Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Da ist übrigens ganz interessant, wie sich der Fokus gewandelt hat. Als der Club of Rome in den 70ern ein Ende unseres Wachstums prophezeiht hat, ging es vor allem ja noch darum, das unsere fossilen Energieträger endlich und irgendwann alle sind. Die Vorraussagen, wann das passieren würde, waren zwar zu pessimistisch, aber der Fakt bleibt ja. Interessanterweise spricht darüber aber niemand mehr, obwohl das doch eigentlich das absolute Totschlagargument sein müsste, um unbhängig von jeder Klimadiskussion einen Umbau auf regenerative Energien voranzutreiben.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Darüber sprechen Konservative erst, wenn Merz und Kubicki die letzten Fossilien sind, die noch nicht in den Ofen geschoben wurden.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher. Ein beliebtes Argument gegen den Umbau ist ja, dass alle unsere Anstrengungen eh nichts bringen, solange der Asiate und der Russe mit ihren Kohlekraftwerken so weitermachen wie bisher. Mal davon abgesehen, dass jede Einsparung hilft, es nicht völlig katastrophal werden zu lassen: Ja, natürlich tun sie das. Was denn auch sonst? Praktisch jede Technologie, die es in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt (und dazu zählte bis vor 30 Jahren auch China), haben die von uns, den Industrieländern, übernommen. Zu großen Innovationen waren die aus verschiedenen Gründen nicht selbst in der Lage. Und wir haben denen seit dem Ende des Kolonialismus schlicht nichts anderes zu bieten gehabt. Der erste, der da ein anderes Konzept als "durch Verbrennen von Fossilien oder Kernspaltung Wasser heiss machen" gehabt hätte, wäre Pionier geworden.NegatroN hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:32Das Thema hab ich aber durchaus mitgemeint. Hätte Deutschland damals die Blaupause für ein ökonomisch funktionierendes klimaschonendes Wirtschaftssystem gebaut, wären vielleicht genug andere auf dem Weg gefolgt, dass wir jetzt gar nicht über 2 Grad reden müssten.Schnabelrock hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:25 Ja, absolut Deiner Meinung (und da haben wir noch nichtmal über Klima gesprochen).
Dass andere Industrieländer da nachgezogen wären, steht für mich auch ausser Frage, das zeigt ja das Beispiel Atomenergie.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Hätte, hätte...NegatroN hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:32Das Thema hab ich aber durchaus mitgemeint. Hätte Deutschland damals die Blaupause für ein ökonomisch funktionierendes klimaschonendes Wirtschaftssystem gebaut, wären vielleicht genug andere auf dem Weg gefolgt, dass wir jetzt gar nicht über 2 Grad reden müssten.Schnabelrock hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:25 Ja, absolut Deiner Meinung (und da haben wir noch nichtmal über Klima gesprochen).
Ist nicht passiert, auch in anderen Industriestaaten nicht, die damals nicht die zusätzliche Hürde der Teilung hatten. Es hat schlicht so gut wie Niemanden interessiert. Würdest du heute in der Zeit zurückreisen und es den Menschen von damals erzählen, würde dir auch keiner zuhören.
Auch als es 2002 schon mal eine "Jahrhundertflut" gab, wurde damals, anders als 2021, keine gesellschaftliche Debatte über CO2 und Klima geführt, und das, obwohl wir damals eine rot-grüne Regierung hatten.
Die Menschen hatten zu jeder Zeit naheliegendere Probleme, die ihnen wichtiger waren. Daran hat sich nix geändert. Es kam die Pandemie und jetzt die Energiekrise, die sich wahrscheinlich zu einer Wirtschaftskrise auswachsen wird.
In den kommenden Jahren kommen dann, ob des demografischen Wandels, noch zusammenbrechende Sozialsysteme dazu. Speziell Jüngere werden unter der finanziellen Last ächzen und gar keine Kraft mehr haben, eine politisch stümperhaft gemanagte Energiewende finanziell zu stemmen. Die Staaten der EU, die sich in immer neue Schulden retten, wahrscheinlich auch zunehmend weniger.
Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Natürlich hat es im Zuge der Flut 2002 Diskussionen über die Ursachen gegeben - das war fünf Jahre nach Kyoto. Und wieso sollte es einfacher sein, die Folgen des Klimawandels zu stemmen, als die Energiewende? Aber Schwarzmalen ist natürlich eine gute Alternative für alles.borsti hat geschrieben: ↑30.09.2022 06:35Hätte, hätte...NegatroN hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:32Das Thema hab ich aber durchaus mitgemeint. Hätte Deutschland damals die Blaupause für ein ökonomisch funktionierendes klimaschonendes Wirtschaftssystem gebaut, wären vielleicht genug andere auf dem Weg gefolgt, dass wir jetzt gar nicht über 2 Grad reden müssten.Schnabelrock hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:25 Ja, absolut Deiner Meinung (und da haben wir noch nichtmal über Klima gesprochen).
Ist nicht passiert, auch in anderen Industriestaaten nicht, die damals nicht die zusätzliche Hürde der Teilung hatten. Es hat schlicht so gut wie Niemanden interessiert. Würdest du heute in der Zeit zurückreisen und es den Menschen von damals erzählen, würde dir auch keiner zuhören.
Auch als es 2002 schon mal eine "Jahrhundertflut" gab, wurde damals, anders als 2021, keine gesellschaftliche Debatte über CO2 und Klima geführt, und das, obwohl wir damals eine rot-grüne Regierung hatten.
Die Menschen hatten zu jeder Zeit naheliegendere Probleme, die ihnen wichtiger waren. Daran hat sich nix geändert. Es kam die Pandemie und jetzt die Energiekrise, die sich wahrscheinlich zu einer Wirtschaftskrise auswachsen wird.
In den kommenden Jahren kommen dann, ob des demografischen Wandels, noch zusammenbrechende Sozialsysteme dazu. Speziell Jüngere werden unter der finanziellen Last ächzen und gar keine Kraft mehr haben, eine politisch stümperhaft gemanagte Energiewende finanziell zu stemmen. Die Staaten der EU, die sich in immer neue Schulden retten, wahrscheinlich auch zunehmend weniger.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Dies & dies.NegatroN hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:22Wenn wir ehrlich sind, wussten wir es seit Ende der 70er. Wenn man damals schon gehandelt und 40 Jahre zum Umbau auf eine moderne, nachhaltige Wirtschaft investiert hätte, wären Einschränkungen und explodierende Preise sehr wahrscheinlich überhaupt kein Thema. Möglicherweise würde die Wirtschaft sogar brummen wie nie, weil wir weltweiter Vorreiter für etwas wären, was jetzt unter großen Schmerzen und Zeitdruck passieren muss.Schnabelrock hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:12 Naja, schon vor Dir wussten schon einige - und wer es in den Jahren danach nicht gemerkt hat, war eben total vernagelt - dass unsere gesamte Energieversorgung ein Kredit auf die Zukunft war. Mit dem hätte man seit mindestens 10 Jahren Autarkie und auch Selbstdisziplin aufbauen müssen. Hat man versäumt. Jetzt ist der Kredit zur Rückzahlung fällig und wir alle werden ihn mit Wohlstandsverlusten und Konsumeinschränkungen bezahlen. Und abgesehen von den wirklich Armen bei uns ist zumindest die Konsumeinschränkung ein Ding, das ich mit Sympathie sehe und auch selbst praktiziere.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Es ist ja nun nichts neues, dass Menschen nicht so irre gut darin sind, langfristige Folgen gegen kurzfristige aufzurechnen. Das weiß jeder Raucher. Mir geht es nur darum, dass wir uns nicht damit rausreden können, dass wir es nicht gewusst oder nicht früher was dagegen tun hätten können. Und es ist auch nicht so, als ob wir die letzten 40 Jahre schon grundsätzlich alles richtig gemacht hätten, wie es z.B. die Union nicht zu erzählen müde wird.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Eben, zumal damals ja auch die Grünen mit in der Bundesregierung waren und es überhaupt die ersten ernsthaften Pläne zum Ausbau erneuerbarer Energien gab (nicht umsonst gab es die Jahre danach ja eine gut laufende Solar-Wirtschaft und mehrere Produktionsstandorte für WEAs in Deutschland). Auch zu der Zeit natürlich mit den entsprechenden Abwehrkämpfen. Ich erinnere mich noch, wie ich da noch als Schüler in einer Klassenarbeit eine Textanalyse zu einer politischen Kolumne mit dem ungefähren Namen "Im Land der Kleiwians" schreiben musste, wo ein CDU-Angehöriger Arbeitgebervertreter gegen die Irrsinnigkeit des Baus von WEAs argumentierte. Schon damals habe ich die Argumentation des Wirtschaftsheinis als zu kurz in die Zukunft gedacht aufgefasst.Hyronimus hat geschrieben: ↑30.09.2022 07:58Natürlich hat es im Zuge der Flut 2002 Diskussionen über die Ursachen gegeben - das war fünf Jahre nach Kyoto. Und wieso sollte es einfacher sein, die Folgen des Klimawandels zu stemmen, als die Energiewende? Aber Schwarzmalen ist natürlich eine gute Alternative für alles.borsti hat geschrieben: ↑30.09.2022 06:35Hätte, hätte...NegatroN hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:32Das Thema hab ich aber durchaus mitgemeint. Hätte Deutschland damals die Blaupause für ein ökonomisch funktionierendes klimaschonendes Wirtschaftssystem gebaut, wären vielleicht genug andere auf dem Weg gefolgt, dass wir jetzt gar nicht über 2 Grad reden müssten.Schnabelrock hat geschrieben: ↑29.09.2022 15:25 Ja, absolut Deiner Meinung (und da haben wir noch nichtmal über Klima gesprochen).
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Das klingt, als ob Umweltkatastrophen ein Ding sind, das man sich aussucht, wenn sonst kein Notstand herrscht. Das mag global betrachtet sogar ewig so gewesen sein, es wird aber nicht so bleiben. Bei uns kommt es dann an, wenn Amsterdam oder New Orleans weg sind.borsti hat geschrieben: ↑30.09.2022 06:35 In den kommenden Jahren kommen dann, ob des demografischen Wandels, noch zusammenbrechende Sozialsysteme dazu. Speziell Jüngere werden unter der finanziellen Last ächzen und gar keine Kraft mehr haben, eine politisch stümperhaft gemanagte Energiewende finanziell zu stemmen. Die Staaten der EU, die sich in immer neue Schulden retten, wahrscheinlich auch zunehmend weniger.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Vielleicht denken wir jetzt einfach mal übet die Weihnachtsbeleuchtung nach und dann später über den Rest.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Haben die grünen Ideologen verboten.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Eh völlig unsinniger Mist.
Ich hatte einen Traum und dieser Traum war wundervoll.
Europacup - Es war ein Auswärtsspiel, in Amsterdam.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Wir werden auch auf einige Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Die Lichterketten außen werden erst gar nicht aufgehangen. Unsere Kerzen am Weihnachtsbaum sind eh nur Batterie getrieben.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Stop.
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