Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

[Plexus]

Trump hat doch mal vorgeschlagen, dass sie die Russen mit Flugzeugen angreifen könnten, auf die sie chinesische Flaggen kleben. So dass die Russen nicht merken, dass die Amerikaner dahinterstecken.

Sollte man vielleicht mal in Erwägung ziehen. *g*

[monochrom]

Anderes Thema was mich mittlerweile irrsinnig ärgert: Die Unterstützung der Ukraine kommt, soweit ich weiß, bisher ausschließlich vom klassischen Westen. Also Europa, USA, Kanada, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Habe ich jemanden vergessen?

Das macht mich richtig sauer. Da redet man immer vom Aufstieg der BRICS-Staaten, den kommenden Tigerstaaten, dem erstarkenden globalen Süden. Wenn von diesen Aufsteigern ausschließlich moralischer Relativismus bis übler Schurkerei kommt, dann Gnade uns allen. Komplett katastrophal.

Naja, so ein bisschen kehrt aber jeder erstmal vor der eigenen Haustür. Was Erdogan mit den Kurden in Syrien macht, ist uns doch auch gerade relativ egal. Es bedroht weder unsere Sicherheit, noch ist es uns geografisch uns kulturell so nahe wie die Ukraine, also kümmern wir uns da weniger drum.

Staaten wie Brasilien, Südafrika und Indien das Gleiche mit Blick auf die Ukraine vorzuwerfen, ist da schon etwas doppelmoralig. Zumal diese Staaten eben eigene Interessen haben, die denen von USA und Europa zumindest teilweise diametral entgegenstehen. Nicht aus Schlechtheit oder Schurkerei, sondern einfach, weil sie teilweise vor ganz anderen Herausforderungen stehen.

Die FAZ hatte im letzten Sommer eine Podcast-Reihe mit dem Titel "Machtprobe" herausgebracht, wo die verschiedenen Großmächte: USA, Russland, EU, China, Indien portraitiert werden. Vor welchen Herausforderungen diese jeweils stehen und welche globalen Interessen sich daraus ableiten. Nicht mehr als ein Einstieg in die Materie, aber dennoch interessant.

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Und ich finde Interessen bei dieser Frage ziemlich nebensächlich. Entweder man ist klar dagegen, dass ein Staat einen Nachbarn überfällt, um ihm Territorium zu klauen, oder nicht. Wenn ich da als Staat einfach nichts tue, dann zeigt es, dass einem dieser Punkt egal ist. Dann möchte ich aber auch nie mehr was von den schlimmen Kolonialmächten hören. Denn das hier ist unter anderem Kolonialismus in Reinkultur.

Kenia hat das erkannt, obwohl man auch da andere Interessen hat. https://www.youtube.com/watch?v=ofijY6M-OA8

[Schnabelrock]

Dann muss man aber auch schlau sein und über China reinfliegen.

[monochrom]

Man lernt so seltsame Dinge in diesen Tagen, zum Beispiel dass laut Guardian Griechenland von allen NATO-Staaten die meisten aktiven Leopard-Panzer besitzt. Bizarr.

Die Erklärung ist dann schnell bei der Hand (Türkei), aber trotzdem, im Leben hätte ich das nicht gedacht.

[infected]

Man lernt so seltsame Dinge in diesen Tagen, zum Beispiel dass laut Guardian Griechenland von allen NATO-Staaten die meisten aktiven Leopard-Panzer besitzt. Bizarr.

Die Erklärung ist dann schnell bei der Hand (Türkei), aber trotzdem, im Leben hätte ich das nicht gedacht.

Die haben/hatten sogar eine eigene Lizenfertigung Ende der 00er.

[wolverin]

Man lernt so seltsame Dinge in diesen Tagen, zum Beispiel dass laut Guardian Griechenland von allen NATO-Staaten die meisten aktiven Leopard-Panzer besitzt. Bizarr.

Die Erklärung ist dann schnell bei der Hand (Türkei), aber trotzdem, im Leben hätte ich das nicht gedacht.

Im Zuge der Pleite Griechenlands bei der Wirtschaftskrise in den 00er Jahren kam sogar raus, dass Griechenland sich die größte Panzerarmee Europas gegönnt hatte.

[borsti]

Anderes Thema was mich mittlerweile irrsinnig ärgert: Die Unterstützung der Ukraine kommt, soweit ich weiß, bisher ausschließlich vom klassischen Westen. Also Europa, USA, Kanada, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Habe ich jemanden vergessen?

Das macht mich richtig sauer. Da redet man immer vom Aufstieg der BRICS-Staaten, den kommenden Tigerstaaten, dem erstarkenden globalen Süden. Wenn von diesen Aufsteigern ausschließlich moralischer Relativismus bis übler Schurkerei kommt, dann Gnade uns allen. Komplett katastrophal.

Naja, so ein bisschen kehrt aber jeder erstmal vor der eigenen Haustür. Was Erdogan mit den Kurden in Syrien macht, ist uns doch auch gerade relativ egal. Es bedroht weder unsere Sicherheit, noch ist es uns geografisch uns kulturell so nahe wie die Ukraine, also kümmern wir uns da weniger drum.

Staaten wie Brasilien, Südafrika und Indien das Gleiche mit Blick auf die Ukraine vorzuwerfen, ist da schon etwas doppelmoralig. Zumal diese Staaten eben eigene Interessen haben, die denen von USA und Europa zumindest teilweise diametral entgegenstehen. Nicht aus Schlechtheit oder Schurkerei, sondern einfach, weil sie teilweise vor ganz anderen Herausforderungen stehen.

Die FAZ hatte im letzten Sommer eine Podcast-Reihe mit dem Titel "Machtprobe" herausgebracht, wo die verschiedenen Großmächte: USA, Russland, EU, China, Indien portraitiert werden. Vor welchen Herausforderungen diese jeweils stehen und welche globalen Interessen sich daraus ableiten. Nicht mehr als ein Einstieg in die Materie, aber dennoch interessant.

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Und ich finde Interessen bei dieser Frage ziemlich nebensächlich. Entweder man ist klar dagegen, dass ein Staat einen Nachbarn überfällt, um ihm Territorium zu klauen, oder nicht. Wenn ich da als Staat einfach nichts tue, dann zeigt es, dass einem dieser Punkt egal ist. Dann möchte ich aber auch nie mehr was von den schlimmen Kolonialmächten hören. Denn das hier ist unter anderem Kolonialismus in Reinkultur.

Kenia hat das erkannt, obwohl man auch da andere Interessen hat. https://www.youtube.com/watch?v=ofijY6M-OA8

Die eine Sache plump mit Realpolitik abzutun und im anderen Fall zu behaupten, dass Interessen nebensächlich sind, passt nicht zusammen. In beiden Fällen wird das Völkerrecht gebrochen und das ist der einzige international verbindliche Maßstab.

In der UN-Vollversammlung wurde der russische Angriff mit sehr großer Mehrheit verurteilt. Viele Staaten beschränken sich darauf, so wie sie sich bei anderen Völkerrechtsbrüchen in der jüngeren Vergangenheit auch auf Protestnoten beschränkt haben. Die handeln aus ihrer Sicht ziemlich konsequent.

Hinzu kommt aber, dass der Konflikt natürlich im weiteren Sinne auch als zugehörig zum neuen Kalten Krieg zwischen Russland und den USA bzw. dem Westen betrachtet wird. Und dem Westen traut man in weiten Teilen der Welt nicht mehr, weil der seine Glaubwürdigkeit in Völkerrechtsfragen in den Augen vieler Staaten bei mehr als einer Gelegenheit selbst untergraben hat.

Ergo, man hält sich lieber raus und lässt die Elefanten poltern, solange sie es wenigstens woanders tun. Aus ihrer Sicht gewinnen diese Länder in völkerrechtlicher Hinsicht keine Sicherheit, wenn sie in dieser Sache gegen Russland agieren, weil sie in solchen Fragen beispielsweise den USA ebenso wenig trauen.

[leffas]

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

[DerHorst]

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

An welches Land? Kurdistan?

[leffas]

Na man wird doch wohl noch Kontakte zu den Gruppen haben, die man damals gegen den IS bewaffnet hat. Ging auch irgendwie

[OriginOfStorms]

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

An welches Land? Kurdistan?

Du meinst, es scheitert an der postalischen Adresse?

[DerHorst]

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

An welches Land? Kurdistan?

Du meinst, es scheitert an der postalischen Adresse?

Ich denke, es scheitert daran dass man keine Völkergruppen (so richtig es wäre) beliefern wird, sondern einen Rüstungsvertrag mit Staaten abschließt.

[Diewaldo]

Die Kurdensituation ist schlimm, aber der Westen macht da vor allem nichts, weil er da nichts machen kann. Realpolitik.

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

An welches Land? Kurdistan?

Logisch! Karl-May-Str. 1

[metalbart]

Man lernt so seltsame Dinge in diesen Tagen, zum Beispiel dass laut Guardian Griechenland von allen NATO-Staaten die meisten aktiven Leopard-Panzer besitzt. Bizarr.

Die Erklärung ist dann schnell bei der Hand (Türkei), aber trotzdem, im Leben hätte ich das nicht gedacht.

Im Zuge der Pleite Griechenlands bei der Wirtschaftskrise in den 00er Jahren kam sogar raus, dass Griechenland sich die größte Panzerarmee Europas gegönnt hatte.

Sehr vorausschauend diese Griechen

[borsti]

Wir könnten den Kurden ja Waffen liefern?

An welches Land? Kurdistan?

Du meinst, es scheitert an der postalischen Adresse?

Ich denke, es scheitert daran dass man keine Völkergruppen (so richtig es wäre) beliefern wird, sondern einen Rüstungsvertrag mit Staaten abschließt.

Also das ist Grundfalsch. NATO-Staaten haben schon sehr oft Nichtstaatliche Milizen beliefert und unterstützt. Darunter auch syrische Kurdenmilizen, als man jemanden brauchte, der sich gegen den IS die Hände schmutzig macht. Damals hat auch Deutschland Waffen geliefert und Kämpfer ausgebildet.

Damals sollten sie ihr Blut aber auch gegen unsere Feinde vergießen. Jetzt, wo es den Kurden selbst an den Kragen geht, können wir ihnen natürlich nicht helfen. Das hat verschiedene Gründe, die ich zum Teil auch als realpolitische Notwendigkeiten ansehe.

Aber wenn man, wie Monochrom, wissen will, warum andere Länder so handeln, wie sie handeln, muss man sich eben mal in deren Perspektive versetzen. Und es sind genau solche Geschichten, mit denen der Westen seine eigene Glaubwürdigkeit als verlässlicher Partner in Teilen der Welt verspielt hat. Und das ist, wenn man es aus deren Perspektive betrachtet, absolut nachvollziehbar.