Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Schnabelrock
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

monochrom hat geschrieben: 01.07.2022 09:09 Ich finde halt innenpolitisch bei vielen Themen "Mehr Sozialismus wagen" einfach keine schlechte Idee. Und da bekommen wir von der SPD schon lange nicht mehr besonders viel Wagnis. *Räusper*
Naja, wir haben seit Jahrzehnten ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit, das auch immer massiver wird. Immerhin sind sie diejenigen, die das sehen und benennen. Ich wäre nicht unglücklich, wenn sich ihre Rolle darauf beschränken würde. Allerdings muss das Thema auch praktisch angefasst werden und das muss die SPD tun.
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monochrom
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von monochrom »

Schnabelrock hat geschrieben: 01.07.2022 09:13
monochrom hat geschrieben: 01.07.2022 09:09 Ich finde halt innenpolitisch bei vielen Themen "Mehr Sozialismus wagen" einfach keine schlechte Idee. Und da bekommen wir von der SPD schon lange nicht mehr besonders viel Wagnis. *Räusper*
Naja, wir haben seit Jahrzehnten ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit, das auch immer massiver wird. Immerhin sind sie diejenigen, die das sehen und benennen. Ich wäre nicht unglücklich, wenn sich ihre Rolle darauf beschränken würde. Allerdings muss das Thema auch praktisch angefasst werden und das muss die SPD tun.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Die Linke ist bei jedem Thema völlig lost, nicht nur bei der Außenpolitik. Ganz egal worum es geht, die Partei hat keine einheitliche Meinung dazu, sondern mindestens zwei, die in offensichtlichem Widerspruch zueinander stehen.

Wäre es nur ein Thema, wäre die Partei vielleicht zu retten. Aber so wie der Zustand ist, werden die das kaum schaffen, bevor sie aus den Parlamenten fliegen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Heisterkamp »

Ewig schade drum. Ich bin grundsätzlich ein potentieller Wähler einer anständigen linken Partei, aber so? Keine Chance.

Passend zum Thema "die Linke zerfleischt sich selbst": viele in der Szene namhafte Autoren wenden sich aufgrund ihrer Russlandfreundlichkeit von der konkret ab: https://kontrast-mittel.org/2022/06/30/ ... schreiben/
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hyronimus »

infected hat geschrieben: 01.07.2022 08:34 Und in ähnlichen Sphären argumentieren Semuncu auch mittlerweile: "Die sollen endlich mal miteinander reden".
Wobei der sich schon während der Pandemie komplett abgeschossen hatte.
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borsti
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

infected hat geschrieben: 01.07.2022 08:34
Diewaldo hat geschrieben: 01.07.2022 06:33 Gerade läuft ein Interview mit der Dagdelen im DLF.

Die Linke ist im Bezug auf Ukraine / Russland ja völlig lost. Was die da vom Stapel gelassen hat hörte sich an als Lawrow das vorher selber geschrieben. Kompletter Irrsinn ... die NATO ist kein Verteidigungsbündnis, weil es auf Geländegewinne aus ist, die NATO bedroht China, die NATO hat Kriegsverbrechen in Afghanistan zu verantworten ...

Ich war fast soweit das Radio aus dem Fenster zu werfen, weil es wirklich unerträglich war.
Der Laden ist komplett verbrannt, auch ohne Wagenknecht. Auch Typen wie Sonneborn, Semuncu und Co. sind mittlerweile komplett unerträglich, von den Verfassern des neuen offenen Briefs will ich erst gar nicht anfangen. Naja, was heißt offener Brief, verkürzt läuft das auf ein "Liebe Ukrainer, ihr seid uns scheißegal, stellt euch mal nicht so an Hauptsache wir haben billiges Gas und es passiert nichts, lieben Gruß". Und in ähnlichen Sphären argumentieren Semuncu auch mittlerweile: "Die sollen endlich mal miteinander reden".
Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.

Das muss man so nüchtern auch Mal sehen. Deswegen finde in ich es sinnvoll, dass die Debatte darüber nicht verstummt, sondern überhaupt Mal geführt wird. Denn öffentliche Erklärungen, wonach die Ukraine nicht verlieren darf, sind zwar ein Ausdruck von Solidarität aber letztlich keine Strategie.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

Schnabelrock hat geschrieben: 01.07.2022 09:13
monochrom hat geschrieben: 01.07.2022 09:09 Ich finde halt innenpolitisch bei vielen Themen "Mehr Sozialismus wagen" einfach keine schlechte Idee. Und da bekommen wir von der SPD schon lange nicht mehr besonders viel Wagnis. *Räusper*
Naja, wir haben seit Jahrzehnten ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit, das auch immer massiver wird. Immerhin sind sie diejenigen, die das sehen und benennen. Ich wäre nicht unglücklich, wenn sich ihre Rolle darauf beschränken würde. Allerdings muss das Thema auch praktisch angefasst werden und das muss die SPD tun.
Warum eine Partei die von einer Regierungsbeteiligung, geschweigedenn Kursansage, meilenweit entfernt ist, zu jedem fernen Thema eine 100% beinharte Position haben muss verstehe ich sowieso nicht. Gilt auch für jede Asta-Splittergruppe mit Positionspapier zum nahen Osten.

(Das ist das taktische - dass Gysi dereinst von "Israelkritikern" aufs Klo verfolgt wurde oder die Dame da nun vor lauter Mund aufhaben die eigene Luftzufuhr unterbindet, ist natürlich inhaltlich allemal bedenklich.)
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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infected
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08
infected hat geschrieben: 01.07.2022 08:34
Diewaldo hat geschrieben: 01.07.2022 06:33 Gerade läuft ein Interview mit der Dagdelen im DLF.

Die Linke ist im Bezug auf Ukraine / Russland ja völlig lost. Was die da vom Stapel gelassen hat hörte sich an als Lawrow das vorher selber geschrieben. Kompletter Irrsinn ... die NATO ist kein Verteidigungsbündnis, weil es auf Geländegewinne aus ist, die NATO bedroht China, die NATO hat Kriegsverbrechen in Afghanistan zu verantworten ...

Ich war fast soweit das Radio aus dem Fenster zu werfen, weil es wirklich unerträglich war.
Der Laden ist komplett verbrannt, auch ohne Wagenknecht. Auch Typen wie Sonneborn, Semuncu und Co. sind mittlerweile komplett unerträglich, von den Verfassern des neuen offenen Briefs will ich erst gar nicht anfangen. Naja, was heißt offener Brief, verkürzt läuft das auf ein "Liebe Ukrainer, ihr seid uns scheißegal, stellt euch mal nicht so an Hauptsache wir haben billiges Gas und es passiert nichts, lieben Gruß". Und in ähnlichen Sphären argumentieren Semuncu auch mittlerweile: "Die sollen endlich mal miteinander reden".
Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.

Das muss man so nüchtern auch Mal sehen. Deswegen finde in ich es sinnvoll, dass die Debatte darüber nicht verstummt, sondern überhaupt Mal geführt wird. Denn öffentliche Erklärungen, wonach die Ukraine nicht verlieren darf, sind zwar ein Ausdruck von Solidarität aber letztlich keine Strategie.
Das verhandelt werden muss und wird irgendwann, das ist unstrittig. Nur im Moment sind solche Aufrufe gerade von Typen wie Precht und Vad eher unsinnig, da sie sich an den falsche Partei richten, da die eigentlich unentwegt Gesprächsbereitschaft signalisierte, und davon ausgehen das die andere Partei überhaupt irgendein wie auch immer geartetes Interesse an Verhandlungen hätte.
Nach allem was ich zu dem Thema gelesen habe, ist der breitere Meinungskorridor bei den Leuten mit mehr Ahnung in etwa das wohl die bestmögliche Variante eine Rückkehr zu den Grenzen im Januar wäre, alles weitere darüber hinaus ist bestenfalls illusorisch, alles darunter wäre aber problematisch weil Putin eine Chance hätte das dann als Erfolg zu verkaufen und einen Ansatzpunkt für den nächsten Vorstoß bilden würde. Es wäre definitiv nicht zu den Bedingungen der Ukraine, da die Krim und die Republiken wohl dennoch weg wären.
Zuletzt geändert von infected am 01.07.2022 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Diewaldo
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Diewaldo »

borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08 Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.

Das muss man so nüchtern auch Mal sehen. Deswegen finde in ich es sinnvoll, dass die Debatte darüber nicht verstummt, sondern überhaupt Mal geführt wird. Denn öffentliche Erklärungen, wonach die Ukraine nicht verlieren darf, sind zwar ein Ausdruck von Solidarität aber letztlich keine Strategie.
Über einen Frieden in der Ukraine entscheiden aktuell nur die Ukrainer selber (in Form der von ihnen gewählten Regierung) und Putin. Deutschland, EU und NATO sind keine Kriegsparteien und weder völkerrechtlich noch sonst in irgendeiner Weise bemächtigt eine Entscheidung über den Kopf der Ukrainer zu treffen. Was ein David Precht oder sonst irgendwer in unserer schönen Republik davon hält ist ungefähr so relevant wie der berühmte Sack der gerade in China irgendwo umgefallen ist.

Putin hat klar gemacht, dass er keine Veranlassung zu Verhandlungen sieht, solange er seine Ziele noch erreichen kann. Solange das so ist, ist es auch egal ob die Ukrainer zu Verhandlungen bereit sind oder nicht, dann geht der Krieg sowieso weiter. Die einzige sinnvolle Debatte vor dem Hintergrund die geführt werden kann ist wie man Putin zum Verhandeln bekommt. Und das bedeutet, dass man die Ukraine in die Lage versetzt zumindest ein stabiles Patt auf dem Schlachtfeld zu erzielen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von tafkasc »

NegatroN hat geschrieben: 01.07.2022 17:15
borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
Kann man nicht dick genug unterstreichen. Waffenlieferungen sind conditio sine qua non einer Verhandlungslösung.
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infected
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

NegatroN hat geschrieben: 01.07.2022 17:15
borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
Und was jetzt auch schon hilft, da wundersamerweise auf einmal überall Munitionsdepots explodieren und die strategisch wichtige Schlangeninsel, ähnlich wie Kyiv , von Russland als "Zeichen des guten Willens" aufgegeben wurde nachdem diese nicht mehr zu halten war.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Kaleun Thomsen »

NegatroN hat geschrieben: 01.07.2022 17:15
borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
Dem stimme ich zwar prinzipiell zu, aber ich sehe z.B. trotz aller Unterstützung nicht, wie die Ukraine bereits verlorene Gebiete wieder zurück erobern will oder kann. Der Donbass ist verloren, ebenso die Krim. Damit wird man sich in Kiev leider abfinden müssen, so bitter das auch ist. Alles was man tun kann ist, den Preis für Russland so weit nach oben zu treiben, dass jeder weitere russische Sieg einer Niederlage gleichkommt. Angesichts nahezu unendlichen russischen Nachschubs bin ich leider pessimistisch, dass die Ukraine dies in absehbarer Zeit erreichen kann.
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infected
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

Kaleun Thomsen hat geschrieben: 01.07.2022 17:52
NegatroN hat geschrieben: 01.07.2022 17:15
borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
Dem stimme ich zwar prinzipiell zu, aber ich sehe z.B. trotz aller Unterstützung nicht, wie die Ukraine bereits verlorene Gebiete wieder zurück erobern will oder kann. Der Donbass ist verloren, ebenso die Krim. Damit wird man sich in Kiev leider abfinden müssen, so bitter das auch ist. Alles was man tun kann ist, den Preis für Russland so weit nach oben zu treiben, dass jeder weitere russische Sieg einer Niederlage gleichkommt. Angesichts nahezu unendlichen russischen Nachschubs bin ich leider pessimistisch, dass die Ukraine dies in absehbarer Zeit erreichen kann.
Es ist aber die Frage ob der Nachschub wirklich unendlich ist, mittlerweile sind sie anscheinend bei Waffen (Panzern und Raketen) aus den 60er Jahren angekommen die sie einsetzen. Nur, auf dem jetzigen Stand einen Frieden schließen, das wäre wohl nach Ansicht vieler Experten für die Ukraine ein Tod auf Raten, da Russland sie so immer noch vollständig von einem Zugang zum schwarzen Meer abschneiden könnte.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Kaleun Thomsen »

infected hat geschrieben: 01.07.2022 18:05
Kaleun Thomsen hat geschrieben: 01.07.2022 17:52
NegatroN hat geschrieben: 01.07.2022 17:15
borsti hat geschrieben: 01.07.2022 15:08Naja, wirkliche Lösungsvorschläge kommen aber bislang von keiner Seite. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Krieg enden kann. Auch Waffenlieferungen bieten aus meiner Sicht und der Sicht der meisten Experten bislang keine Aussicht auf ein Szenario, in dem die Ukraine den Krieg zu ihren Bedingungen beenden kann.
Da stimme ich nicht zu. Der Krieg wird irgendwann durch Verhandlungen über einen Waffenstillstand und dann über einen Frieden beendet werden. Die Voraussetzung dafür, dass Russland sich auf diese Verhandlungen einlässt, ist dass man militärisch nicht mehr weiterkommt. Dazu muss man die Ukraine befähigen und dazu kann man die Ukraine auch befähigen. Waffenlieferungen sind ein relevanter Teil davon.
Dem stimme ich zwar prinzipiell zu, aber ich sehe z.B. trotz aller Unterstützung nicht, wie die Ukraine bereits verlorene Gebiete wieder zurück erobern will oder kann. Der Donbass ist verloren, ebenso die Krim. Damit wird man sich in Kiev leider abfinden müssen, so bitter das auch ist. Alles was man tun kann ist, den Preis für Russland so weit nach oben zu treiben, dass jeder weitere russische Sieg einer Niederlage gleichkommt. Angesichts nahezu unendlichen russischen Nachschubs bin ich leider pessimistisch, dass die Ukraine dies in absehbarer Zeit erreichen kann.
Es ist aber die Frage ob der Nachschub wirklich unendlich ist, mittlerweile sind sie anscheinend bei Waffen (Panzern und Raketen) aus den 60er Jahren angekommen die sie einsetzen. Nur, auf dem jetzigen Stand einen Frieden schließen, das wäre wohl nach Ansicht vieler Experten für die Ukraine ein Tod auf Raten, da Russland sie so immer noch vollständig von einem Zugang zum schwarzen Meer abschneiden könnte.
Auch alte Panzer und Raketen töten und verwüsten. Und wer sagt, dass Russland alte Waffen einsetzt weil es muss und nicht, weil es weiß, dass das vollkommen reicht? Dass Putin die Leben der eigenen Soldaten die mit veralteter Technik operieren vollkommen Wurst sind, ist ja keine neue Erkenntnis, solange diese geopferten Leben mit oller Technik das erreichen, was er will? Russland seztzt veraltete Technik ein, weil es kann, nicht weil es muss. Und wenn dabei 5000 russische Soldaten sterben, so what? 5000 Märtyrer im "Großen Vaterländischen Krieg 2.0".
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