Zweidrittelmehrheit bei einem Bündnis, bei dem es um Krieg und Frieden geht? Nicht mal dafür wirst du eine Zweidrittelmehrheit finden.
Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Das war auch sehr polemisch von mir und nicht ernst gemeint. Die Türkei ist neben den USA, UK und Frankreich das wichtigste Land in der NATO.NegatroN hat geschrieben: ↑18.05.2022 14:45Strategisch ist das nicht so einfach. Zum einen nutzt die NATO (vor allem die USA aber auch Deutschland) massiv den Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei. Das ist quasi der zentrale Stützpunkt für alle Operationen in Nahost. Zum anderen (und das wird gerade in Bezug auf Russland ziemlich wichtig) kontrolliert die Türkei den Bosporus und damit den Zugang zum Schwarzen Meer.
Gerade im Bezug auf die Marine ist der Beitritt Finnlands und Schwedens für Russland ein ziemlicher GAU. Viel interessanter als die Landgrenze ist da nämlich, dass die letzten beiden Anrainerstaaten an der Ostsee außer Russland sind, die bislang keine NATO-Mitglieder waren. Mit deren Beitritt kontrolliert die NATO nicht nur den Zugang zum Mittelmeer, sondern auch den Zugang zum Atlantik über die Ostsee. Im Zweifel wären also nicht nur die Schwarzmeerflotte, sondern auch die Baltische Flotte vom Zugang zum Atlantik abgeschnitten.
Theoretisch könnte man sogar die zivile Schifffahrt über den Atlantik nach St. Petersburg und eben durch den Bosporus blockieren, wenn man es drauf anlegen würde.
Auch wenn man sich auf deren Verteidungsbereitschaft eventuell nicht verlassen kann, man kann es sich kaum erlauben, die Türkei zu verlieren.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Die Nato ist eben weit ausgebreitet und umfasst so einiges an Staaten, Landstrichen, Kulturen etc.
Das führt zu einer Akkumulation an Risiken und auch zu einer Akkumulation an Hürden in Weltanschauungen und Prozessen. Damit muss man sich abfinden und das muss einem auch klar sein, zumal, wenn der Verbund noch größer wird. Diplomatie ist da nötiger denn je und das ist auch mit Kompromissen und Zeitspannen verbunden.
Die Vorstellung "Jetzt mal alle kurz Nato, zack, bumm, super, kein Problem mehr." passt da eher nicht.
Das führt zu einer Akkumulation an Risiken und auch zu einer Akkumulation an Hürden in Weltanschauungen und Prozessen. Damit muss man sich abfinden und das muss einem auch klar sein, zumal, wenn der Verbund noch größer wird. Diplomatie ist da nötiger denn je und das ist auch mit Kompromissen und Zeitspannen verbunden.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Was normalerweise auch genau richtig so ist.Schnabelrock hat geschrieben: ↑18.05.2022 14:58 Die Nato ist eben weit ausgebreitet und umfasst so einiges an Staaten, Landstrichen, Kulturen etc.
Das führt zu einer Akkumulation an Risiken und auch zu einer Akkumulation an Hürden in Weltanschauungen und Prozessen. Damit muss man sich abfinden und das muss einem auch klar sein, zumal, wenn der Verbund noch größer wird. Diplomatie ist da nötiger denn je und das ist auch mit Kompromissen und Zeitspannen verbunden.
Die Vorstellung "Jetzt mal alle kurz Nato, zack, bumm, super, kein Problem mehr." passt da eher nicht.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Die Türkei unter Erdogan zeigt zum Beispiel recht gut das Problem bei internationaler Politik. Normalerweise müsste eine Lehre aus den Erfahrungen mit Putin sein, dass man diese Beziehungen ebenfalls auf den Prüfstand stellt. Denn was hat man dort? Einen Despoten, der alle zarten Ansätze von Demokratie und Meinungsvielfalt im Land seit Jahren zerstört und einen Möchtegern-Sultan, der kein Problem damit hat, eigene Großmachtsfantasien im Ausland auch mit Waffengewalt durchzusetzen.
Aber so leicht ist es eben nicht. Negatron hat das ja schon gut zusammengefasst. Das Land ist geostrategisch einfach bombastisch gelegen.
Und es ist auf der anderen Seite eben auch nicht so, dass jedes Land, nur weil es will, automatisch Mitglied der NATO wird. Eigentlich demonstriert Erdogan aber gerade etwas sehr Interessantes - ob nun gewollt oder ungewollt: Nämlich das die NATO nicht automatisch ein Erfüllungswerkzeug der USA ist, sondern ein anderes Land sagen kann: "Ich bin hier Vollmitglied und ich sage nö!"
Aber so leicht ist es eben nicht. Negatron hat das ja schon gut zusammengefasst. Das Land ist geostrategisch einfach bombastisch gelegen.
Und es ist auf der anderen Seite eben auch nicht so, dass jedes Land, nur weil es will, automatisch Mitglied der NATO wird. Eigentlich demonstriert Erdogan aber gerade etwas sehr Interessantes - ob nun gewollt oder ungewollt: Nämlich das die NATO nicht automatisch ein Erfüllungswerkzeug der USA ist, sondern ein anderes Land sagen kann: "Ich bin hier Vollmitglied und ich sage nö!"
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Es wird eine Türkei nach ihm geben und die Menschen dort pauschal mit Erdogan gleichzusetzen, geht eben auch nicht.borsti hat geschrieben: ↑18.05.2022 15:43 Die Türkei unter Erdogan zeigt zum Beispiel recht gut das Problem bei internationaler Politik. Normalerweise müsste eine Lehre aus den Erfahrungen mit Putin sein, dass man diese Beziehungen ebenfalls auf den Prüfstand stellt. Denn was hat man dort? Einen Despoten, der alle zarten Ansätze von Demokratie und Meinungsvielfalt im Land seit Jahren zerstört und einen Möchtegern-Sultan, der kein Problem damit hat, eigene Großmachtsfantasien im Ausland auch mit Waffengewalt durchzusetzen.
Ich hätte persönlich mir die Nato um einiges homogener gewünscht - aber nun ja, das hat auch Nachteile. Irgendwas ist halt immer.
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Sag das mal den Putinapologeten und Erwachten!borsti hat geschrieben: ↑18.05.2022 15:43 Die Türkei unter Erdogan zeigt zum Beispiel recht gut das Problem bei internationaler Politik. Normalerweise müsste eine Lehre aus den Erfahrungen mit Putin sein, dass man diese Beziehungen ebenfalls auf den Prüfstand stellt. Denn was hat man dort? Einen Despoten, der alle zarten Ansätze von Demokratie und Meinungsvielfalt im Land seit Jahren zerstört und einen Möchtegern-Sultan, der kein Problem damit hat, eigene Großmachtsfantasien im Ausland auch mit Waffengewalt durchzusetzen.
Aber so leicht ist es eben nicht. Negatron hat das ja schon gut zusammengefasst. Das Land ist geostrategisch einfach bombastisch gelegen.
Und es ist auf der anderen Seite eben auch nicht so, dass jedes Land, nur weil es will, automatisch Mitglied der NATO wird. Eigentlich demonstriert Erdogan aber gerade etwas sehr Interessantes - ob nun gewollt oder ungewollt: Nämlich das die NATO nicht automatisch ein Erfüllungswerkzeug der USA ist, sondern ein anderes Land sagen kann: "Ich bin hier Vollmitglied und ich sage nö!"
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Falls die hier mitlesen: Erledigt!wolverin hat geschrieben: ↑18.05.2022 16:25Sag das mal den Putinapologeten und Erwachten!borsti hat geschrieben: ↑18.05.2022 15:43 Die Türkei unter Erdogan zeigt zum Beispiel recht gut das Problem bei internationaler Politik. Normalerweise müsste eine Lehre aus den Erfahrungen mit Putin sein, dass man diese Beziehungen ebenfalls auf den Prüfstand stellt. Denn was hat man dort? Einen Despoten, der alle zarten Ansätze von Demokratie und Meinungsvielfalt im Land seit Jahren zerstört und einen Möchtegern-Sultan, der kein Problem damit hat, eigene Großmachtsfantasien im Ausland auch mit Waffengewalt durchzusetzen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Ohne drei Ausrufezeichen am Schluss nehmen die das nicht wahr.borsti hat geschrieben: ↑18.05.2022 19:58Falls die hier mitlesen: Erledigt!wolverin hat geschrieben: ↑18.05.2022 16:25Sag das mal den Putinapologeten und Erwachten!borsti hat geschrieben: ↑18.05.2022 15:43 Die Türkei unter Erdogan zeigt zum Beispiel recht gut das Problem bei internationaler Politik. Normalerweise müsste eine Lehre aus den Erfahrungen mit Putin sein, dass man diese Beziehungen ebenfalls auf den Prüfstand stellt. Denn was hat man dort? Einen Despoten, der alle zarten Ansätze von Demokratie und Meinungsvielfalt im Land seit Jahren zerstört und einen Möchtegern-Sultan, der kein Problem damit hat, eigene Großmachtsfantasien im Ausland auch mit Waffengewalt durchzusetzen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Da hast Du schin recht, war ein wenig voreilig geschrieben.NegatroN hat geschrieben: ↑18.05.2022 14:46Zweidrittelmehrheit bei einem Bündnis, bei dem es um Krieg und Frieden geht? Nicht mal dafür wirst du eine Zweidrittelmehrheit finden.
Aber es kann doch auch nicht sein, dass ein einzelner alle Entscheidungen lähmt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Ein Einzelner sorgt ja auch dafür, dass das überhaupt nötig ist.M.o.D. hat geschrieben: ↑19.05.2022 08:45Da hast Du schin recht, war ein wenig voreilig geschrieben.NegatroN hat geschrieben: ↑18.05.2022 14:46Zweidrittelmehrheit bei einem Bündnis, bei dem es um Krieg und Frieden geht? Nicht mal dafür wirst du eine Zweidrittelmehrheit finden.
Aber es kann doch auch nicht sein, dass ein einzelner alle Entscheidungen lähmt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Nö. So einfach war beim Gröfaz nicht und hier auch nicht.Thunderforce hat geschrieben: ↑19.05.2022 09:05 Ein Einzelner sorgt ja auch dafür, dass das überhaupt nötig ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Der Punkt ist ja eher, dass uns seine (vermeintlichen) Beweggründe stören. Wären wir die einzigen, die aus für uns guten Gründen einen Mehrheitsbeschluss der NATO blockieren würden (z.B. eine Aufnahme von Saudi-Arabien), wäre die Bewertung auch eine andere. Zu demokratischen Prozessen gehört nunmal zwingend, dass man verschiedene Meinungen aushält und Kompromisse erstreitet. Das ist grundsätzlich nicht nur unvermeidbar, sondern auch sehr richtig. Dass auch immer wieder nervt, wenn andere eine andere (oder vielleicht eben auch eine Scheiss-) Meinung haben, muss man aushalten.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3
Das ist ja soweit richtig.
Das Problem an den Kompromissen, die ja der kleinste gemeinsame Nenner sind, is5 mMn, dass sie inzwischen meist so klein sind, dass halt nix mehr passiert.
In vielen anderen Punkten als jetzt aktuell der Natobeitritt ist es ja schon so, dass die Anstrengungen einen Kompromiss zu erarbeiten dessen Nutzen bei weitem übersteigen.
Ich befürchte, dass wir uns auf sehr vielen Ebenen den Luxus nicht mehr leisten können, Kompromisse zu finden die jeder direkt gut findet.
Das Problem an den Kompromissen, die ja der kleinste gemeinsame Nenner sind, is5 mMn, dass sie inzwischen meist so klein sind, dass halt nix mehr passiert.
In vielen anderen Punkten als jetzt aktuell der Natobeitritt ist es ja schon so, dass die Anstrengungen einen Kompromiss zu erarbeiten dessen Nutzen bei weitem übersteigen.
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„Gibt es eigentlich eine Einheit, in der man Scheiße misst?
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