Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Apparition
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Apparition »

Wishmonster hat geschrieben: 06.07.2022 15:52
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 15:36
Apparition hat geschrieben: 06.07.2022 13:50 Schöne und völlig zutreffende Wutrede zum Zustand der Deutschen Bahn:

https://taz.de/Desolate-Lage-der-Deutsc ... /!5863182/
Es bleibt ein Geheimnis, wie man einen Konzern so derart kaputtsparen kann und dabei trotzdem immer tiefer in die roten Zahlen rutscht. Unfähiger geht es eigentlich kaum.
Die Anstalt hatte das vor Jahren mal als Thema. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann werden Unsummen in irgendwelche ausländischen Tochtergesellschaften investiert, die nicht rentabel sind. Und das alles nur, weil man sich als Global Player an der Börse etablieren wollte.
Steht auch so in dem Artikel.
That is delightful news for someone who cares.
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borsti
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

Schnabelrock hat geschrieben: 06.07.2022 15:45
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 15:36 Intercity-Züge mit maximal Tempo 150 fokussieren können und wahrscheinlich mit einem Bruchteil des Geldes viel mehr erreicht: Günstigere robustere Fernzüge, die auf vorhandener Infrastruktur funktionieren und viel weniger Störanfällig sind.
Sehe ich auch so, wobei ich das bis eben für eine einsame Nostalgievorstellung meinerseits gehalten habe. Die ICEs mag ich auch innen nicht. Das ist alles so beengend und unlässig.
Ihre tollen Spitzengeschwindigkeiten können die eh nur auf einem Teil der Strecken fahren, wo niemand wohnt und es nur geradeaus geht. Und das auch nur bei passendem Wetter, also gefühlt nicht bei Kälte, Hitze, Regen oder Sonnenschein.

Strecke Hamburg - Berlin dauert mit dem IC echt nur gut 15 Minuten länger als mit dem ICE. Die Dinger sind meiner Meinung nach massiv überschätzt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Ja, ich weiß.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Stormrider »

In other news....die Dinge in England werden solangsam interessant, sollten die neuesten Nachrichten stimmen könnte es bald heissen: https://youtu.be/Bkrbiaetdr4
greetings
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Dimebag666 hat geschrieben:
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hyronimus »

Stormrider hat geschrieben: 06.07.2022 16:23 In other news....die Dinge in England werden solangsam interessant, sollten die neuesten Nachrichten stimmen könnte es bald heissen: https://youtu.be/Bkrbiaetdr4
Das ist alles so komplett "Spinal Tap" meets "Monty Phython" im Endstadium:

https://www.spiegel.de/ausland/boris-jo ... a21fdc5d33
"If I can access the Internet, I might find answers." (Dan Brown)
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Stormrider »

Hyronimus hat geschrieben: 06.07.2022 16:41
Stormrider hat geschrieben: 06.07.2022 16:23 In other news....die Dinge in England werden solangsam interessant, sollten die neuesten Nachrichten stimmen könnte es bald heissen: https://youtu.be/Bkrbiaetdr4
Das ist alles so komplett "Spinal Tap" meets "Monty Phython" im Endstadium:

https://www.spiegel.de/ausland/boris-jo ... a21fdc5d33
Dass das ganze imho weit weg von spassig ist war gestern bei einen Telefonanruf in die James O'Brien Show zu hören:

https://youtu.be/lmEvYMkRD2g

Den Anrufer selbst kann man so ab ca. Minute 16:50 hören, aber auch die einleitenden Worte von Mr. O'Brien sind es durchaus wert gehört zu werden. Was da in GB/U.K. grad abgeht ist, bei allem was in unserer Politik auf dem Festland grad falsch läuft, absolut haarsträubend.
greetings
- Stormrider

Dimebag666 hat geschrieben:
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

borsti hat geschrieben: 06.07.2022 16:03
Schnabelrock hat geschrieben: 06.07.2022 15:45
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 15:36 Intercity-Züge mit maximal Tempo 150 fokussieren können und wahrscheinlich mit einem Bruchteil des Geldes viel mehr erreicht: Günstigere robustere Fernzüge, die auf vorhandener Infrastruktur funktionieren und viel weniger Störanfällig sind.
Sehe ich auch so, wobei ich das bis eben für eine einsame Nostalgievorstellung meinerseits gehalten habe. Die ICEs mag ich auch innen nicht. Das ist alles so beengend und unlässig.
Ihre tollen Spitzengeschwindigkeiten können die eh nur auf einem Teil der Strecken fahren, wo niemand wohnt und es nur geradeaus geht. Und das auch nur bei passendem Wetter, also gefühlt nicht bei Kälte, Hitze, Regen oder Sonnenschein.

Strecke Hamburg - Berlin dauert mit dem IC echt nur gut 15 Minuten länger als mit dem ICE. Die Dinger sind meiner Meinung nach massiv überschätzt.
Zwischen Würzburg und Hannover lohnt das schon. Und der Sprinter von München nach Berlin ist auch zeitlich eine ernsthafte Konkurrenz zum Flugzeug. Aber auf das Gesamtnetz bezogen bin ich schon bei euch. "Wie bringen wir möglichst zuverlässig möglichst viele Menschen von A nach B" wäre ganz eindeutig das sinnvollere Ziel gewesen wie "wie bringen wir die Bahn als Privatunternehmen an die Börse". Zentrale Infrastruktur gehört für mich generell weder privatisiert noch nach Marktgesetzen geregelt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

NegatroN hat geschrieben: 06.07.2022 17:42
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 16:03
Schnabelrock hat geschrieben: 06.07.2022 15:45
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 15:36 Intercity-Züge mit maximal Tempo 150 fokussieren können und wahrscheinlich mit einem Bruchteil des Geldes viel mehr erreicht: Günstigere robustere Fernzüge, die auf vorhandener Infrastruktur funktionieren und viel weniger Störanfällig sind.
Sehe ich auch so, wobei ich das bis eben für eine einsame Nostalgievorstellung meinerseits gehalten habe. Die ICEs mag ich auch innen nicht. Das ist alles so beengend und unlässig.
Ihre tollen Spitzengeschwindigkeiten können die eh nur auf einem Teil der Strecken fahren, wo niemand wohnt und es nur geradeaus geht. Und das auch nur bei passendem Wetter, also gefühlt nicht bei Kälte, Hitze, Regen oder Sonnenschein.

Strecke Hamburg - Berlin dauert mit dem IC echt nur gut 15 Minuten länger als mit dem ICE. Die Dinger sind meiner Meinung nach massiv überschätzt.
Zwischen Würzburg und Hannover lohnt das schon. Und der Sprinter von München nach Berlin ist auch zeitlich eine ernsthafte Konkurrenz zum Flugzeug. Aber auf das Gesamtnetz bezogen bin ich schon bei euch. "Wie bringen wir möglichst zuverlässig möglichst viele Menschen von A nach B" wäre ganz eindeutig das sinnvollere Ziel gewesen wie "wie bringen wir die Bahn als Privatunternehmen an die Börse". Zentrale Infrastruktur gehört für mich generell weder privatisiert noch nach Marktgesetzen geregelt.
Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

Was rauskommt ist ein Unternehmen, das seinen eigentlichen Zweck zu Gunsten der Gewinnmaximierung aufgegeben hat, dabei aber so inkompetent agiert, dass es statt Gewinnen horrende Schulden erwirtschaftet, welche die Steuerzahler begleichen dürfen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von OriginOfStorms »

borsti hat geschrieben: 06.07.2022 19:01 Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

Was rauskommt ist ein Unternehmen, das seinen eigentlichen Zweck zu Gunsten der Gewinnmaximierung aufgegeben hat, dabei aber so inkompetent agiert, dass es statt Gewinnen horrende Schulden erwirtschaftet, welche die Steuerzahler begleichen dürfen.
Für den ersten Satz würde man dich in GB bestenfalls auslachen. Da ist genau das passiert. Es ist absolut nicht besser.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von ReplicaOfLife »

borsti hat geschrieben: 06.07.2022 19:01
NegatroN hat geschrieben: 06.07.2022 17:42
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 16:03
Schnabelrock hat geschrieben: 06.07.2022 15:45

Sehe ich auch so, wobei ich das bis eben für eine einsame Nostalgievorstellung meinerseits gehalten habe. Die ICEs mag ich auch innen nicht. Das ist alles so beengend und unlässig.
Ihre tollen Spitzengeschwindigkeiten können die eh nur auf einem Teil der Strecken fahren, wo niemand wohnt und es nur geradeaus geht. Und das auch nur bei passendem Wetter, also gefühlt nicht bei Kälte, Hitze, Regen oder Sonnenschein.

Strecke Hamburg - Berlin dauert mit dem IC echt nur gut 15 Minuten länger als mit dem ICE. Die Dinger sind meiner Meinung nach massiv überschätzt.
Zwischen Würzburg und Hannover lohnt das schon. Und der Sprinter von München nach Berlin ist auch zeitlich eine ernsthafte Konkurrenz zum Flugzeug. Aber auf das Gesamtnetz bezogen bin ich schon bei euch. "Wie bringen wir möglichst zuverlässig möglichst viele Menschen von A nach B" wäre ganz eindeutig das sinnvollere Ziel gewesen wie "wie bringen wir die Bahn als Privatunternehmen an die Börse". Zentrale Infrastruktur gehört für mich generell weder privatisiert noch nach Marktgesetzen geregelt.
Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

Was rauskommt ist ein Unternehmen, das seinen eigentlichen Zweck zu Gunsten der Gewinnmaximierung aufgegeben hat, dabei aber so inkompetent agiert, dass es statt Gewinnen horrende Schulden erwirtschaftet, welche die Steuerzahler begleichen dürfen.
Man hätte vor allem nie die Infrastruktur privatisieren dürfen, sondern nur den Betrieb an sich.
Der auch im Artikel becshriebene Raubbau an Gleisen, Weichen und Bahnhöfen, der unter dem Deckmantel der Optimierung und "Marktorientierung" durchgeführt wurde und wird, war ja - neben den Aspekten, dass das im Unterhalt günstigste Gleis nunmal das ist, das es nicht mehr gibt - auch dem geschuldet, dass man mit dem Veräußern von ehemaligen Bahnanlagen (oft in 1A Innenstadtlage) ordentlich die Bilanz aufbessern konnt, wollte und musste.
Das Resultat ist, dass z.B. Güterverkehr auf vielen Strecken überhaupt nicht mehr möglich wäre, selbst man wöllte, da die Infrastruktur fast durchgehend auf ein einziges Gleis zusammengespart wurde, dass irgendwo an einem Prellbock endet ("Endbahnhof kann man das nicht mehr nennen, denn "Bahnhof" setzt voraus, dass es mehrere Gleise gibt). Auf dem Gelände drumrum, wo früher der Rest des Endbahnhofs der Strecke war, hat man dafür dann tolle Neubauten von Aldi, Lidl und co, Busbahnhöfe und Straßen. Und auch dem Ausbau des Personennahverkehrs auf der Schiene hat man so oft erstmal einen Rigeel vorgeschoben. Denn wenn es keinen Ort mehr gibt, wo sich Züge begegnen können, ist die Kapazität der Strecke extrem schnell ausgeschöpft. Uns wieder Ausbauen geht dann oft nicht mehr, da da nun plötzlich Aldis, Lidls, Busbahnhöfe und Straßen im Weg sind...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

OriginOfStorms hat geschrieben: 06.07.2022 19:13
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 19:01 Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

Was rauskommt ist ein Unternehmen, das seinen eigentlichen Zweck zu Gunsten der Gewinnmaximierung aufgegeben hat, dabei aber so inkompetent agiert, dass es statt Gewinnen horrende Schulden erwirtschaftet, welche die Steuerzahler begleichen dürfen.
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Ist zwar schon ein paar Jahre her, dass ich in GB Zug gefahren bin, aber so ärmlich wie bei uns war's nicht.

Die Gründe für dieses Versagen treiben mir den Puls jedenfalls schön hoch. Jeder rasierte Affe könnte einen besseren Job machen als die Verantwortlichen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

borsti hat geschrieben: 06.07.2022 19:01Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

Was rauskommt ist ein Unternehmen, das seinen eigentlichen Zweck zu Gunsten der Gewinnmaximierung aufgegeben hat, dabei aber so inkompetent agiert, dass es statt Gewinnen horrende Schulden erwirtschaftet, welche die Steuerzahler begleichen dürfen.
Wie viel davon wirklich Inkompetenz ist und wie viel auf unsinnigen Vorgaben seitens des Verkehrsministeriums beruht, kann ich nicht beurteilen. Ich bin mir aber sehr sicher, dass eine wirkliche Privatisierung überhaupt nichts besser gemacht, sondern nur dazu geführt hätte, dass man noch konsequenter alles stillgelegt hätte, was sich nicht rechnet.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von OriginOfStorms »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 06.07.2022 19:33 Ist zwar schon ein paar Jahre her, dass ich in GB Zug gefahren bin, aber so ärmlich wie bei uns war's nicht.

Die Gründe für dieses Versagen treiben mir den Puls jedenfalls schön hoch. Jeder rasierte Affe könnte einen besseren Job machen als die Verantwortlichen.
Meine eigenen Erfahrungen und (vor allem) was man so liest: der Ablauf und die Organisation ist ähnlich schlecht. Obendrauf ist aber die Flächendeckung, vor allem in der Provinz, noch schlechter und es ist noch teurer.
Aber egal, ich will gar nicht als Advocat für die DB auftreten, es ging mir nur darum, dass eine Vollprivatisierung nun wirklich kein magisches Heilmittel ist. Das weiß man inzwischen vermutlich sogar bei der FDP, man würde es nur nicht laut sagen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

NegatroN hat geschrieben: 06.07.2022 20:44
borsti hat geschrieben: 06.07.2022 19:01Der Witz ist doch, dass die Bahn wahrscheinlich immer noch besser wäre, wenn sie tatsächlich konsequent privatisiert wäre. Denn ein Unternehmen, das wirklich auf dem freien Markt konkurrieren müsste und so wirtschaften würde wie die DB wäre schon seit Jahrzehnten Geschichte. Der Laden vereint doch das schlechteste aus Privat- und Staatswirtschaft. Raffgier und Größenwahn gepaart mit Ineffizienz und Vetternwirtschaft.

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Ich bin mir aber sehr sicher, dass eine wirkliche Privatisierung überhaupt nichts besser gemacht, sondern nur dazu geführt hätte, dass man noch konsequenter alles stillgelegt hätte, was sich nicht rechnet.
Das ziemlich sicher. Aber der Staat müsste den Pleitehaufen dann zumindest nicht trotz des miesen Angebots noch stützen. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob allein Verstaatlichung der Königsweg wäre. Letztlich wahrscheinlich auch nur dann, wenn man eine Strategie entwickelt, die in ein allgemeines Mobilitätskonzept eingebettet ist. Die Ausgangsbasis dafür ist jetzt, wo längst ein großer Teil der Infrastruktur brach liegt, nicht besonders gut.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Wishmonster »

Stormrider hat geschrieben: 06.07.2022 16:23 In other news....die Dinge in England werden solangsam interessant, sollten die neuesten Nachrichten stimmen könnte es bald heissen: https://youtu.be/Bkrbiaetdr4
Diesmal könnte es tatsächlich so weit sein, da die Tories kürzlich einige empfindliche Niederlagen bei Regionalwahlen hinnehmen mussten. Es sind also nicht Johnsons Inkompetenz, die ganzen Lügen und sonstige Skandale die ihm jetzt vermutlich das Amt kosten werden, sondern schlicht und ergreifend die Angst des Machtverlustes der Partei. Hätten die Wahlergebnisse gepasst, dürfte er weiterhin ungeschoren davonkommen, und einfach so weiter machen.
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