)
Deornoth

Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von Deornoth »

Schön schon. Immer nur weiter. In Schlepprock könnt ich mal reinhören, aber ich kann schon mit den Generators nicht viel anfangen. Komisch eigentlich, das müsste schon mein Ding sein. Aber irgendwie klickt da nix.
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Glaurung
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von Glaurung »

Jau. Die "Somewhere In Time" B-Seiten sind wirklich toll. Die habe ich leider erst mit den "The First Ten Years"-Singles kennengelernt, aber darauf dann rauf und runter gehört.
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OriginOfStorms
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von OriginOfStorms »

Reach Out finde ich völlig großartig. Ich mag auch das erwähnte ASAP Album gerne. Da such ich andauernd nach bezahlbarem Vinyl.
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BlackMassReverend
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von BlackMassReverend »

OriginOfStorms hat geschrieben: 17.05.2022 14:23 Reach Out finde ich völlig großartig. Ich mag auch das erwähnte ASAP Album gerne. Da such ich andauernd nach bezahlbarem Vinyl.
*Album zärtlich streichel* :D

Ab davon: Reach Out, That Girl & Juanita sind bis heute die stärksten B-Seiten von Maiden. Ebenfalls vollends knorke finde ich I've Got the Fire / Cross-Eyed Mary (B-Seiten vonFlight of Icarus), All In You Mind / Kill Me Ce Soir (B-Seiten von Holy Smoke) und die vier Tracks zu den The X-Factor - Singles Man On The Edge und Lord Of The Flies (Judgement Day, Justice Of The Peace als Eigenkompositionen, sowie My Generation und Doctor Doctor von The Who bzw. UFO)
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David Lee Hasselhoff
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Ah... Reach Out! Super Song. Da zeigt sich aber auch mal wieder, was Bruce wert ist. Würde er im Refrain nicht die Sirene machen, fänd ich's nur halb so gut. Leider kommt für mich auch kein ASAP Song an diesen ran. Bruce hin oder her.

Rainbow's Gold und King Of Twilight find ich auch noch toll.
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BlackMassReverend
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von BlackMassReverend »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 17.05.2022 14:37 Ah... Reach Out! Super Song. Da zeigt sich aber auch mal wieder, was Bruce wert ist. Würde er im Refrain nicht die Sirene machen, fänd ich's nur halb so gut. Leider kommt für mich auch kein ASAP Song an diesen ran. Bruce hin oder her.

Rainbow's Gold und King Of Twilight find ich auch noch toll.
Das stimmt alles so, wie es da steht. Wie konnte ich die Powerslave - B-Seiten nur vergessen....
1989 haben wir komplett durchgesoffen !
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tigerarmy
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von tigerarmy »

man muss sagen, MAIDEN hatten sehr oft richtig gutes Material auf den B-Seiten. Vor allem war es mit ganz wenigen Ausnahmen immer exklusives Zeug, also nicht einfach nur einen weiteren Album-Song auf die Rückseite gepackt, wie es viele andere gemacht haben/machen.

Schade, dass MAIDEN seit der FF keine Singles mehr veröffentlichen... diese RSD 10" zu "Empire of the clouds" können wir hier mal vernachlässigen...
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Frank2
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von Frank2 »

Sehr schöner Thread, weiter so :pommes:
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David Lee Hasselhoff
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Iron Maiden - Somewhere in time)

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

tigerarmy hat geschrieben: 17.05.2022 18:14 man muss sagen, MAIDEN hatten sehr oft richtig gutes Material auf den B-Seiten. Vor allem war es mit ganz wenigen Ausnahmen immer exklusives Zeug, also nicht einfach nur einen weiteren Album-Song auf die Rückseite gepackt, wie es viele andere gemacht haben/machen.

Schade, dass MAIDEN seit der FF keine Singles mehr veröffentlichen... diese RSD 10" zu "Empire of the clouds" können wir hier mal vernachlässigen...
Seit Virtual XI gab's mit Ausnahme von Hocus Pocus aber auch kein Cover mehr, oder? Die ganzen Live-Versionen find ich auch schon ziemlich entbehrlich...

Schon eine Schande, denn die Cover find ich durch die Bank gelungen bis famos.
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tigerarmy
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Clash - This is England)

Beitrag von tigerarmy »

Wir machen mit einer Single weiter und zwar der Maxi "This is England" von THE CLASH.
"This is England" ist die letzte zu Bandzeiten veröffentlichte Single der Band und stammt von ihrem letzten Studioalbum "Cut the crap". Das Album wird weitläufig als ihr mit Abstand schlechtestes angesehen; für viele ist es nicht einmal ein reguläres THE CLASH Studioalbum, da mit Joe Strummer und Paul Simonson nur noch zwei Original-Mitglieder an Bord waren, nachdem Gitarrist Mick Jones und Drummer Topper Headon von Manager Bernie Rhodes und Joe Strummer gefeuert wurden.
Manager Rhodes übernahm während der Produktion des Albums immer mehr die Führungsrolle und strich währenddessen sogar die Bassspuren von Paul Simonon, so dass letztlich nur noch die Vocals und die Texte von Joe Strummer übrigblieben. Hauptursache für die vernichtende Kritik sowohl von Fans als auch Presse war vor allem die völlig unpassende Produktion: 80s Galore und das bei einer Punkband, die zwar schon seit ihrer ersten Platte mit den verschiedensten Genres gespielt hat, aber das ging doch den meisten zu weit. Synthesizer und Keyboards en masse, zusätzlich programmierte Drums und Mengen an Samples und Klangspielereien schufen einen Sound der selbst die wenigen guten Songs nahezu unhörbar macht. Die Platte bzw. deren Songs wird bei nahezu allen offiziellen Compilations komplett vernachlässigt. Auch die Komplett-Box "Soundsystem" verdrängt das Album vollständig. Lediglich bei der 2006er "The Singles" Kopplung sind die beiden Tracks der "This is England" 7" Single zu finden.

Das bringt uns nun zu eben besagter Single. "This is England" gilt vielen noch als halbwegs gelungener Albumtrack, mir ist er aber auf eine seltsame Art zu schunkelig. Als ich mir die Maxi damals als 15-jähriger Nachwuchs-Punk im Second-Hand-Laden gekauft habe und freudig damit nach Hause gerannt bin, war die Enttäsuchung erstmal riesengroß.

THE CLASH - This is England (1985, A-Side)
Interessant wird es aber dann auf der B-Seite. "Do it now" ist schon von einem ganz anderen Kaliber. Zwar sind auch hier programmierte Drums zu hören aber der Song geht gut nach vorne, und lässt die alte Klasse zumindest erahnen. Lediglich der Chorus mag dem ein oder anderen vielleicht etwas zu grölig sein. Mir gefallen die Strophen sogar fast besser als der Chorus.

THE CLASH - Do it now (1985, B-Side)
Lediglich auf der 12" zu finden ist dann das absolute Highlight: "Sex mad roar". Ein Knaller mit starken Rockabilly Einflüssen, mitreisender Gitarre und tollen Vocals und in meinen Augen ein zu Unrecht völlig vergessener und ignorierter CLASH Song. Auf keiner offiziellen Compilation oder Wiederveröffentlichung des Albums zu finden und scheinbar auch von der Band selber völlig verschmäht.
Bei Spotify ist der Song jedenfalls auch nicht zu finden (interessanterweise aber eine eher lahme Cover-Version einer Neo-Rockabilly-Band). Die wenigen Clips die bei YT zu finden sind, dürften direkt vom 12" Vinyl gezogen sein.

THE CLASH - Sex mad roar (1985, B-Side of 12")
Nur Wochen nach der Veröffentlichung des Albums löst Joe Strummer die Band dann auf. Er versucht kurzzeitig sogar die Veröffentlichung des Albums gerichtlich zu verhindern, sieht letztlich dann aber davon ab.
Alles in allem ein absolut unwürdiges Ende einer einstmals wegweisenden Band.
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tigerarmy
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Re: Tigerarmys Rummelbuden Freakshow (aktuell: Gary Moore - Wild frontier)

Beitrag von tigerarmy »

Weiter geht es mit Gary Moore und seinem Erfolgsalbum "Wild frontier". Das mir das Album einiges bedeutet, konnte man an der Platzierung in meinem Alltime-Poll erkennen. Eines meiner ersten Hardrock-Alben welches ich bei Erscheinen kennengelernt habe und das mich bis heute begeistert. Erstmals lässt Moore Einflüsse seiner irischen Heimat einfließen und das - wie ich finde - in absolut überzeugender Art und Weise, zudem ist das Songmaterial erstklassig. Unterstützt wird er bei einigen Tracks von Musikern der Folk-Band The Chieftains; die Drums allerdings sind durchgehend programmiert, was man unschwer erkennen kann, aber zumindest mich in keinster Weise stört.

Aber auch hier soll es nicht um das Album an sich, sondern um die ausgekoppelten Singles gehen - und das waren immerhin fünf an der Zahl. Ein Beleg für den Erfolg des Albums auch im Mainstream.

Als erste Single wird der Album-Opener "Over the hills and far away" veröffentlicht.
Auf der 7" Single findet sich auf der A-Seite eine um 40sek gekürzte Version, während auf der B-Seite mit "Crying in the shadows" ein Song zu finden ist, der lediglich auf der CD-Version des Albums erschien, nicht aber auf der Vinyl-Version. Trotz der Qualität des Songs aus meiner Sicht absolut richtig ihn nicht auf das Album (Vinyl) zu packen, da er eine komplett andere Stimmung als die 8 anderen Songs versprüht; der Song würde eher in den Kontext des Vorgängers "Run for cover" passen.
Auf der 12" ist neben der gekürzten Single-Version auch eine über 2min längere "Extended Version" zu finden. Im recht witzig gemachten Intro zu dieser Version sind kurze Schnipsel von "Out in the fields" und "Empty rooms" zu hören, bevor es in den eigentlichen Song geht.
Auf der B-Seite gibt es dann neben dem bereits von der 7" bekannten "Crying in the shadows" eine sehr gute Live-Version von "All messed up" aus Milton Keynes zu hören. Neben den beiden gängigen Formaten erschien auch noch eine Doppel-7". Darauf exklusiv zu finden ist eine Live-Version von "Out in the fields" aus dem Apollo Theatre in Manchster bei der auch Phil Lynott zu hören ist.

Gary Moore - Crying in the shadows (1986)
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Gary Moore - Over the hills (Ext. Version)
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Gary Moore - All messed up (live Milton Kaynes)
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Gary Moore & Phil Lynott - Out in the fields (live Manchester)
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Als zweite Single erscheint der Album-Titeltrack "Wild frontier". Die B-Seite der 7" Single ziert eine tolle Live-Version von "Run for cover".
Die 12" Maxi-Single folgt dem Muster der ersten Maxi. Auf der A-Seite ist eine um gut 1.20min längere "Extended Version" zu finden. Direkt im Anschluss gibt es die Single bzw. Album-Version. Auf der B-Seite ist neben der Live-Version von "Run..." auch eine Live-Version von "Wild frontier" zu finden, der Song ist somit dreimal auf dieser Maxi vertreten.
Auch von "Wild frontier" erscheint eine Doppel-7". Neben den bereits genannten Live-Tracks ist zusätzlich noch "Murder in the skies"
in einer Live-Version zu hören.

Gary Moore - Run for cover (live Hammersmith Odeon)
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Gary Moore - Wild frontier (Extended Version)
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Nummer drei der Auskopplungen ist das Easybeats Cover von "Friday on my mind". Die B-Seite der 7" Single bietet mal wieder einen exklusiven Live-Track. In diesem Falle von "Reach for the sky".
Interessanter wird es mit der 12" Maxi. Neben der um gut 2min aufgepeppten 12"-Version hat sich der gute Gary vom Zeitgeist verführen lassen und eine "Kool Rap Version" des Songs aufgenommen. Unterstützt wird er dabei von Rapper "Prince Kool" (!) aus Manchester. Keine Ahnung was da er sich dabei gedacht hat...

Gary Moore - Friday on my mind (Extended Version)
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Gary Moore - Friday on my mind (Kool Rap Version)
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"Take a little time" wird die vierte Singleauskopplung. Die 7" bietet erstmals kein exklusives Material. Neben der Album-Version von "Take..." auf der A-Seite, ist auf der B-Seite die alte Studio-Version von "Out in the fields" zu finden.
Die 12" Maxi-Single bietet neben den beiden bereits genannten Tracks eine weitere Live-Version von "All messed up" (diesmal allerdings aus Stockholm), sowie einen weiteren Live-Track aus Stockholm, nämlich "Thunder rising". Auch dieses mal erscheint wieder eine Doppel-7", die Tracklist ist allerdings identisch mit der 12".

Gary Moore - Thunder rising (live Stockholm)
Spoiler:


Als letzte Single wird "The loner" vom Album ausgekoppelt. Nicht nur dass es sich um ein Instrumental handelt, im Grunde genommen ist es eine erneute Cover-Version. Das Original erschien auf Cozy Powells Solo-Album "Over the top". Gary Moore ist darauf zwar als Gast vertreten, witzigerweise aber nicht bei eben jedem "The loner". Durch sein leicht geändertes Arrangement, sichert sich Moore fragliche Co-Credits als Songwriter.
Auf der 7" Single ist eine gut 1.20min gekürzte Version des Albumtracks zu finden, während auf der B-Seite der Album-Track "Johnny Boy" (Moores Tribut an seinen verstorbenen Freund und ex-Kollegen Phil Lynott) zu finden ist. Erneut also nichts wirklich exklusives.
Anders sieht es mit der 12" Single aus. Während auf der B-Seite die beiden Tracks der 7" zu finden sind, ist auf der A-Seite eine über 12min lange phantastische Live-Version von "The loner" aus dem Londoner Hammersmith Odeon zu hören, auf der Gary Moore beweist, dass er einer der begnadetsten Gitarristen aller Zeiten war.

Gary Moore - The loner (live Hammersmith Odeon)
Spoiler:

Hier mal noch das Original von Cozy Powell
Cozy Powell - The loner (1979)
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