Thochsten hat geschrieben: ↑31.07.2022 19:53
Riesen Tournier, hatte keiner mit gerechnet.
Für mich ein Foul vor dem 2:1, Rauch will den Ball klären und wird von Kelly abgeräumt....
Die Schiedsrichterin hat stark begonnen, sich dann aber anscheinend von der Atmosphäre anstecken lassen und wurde fahrig und ist von ihrer Linie abgewichen.
Zudem kann man über einen Elfer diskutieren...
Klar aber auch, dass du den kurzfristigen Ausfall von zwei Stammspielerinnen nicht so einfach wegstecken kannst und gerade Popp hätte heute mit ihrer Wucht echt den Unterschied machen können.
Sehr, sehr schade.
Die gelbe Karte gegen Russo war auch extrem gnädig. Das Einsteigen da war schon brutal.
Da gab es schon einen kleinen Heimbonus für die Engländerinnen, auch die Zweikampfbewertung der Schiedsrichterin war nicht immer nachvollziehbar. So bekommt ein aufs Turnier betrachtet sicherlich verdienter Titel doch noch ein kleines Geschmäckle.
Wobei man fairerweise auch sagen muss, dass eine bessere Chancenverwertung der deutschen Damen gestern vermutlich zum Titelgewinn gereicht hätte. Gerade in der 2. HZ wurde zu viel liegen gelassen.
Ich fand über weite Strecken des Spiels die Stimmung ziemlich mau, bei 90.000 Leuten und dafür dass es das Endspiel war.
Ansonsten finde ich es bei allem berechtigten Lob und dem Streben nach Equal P(l)ay etwas - ich nenne es mal befremdlich - dass der Frauenfußball sich in der Außendarstellung und damit wirtschaftlich am Profifußball der Herren orientieren soll, der ja gerne und zurecht für seine Maßlosigkeit kritisiert wird. So zumindest meine Wahrnehmung. Was ich damit sagen will: es ist doch einiges wahrscheinlich genau deshalb so gut, weil der Frauenfußball noch nicht versaut ist.
Equal Pay kann deswegen imo nur heißen, es geht nicht bloß hoch bei den Frauen, sondern die Männer kommen ihnen von oben entgegen (was btw. Potential für Umverteilung schafft). Naiv? So bin ich eben, und anders wäre es einfach nur die Vermehrung von Kot.
Ich finde die Diskussion um Equal Pay schwierig. Gerade der Sport zeigt doch seit Jahrzehnten, dass die Bezahlung über die Beliebtheit geht. Wer viele Zuschauer begeistert, verdient viel. Um leistungsgerechte Bezahlung geht es im Sport doch schon lange nicht mehr (wenn es denn jemals darum ging).
In den olympischen Sportarten kann man ja auch nur in den wenigsten Disziplinen gut verdienen, und dann auch nur, wenn man zur Weltspitze gehört.
Klar kann man vom DFB verlangen die Prämien der Damen denen der Herren anzupassen, was ich auch richtig fände, wenn der Verband sein Gerede im Bezug auf die Förderung
des Frauenfußball ernst nehmen würde. Auf Vereinsebene wird man das allerdings auf weite Sicht nicht hinbekommen. Dafür müsste sich die Begeisterung der EM langfristig halten, und sich auf die nationalen Ligen und internationalen Wettbewerbe übertragen. Aber das sehe ich nicht kommen, dafür ist der Herrenfußball in Europa noch zu dominant.
Equal Play in einer Unterhaltungsbranche? Denn letztlich wird Geld für Profisport nur durch Zuschauerinteresse generiert.
Dann also (um nur beim DFB zu bleiBen) auch das gleiche für Blindenfußballer…. Oder für alle Nationalmannschaften?
Oder bei anderen Unterhaltungsbranchen auch? Mambo Kurt, Helene Fischer und Kirk Hammet dasselbe wie eine Garagenband?
„Gibt es eigentlich eine Einheit, in der man Scheiße misst?
Alles was ich fühl - Alles was ich weiß -Alles was ich sage
Ist Fick den Scheiß Fick den Scheiß“
Das wissen wir auch. Dabei sollte man aber nicht stehenbleiben. Das eine ist völlig maßlos zu hoch, das andere in der Gegenwart zu niedrig und bietet auch keine Perspektive. Daran etwas herumzujustieren (ohne dass jetzt gleich jede/r gleich verdient), finde ich nach wie vor erstrebenswert und "das regelt alles der Markt" ist mir zu lindner. Mal abgesehen davon, hat der Markt zahllose Drehschrauben und an denen sitzen fast immer die, die einem das weismachen wollen.
Zuletzt geändert von Schnabelrock am 01.08.2022 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
Bevor es daran scheitert, dass man die Rechnung immer noch komplizierter macht, könnten doch die Gelder, die in der Nationalmannschaft bezahlt werden, bei Männern und Frauen gleich hoch sein. Wie in einigen skandinavischen Ländern ja auch. Dann hat man sich im selben Zug zwar noch nicht um die Jugend der Kanutinnen gekümmert, aber die Welt ist trotzdem besser als vorher.
monochrom hat geschrieben: ↑01.08.2022 17:28
Bevor es daran scheitert, dass man die Rechnung immer noch komplizierter macht, könnten doch die Gelder, die in der Nationalmannschaft bezahlt werden, bei Männern und Frauen gleich hoch sein. Wie in einigen skandinavischen Ländern ja auch. Dann hat man sich im selben Zug zwar noch nicht um die Jugend der Kanutinnen gekümmert, aber die Welt ist trotzdem besser als vorher.
So nämlich.
Mille millions de mille sabords!
Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)
Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.