Was war denn an Projects In The Jungle so spektakulär?
Soll so viel heißen wie: Vor Cowboys From Hell gab es nicht ein Album sondern vier.
Was war denn an Projects In The Jungle so spektakulär?
Ebent.NegatroN hat geschrieben: ↑10.08.2022 10:43Wenn das die Definition wäre, würde ich sie für groben Unfug halten. Keine Kunstform kann jemals rein und frei von fremden Einflüssen sein, sondern steht immer in einem Bezug zu diesen. Ohne eine ständige Reibung und ständigen Konflikt, der die Grenzen hinterfragt und auch neu beschreibt, kann sie gar nicht existieren. Das ist immer ein Tanz zwischen Abgrenzung und Bewahrung einerseits und Öffnung, Entwicklung und Neurerfindung von "Fremden" andererseits. In jeder Kunst zu jedem Zeitpunkt. Anders kann es auch gar nicht sein, weil sonst niemals etwas neues entstanden wäre. Keine Kunstform war schon von Anfang an da und keine Kunstform ist ohne eine andere entstanden. Und keine Kunstform war jemals statisch. Die Idee eines reinen, statischen Zustands ist ein theoretisches Konzept ohne Entsprechung in der Realität.MetalEschi hat geschrieben: ↑10.08.2022 10:14In dem Fall ist es sohgar sehr negativ verknüpft, wegen genrefremder Einflüsse (aus dem Hardcore, Punk, Pop, was auch immer), weil man das einfach nicht tut und weil es das, was Metal per Definition sein muss, nämlich frei von stilistischen Farbtupfern anderer musikalischer Bereiche, zu Lasten der Authentizität verändert. Das, was Metal ausmacht, ein freier Geist und auch eine gewisse Unvollständigkeit und Unglätte, ist da nicht mehr vorhanden. Es ist deshalb nicht nur kein Metal, es ist zu meiden und zu verachten.
Das ist so in etwa die Definition, die ich mir gemerkt habe.
Was ich nicht verstehe: woher kommt in dieser Diskussion die Sache mit dem "unreinen Metal"? Gesagt hat das hier niemand, es gab nur eine 3. Hand- Erwähnung von einer Person aus einem anderen Forum.Maedhros hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:15 Was ich bei diesen Diskussionen, sei es jetzt Pantera, Sabaton, Wacken oder was auch immer, nie verstehe - wem wird denn dadurch was weggenommen? Bloß weil die "unreinen" Formen existieren, kann doch jeder, der darauf wert legt, nur auf Underground Festivals gehen, die entsprechenden Bands hören etc. Die Existenz des einen schließt doch die des anderen nicht aus.
Aber es gibt ja nicht mal eine reine Form. Was es gibt, sind Konventionen zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Auch 1986 war Metal in UK was anderes als in den USA oder in Deutschland. Daraus kann man in etwa eine Konvention ableiten. Aber nie auch nur annähernd trennscharf. Vor allem gibt es dafür aber auch keine Instanz. Wenn die Mehrheit der Fans der Ansicht ist, Band X wäre Metal (oder kein Metal), dann kann nicht Person Y anhand irgendwelcher belastbarer Kriterien bestimmen, dass das nicht so sei.Maedhros hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:15 Was ich bei diesen Diskussionen, sei es jetzt Pantera, Sabaton, Wacken oder was auch immer, nie verstehe - wem wird denn dadurch was weggenommen? Bloß weil die "unreinen" Formen existieren, kann doch jeder, der darauf wert legt, nur auf Underground Festivals gehen, die entsprechenden Bands hören etc. Die Existenz des einen schließt doch die des anderen nicht aus.
Das Wort "rein" hab ich wahrscheinlich als erster verwendet, ohne großen Hintergedanken. Du kannst auch irgendein anderes nehmen - wahr, true, authentisch, echt, richtig, was auch immer - das ändert ja alles nichts.OriginOfStorms hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:26Was ich nicht verstehe: woher kommt in dieser Diskussion die Sache mit dem "unreinen Metal"? Gesagt hat das hier niemand, es gab nur eine 3. Hand- Erwähnung von einer Person aus einem anderen Forum.Maedhros hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:15 Was ich bei diesen Diskussionen, sei es jetzt Pantera, Sabaton, Wacken oder was auch immer, nie verstehe - wem wird denn dadurch was weggenommen? Bloß weil die "unreinen" Formen existieren, kann doch jeder, der darauf wert legt, nur auf Underground Festivals gehen, die entsprechenden Bands hören etc. Die Existenz des einen schließt doch die des anderen nicht aus.
Ne, hier hat meines Wissens niemand diese Haltung vertreten, habe ich auch nicht gesagt. Mir sind bei der hier erwähnten Meinung zu Pantera halt die vielen derartigen Diskussionen in den Sinn gekommen, die ich in all den Jahren online und direkt so mitbekommen habe. War also von mir eher ein Herausposaunen eines allgemeinen Gedankenstroms, kein Bezug auf einen bestimmten User hier oder anderswoOriginOfStorms hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:26Was ich nicht verstehe: woher kommt in dieser Diskussion die Sache mit dem "unreinen Metal"? Gesagt hat das hier niemand, es gab nur eine 3. Hand- Erwähnung von einer Person aus einem anderen Forum.Maedhros hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:15 Was ich bei diesen Diskussionen, sei es jetzt Pantera, Sabaton, Wacken oder was auch immer, nie verstehe - wem wird denn dadurch was weggenommen? Bloß weil die "unreinen" Formen existieren, kann doch jeder, der darauf wert legt, nur auf Underground Festivals gehen, die entsprechenden Bands hören etc. Die Existenz des einen schließt doch die des anderen nicht aus.
Wenn es um die Musik an und für sich geht, stimme ich da zu. Aber hier geht es ja um mehr. Metal ist nicht nur eine Musik, sondern eine Subkultur und für deren Mitglieder auch eine Lebenseinstellung. Da funktioniert die rein deskriptive Ebene nicht mehr. Das ändert aber nichts daran, dass es die harten Kriterien für Metal/Nicht-Metal einfach nicht gibt. Es gibt Bereiche, die sind ziemlich eindeutig. Aber es gibt eben auch die, die es nicht sind. Die muss man aushalten, auch wenn das unangenehm sein mag.MetalEschi hat geschrieben: ↑10.08.2022 12:52 Ich persönlich denke gar nicht in diesen Kategorien. Stilbezeichnungen sind für mich etwas, um Menschen die Frage zu beantworten, was ich denn so höre, und die Allerwenigsten werden dann eine genaue Vorstellung von dem haben, was da für mich alles drunter fällt. Die hab ich ehrlich gesagt selbst kaum.
Deswegen ist diese Denkweise, Musik an festen Kriterien zu kategorisieren auch ziemlich fremd, so lange ich nicht gefragt werde.
Du bist ähnlich viel Subkultur wie ich. *g*
Ich glaube, dass du mit dem "auch" das entscheidende Wort gesagt hast. Ich fühle mich dieser Szene schon zugehörig. Aber es ist nur ein Aspekt von mir, neben vielen anderen. Metal ist nicht mein Leben und war es auch nie. Aber es war immer ein wichtiger Teil davon. Deswegen ist mir die Szene nicht egal. Sie ist mir aber auch nicht wichtig genug als dass ich neben einer deskriptiven Ebene noch eine andere bräuchte.Schnabelrock hat geschrieben: ↑10.08.2022 14:07 Ich würde nicht für den Metal sterben. Aber leben. Aber nicht nur dafür.