Das St.-Knuts-DEI öff

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
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MetalEschi
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von MetalEschi »

Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28 Moin zusammen

*frühstück*

Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Ich nehme mal an, das ist beim Foto ähnlich. Klar, technisch gute Bilder fürs National Geographic setzen ein gewisses Maß an technisch gutem Equipment voraus.
Aber ästhetisch gute Bilder sollen auch schon Leute mit ner Smartphonekamera gemacht haben.
Du hast doch schon gute Bilder gemacht, finde ich. Bei den Stadtrundgängen zB.
Wenn die nicht "gut genug" sind, dann stellt sich die Frage "Gut genug wofür?"
Sollen die irgendwann mal in 3x8m in ner Galerie hängen? Oder reichen auch Kalenderblätter in 40x60?

Forte - Poison Tongue
Ich weiß nicht, ob es direkt vergleichbar ist, aber als ich selbst noch regelmäßiger für Magazine Reviews verfasst habe, war der Maßstab für "gut genug" immer ich selbst. Meine Ansprüche an mich selbst und meine Vorstellung davon, was ein gutes Werk ausmacht, konnte mit meiner eigenen Entwicklung nicht mithalten. Egal wie viele mir immer wieder mein Talent bezeugt haben, wenn ich selbst nicht von der Qualität der Ergebnisse überzeugt bin, dann ist das Hobby nicht mehr erfüllend. Man braucht fürs Autor Sein deutlich weniger teures Equipment, aber so weit ist das von Fotografie finde ich gar nicht weg. Man fängt irgendwie den Moment ein und hofft am Ende ein gutes Bild zu haben. Aber je mehr Bilder oder in meinem Fall Texte es schon gibt, umso mehr steigt der Anspruch, es dann doch irgendwie deutlich besser zu machen und einen Mehrwert zu liefern. Wenn das nicht geht, kann es objektiv so gut sein wie es will. Es reicht halt nicht, um Spaß zu machen.
Tatsächlich ist es aber so, dass eine Neufokussierung eine Chance sein kann. Halt etwas Anderes in dem Talentbereich machen. Sich mit Dingen auseinandersetzen, mit denen man bisher nicht so die Erfahrung hatte. Texten oder Fotografieren nicht aufgeben, aber einen Bereich finden, wo man für sich persönlich noch neue Erlebnisse haben kann.
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Feindin
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Feindin »

LordVader hat geschrieben: 13.01.2022 08:12 Der einige "Vorteil" ist halt, dass ich für meine veraltete Ausrüstung sowieso beim Verkauf keine nennenswerte Summe erzielen könnte... und das deshalb wie im letzten Jahr auch im Schrank vor sich hin staubt... und sollte ich durch ein Wunder doch wieder Lust aufs Fotografieren bekommen, kann ich sie auch wieder hervorholen...
Gibts in der Fotografie kein "Vintage"?
So wie bei Instrumenten?
Falls doch würde das 2 Optionen bieten:
a) Liebhaber, die nen akzeptablen Preis für deinen Kram bezahlen würden
b) Eine Zielgruppe, die auf genau den Charme solcher Fotos stehen
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Rivers
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Rivers »

Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28 Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Ich nehme mal an, das ist beim Foto ähnlich. Klar, technisch gute Bilder fürs National Geographic setzen ein gewisses Maß an technisch gutem Equipment voraus.
Aber ästhetisch gute Bilder sollen auch schon Leute mit ner Smartphonekamera gemacht haben.
Du hast doch schon gute Bilder gemacht, finde ich. Bei den Stadtrundgängen zB.
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Sollen die irgendwann mal in 3x8m in ner Galerie hängen? Oder reichen auch Kalenderblätter in 40x60?
Das stimmt schon, aber bis zu einem gewissen Grad hast Du in andere Dinge investiert:

- Du hast eine Band und da passt Dein Spielen dazu
- Du hast Vorlagen, die Du nachspielen willst
- Du hast eine intrinsische Motivation, auch ohne Publikum zu spielen, d.h. das Spielen zu Hause findest Du auch so gut.

Um Musik aufzunehmen, musste ich auch in Equipment investieren, ohne ging es gar nicht. Wenn ich auf der Straße musizieren wollte, bräuchte ich auch kleine Dinge und Investitionen. Also je nach Stufe und Wunsch kann da schon eine Investition notwendig sein.

Wenn ich nur für mich spielen will, reicht das Equipment. Für alles andere muss ich z.B. mindestens in Mitspieler investieren (eine Band).
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von LordVader »

GoTellSomebody hat geschrieben: 13.01.2022 09:33
Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28 Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Ich nehme mal an, das ist beim Foto ähnlich. Klar, technisch gute Bilder fürs National Geographic setzen ein gewisses Maß an technisch gutem Equipment voraus.
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Sehe ich sehr ähnlich. Im Zweifel ist das Motiv entscheidend, und möglicherweise der Augenblick, im wahrsten Sinne des Wortes, und ob man einen Blick dafür hat.
Ich versuche es mal... ist aber schwierig konkret in Worte zu fassen...

Gut genug - wofür: Nun ja für mich. Es geht da auch nicht um höhere Auflösungen, aber halt um das Bild an sich.
Beispiele: Mit einem schnellen Autofokussystem, dass auch gut sein Ziel verfolgen kann sind zB Spielende Hunde im Garten im Fokus zu halten und dementsprechend scharfe Fotos von ihnen möglich. Mit meiner Ausrüstung nicht. Da ist es keine Frage von "etwas mehr Auflösung" oder anderen Kleinigkeiten, das ist eine digitale Entscheidung: Möglich oder nicht.
Aber die graduellen Fragen gibt es auch noch. Da ist die LowLight-Fähigkeiten zu nennen. Damit sind dann brauchbare Fotos zB am Abend auf der FMP möglich, wo aktuell (letzte FMP) der Ausschuß 97% war... und bei einigen war es wirklich schade ;-) )

Klar betrifft das nicht jede alltägliche Situation. Aber in vielen davon macht eben die Handykamera auch kein schlechtes Bild, wofür dafür also eine Kamera mitschleppen?
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Thunderforce »

MetalEschi hat geschrieben: 13.01.2022 10:04
Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28 Moin zusammen

*frühstück*

Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Ich nehme mal an, das ist beim Foto ähnlich. Klar, technisch gute Bilder fürs National Geographic setzen ein gewisses Maß an technisch gutem Equipment voraus.
Aber ästhetisch gute Bilder sollen auch schon Leute mit ner Smartphonekamera gemacht haben.
Du hast doch schon gute Bilder gemacht, finde ich. Bei den Stadtrundgängen zB.
Wenn die nicht "gut genug" sind, dann stellt sich die Frage "Gut genug wofür?"
Sollen die irgendwann mal in 3x8m in ner Galerie hängen? Oder reichen auch Kalenderblätter in 40x60?

Forte - Poison Tongue
Ich weiß nicht, ob es direkt vergleichbar ist, aber als ich selbst noch regelmäßiger für Magazine Reviews verfasst habe, war der Maßstab für "gut genug" immer ich selbst. Meine Ansprüche an mich selbst und meine Vorstellung davon, was ein gutes Werk ausmacht, konnte mit meiner eigenen Entwicklung nicht mithalten. Egal wie viele mir immer wieder mein Talent bezeugt haben, wenn ich selbst nicht von der Qualität der Ergebnisse überzeugt bin, dann ist das Hobby nicht mehr erfüllend. Man braucht fürs Autor Sein deutlich weniger teures Equipment, aber so weit ist das von Fotografie finde ich gar nicht weg. Man fängt irgendwie den Moment ein und hofft am Ende ein gutes Bild zu haben. Aber je mehr Bilder oder in meinem Fall Texte es schon gibt, umso mehr steigt der Anspruch, es dann doch irgendwie deutlich besser zu machen und einen Mehrwert zu liefern. Wenn das nicht geht, kann es objektiv so gut sein wie es will. Es reicht halt nicht, um Spaß zu machen.
Tatsächlich ist es aber so, dass eine Neufokussierung eine Chance sein kann. Halt etwas Anderes in dem Talentbereich machen. Sich mit Dingen auseinandersetzen, mit denen man bisher nicht so die Erfahrung hatte. Texten oder Fotografieren nicht aufgeben, aber einen Bereich finden, wo man für sich persönlich noch neue Erlebnisse haben kann.
Das ist so, aber beim Schreiben habe ich gemerkt, dass es da auch eine Entwicklung gibt, Du bestimmt auch.
Also wenn ich zum Beispiel irgendein Geschreibsel von vor 10 Jahren oder so von mir lese, wo es dann schon hieß "Boah, tolles Review", winde ich mich aus heutiger Sicht fast in Fremdscham über das Gestammel *g*
Zu dem Zeitpunkt ging aber nicht mehr und ich war auch damit zufrieden.

Aber insgesamt geht es mir da ähnlich wie Dir. Mir reicht es eigentlich selber nicht mehr und der zeitliche Aufwand rechtfertigt irgendwie nicht mehr das, was dabei herauskommt
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Maedhros »

Ist vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber ich kam auch irgendwann beim Musik machen an den Punkt, wo ich mir eingestehen musste, dass der innere Drang nicht mehr so da ist wie früher. Obwohl es eine Zeit lang einen großen Teil meines Lebens eingenommen hat. Das war zwar erstmal schwer, aber es ist halt auch sinnlos, an etwas festzuhalten, obwohl es mir nicht mehr die gleiche Erfüllung bringt. Seit ich das realisiert habe, kann ich es auch wieder mehr genießen, hin und wieder bissl Gitarre oder Bass zu zocken und gräme mich nicht, wenn die Gitarre halt mal ein paar Wochen nur im Ständer verweilt.
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MetalEschi
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von MetalEschi »

Thunderforce hat geschrieben: 13.01.2022 10:42
MetalEschi hat geschrieben: 13.01.2022 10:04
Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28 Moin zusammen

*frühstück*

Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Ich nehme mal an, das ist beim Foto ähnlich. Klar, technisch gute Bilder fürs National Geographic setzen ein gewisses Maß an technisch gutem Equipment voraus.
Aber ästhetisch gute Bilder sollen auch schon Leute mit ner Smartphonekamera gemacht haben.
Du hast doch schon gute Bilder gemacht, finde ich. Bei den Stadtrundgängen zB.
Wenn die nicht "gut genug" sind, dann stellt sich die Frage "Gut genug wofür?"
Sollen die irgendwann mal in 3x8m in ner Galerie hängen? Oder reichen auch Kalenderblätter in 40x60?

Forte - Poison Tongue
Ich weiß nicht, ob es direkt vergleichbar ist, aber als ich selbst noch regelmäßiger für Magazine Reviews verfasst habe, war der Maßstab für "gut genug" immer ich selbst. Meine Ansprüche an mich selbst und meine Vorstellung davon, was ein gutes Werk ausmacht, konnte mit meiner eigenen Entwicklung nicht mithalten. Egal wie viele mir immer wieder mein Talent bezeugt haben, wenn ich selbst nicht von der Qualität der Ergebnisse überzeugt bin, dann ist das Hobby nicht mehr erfüllend. Man braucht fürs Autor Sein deutlich weniger teures Equipment, aber so weit ist das von Fotografie finde ich gar nicht weg. Man fängt irgendwie den Moment ein und hofft am Ende ein gutes Bild zu haben. Aber je mehr Bilder oder in meinem Fall Texte es schon gibt, umso mehr steigt der Anspruch, es dann doch irgendwie deutlich besser zu machen und einen Mehrwert zu liefern. Wenn das nicht geht, kann es objektiv so gut sein wie es will. Es reicht halt nicht, um Spaß zu machen.
Tatsächlich ist es aber so, dass eine Neufokussierung eine Chance sein kann. Halt etwas Anderes in dem Talentbereich machen. Sich mit Dingen auseinandersetzen, mit denen man bisher nicht so die Erfahrung hatte. Texten oder Fotografieren nicht aufgeben, aber einen Bereich finden, wo man für sich persönlich noch neue Erlebnisse haben kann.
Das ist so, aber beim Schreiben habe ich gemerkt, dass es da auch eine Entwicklung gibt, Du bestimmt auch.
Also wenn ich zum Beispiel irgendein Geschreibsel von vor 10 Jahren oder so von mir lese, wo es dann schon hieß "Boah, tolles Review", winde ich mich aus heutiger Sicht fast in Fremdscham über das Gestammel *g*
Zu dem Zeitpunkt ging aber nicht mehr und ich war auch damit zufrieden.

Aber insgesamt geht es mir da ähnlich wie Dir. Mir reicht es eigentlich selber nicht mehr und der zeitliche Aufwand rechtfertigt irgendwie nicht mehr das, was dabei herauskommt
Richtig, das meine ich auch mit der Entwicklung. Davon abgesehen, dass die Zeit aus beruflichen Gründen einfach nicht mehr so da ist, habe ich festgestellt, dass ich diese mittlerweile fürs Hören als fürs drüber Schreiben nutze. *g*
Ich habe bei aller Bescheidenheit oft den Eindruck, dass selbst bei anerkannten Online-Magazinen Autoren mit den billigsten Standardfloskeln durchkommen, was aus deren Sicht ja auch völlig ok ist. Aber wir haben halt noch nen gewissen Anspruch, eben nicht nur Einheitsbrei abzuliefern, und dafür ist die Reichweite dann schlicht nicht groß genug. Egal, wo man den Kram veröffentlicht.
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Thunderforce »

Exakt das.
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von GoTellSomebody »

Maedhros hat geschrieben: 13.01.2022 10:59 Ist vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber ich kam auch irgendwann beim Musik machen an den Punkt, wo ich mir eingestehen musste, dass der innere Drang nicht mehr so da ist wie früher. Obwohl es eine Zeit lang einen großen Teil meines Lebens eingenommen hat. Das war zwar erstmal schwer, aber es ist halt auch sinnlos, an etwas festzuhalten, obwohl es mir nicht mehr die gleiche Erfüllung bringt. Seit ich das realisiert habe, kann ich es auch wieder mehr genießen, hin und wieder bissl Gitarre oder Bass zu zocken und gräme mich nicht, wenn die Gitarre halt mal ein paar Wochen nur im Ständer verweilt.
Für mich war es sehr lange Zeit das Problem, die richtigen Mitmusiker zu finden, sowohl was das Niveau angeht, aber wichtiger noch ob man sich riechen kann. Da habe ich teilweise sehr lange gesucht, und wenn man sie gefunden hat, muß es ja dann noch ganz nebenbei auch beim Faktor Zeit passen. In den Zeiten in denen in dieser Hinsicht nichts zusammenpasste habe ich definitiv auch weniger gespielt als sonst, sowohl in kreativer Hinsicht als auch in Disziplin. Ich brauchte und brauche immer ein Ziel, der nächste Song, die nächste Aufnahme, der nächste Gig.
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von guitar-fiend »

Manchmal hilft es, dem Hobby durch ein kleines Projekt frischen Wind zu geben!
Wenn Bilder für den x-ten Kalender oder die Wohnung eher langweilen, vielleicht mal als Projekt die Bilder in eine Multivision-Show einbetten.
Oder einen kleinen Stop-Motion Film machen. Oder irgendwelche Langzeitaufnahmen...
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Equipment ist überbewertet. Das Motiv ist alles. Ich biete mich hiermit großzügig als Nacktmodell an.
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von DerHorst »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 13.01.2022 13:44 Equipment ist überbewertet. Das Motiv ist alles. Ich biete mich hiermit großzügig als Nacktmodell an.
Toll, dann braucht er noch ein neues Makro-Objektiv...
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von NegatroN »

Ich bin bei Hobbies auch eher bei der Equipment-Verachter-Aktion. Mein eigener Ansporn ist fast immer, aus möglichst einfachem Equipment so viel wie möglich rauszuholen statt auf immer ausgefeilteres Equipment zu setzen. Das bedeutet nicht, dass ich Billigkram nehme, sondern schon qualitativ hochwertig, aber eben möglichst simpel und reduziert. Ich feile dann eher an meiner eigenen Technik und daran, was ich damit machen kann. Deswegen bin ich da auch nie dem Kaufwahn erlegen, bei den meisten Sachen hat mich Equipment sehr schnell nicht mehr wirklich interessiert. Selbst beim Musikmachen, was ich ja einige Jahre schon intensiv betrieben habe, war das nicht anders. Als ich mein Setup gefunden habe, habe ich keinen Gitarrenladen mehr betreten oder eine Zeitschrift angeschaut. Aber das ist natürlich eine Typsache.

Das Schreiben auf meiner Homepage habe ich auch weitestgehend eingestellt. Es gibt verschiedene Gründe dafür, aber der wichtigste ist mir vor einiger Zeit klar geworden. Mir ist Kommunikation mit Menschen, die ich kenne und schätze, wichtiger als dass ich meine Ansichten an ein anonymes Publikum rausposaune. Egal zu welchem Thema, ich diskutiere das lieber hier mit euch oder in der analogen Welt bei einem Glas Wein als dass ich einen Text dazu ins Internet stelle. Das bringt mir einfach nichts, egal wie groß das Publikum ist. Ein wirkliches Gespräch mit einem greifbaren Menschen bringt mir mehr als 100 Likes von Menschen, die ich nicht kenne. Sowohl mehr Erfüllung als auch mehr Erkenntnis. Das einzige, was dabei fehlt, ist das Strukturieren der Gedanken durch das Verfassen eines längeres Textes. Aber letztlich wiegt das weniger als die Antworten und Einwände, die ich von meinem Gegenüber bekomme.

Vielleicht ändert sich das auch wieder, aber aktuell investiere ich meine letztlich doch begrenzte Zeit lieber woanders. Hier z.B.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von LadyVader »

Feindin hat geschrieben: 13.01.2022 09:28

Was macht die Bilder der anderen denn "besser" Wirklich nur die Hardware?
Ich habe dem Irrtum auch jahrelang beim Musizieren nachgegeben und mir immer wieder irgendein Spielzeug gekauft, mit dem es dann hoffentlich besser klingt.
Alles Humbug, am Ende spiele ich halt scheiße, egal womit.
Natürlich vergleicht man sich mit seinen Vorbildern.
Ich merke aber dass mich das aber mehr demotiviert als dass es mich nach vorne bringt.

Z.B. bin ich als eine die überhaupt erst seit einem Dreivierteljahr eine Gitarre besitzt die Definition von mies, aber das ist halt so.
In den 60ern bekam man angeblich den Job in einer Band, wenn man eine Gitarre und einen Verstärker besaß, spielen lernen konnte man dann im Laufe der Zeit.
Hätte ich eher als mit 50 angefangen wär das evtl auch einfacher, aber so what. Es ist wie es ist.

Ich könnte mir natürlich auch einreden dass andere besser spielen weil sie teure Gitarren haben, aber das ist schlicht und ergreifend bullshit.
(Mein Gitarrenlehrer spielt den gleichen billigen Eierschneider wie ich, mit deutlich hörbarem Ergebnis).

Der Punkt ist, dass das Spielen gut für mich ist, weil es ein kreativer Kontrapunkt zu meinem drögen Job und zudem eine gute Übung in Gelassenheit ist.
Ich werde wohl nie in einer Band spielen, aber ich genieße es sehr die Fortschritte zu bemerken die ich am Anfang nie für möglich gehalten hätte.

Wenn man nur etwas tut mit dem Anspruch der Beste zu sein, macht man sich selber unglücklich.
(Und das muss ich als Perfektionistin immer wieder auf die harte Tour lernen).

Bessere Herangehensweise: Just do it.
Hanlon's Razor: Never assume malice when stupidity will suffice

Wenn ich so schreibe, wirds ernst. <== so schreibe ich als Mod
So ist nur Spaß. <== so schreibe ich als Forumsuser

http://europa.dengelnet.de/
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Re: Das St.-Knuts-DEI öff

Beitrag von Thunderforce »

NegatroN hat geschrieben: 13.01.2022 13:56
Das Schreiben auf meiner Homepage habe ich auch weitestgehend eingestellt. Es gibt verschiedene Gründe dafür, aber der wichtigste ist mir vor einiger Zeit klar geworden. Mir ist Kommunikation mit Menschen, die ich kenne und schätze, wichtiger als dass ich meine Ansichten an ein anonymes Publikum rausposaune. Egal zu welchem Thema, ich diskutiere das lieber hier mit euch oder in der analogen Welt bei einem Glas Wein als dass ich einen Text dazu ins Internet stelle. Das bringt mir einfach nichts, egal wie groß das Publikum ist. Ein wirkliches Gespräch mit einem greifbaren Menschen bringt mir mehr als 100 Likes von Menschen, die ich nicht kenne. Sowohl mehr Erfüllung als auch mehr Erkenntnis. Das einzige, was dabei fehlt, ist das Strukturieren der Gedanken durch das Verfassen eines längeres Textes. Aber letztlich wiegt das weniger als die Antworten und Einwände, die ich von meinem Gegenüber bekomme.

Vielleicht ändert sich das auch wieder, aber aktuell investiere ich meine letztlich doch begrenzte Zeit lieber woanders. Hier z.B.
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