Weltmeisterschaft 2022 in Katar

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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

32. Australien

Nach der tollen WM 2006 hat man sich immer erfolgreich qualifiziert, dann aber nie mehr so ganz überzeugen können. Jawohl Kampfkraft, guten Tag Einsatz, schöne Grüße Laufbereitschaft, nur Fußball spielen war halt meist nicht so das Ding der Australier. Und diese Quali macht nicht wirklich Hoffnung auf Besserung. In der Gruppenphase hat man sich gerade noch vor Oman auf den Play-Off-Platz retten können, danach gab es einen Kampfsieg gegen die gleichwertigen Emirate, und schließlich gewann man gegen Peru im Elfmeterschießen. Noch knapper geht es nicht. Stars hat man nicht wirklich, also gibt es ein hart kämpfendes Kollektiv. Ist das genug um die nächste Runde zu erreichen? Eher nicht.

Fünf Eckpfeiler:

Aaron Mooy, ZM, Celtic Glasgow
Mathew Ryan, TW, FC Kopenhagen
Milos Degenek, IV, Columbus Crew
Martin Boyle, RA, Hibernian Edinburgh
Jackson Irvine, ZM, FC St.Pauli

Jugend forscht:

Denis Genreau, OM, FC Toulouse
Joel King, LV, Odense BK
Garang Kuol, MS, Central Coast Mariners
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

31. Costa Rica

Bei der letzten WM hatte man lange nicht mehr die Stärke von 2014, aber wie denn auch, damals war man ja die Sensation der Endrunde. Momentan befindet man sich mitten im Neuaufbau für die nächste WM, die ja für die Teams aus Nordamerika eine ganz besondere Sache werden soll. Es sind noch ein paar alte Helden dabei, es gibt durchaus auch wieder einige interessante Talente, aber eigentlich hat man diese WM nicht so wirklich angepeilt, und es war dann auch arg knapp. Lange dümpelte man in der CONCACAF-Finalrunde hinter Panama, und erst ab dem achten Spieltag gab man dann so richtig Gas, und schaffte es mit einem tollen Schlussspurt noch auf den Play-Off-Platz. Dort war dann Neuseeland der Gegner, und wenn man ehrlich ist, waren die in dem Spiel besser, und Costa Rica kann von Glück sagen, dass ein frühes Tor gereicht hat. Persönlich freue ich mich immer, die Ticos zu sehen, aber dieses Mal müssen wir sie wohl nicht allzu ernst nehmen, dazu sind die Stars von 2014 mittlerweile einfach zu alt. Sehr gut gefällt mir Trainerfuchs Luis Fernando Suarez (schon mit Ecuador und Honduras bei Endrunden), der immer mehr junge Spieler ins kalte Wasser geworfen und damit tatsächlich die Qualität erhöht hat.

Eckpfeiler:

Keylor Navas, TW, Paris Saint Germain
Joel Campbell, RA, Leon FC
Ronald Matarrita, LV, FC Cincinnati
Francisco Calvo, IV, Konyaspor
Celso Borges, ZM, LD Alajuelense

Jugend:

Jewison Bennette, LA, AFC Sunderland
Manfred Ugalde, MS, FC Twente Enschede
Orlando Galo, DM, CS Herediano
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

30. Katar

Da ist er, der Gastgeber den niemand wollte, ausser ein paar verwirrten alten Herren mit sehr offenen Brieftaschen. Alles ist gesagt, ausser über die Fußballmannschaft, welche dieses seltsame Land nun vertreten soll. Und, oh Überraschung: Die ist eigentlich ziemlich sympathisch. In vielen Sportarten bürgert Katar seine Sportler ja zu einem großen Teil ein (Hier einmal kurz Handball auslachen, dankeschön), und auch im Fußball hat man das in der Vergangenheit gerne getan. Aber dieses Team wurde behutsam seit vielen Jahren aufgebaut, junge Spieler wurden mit 18, 19 Jahren für ein paar Saisons nach Spanien und Belgien geschickt, um dort das Fußballhandwerk zu lernen, und wir haben nur ganz wenige Spieler, die nicht im katarischen Fußball groß geworden sind. Und keine Last-Minute-Einbürgerung! Diese ziemlich verschworene Gemeinschaft schaffte es dann sogar, 2019 den Asiencup zu gewinnen, und das mit mutigem, vorwärts gerichteten Fußball, Heidewitzka! Dieses Niveau hat man ungefähr halten können, ein weiterer Schub blieb allerdings aus. Und gegen stärkere Gegner wird das letztendlich dann doch zu wenig sein, Eingespieltheit hin oder her. Aber eigentlich hat man das Ziel schon erreicht: Dieses Team wird das Land wohl nicht blamieren.

Eckpfeiler:

Akram Afif, LA, Al-Sadd
Karim Boudiaf, DM, Al-Duhail
Bassam Al-Rawi, IV, Al-Duhail
Almoez Ali, MS, Al-Duhail
Abdulaziz Hatem, ZM, Al-Rayyan

Jugend:

Homam Ahmed, LV, Al-Gharafa
Mohammed Waad, ZM, Al-Sadd
Naif Al-Hadhrami, RA, Al-Rayyan
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

29. Ghana

In den 80ern und 90ern wurde Ghana zur Jugendfußballmacht, von 2006 bis 2014 konnte man gut mit den Großen auf der Weltbühne mitspielen, und dann ging es bergab. Aber ordentlich. Verpasste WM 2018, in der Folge zwei völlig verpatzte Afrika-Cups, und vor allem das eigentlich Unfassbare: Es gab nicht mehr wie selbstverständlich Talente ohne Ende, andere Länder wie der Senegal, Mali oder Guinea zogen im Jugendbereich vorbei. Und die WM-Quali lief auch überhaupt nicht rund, man lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den ebenfalls krisengeschüttelten Südafrikanern. Hauchdünn war am Ende der Vorsprung (Man hatte 7:3 Tore, Südafrika hingegen 6:2), in den Play-Offs gegen Nigeria schien man chancenlos, konnte sich aber dank der Auswärtstorregelung durchmogeln. Was einer kleinen Sensation gleichkam, hat doch Nigeria momentan eigentlich ein bärenstarkes Team. Nun, der Jubel war groß, aber was soll da jetzt draus werden? Man spielt einfach fürchterlich unkonstant, hat kein eingespieltes Team, und der uns gut bekannte Trainer Otto Addo hat an den letzten Freundschaftsspieltagen lauter neue Leute ins Team geholt, so das sich jetzt eigentlich niemand auskennt. Eigentlich wären da schon richtig geile Spieler am Start, aber momentan sieht man aus wie die Turnierwundertüte schlechthin.

Eckpfeiler:

Thomas Partey, DM, Arsenal FC
Inaki Williams, MS, Athletic Bilbao
Daniel Amartey, IV, Leicester City
Andre Ayew, LA, Al-Sadd
Jordan Ayew, MS, Crystal Palace

Jugend:

Mohammed Salisu, IV, Southampton FC
Kamaldeen Sulemana, LA, Stade Rennais
Mohammed Kudus, OM, Ajax Amsterdam
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

28. Saudi-Arabien

Tja nun, die Saudis. Seit 1994 nur zweimal nicht dabei, aber bis auf ihr starkes Debüt ist da eigentlich nichts, an was man sich erinnern müsste. Immerhin gelang ihnen 2018 zum ersten Mal seit 1994 wieder ein Sieg, aber oft genug präsentierten sich die Saudis als chancenlos, oder halt "auch dabei". Das Hauptproblem ist dabei immer dasselbe: Die Spieler verdienen in der eigenen Liga so gut, dass es für sie keinen Grund gibt, mal über einen belgischen, türkischen oder portugiesischen Mittelklasseverein den Sprung nach Europa zu wagen, um dann dort ihr Niveau zu suchen. Nein, alle Spieler spielen auch dieses mal bei Vereinen aus dem eigenen Land, und die Liga dort ist halt auch nur "recht gut". Warum sollte bei dieser WM also irgendetwas anders werden? Nun, in der Qualifikation spielte man so stark auf wie schon ewig nicht mehr, qualifizierte sich locker als Gruppenerster vor Japan, und sieht sowohl taktisch als auch technisch wirklich gut aus. Auch gegen eigentlich stärkere Gegener kann man gut mithalten, was allerdings fehlt (wie so oft) ist die Durchschlagskraft. Man hat mit Herve Renard einen echten Trainerfuchs, der den Nationalmannschaftsfußball so gut kennt wie nur wenige, und man hat dieses Mal dann wohl auch das Publikum im Rücken. Normalerweise ein Team was mich nicht die Bohne interessiert, aber dieses Mal bin ich ein klein wenig gespannt.

Eckpfeiler:

Salem Al-Dosari, LA, Al-Hilal
Sultan Al-Ghannam, RV, Al-Nassr
Mohamed Kanno, ZM, Al-Hilal
Abdulelah Al-Amri, IV, Al-Nassr
Fahad Al-Muwallad, RA, Al-Shabab

Jugend:

Firas Al-Buraikan, MS, Al-Fateh
Saud Abdulhamid, RV, Al-Hilal
Khalid Al-Ghannam, LA, Al-Nassr
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

27. Tunesien

Da sind sie wieder, die Abwehrfanatiker aus Tunesien. Man freut sich ja nur so halb, die Herangehensweise der Adler aus Karthago an diesen Sport kann ja doch recht enervierend sein. Italienischer als die Italiener jemals waren, nur halt nicht ganz so negabt dabei. So, genug geschimpft, Tunesien hat sich das redlcih verdient, und vielleicht treten sie ja etwas erfrischender auf als 2018, da war es ja schon sehr wenig was man gezeigt hat. Man spielt die sechste WM, hat sich wie üblich etwas durchgemogelt, zunächst gegen seit einigen Jahren ja überraschend starke Äquatorialguineer, und dann im Play-Off mit 1.= und 0:0 gegen klar bessere Spieler aus Mali. Die halt ein dummes Eigentor geschossen haben. So qualifiziert sich Tunesien, und die sie es so ähnlich eigentlich immer machen, ist es dann halt Absicht. Trainer Jalel Kadri hat erst dieses Jahr nach einem mittelmäßigen Afrika-Cup übernommen, hat eine klare Spielphilosophie, und die ist streng landestypisch: Ein Spiel ist dann gut, wenn wenig passiert, der Gegner sich ordentlich ärgert, und man am Schluss ein Ergebnis mit nicht so vielen Toren für irgendjemand hat. Klingt geil, oder? Ein paar ganz gute Kicker hat man auch, aber hier lebt alles vom Kollektiv.

Eckpfeiler:

Ellyes Shkiri, DM, 1.FC Köln
Naim Sliti, LA, Al-Ettifaq (KSA)
Wahbi Khazri, MS, Montpellier HSC
Montassar Talbi, IV, FC Lorient
Ali Maaloul, LV, Al-Ahly Kairo

Jugend:

Hannibal Mejbri, OM, Birmingham City
Anis Ben Slimane, ZM, Bröndby IF
Yan Valery, RV, Angers SCO
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

Zwischenbemerkung: Spätestens mit Tunesien sind wir übrigens bei den guten Mannschaften angekommen. Ein Team mit so einem breiten Kader an guten Fußballern ist kein Außenseiter im klassischen Sinn mehr.
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

26. Kamerun

Dieses Team soll den großen Abstieg der stolzen, unzähmbaren Löwen bei Weltmeisterschaften umkehren. War man 82 und 90 noch richtig stark, und zwischen 94 und 02 immerhin noch ein ernstzunehmender Gegner, gehörten die letzten Auftritte 10 und 14 dann leider zu den ganz schwachen, über die man am liebsten den Mantel des Schweigens ausbreiten würde. Immerhin konnte man 2017 die Afrikameisterschaft gewinnwn, und wurde dieses Jahr zu Hause Dritter, aber eigentlich will man doch mal wieder auf der ganz großen Bühne auftrumpfen. Die Qualifikation gibt da durchaus Anlass zur Hoffnung, in der Gruppenphase konnte man die starke Elfenbeinküste hinter sich lassen, in den Play-Offs wurde es dann gegen eigentlich favorisierte Algerier ganz knapp, erst in der vierten Minute der Verlängerung erzielte Toko Ekambi den erlösenden Treffer, sonst wäre man jetzt nicht dabei. Man ist nicht unbedingt stabil, aber es gibt schon richtig gute Kicker in dieser Generation, und dazu hat man eine Menge Kampfkraft, die man in die Waagschale werfen kann. Die wird das Team von Rigobert Song aber auch brauchen, hat man doch eine extrem blöde Gruppe erwischt. Hauptziel muss deshalb wohl sein, erst einmal wieder vernünftig mithalten zu können.

Eckpfeiler:

Andre Zambo Anguissa, DM, SSC Napoli
Karl Toko Ekambi, LA, Olympique Lyon
Andre Onana, TW, Inter Milano
Vincent Aboubakar, MS, Al-Nassr (KSA)
Jean-Charles Castelletto, IV, FC Nantes

Jugend:

Bryan Mbeumo, RA, Brentford FC
Christopher Wooh, IV, Stade Rennais
Jean Onana, DM, RC Lens
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

25. Südkorea

1986 hätte man sich wohl kaum vorstellen können, dass Südkorea fürderhin ein absoluter Dauergast bei Weltmeisterschaften sein würde. Über die Vorrunde hinaus ist man dabei lediglich zweimal gekommen, dies muss also für jede südkoreanische Mannschaft das Ziel sein, für das man dann aber hart zu kämpfen hat. Halt, Fehler, nicht das man in Südkorea Zweikämpfe scheut, aber Grundlage dieses Teams war schon immer, dass man einfach mal mehr rennt als der Gegner. Auch in dieser Qualifikation ist man wieder brav gerannt, und ein gutes Ergebnis stand dabei niemals zur Debatte. Souverän erledigte man die Vorrunde, und ähnlich gut marschierte man dann Seite an Seite mit den Iranern durch die Hauptrunde. Pflicht erfüllt, jetzt soll die Kür folgen. Hat man die Mannschaft dazu? Nun, Coach Paulo Bento hat schon ein paar richtig gute, und dazu viele verlässliche Spieler. Es fehlt vielleicht etwas an dem Flair, den öfter mal die großen Rivalen aus Japan ausstrahlen. Da spielt Südkorea eigentlich immer vor allem solide, Primärtugenden und so, und es fehlen dann die 10% Spielwitz. Wahrscheinlicher als ein Weiterkommen bleibt also das Vorrundenaus, aber leicht wird man es den Gegnern nicht machen.

Eckpfeiler:

Heung-Min Son, LA, Tottenham Hotspurs
Min-Jae Kim, IV, SSC Napoli
Hee-Chan Hwang, MS, Wolverhampton Wanderers
Jae-Sung Lee, OM, 1.FSV Mainz 05
Woo-Young Jung, DM, Al-Sadd (QAT)

Jugend:

Woo-Yeong Jeong, HS, SC Freiburg
Kang-In Lee, AM, RCD Mallorca
Min-Kyu Song, LA, Jeonbuk Hyundai Motors
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

24. Ecuador

Zum vierten Mal hat sich Ecuador für eine WM qualifiziert, und wie jedes Mal wenn sie es schaffen, gegen eigentlich stärker eingeschätzte Konkurrenz durchgesetzt. Die Gründe dafür sind gleich geblieben: Man erlaubt sich kein Drama, hält an einem soliden Trainer fest, der dann ein solides Spielsystem spielen lässt, man bleibt auch nach Rückschlägen den Spielern treu, und man spielt die Heimspiele schön im Hochgebirge, so dass dem Gegner in der zweiten Halbzeit der Sauerstoff ausgeht. Ein funktionierendes Konzept, warum sollte man das ändern, hat ja wieder mal funktioniert, und Kolumbien und Chile mit ihren viel besseren Möglichkeiten und Spielern gucken nur zu. Spektakuläre Ballzauberei braucht man von Ecuador nicht zu erwarten, solides Handwerk wird geboten, allerdings in einer Güte, mit der es tatsächlich für jeden Gegner unangenehm wird. Schön ist, dass man einen starken Nachwuchs hat, der wohl bei dieser WM auch schon eine Rolle spielen wird, in der Vergangenheit ist man gerne mal mit sehr alten Teams angetreten. Dummerweise werden diese Weltmeisterschaften nie im Hochgebirge ausgetragen, ein Eckpfeiler des Erfolgs bricht damit also weg, aber ab und an trägt man ja auch ein Heimspiel mal in der Hafenstadt Guayaquil aus, meistens wenn es gegen Bolivien geht, um die ein wenig zu ärgern. Und so vermutet man stark, das Ecuador entweder tapferer Gruppendritter wird, oder halt ganz knapp weiterkommt, um dann sofort hochkant rauszufliegen. Das ist halt das Niveau.

Eckpfeiler:

Pervis Estupinan, LV, Brighton & Hove Albion
Enner Valencia, MS, Fenerbahce Istanbul
Carlos Gruezo, DM, FC Augsburg
Alexander Dominguez, TW, Deportes Tolima (COL)
Angel Mena, LA, Leon FC

Jugend:

Moises Caicedo, ZM, Brighton & Hove Albion
Piero Hincapie, IV, Bayer Leverkusen
Gonzalo Plata, RA, Real Valladolid
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von Bredel »

»Junge«, sagte der gute alte Mono, »hast du noch nicht genug?« – »Nein!« schrie der kleine Bredelmann, »mehr, mehr!«

Vielen Dank mal wieder für die tolle Einordnung!
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

23. Kanada

Als die Kanadier 1986 ihren ersten und bis dato auch letzten WM-Auftritt hatten, war ihre Mannschaft eine Zusammenstellung aus Halbamateuren, gestützt von ein paar in Europa spielenden Profis, größtenteils bei Vereinen unter Vertrag die man nicht mit einer Weltmeisterschaft in verbindung bringen würde. Es gab dann in Mexiko viel Einsatz, keine Tore, und auch keine Punkte. Danach kam man selten wieder in die Nähe einer WM-Teilnahme, zu Beginn des neuen Jahrtausends war man in Nordamerika in die zweite Reihe zurückgereicht worden. Danach baute man langsam auf, konnte einige Teams in der immer stärker werdenden MLS des großen Nachbarn platzieren, und so wenigstens wieder eine Mannschaft zusammenstellen, die in der CONCACAF-Zone mithalten konnte. Und dann kam sie, eine Generation an jungen Spielern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die auf ein schon solides Team traf, und ohne sich einmal umzudrehen durch die Qualifikation fegte. Gruppensieger vor Mexiko, frühzeitig qualifiziert, und mit Spielern, die in Europa so richtig für Furore sorgen. Ein junges Team mit jeder Menge Zukunft, welches besonders offensiv extrem schwer auszurechnen ist. Jetzt ist ihre Gruppe leider enorm hart, also darf man wohl nicht zuviel erwarten, aber freuen darf man sich trotzdem auf Kanada. Und gewöhnen sollte man sich an sie, die verschwinden wohl nicht so schnell wieder im Nichts.

Eckpfeiler:

Cyle Larin, MS, Club Brugge
Stephen Eustaquio, DM, FC Porto
Milan Borjan, TW, Crvena Zvezda Beograd
Alistair Johnson, RV, CF Montreal
Junior Hoilett, LA, Reading FC

Jugend:

Alphonso Davies, LV, Bayern München
Jonathan David, MS, Lille OSC
Tajon Buchanan, RA, Club Brugge
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

Bredel hat geschrieben: 28.10.2022 10:43 »Junge«, sagte der gute alte Mono, »hast du noch nicht genug?« – »Nein!« schrie der kleine Bredelmann, »mehr, mehr!«

Vielen Dank mal wieder für die tolle Einordnung!
Vielen Dank! Mir macht das auch Spaß, die Mannschaften wenigstens ein klein bisschen vorzustellen. Jetzt gerade bei Kanada hat meine Erwähnung von Schlüsselspielern übrigens zum ersten Mal versagt, die haben eigentlich mehr gute junge Spieler als alte Hasen.
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Beitrag von monochrom »

22. Iran

Der Iran bei Weltmeisterschaften funktioniert folgendermaßen: Man ist seit 1978 immer mal wieder dabei, spielt dann eigentlich sehr vernünftig mit, hat aber nicht die Klasse um mit den Besten wirklich zu konkurrieren, und scheidet dann in der Vorrunde aus. Den besten Auftritt hatte man dabei letztes Mal in Russland, da konnte man in einer sackschweren Gruppe sehr schön mithalten, und auf dieser Leistung baut man seitdem auf. Das klappt sehr gut, man hatte eigentlich nur einen wirklichen Zittermoment, und das war ausgerechnet in der Vorrunde, als man in einer viel zu starken Gruppe (Mit Irak und Bahrain) nach mäßigem Start ganz schön reinbuttern musste, um weiter zu kommen. Die Finalrunde war dann ohne Fehl und Tadel, spielerisch war man sogar das spielstärkste Team aus der gesamten Asienzone. Das kommt fast ein wenig überraschend, spielen doch viele Spieler noch in der heimischen Liga, die zwar schon gut, aber natürlich nicht auf dem Niveau der starken europäischen Ligen ist. Und wenn man in Europa spielt, sind es oft auch nicht die ganz großen Ligen. Egal, die Wahrheit liegt auf dem Platz, und auf diesem ziehen die Iraner ein wirklich gutes Spiel auf. Den Coach hat man kurzfristig nochmal gewechselt, aber Carlos Queiroz kennt das Team natürlich, er hat es ja von 2011 bis 2019 schon mal geleitet. Eine kleine Anmerkung sei mir noch gestattet: Schon die grüne Protestbewegung vor einiger Zeit bekam damals viel Unterstützung von aktiven iranischen Nationalspielern, die fast durchgängig als progressiv gelten. Schön ist, dass auch diese Generation die momentanen Proteste frühzeitig und wortstark unterstützt hat, allen voran Stürmerstar Sardar Azmoun. Wenn ihr euch also denken solltet "Nö, Iran finde ich als Land doof, da bin auch mal gegen die", bitte nochmal überdenken, da sind irre sympathische Leute in der Mannschaft, denen kann man schon mal die Daumen drücken.

Eckpfeiler:

Mehdi Taremi, MS, FC Porto
Sardar Azmoun, MS, Bayer Leverkusen
Majid Hosseini, IV, Kayserispor
Ehsan Hajsafi, LV, AEK Athen
Alireza Jahanbakhsh, RA, Feyenoord Rotterdam

Jugend:

Allahyar Sayyadmanesh, MS, Hull City
Amirhossein Hosseinzadeh, OM, RSC Charleroi
Mehdi Ghayedi, LA, Esteghlal Teheran
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Re: Weltmeisterschaft 2022 in Katar

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21. Japan

Seit 1998 hat sich Japan für jede WM-Endrunde qualifiziert, und jedes zweite Mal übersteht man dort dann auch die Vorrunde. Man ist also im Weltfußball komplett angekommen, es fehlt halt noch der große Durchbruch. Die momentane Mannschaft macht einen wirklich guten Eindruck, bis auf einen Ausrutscher gegen den Oman war das auch wieder ein wirklich überzeugende Qualifikationskampagne. Schön an den Japanern ist ja, dass sie keinen Respekt vor großen Gegnern zeigen, man will immer mitspielen, ist taktisch sehr versiert, und schafft es seit Jahren, die besten Fußballer auch in Europa unterzubringen. Besonders Deutschland ist da ein beliebtes Ziel, der hervorragende Arbeitsethos der japanischen Spieler mag da eine Rolle spielen. Einen ganz großen Star hat man derzeit nicht in den eigenen Reihen, dafür halt jede Menge Spieler, die gehobenen Ansprüchen genügen. Trainer ist Hajime Moriyasu, einer aus der Generation, die es noch ganz knapp nicht zu Weltmeisterschaften schaffte. Es gibt da aber keine Überraschungen, wie immer will man unbedingt nach vorne spielen, stellt sich auf den Gegner sehr gut ein, und gibt sich niemals verloren. Wenn jetzt halt noch zwei. drei Spieler ganz großen Kalibers dabei wären, dann müsste man sie wirklich endgültig auf der Rechnung haben.

Eckpfeiler:

Daichi Kamada, OM, Eintracht Frankfurt
Maya Yoshida, IV, Schalke 04
Takumi Minamino, LA, AS Monaco
Kaoru Mitoma, LA, Brighton & Hove Albion
Wataru Endo, DM, VfB Stuttgart

Jugend:

Takehiro Tomiyasu, RV, Arsenal FC
Takefusa Kubo, RA, Real Sociedad San Sebastian
Hiroki Ito, IV, VfB Stuttgart
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