Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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oger
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von oger »

Thunderforce hat geschrieben: 24.03.2023 11:09
oger hat geschrieben: 24.03.2023 10:54 Freudenberg ist ja hier um die Ecke...ich glaube die Sache hätte auch 1972 für ähnlichen Wirbel gesorgt, weil es so außergewöhnlich ist.
Das Thema bestimmt, aber in der Intensität und Dauerfeuer? Weiß ich nicht. Das wäre ja schon aufgrund von 1972, also kein Internet, keine soziale (LOL) Medien, stattdessen eben einmal am Tag die Nachrichten und/oder Tageszeitung gar nicht gegangen.
Dass es bundesweit eine Meldung gegeben hätte (und lokal sicher auch länger Thema gewesen wäre) glaube ich schon auch. Aber mehr auch nicht. Kann aber natürlich auch täuschen
Von Böll gibt es den Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974). Da werden die Mechanismen der damaligen Printmedien thematisiert. Klar ist das mittlerweile alles mehr und schneller geworden aber das Prinzip ist doch das gleiche, finde ich.
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Dark Eye
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Dark Eye »

M.o.D. hat geschrieben: 24.03.2023 11:00
Dark Eye hat geschrieben: 24.03.2023 10:29
infected hat geschrieben: 24.03.2023 09:30
oger hat geschrieben: 24.03.2023 09:14 (...)

Viele Coronaleugner können aktuell das Thema immer noch nicht abhaken und sehen durch Berichte über Impfschäden ihre gesamten kruden Thesen bestätigt.
Hier gehen sie immer noch jeden Montag spazieren und forden ihre Rehabilitation (sagen aber nicht genau für was), haben allerdings auch den Ukraine Krieg als zusätzliches Thema integriert. Und das obwohl der ursprüngliche Organisator an Corona verstorben ist . :ka:
Hier laufen sie immer noch am ersten Freitag im Monat durch die Stadt. Mittlerweile für den Frieden (mit Russland), Aufarbeitung der Impfschäden und für die Absetzung der Regierung.
Ich bin mittlerweile bei Mitleid angekommen, da der Haufen immer kleiner wird (entgegen der "wir werden immer mehr" Durchhalteparolen auf ihrer FB Seite) und dem nicht stummen Schrei nach Aufmerksamkeit ("wir vergessen nie", im Bezug auf die ganzen Mitläufer der Impfkampagne. Eine Metapher für "vergesst uns nicht"...) und dem reflexartigen Wiederholungsmodus, dass an allem die Grünen schuld seien.

Neben der bereits genannten Angst vor dem Abgehängtsein, ist es wohl auch die Sorge/Angst vor Veränderungen (jedweder Art), die ein derart rückwärtsgewandtes, unreflektiertes Verhalten mit erklären könnte.
Mein Problem ist, dass ich immer mehr an Empathie verliere.
Solche Gruppen könnten vor meinen Augen annihiliert werden es würde mich einen Scheiß interessieren.
Ich bemerke an mir selber eine Art innere Kälte gegenüber Mitmenschen, die mir nichts bedeuten.
Das macht mich persönlich nachdenklich und eher traurig.
Früher habe ich gedacht "ok, egal was auch immer, es ist ein Mensch", heute eher so "ob Du da bist, oder nicht, ist mir völlig egal".
Meine Empathie für derlei Gruppierungen hält sich auch in sehr engen Grenzen.
Vielleicht mag der eine, die andere im direktem Gespräch noch erreichbar sein... aber insgesamt sind sie (aus eigenem Antrieb) gesellschaftlich verloren.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Dark Eye »

oger hat geschrieben: 24.03.2023 11:18
Thunderforce hat geschrieben: 24.03.2023 11:09
oger hat geschrieben: 24.03.2023 10:54 Freudenberg ist ja hier um die Ecke...ich glaube die Sache hätte auch 1972 für ähnlichen Wirbel gesorgt, weil es so außergewöhnlich ist.
Das Thema bestimmt, aber in der Intensität und Dauerfeuer? Weiß ich nicht. Das wäre ja schon aufgrund von 1972, also kein Internet, keine soziale (LOL) Medien, stattdessen eben einmal am Tag die Nachrichten und/oder Tageszeitung gar nicht gegangen.
Dass es bundesweit eine Meldung gegeben hätte (und lokal sicher auch länger Thema gewesen wäre) glaube ich schon auch. Aber mehr auch nicht. Kann aber natürlich auch täuschen
Von Böll gibt es den Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974). Da werden die Mechanismen der damaligen Printmedien thematisiert. Klar ist das mittlerweile alles mehr und schneller geworden aber das Prinzip ist doch das gleiche, finde ich.
Ja, diese eine sog. "Zeitung" wusste u.a. immer schon zu polarisieren/mobilisieren, ganz ohne Internet...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hyronimus »

Die mediale Taktung ist online logischerweise eine andere als in Printmedien, aber das war's IMO auch schon. Wenn ich u.a. an die Geiselnahme von Gladbeck oder die Hitler-Tagebücher zurückdenke, habe ich eher das Gefühl, dass sich die seriösen Medien heute ihrer Verantwortung bewusster sind als noch in den 80ern/90ern. Oder ich bin mittlerweile abgestumpft, das könnte auch sein :D
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von chaosbraut78 »

oger hat geschrieben: 24.03.2023 10:54
Meine Gattin kommt aus Langenberg. Da hat in den 60er ein Jugendlicher (Dietmar Bartsch) mehrere Jungen entführt, gefoltert und getötet. Das damals auch eine Riesenmediengeschichte.
Jürgen?!
Der Dietmar ist Politiker… :kratz:
...Aber wisse, dass gerade jetzt und heutzutage diese Menschen mehr denn je davon überzeugt sind, vollkommen frei zu sein; und dabei haben sie selbst uns ihre Freiheit dargebracht und sie uns gehorsam zu Füßen gelegt. ...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von chaosbraut78 »

Hyronimus hat geschrieben: 24.03.2023 12:08 Die mediale Taktung ist online logischerweise eine andere als in Printmedien, aber das war's IMO auch schon. Wenn ich u.a. an die Geiselnahme von Gladbeck oder die Hitler-Tagebücher zurückdenke, habe ich eher das Gefühl, dass sich die seriösen Medien heute ihrer Verantwortung bewusster sind als noch in den 80ern/90ern. Oder ich bin mittlerweile abgestumpft, das könnte auch sein :D
Das mediale Online-Dauerfeuer und die Möglichkeit, dass jeder Hinz und Kunz mit einem Mausklick seinen Senf dazugeben kann, schafft das Problem.
Viele Artikel werden unter Vernachlässigung jeglicher Qualität zusammengeschustert, mit möglichst schlagkräftigen Schlagzeilen versehen und online gestellt. Und der Pöbel kräht.
Ich fand früher Leserbriefe sehr lesenswert, weil eine wohldurchdachte und wohlformulierte zweite Meinung etwas sehr wertvolles sein kann. Das gibt’s eigentlich nicht mehr oder geht halt völlig in der Masse unter.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von oger »

chaosbraut78 hat geschrieben: 24.03.2023 12:19
oger hat geschrieben: 24.03.2023 10:54
Meine Gattin kommt aus Langenberg. Da hat in den 60er ein Jugendlicher (Dietmar Bartsch) mehrere Jungen entführt, gefoltert und getötet. Das damals auch eine Riesenmediengeschichte.
Jürgen?!
Der Dietmar ist Politiker… :kratz:
Ja, freudscher Verschreiber...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hyronimus »

chaosbraut78 hat geschrieben: 24.03.2023 12:25
Hyronimus hat geschrieben: 24.03.2023 12:08 Die mediale Taktung ist online logischerweise eine andere als in Printmedien, aber das war's IMO auch schon. Wenn ich u.a. an die Geiselnahme von Gladbeck oder die Hitler-Tagebücher zurückdenke, habe ich eher das Gefühl, dass sich die seriösen Medien heute ihrer Verantwortung bewusster sind als noch in den 80ern/90ern. Oder ich bin mittlerweile abgestumpft, das könnte auch sein :D
Das mediale Online-Dauerfeuer und die Möglichkeit, dass jeder Hinz und Kunz mit einem Mausklick seinen Senf dazugeben kann, schafft das Problem.
Viele Artikel werden unter Vernachlässigung jeglicher Qualität zusammengeschustert, mit möglichst schlagkräftigen Schlagzeilen versehen und online gestellt. Und der Pöbel kräht.
Ich fand früher Leserbriefe sehr lesenswert, weil eine wohldurchdachte und wohlformulierte zweite Meinung etwas sehr wertvolles sein kann. Das gibt’s eigentlich nicht mehr oder geht halt völlig in der Masse unter.
Ich kann nur für unsere Redaktion(en) sprechen und da gelten für online die gleichen Qualitätsmaßstäbe wie für Print. Die Überschriften sind tendenziell eher sachlicher geworden, weil reißerische Printschlagzeilen online aus Gründen der mangelnden Auffindbarkeit gar nicht funktionieren. Dass Boulevardmedien das anders handhaben, ist klar - aber das war zu reinen Printzeiten auch nicht anders. Und was Kommentarfunktionen und Social Media angeht: Da würde ich mir manchmal von allen Seiten mehr Medienkompetenz wünschen - das größere Problem sind da für mich nicht die Kommentare, die oft genug blöd sind, sondern das unreflektierte Herumgeteile von halbseidenen Fake-News, die halt direkt neben seriösen Meldungen stehen, aber grundsätzlich mehr Puls machen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

Dark Eye hat geschrieben: 24.03.2023 11:29
M.o.D. hat geschrieben: 24.03.2023 11:00
Dark Eye hat geschrieben: 24.03.2023 10:29
infected hat geschrieben: 24.03.2023 09:30
Hier gehen sie immer noch jeden Montag spazieren und forden ihre Rehabilitation (sagen aber nicht genau für was), haben allerdings auch den Ukraine Krieg als zusätzliches Thema integriert. Und das obwohl der ursprüngliche Organisator an Corona verstorben ist . :ka:
Hier laufen sie immer noch am ersten Freitag im Monat durch die Stadt. Mittlerweile für den Frieden (mit Russland), Aufarbeitung der Impfschäden und für die Absetzung der Regierung.
Ich bin mittlerweile bei Mitleid angekommen, da der Haufen immer kleiner wird (entgegen der "wir werden immer mehr" Durchhalteparolen auf ihrer FB Seite) und dem nicht stummen Schrei nach Aufmerksamkeit ("wir vergessen nie", im Bezug auf die ganzen Mitläufer der Impfkampagne. Eine Metapher für "vergesst uns nicht"...) und dem reflexartigen Wiederholungsmodus, dass an allem die Grünen schuld seien.

Neben der bereits genannten Angst vor dem Abgehängtsein, ist es wohl auch die Sorge/Angst vor Veränderungen (jedweder Art), die ein derart rückwärtsgewandtes, unreflektiertes Verhalten mit erklären könnte.
Mein Problem ist, dass ich immer mehr an Empathie verliere.
Solche Gruppen könnten vor meinen Augen annihiliert werden es würde mich einen Scheiß interessieren.
Ich bemerke an mir selber eine Art innere Kälte gegenüber Mitmenschen, die mir nichts bedeuten.
Das macht mich persönlich nachdenklich und eher traurig.
Früher habe ich gedacht "ok, egal was auch immer, es ist ein Mensch", heute eher so "ob Du da bist, oder nicht, ist mir völlig egal".
Meine Empathie für derlei Gruppierungen hält sich auch in sehr engen Grenzen.
Vielleicht mag der eine, die andere im direktem Gespräch noch erreichbar sein... aber insgesamt sind sie (aus eigenem Antrieb) gesellschaftlich verloren.
DIe Tatsache, dass die Teilnehmerzahl solcher Märsche inzwischen sehr gering ist und noch weiter zurückgeht, zeigt aber gerade, dass längst nicht alle nachhaltig verloren sind, sondern sich dann auch wieder mit anderen Dingen und anderen Sorgen auseinandersetzen. Gott sei Dank, muss man sagen! Es sind in den meisten Fällen einfach diffuse Ängste, die Menschen dazu treiben, bei sowas mitzumachen - bzw. zu denken, dass das der einzige Ausweg ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Und jetzt ist auch noch Naddel weg. :(
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von wolverin »

Schnabelrock hat geschrieben: 24.03.2023 13:51 Und jetzt ist auch noch Naddel weg. :(
Da musste die Naddel im Heuhaufen suchen!
Wenn Slayer wieder auf Tour gehen würden, würde Corona seine Ausbreitung canceln.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Das ist eine gute 9 auf der Kalauerskala!
In dubio contra googlio.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Wishmonster »

wolverin hat geschrieben: 24.03.2023 13:52
Schnabelrock hat geschrieben: 24.03.2023 13:51 Und jetzt ist auch noch Naddel weg. :(
Da musste die Naddel im Heuhaufen suchen!
Warum liegt hier Heu rum?
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Beitrag von Hyronimus »

Schnabelrock hat geschrieben: 24.03.2023 13:51 Und jetzt ist auch noch Naddel weg. :(
Ohne jetzt philosophisch zu werden, aber: War Naddel jemals richtig da?
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Lass mich in Ruh, wenn Du kein Herz für Promis hast. :rot:
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