MUSE 2022 - wird es Metal?

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playloud308
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von playloud308 »

Ghost_in_the_Ruin hat geschrieben: 14.09.2022 11:54
playloud308 hat geschrieben: 14.09.2022 10:14 Album geil! Karte für Köln ist gekauft. :pommes:
Woher denn schon? Und wo liegen die preislich?

Hätte schon auch sehr viel Bock auf ein weiteres Muse-Konzert...

Neues Album ist wieder komplett geil (wie eigentlich immer bei Muse btw).
Hab das Album auf der offiziellen Website gekauft. Da gab es einen Pre-Presale für Konzertkarten. Die lagen zwischen 60 und 110€
Professor Longbeard
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Professor Longbeard »

Den Pre-Presale gibts anscheinend nicht mehr - zumindest habe ich ihn nicht mehr gefunden.
Professor Longbeard
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Professor Longbeard »

Nach intensivem Hören bin ich gerade gar nicht mehr sooo überzeugt vom neuen Muse Werk. Bis auf 3-4 Nummern kommt mir das Ganze eher langweilig und vorhersehbar daher.
Diese Einschätzung habe ich bei Erscheinen of "Will Of The People" nicht gehabt.
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NegatroN
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Ich würde nach ein paar Durchläufen sagen, dass das aller Voraussicht nach mein Album des Jahres sein wird.
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NegatroN
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Generell bietet das Album einen ziemlich wilden Stilmix. Das beeindruckende dabei ist aber, dass es trotzdem wie ein Album wirkt und nicht wie eine lose Zusammenstellung von Songideen. Trotz des ganzen Kontrasts gibt es einen roten Faden, der aber nicht völlig klar ist, sondern eher im Hintergrund bleibt. In den Texten, in der Musik und auch in der Visualisierung in den Videos (die es zu allen Songs gibt) finden sich immer wieder Referenzen, die wieder aufgenommen werden und so alles miteinander verknüpfen.

1. Will of the People
Der Opener ist direkt offensiv und bombastisch, Queen lassen grüßen, die eine oder andere Assoziation an Robbie Williams schaut auch um die Ecke. Übertrieben, überzogen, hart an der Grenze zur Parodie, aber für mich funktioniert das. Eigentlich lockt einen der Song auf eine komplett falsche Spur in Bezug auf das Album, aber es funktioniert halt.

2. Compliance
Der erste enorme Bruch, der aber nicht bricht. Stilistisch komplett anders als der Opener (und auch als der Rest des Albums), sehr elektronisch, tanzbarer Beat. Eingefangen wird es vor allem über den Gesang, der sowohl zum Schluss von Will of the People wie auch direkt bei Compliance die zentrale Rolle spiele. Musikalisch vermeintlich simpel (aber mit vielen Details) ist der Song ein schlimmer Ohrwurm. Angesichts von Corona und den Querdenkern lässt einen der Text öfters mal die Augenbraue hochziehen. Aber letztlich gehört der Topos "wir kämpfen zusammen gegen dunkle Mächte, die uns kontrollieren wollen" eben auch schon immer zu Muse und zieht sich durch alle Alben. Ich gehe also davon aus, dass es hier keinen konkreten Bezug gibt.

3. Liberation
Wie viel Queen kann man sein ohne Queen zu sein? So ungefähr 120% Prozent, wenn man Liberation nimmt. Völlig krass, aber lustigerweise hab ich trotzdem nicht das Gefühl, hier eine Kopie zu hören. Vielleicht, weil man diesen Stil eigentlich gar nicht kopieren kann. Trotzdem, so sehr nach Queen haben Queen oftmals nicht mal selber geklungen.

4. Won't Stand Down
Vom verspielten direkt zu den härtesten Gitarren des Albums. Stampfender Beat, teilweise fast Rammstein, unterbrochen von den für Muse typischen melodischen Parts. Wahnsinnsnummer.

5. Ghosts
Der nächste harte Bruch, der aber nicht stört. Direkt von den Stampfgitarren zur Pianoballade mit extrem poppigem Schmachtgesang. Das kann eigentlich gar nicht funktionieren, tut es aber.

6. You make me feel like it's Helloween
Ein Stück weit wird das wilde des Openers wieder aufgegriffen. Übertriebene Show, Text in Verbindung mit dem knallbunten und musicalhaften Video auch hier hart an der Grenze zur Parodie. Aber was für eine Nummer. Auch hier finden sich wieder einige Queen-Anleihen, gerade im Mittelteil.

7. Kill or be Killed
Und wieder dreht man stilistisch in Richtung Metal, die Gitarren dürfen quietschen. Kombiniert wird das mit tragenden und weiten Melodien. Der Kontrast zwischen zerbrechlich und Regler auf 10 trägt den Song. Groß.

8. Verona
Und auch hier geht man direkt wieder ins Extrem und packt die zweite Ballade dahinter, die diesmal elektronisch ausfällt, ergänzt durch Gitarren, die stark an The Edge von U2 erinnern. Ab der Hälfte wird es dann Breitwand-Epos. Für sich alleine ist der Song gar nicht so spannend, ich finde ihn aber gerade im Album-Kontext super. Gerade weil er eigentlich nicht zwischen die beiden Songs drum herum passt, es aber eben tut.

9. Euphoria
Die dritte Nummer, die ins Überdrehte geht. Give us Euphoria! Der Text ist auch musikalisch Programm. Tanzflächenfeger. Super.

10. We Are Fucking Fucked
Der optische Kontrast in den Videos von Euphoria und We Are Fucking Fucked hat mich beim ersten Schauen sehr zum Grinsen gebracht. Der Song wirkt auch ein bisschen wie blöder Humor zum Abschluss. Aber das ist halt auch wieder eine richtig geile Nummer geworden. Den Chorus kann man so eigentlich nicht ernst nehmen, aber ich hab irre Bock mich dazu zu bewegen und den mitzusingen. Ihr Schweine! *lol*


Ganz ganz groß, was die da machen. An zig Stellen auf dem Album bedient man sich bei anderen Künstlern, aber so geschickt und gekonnt, dass es nirgends wie eine Kopie wirkt, sondern wie eine Referenz mit Augenzwinkern aber nie ohne Respekt.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Nachtrag: Vielleicht funktionieren die Balladen deswegen so gut, weil sie einem eine Pause gönnen. Da ist so viel an der Grenze nach oben drauf, dass man das sonst nicht am Stück anhören könnte.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Thunderforce »

Liest sich ja schon ziemlich spannend.
Ich habe gerade bei Youtube mal geschaut, ob es da eine Playlist mit allen Videos in Reihe gibt (schlauerweise nicht...), und dabei startete der Titelsong.
Hab nur 20 Sekunden gehört, aber das ist doch auch eine Referenz und zwar an Märklin Manson und "The Beautiful People" oder? Das ist doch genau der gleiche Rhythmus, in dem das gesungen/gesprochen wird.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben: 23.09.2022 09:25 Liest sich ja schon ziemlich spannend.
Ich habe gerade bei Youtube mal geschaut, ob es da eine Playlist mit allen Videos in Reihe gibt (schlauerweise nicht...), und dabei startete der Titelsong.
Hab nur 20 Sekunden gehört, aber das ist doch auch eine Referenz und zwar an Märklin Manson und "The Beautiful People" oder? Das ist doch genau der gleiche Rhythmus, in dem das gesungen/gesprochen wird.
Das gibt es offenbar nicht mehr, ich hatte mir genau das mal so angeschaut, bevor ich das Album hatte. Jetzt muss man die Songs selber zusammensuchen. Wobei man den letzten Song nur schauen kann, wenn man sich anmeldet und im Konto sein Alter bestätigt hat, weil sie da ja Fuck sagen.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Das mit Beautiful People stimmt natürlich, das ist mir gar nicht aufgefallen. Bzw. bin ich nicht drauf gekommen, warum mir das so bekannt vorkommt.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Thunderforce »

Ich mag von Muse eigentlich nur ein ALbum (Black Holes and Revelations), das ist aber dafür auch recht sicher in er Top 20 der besten Alben dieses Jahrtausends.
Der Rest lief immer an mir vorbei oder ging mir auf den Sack. Aber wir werden uns die neue am WE hier mal reinziehen. :)
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von MetalEschi »

Der Queen-Vergleich ist schon deswegen passend, weil Queen das ja auch immer gemacht haben mit den stilistischen Brüchen auf den Alben. Aber halt konsequenter, bei Queen war ein Metal-Song ein Metal-Song, Rockablly war Rockabilly und Bombast war Bombast. Bei Muse ist es stilistisch recht konstant, allerdings schlagen die Einflüsse kompositorisch mal in die eine und mal die andere Richtung aus. Es gibt aber keinen Song, der wirklich voll und ganz einem anderen Genre zuzurodenen ist, als alle anderen, finde ich. Sofern man "Piano-Ballade" nicht als eigenes Genre führt ist das für mich alles moderner Art-Pop. Musikalisch geht das auch alles in Ordnung. Aber, ich sagte ja schon, der Sänger... :engel:
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Flow »

Fantano sagt "not good":
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von NegatroN »

Haha. Ich verstehe beinahe alle seine Punkte, aber hab zu jedem das gegenteilige Fazit. Wann immer er "do I want ...?" fragt, ist meine Antwort klar "JA!".
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Porcupine »

Hab ich mir gerade angehört, bei NegatroNs Review stimmt praktisch alles. Nach der Black Holes And Revelations tatsächlich die erste Muse die mir gefällt. Wird gekauft.
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Re: MUSE 2022 - wird es Metal?

Beitrag von Thunderforce »

LOL @ Opener
Summertime Blues unterlegt von Märklin Manson Chören.
Bisher schonmal sehr frech. *weiterhör*
Zuletzt geändert von Thunderforce am 24.09.2022 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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