Das RHF rettet die Welt.

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
Benutzeravatar
M.o.D.
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 4891
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt...

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von M.o.D. »

LordVader hat geschrieben: 17.01.2022 09:12
M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09
borsti hat geschrieben: 15.01.2022 23:22
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18 Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Nur, wenn man Wortglauberei betreibt. Tatsächlich ist sie als Übergangstechnologie vorgesehen, bis man in der Lage ist, die nötige Energie komplett aus Erneuerbaren zu erzeugen. Als solche wird sie auf absehbare Zeit auch gebraucht, wenn der Rückbau der Fossilen Verbrennung auch nur im Ansatz die gesetzten Ziele erreichen soll.

Leicht idiotischer ist es im Hinblick auf die Senkung des CO2-Ausstoßes da schon, Kernkraftwerke stillzulegen und stattdessen die Energiegewinnung aus Gas auszubauen, weil man - oh Wunder - eine Übergangtechnologie braucht.

Tatsächlich sind das aber die Kompromisse, die man braucht, will man auf europäischer Ebene überhaupt ein derart großangelegtes Förderprogramm für Erneuerbare auf die Beine stellen. So viel Realitätssinn darf schon sein.
Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Es sind ja letztlich nicht nur die Brennstäbe selbst. Am Ende fällt halt auch der Reaktor als verstrahltes Material (natürlich in unterschiedlicher Gefährlichkeit) an...
Wie auch immer, da fehlt eben auch ne Lösung für.
"It's too bad that stupidity isn't painful" - Anton Szandor LaVey
Benutzeravatar
infected
Beiträge: 12315
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Sanctum Sanctorum

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von infected »

Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18
LordVader hat geschrieben: 15.01.2022 18:40
MetalEschi hat geschrieben: 15.01.2022 16:23
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 15:23 Was mich frustriert: Wir bemühen uns unseren Fußabdruck zu verkleinern und lesen dann in den Nachrichten dass alleine die Lufthansa 18.000 (!) Leerflüge veranstaltet hat damit Slots nicht verfallen. Ach leckt mich doch.
In welchem Zeitraum?
Ein halbes Jahr…

Wie andere schon gesagt haben: Ob die Zahlen, obwohl von Lufthanse so stimmen, ist nicht klar.
Aber dass Leerflüge gemacht werden um Start- und Landequoten zu erfüllen um die Erlaubnis an bestimmten Flughäfen zu behalten ist keine Seltenheit, sondern seit Jahrzehnten übliche (und perverse) Praxis

Edit: und dabei ist ausnahmsweise die Lufthanse nicht „das Böse“
Das ist doch der komplette Wahnsinn. Für uns heißt es "I? weniger Fleisch, kauf dir 'ne neue Heizung, fahr elektrisch" und die EU lässt so eine absolut geisteskranke Bestimmung gegen jede ökonomische und ökologische Vernunft laufen. Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Prinzipiell sollte der Schwachsinn abgeschafft werden. Aber das ist keine Bestimmung seitens der EU sondern leider weltweit gelebte Praxis in der Branche und meist eine der Auflagen aus den bilateralen Veträgen bzgl. Slotrechten. Ein bestimmter Anteil der Flüge muss stattfinden damit die Slotrechte nicht verfallen. So soll eigentlich verhindert werden das einzelne Fluglinien alle Slots bunkern und dann den Flughafen doch nicht anfliegen, diesen aber effektiv für alle anderen Airlines blockieren. Inwieweit die EU das einseitig ändern kann ohne das es darüber hinausgehende Probleme gibt mit der WTO entzieht sich aber meiner Kenntniss.
Nobody expects the Spanish Inquisition!



Fnord
Benutzeravatar
LordVader
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 11516
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Deathstar with Lens

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von LordVader »

infected hat geschrieben: 17.01.2022 09:21
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18
LordVader hat geschrieben: 15.01.2022 18:40
MetalEschi hat geschrieben: 15.01.2022 16:23

In welchem Zeitraum?
Ein halbes Jahr…

Wie andere schon gesagt haben: Ob die Zahlen, obwohl von Lufthanse so stimmen, ist nicht klar.
Aber dass Leerflüge gemacht werden um Start- und Landequoten zu erfüllen um die Erlaubnis an bestimmten Flughäfen zu behalten ist keine Seltenheit, sondern seit Jahrzehnten übliche (und perverse) Praxis

Edit: und dabei ist ausnahmsweise die Lufthanse nicht „das Böse“
Das ist doch der komplette Wahnsinn. Für uns heißt es "I? weniger Fleisch, kauf dir 'ne neue Heizung, fahr elektrisch" und die EU lässt so eine absolut geisteskranke Bestimmung gegen jede ökonomische und ökologische Vernunft laufen. Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Prinzipiell sollte der Schwachsinn abgeschafft werden. Aber das ist keine Bestimmung seitens der EU sondern leider weltweit gelebte Praxis in der Branche und meist eine der Auflagen aus den bilateralen Veträgen bzgl. Slotrechten. Ein bestimmter Anteil der Flüge muss stattfinden damit die Slotrechte nicht verfallen. So soll eigentlich verhindert werden das einzelne Fluglinien alle Slots bunkern und dann den Flughafen doch nicht anfliegen, diesen aber effektiv für alle anderen Airlines blockieren. Inwieweit die EU das einseitig ändern kann ohne das es darüber hinausgehende Probleme gibt mit der WTO entzieht sich aber meiner Kenntniss.
Im Prinzip ist das ja auch ok, dass Flughäfen nicht von einzelnen Airlines blockiert werden können.
Nur hätte man da für Pandemiezeiten auch definitiv schnell Ausnahmeregelungen finden müssen. (Für Naturkatastrophen gibt es die wohl)
„Gibt es eigentlich eine Einheit, in der man Scheiße misst?
Alles was ich fühl - Alles was ich weiß -Alles was ich sage
Ist Fick den Scheiß
Fick den Scheiß
Benutzeravatar
LadyVader
Moderator
Moderator
Beiträge: 6408
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Todesstern

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von LadyVader »

infected hat geschrieben: 17.01.2022 09:21
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18

Das ist doch der komplette Wahnsinn. Für uns heißt es "I? weniger Fleisch, kauf dir 'ne neue Heizung, fahr elektrisch" und die EU lässt so eine absolut geisteskranke Bestimmung gegen jede ökonomische und ökologische Vernunft laufen. Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Prinzipiell sollte der Schwachsinn abgeschafft werden. Aber das ist keine Bestimmung seitens der EU sondern leider weltweit gelebte Praxis in der Branche und meist eine der Auflagen aus den bilateralen Veträgen bzgl. Slotrechten. Ein bestimmter Anteil der Flüge muss stattfinden damit die Slotrechte nicht verfallen. So soll eigentlich verhindert werden das einzelne Fluglinien alle Slots bunkern und dann den Flughafen doch nicht anfliegen, diesen aber effektiv für alle anderen Airlines blockieren. Inwieweit die EU das einseitig ändern kann ohne das es darüber hinausgehende Probleme gibt mit der WTO entzieht sich aber meiner Kenntniss.
Danke.

Hat eigentlich nix mit der EU zu tun sondern das hat sich vor vielen Jahrzehnten die IATA ausgedacht.

Meiner persönlichen Einschätzung nach hätte die EU gar nicht die Befugnis das einseitig zu ändern. Ganz sicher jedoch würden die O'Learys und sonstige Branchenbanditen sich aller möglichen Rechtsmittel bedienen wenn sie eine Chance sähen den Lufthansas und British Airways' das Wasser abzugraben.

Versteht mich nicht falsch: Ich finde die Lufthansa sollte zerschlagen werden, aber Ersatz sind ganz sicher nicht Ryanair oder Wizz oder solche Drecksairlines.
Hanlon's Razor: Never assume malice when stupidity will suffice

Wenn ich so schreibe, wirds ernst. <== so schreibe ich als Mod
So ist nur Spaß. <== so schreibe ich als Forumsuser

http://europa.dengelnet.de/
Benutzeravatar
Feindin
Moderator
Moderator
Beiträge: 10695
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Lylesburg
Kontaktdaten:

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von Feindin »

M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09 Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Konzepte dafür gab's ja schon (remember Schneller Brüter), man arbeitet wohl auch wieder dran.
Memory, prophecy and fantasy -
the past, the future and the dreaming moment between -
are all one country, living one immortal day.
To know that is wisdom.
To use it is the Art.
Benutzeravatar
M.o.D.
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 4891
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt...

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von M.o.D. »

Feindin hat geschrieben: 17.01.2022 09:36
M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09 Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Konzepte dafür gab's ja schon (remember Schneller Brüter), man arbeitet wohl auch wieder dran.
Kerni, ick hör dir trapsen.
"It's too bad that stupidity isn't painful" - Anton Szandor LaVey
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27720
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von NegatroN »

LordVader hat geschrieben: 17.01.2022 09:08 So sehr ich die Dauerhafte Nutzung der Atomkraft für falsch halte: Der Ausstieg war so alles andere als gut.
Selbstverständlich hätte man die bestehenden Kraftwerke solange weiterbetreiben sollen wie es den Betreibern zugesagt war und solange sie sicher sind... Das hätte auch den nötigen zeitlichen Spielraum garantiert und weiterhin nicht Unsummen von Geld als Entschädigung verpulvert, denn das hätte sich beim Ausbau besserer Technologien besser gemacht.
(Aber wahrscheinlhöchstwahrscheinlich waren diese Zahlungen ja eher Ziel als Nebeneffekt)
Genau so.

Abgesehen davon ist zwar ein AKW selber CO2-neutral, der Uranabbau aber nicht. Die aktuell bekannten Vorkommen könnten nach diversen Schätzungen auch nur bis etwa 2040 reichen, wobei das strittig ist. Jedenfalls ist der Abbau alles andere als unproblematisch.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Benutzeravatar
infected
Beiträge: 12315
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Sanctum Sanctorum

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von infected »

LadyVader hat geschrieben: 17.01.2022 09:31
infected hat geschrieben: 17.01.2022 09:21
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18

Das ist doch der komplette Wahnsinn. Für uns heißt es "I? weniger Fleisch, kauf dir 'ne neue Heizung, fahr elektrisch" und die EU lässt so eine absolut geisteskranke Bestimmung gegen jede ökonomische und ökologische Vernunft laufen. Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Prinzipiell sollte der Schwachsinn abgeschafft werden. Aber das ist keine Bestimmung seitens der EU sondern leider weltweit gelebte Praxis in der Branche und meist eine der Auflagen aus den bilateralen Verträgen bezüglich Slotrechten. Ein bestimmter Anteil der Flüge muss stattfinden damit die Slotrechte nicht verfallen. So soll eigentlich verhindert werden das einzelne Fluglinien alle Slots bunkern und dann den Flughafen doch nicht anfliegen, diesen aber effektiv für alle anderen Airlines blockieren. Inwieweit die EU das einseitig ändern kann ohne das es darüber hinausgehende Probleme gibt mit der WTO entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Danke.

Hat eigentlich nix mit der EU zu tun sondern das hat sich vor vielen Jahrzehnten die IATA ausgedacht.

Meiner persönlichen Einschätzung nach hätte die EU gar nicht die Befugnis das einseitig zu ändern. Ganz sicher jedoch würden die O'Learys und sonstige Branchenbanditen sich aller möglichen Rechtsmittel bedienen wenn sie eine Chance sähen den Lufthansas und British Airways' das Wasser abzugraben.

Versteht mich nicht falsch: Ich finde die Lufthansa sollte zerschlagen werden, aber Ersatz sind ganz sicher nicht Ryanair oder Wizz oder solche Drecksairlines.
So genau weiß ich es auch nicht mehr (die Zeiten bei der Airline sind 10 Jahre her) aber die Billigairlines sind da definitiv ein großes Problem (neben den ganzen staatlich gedopten Airlines wie Emirates oder Etihad). Falls es wen interessiert kann ich dazu auch mal bei dem Anwalt der für Slotrechte zuständig war bei meinem alten Arbeitgeber nachfragen und hierzu die Tage mal etwas nachliefern.
Nobody expects the Spanish Inquisition!



Fnord
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27720
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von NegatroN »

Feindin hat geschrieben: 17.01.2022 09:36
M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09 Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Konzepte dafür gab's ja schon (remember Schneller Brüter), man arbeitet wohl auch wieder dran.
Das Problem ist da auch, dass es wie bei vielen Themen ohne kommerzielle Anwendung in der Forschung nur sehr langsam voran geht. Da wäre das Potential ganz sicher noch nicht ausgeschöpft. Aber bei dem Thema wird immer nur ganz oder gar nicht diskutiert.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Benutzeravatar
Feindin
Moderator
Moderator
Beiträge: 10695
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Lylesburg
Kontaktdaten:

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von Feindin »

NegatroN hat geschrieben: 17.01.2022 09:52
Feindin hat geschrieben: 17.01.2022 09:36
M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09 Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Konzepte dafür gab's ja schon (remember Schneller Brüter), man arbeitet wohl auch wieder dran.
Das Problem ist da auch, dass es wie bei vielen Themen ohne kommerzielle Anwendung in der Forschung nur sehr langsam voran geht. Da wäre das Potential ganz sicher noch nicht ausgeschöpft. Aber bei dem Thema wird immer nur ganz oder gar nicht diskutiert.
Wir diskutieren nicht nur. Nennen sie lustigerweise "U-Battery", SMR (Small Modular Reactor), soll in 5-6 Jahren mal zB in Kanada in den abelegenen Gegenden für Energie sorgen.
Wobei ich mich ja frage, was daran so neu sein soll, so ein U-Boot hat ja auch nicht Brockdorf im Heck.
Problem bei den neuen Reaktorkonzepten ist der benötigte Anreicherungsgrad.
Die haben zwar den Vorteil den Brennstoff besser auszunutzen, also weniger Abfall zu produzieren, dafür brauchst du aber bis zu 19% U235. Ab 20% spricht man von waffenfähig.
Wir dürfen bis 6% produzieren und 5% ausliefern. Damit kannst du die aktuellen Druck- und Siedewasserreaktoren betreiben.
Höher anreichern ist nicht einfach nur mehr Zentrifugen oder x-mal im Kreis fahren (was unwirtschaftlich wäre), Man muss das Zeug auch händeln können, sonst fliegt es einem um die Ohren. (siehe Tokaimura).
Memory, prophecy and fantasy -
the past, the future and the dreaming moment between -
are all one country, living one immortal day.
To know that is wisdom.
To use it is the Art.
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von borsti »

M.o.D. hat geschrieben: 17.01.2022 09:09
borsti hat geschrieben: 15.01.2022 23:22
Rotstift hat geschrieben: 15.01.2022 21:18 Gleichzeitig wir Kernkraft für umweltfreundlich erklärt...
Nur, wenn man Wortglauberei betreibt. Tatsächlich ist sie als Übergangstechnologie vorgesehen, bis man in der Lage ist, die nötige Energie komplett aus Erneuerbaren zu erzeugen. Als solche wird sie auf absehbare Zeit auch gebraucht, wenn der Rückbau der Fossilen Verbrennung auch nur im Ansatz die gesetzten Ziele erreichen soll.

Leicht idiotischer ist es im Hinblick auf die Senkung des CO2-Ausstoßes da schon, Kernkraftwerke stillzulegen und stattdessen die Energiegewinnung aus Gas auszubauen, weil man - oh Wunder - eine Übergangtechnologie braucht.

Tatsächlich sind das aber die Kompromisse, die man braucht, will man auf europäischer Ebene überhaupt ein derart großangelegtes Förderprogramm für Erneuerbare auf die Beine stellen. So viel Realitätssinn darf schon sein.
Wenn bei den AKW's nicht immer das Problem mit den Überbleibseln wäre....oder kann man ausgebrannte Brennstäbe inzwischen recyclen?
Selbstverständlich ist das ein Problem!

Hier ist halt die Frage, was man als dringender erachtet. Die Information, die öffentlich verbreitet wird, ist die, dass die Erde in sehr absehbarer Zeit für Menschen unwirtlich werden könnte, wenn es nicht gelingt, den CO2-Ausstoß drastisch herunterzufahren. Wenn das passiert, sind die nuklearen Abfälle sowieso ein eher nachrangiges Problem. Wenn man die komplette Klimakatastrophe jedoch verhindern oder zumindest signifikant verzögern kann, wären die Abfälle zwar noch da, aber man hätte dann wenigstens noch die Gelegenheit, einen Umgang oder eine Entsorgungsmöglichkeit zu finden.

Ganz grundsätzlich ist bei den Abfällen der Atomenergie ja die Möglichkeit der Endlagerung. Dass da in den einzelnen Ländern nicht mehr Druck gemacht wird, geht über mein Verständnis hinaus. In Deutschland hat man dieses Problem mit dem Atomausstieg ja auch nicht gelöst und hat im Vergleich zu anderen Ländern so gar kein Konzept. Dabei wäre es aus meiner Sicht im Zweifel besser ein Endlager für 200.000 Fässer Abfall zu haben, als kein Endlager für 100.000. Aber so setzt halt jeder seine Prioritäten.

Worum es mir eigentlich ging: Der Umstieg auf CO2-arme und nachhaltige Technologien ist wichtig und muss endlich passieren. Dass die anvisierten Zeitpläne dabei eingehalten werden können, bezweifle ich stark. Ohne Übergangstechnologien wie Atomkraft dürfte das Vorhaben aber komplett aussichtslos sein - erst recht auf globaler Ebene. Natürlich ist Atomenergie deshalb nicht nachhaltig und ob der technische Fortschritt dieses Problem lösen oder abschwächen kann, ist spekulativ. Letztlich ist sie in ihrer jetzigen Form auch sauteuer. Als Brückentechnologie wird man sie trotzdem noch ein Weilchen mitschleifen müssen.
Benutzeravatar
Schnabelrock
Beiträge: 19894
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: banned

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von Schnabelrock »

borsti hat geschrieben: 17.01.2022 14:25 Ganz grundsätzlich ist bei den Abfällen der Atomenergie ja die Möglichkeit der Endlagerung.
Wodurch der Müll ja umgehend zu Himbeersaft würde.
In dubio contra googlio.
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von borsti »

Schnabelrock hat geschrieben: 17.01.2022 14:31
borsti hat geschrieben: 17.01.2022 14:25 Ganz grundsätzlich ist bei den Abfällen der Atomenergie ja die Möglichkeit der Endlagerung.
Wodurch der Müll ja umgehend zu Himbeersaft würde.
So lange auf der Erde die klimatischen Bedingungen herrschen, damit Himbeeren gedeihen können, ist das gar nicht nötig.
Benutzeravatar
Rivers
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9372
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von Rivers »

borsti hat geschrieben: 17.01.2022 14:25 Worum es mir eigentlich ging: Der Umstieg auf CO2-arme und nachhaltige Technologien ist wichtig und muss endlich passieren. Dass die anvisierten Zeitpläne dabei eingehalten werden können, bezweifle ich stark. Ohne Übergangstechnologien wie Atomkraft dürfte das Vorhaben aber komplett aussichtslos sein - erst recht auf globaler Ebene. Natürlich ist Atomenergie deshalb nicht nachhaltig und ob der technische Fortschritt dieses Problem lösen oder abschwächen kann, ist spekulativ. Letztlich ist sie in ihrer jetzigen Form auch sauteuer. Als Brückentechnologie wird man sie trotzdem noch ein Weilchen mitschleifen müssen.
Wäre es beim Preis der Atomenergie nicht sinnvoll gewesen, das Geld in andere Gebiete zu stecken. Z.b. nachhaltige Energie? Ich finde, das passt irgendwie zu den Deutschen: Diesel für die Autos, Kohle für den Strom, Holz für Zuhause und zurück zu den Kernkraftwerken. Das macht irgendwie so keinen Sinn mehr. Innovation sieht anders aus. Vielleicht kommt morgen noch die autogerechte Stadt oder der Ausbau der Autobahnen. Für alles findet man ein Argument. Aber zurück zur Kernkraft ist das dümmste von allen.
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27720
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Das RHF rettet die Welt.

Beitrag von NegatroN »

borsti hat geschrieben: 17.01.2022 14:25Ganz grundsätzlich ist bei den Abfällen der Atomenergie ja die Möglichkeit der Endlagerung.
Eigentlich hat man die nicht. Es gibt keine Region auf diesem Planeten, die mit Sicherheit geologisch über den Zeitraum hinweg stabil wäre, über den Atommüll hochgefährlich ist. Nicht mal ansatzweise. Was noch erschwerend hinzukommt: wir kennen keine Möglichkeit, die Gefährlichkeit eines solchen Ortes und das Wissen darüber zuverlässig an zukünftige Generationen zu übermitteln. Wir sprechen hier ja von einigen Jahrtausenden. In solchen Zeiträumen sind menschliche Kulturen (auch Hochkulturen) immer mal wieder zusammengebrochen und es ist nicht ausgeschlossen, dass das nochmal passieren kann. Angenommen, die Menschheit wird durch eine Katastrophe (egal ob selbstverursacht oder nicht) wieder auf Steinzeitniveau zurückgeworfen und baut sich dann wieder auf. Wie machst du denen (oder ihren Nachkommen) dann klar, dass es in einer Region ein (möglicherweise bis dahin nicht mehr sicheres, dichtes und unzugängliches) Lager mit tausenden Tonnen hochradioaktivem Müll gibt? Wir kennen keine Kommunikationsform, die so zuverlässig wäre. Nicht mal eindeutige Piktogramme, die andere mit Gewissheit deuten können.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Antworten