Ghost - Prequelle (01.06.2018)

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Schnabelrock
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Schnabelrock »

Xeledon hat geschrieben: 16.03.2022 18:39
Alphex hat geschrieben: 16.03.2022 16:48 Ich verstehe die Band noch immer nicht. Das riesige Konzept mit dem okkulten Drumrum, die Songs die meterweit ausholen dann aber doch irgendwie eher pompös als eingängig sind, die Arrangements die einerseits poppige wie sau sind, andererseits nicht geradlinig genug sind um als Pop zu funktionieren... ist alles per se nichts Schlimmes, nur finde ich so gar keinen Zugang dazu.

Würden die Refrains auf den Punkt kommen sähe das vermutlich anders aus, das reicht in dem Fahrwasser ja für vieles, aber war für mich bisher nie der Fall. In Kombi mit dem Schwurbelumwerk ist mir das irgendwie zu anstrengend.
Das beruhigt mich jetzt irgendwie. Ich dachte immer, ich bin der einzige, der mit der Band so überhaupt gar nix anfangen kann. Grade der "das Schwurbelumwerk ist mir zu anstrengend"-Punkt spricht mir aus der Seele. Für mich ist das im Grunde derselbe Kinderfasching, den auch Powerwolf veranstalten, nur halt viel zu ernst vorgetragen.
Dito. Wobei ich mit der Musik gar nicht mal schlecht leben könnte, aber mir ist es zu kalkuliert und je eingängiger Hochwürden machen, desto weniger passend finde ich seine Stimme.
Nun ja, jeder nach seinem Geschmack.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von OriginOfStorms »

Man darf das ja doof, öde oder kalkuliert finden. Oder was weiß ich.
Aber zu ernst? Das raffe ich nicht. Zu albern, okay. Das könnte ich auch noch verstehen. Da stehen Leute in Masken und Mummenschanz. Da ist doch nix ernstes dran
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Xeledon »

Das pathosschwangere Auftreten und die Bühnenpräsentation der Band empfinde ich sogar als völlig übertrieben ernst - und wenn mir die Fans im eigenen Bekanntenkreis ehrfurchtsvoll was von "besonderer Atmosphäre" erzählen, dann verstehe ich entweder den Witz nicht oder sie nehmen das Ganze doch irgendwie ernst. Natürlich wissen wir alle, dass das Image, die Kostümierung und die Extraportion Pathos nur alberner Mummenschanz sind, aber anders als beispielsweise Powerwolf stellen sich Ghost meinem Erleben nach eben auf die Bühne und rufen ihren Fans lautstark ins Gesicht: "wir machen hier ein bisschen Klamauk, weil wir Spaß daran haben". Es sei denn, sie hätten in jüngerer Zeit doch irgendwie einen starken Wandel vollzogen und sich endlich zur eigenen inhärenten Kirmeshaftigkeit bekannt, dann wäre das einfach an mir vorbeigegangen.

Keine Ahnung, ob dadurch jetzt nachvollziehbarer wird, was ich mit "zu ernst vorgetragen" meine - vielleicht ist mir unter dem Strich der Humor der Band auch einfach nur zu subtil. :ka:
In jedem Fall ist es ja schön, dass die Leute Spaß an den Jungs und ihrer Musik haben und der Erfolg sei ihnen von Herzen gegönnt. Dass es für mich nix ist und ich da keinerlei Hype-Gefühle empfinden kann, heißt unter dem Strich ja auch nur, dass wir uns nicht um Konzertkarten oder limitierte Albumversionen prügeln müssen. ;)
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El Cynico
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von El Cynico »

Xeledon hat geschrieben: 17.03.2022 06:12 Das pathosschwangere Auftreten und die Bühnenpräsentation der Band empfinde ich sogar als völlig übertrieben ernst - und wenn mir die Fans im eigenen Bekanntenkreis ehrfurchtsvoll was von "besonderer Atmosphäre" erzählen, dann verstehe ich entweder den Witz nicht oder sie nehmen das Ganze doch irgendwie ernst. Natürlich wissen wir alle, dass das Image, die Kostümierung und die Extraportion Pathos nur alberner Mummenschanz sind, aber anders als beispielsweise Powerwolf stellen sich Ghost meinem Erleben nach eben auf die Bühne und rufen ihren Fans lautstark ins Gesicht: "wir machen hier ein bisschen Klamauk, weil wir Spaß daran haben". Es sei denn, sie hätten in jüngerer Zeit doch irgendwie einen starken Wandel vollzogen und sich endlich zur eigenen inhärenten Kirmeshaftigkeit bekannt, dann wäre das einfach an mir vorbeigegangen.
Das kann ich - als grosser Fan der Band - tatsächlich nicht ansatzweise nachvollziehen. IMO war bei Ghost von Anfang an mehr als nur eine Portion Albernheit dabei. Alleine schon der Ansatz, die ganze Okkultkirmes mit poppiger Musik zu verbinden, enthält doch ein Mount-Rushmore-Grosses Augenzwinkern. Und es ist genau dieses (bewusst) alberne Konzept, das meinen Spass mit der Band noch vergrössert.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von OriginOfStorms »

El Cynico hat geschrieben: 17.03.2022 07:22 Das kann ich - als grosser Fan der Band - tatsächlich nicht ansatzweise nachvollziehen. IMO war bei Ghost von Anfang an mehr als nur eine Portion Albernheit dabei. Alleine schon der Ansatz, die ganze Okkultkirmes mit poppiger Musik zu verbinden, enthält doch ein Mount-Rushmore-Grosses Augenzwinkern. Und es ist genau dieses (bewusst) alberne Konzept, das meinen Spass mit der Band noch vergrössert.
Da finde ich mich wieder.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Hyronimus »

Kostümierungen, Bühnen-Show und der ganze Rest sind bei Ghost doch komplett ironisch gemeint - das erkennt man allein schon an den zu jedem neuen Album vollzogenen "Sängerwechseln" mit den dazugehörigen Videos.
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flyingpumpkin
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von flyingpumpkin »

So nach fast einer Woche Dauerbeschallung finde ich das Album super. Ein Hit jagt den nächsten, macht super Laune und passt perfekt zu einem sonnigen Frühling. Wo ich sie in der Diskografie einsortieren würde weiß ich nicht aber trotz aller Begeisterung finde ich drei Kleinigkeiten die ich doch bekritteln möchte. Ghost klangen auf Meliora, Infestissumam und Opus Eponymous eigenständiger und hatten diese ganz spezielle "okkulte" Atmosphäre. Die war schon auf Prequelle fast gänzlich verschwunden, klang dabei anders aber immer noch eigentständiger und hatte was ungewöhnliches an sich. Hier geht es nochmal ein ganzes Stück weiter weg und klingt "gewöhnlicher". Diese Atmosphäre blitzt zwar hier und da noch auf wie z.b. in Hunters Moon, Twenties oder Call Me Little Sunshine auf aber so geil und hitverdächtig spillways oder griftwood auch sind, sie könnten überspitzt formuliert auch von jeder anderen Band stammen. Wurde hier ja auch schon mit alten Bon Jovi, Def Leppard oder Van Halen verglichen.
Auch Kaiserion und Respite On The Spitalfields sind wahnsinnig tolle Songs aber sie klingen abseits von Papas Stimme recht gewöhnlich. Da hat die Meliora für mich den Spagat zwischen Hitsongwriting und Eigenständigkeit bisher am besten hinbekommen. Ist aber nur ein Wermutstropfen bei einer so mit Hits vollgestopften Platte.

Der zweite Punkt ist Darkness... Mit dem werde ich nicht ganz so 100% warm. Es gibt Durchläufe da gefällt er mir richtig gut aber dann auch wieder Durchläufe in denen ich mir denke, hmm.... der zieht sich etwas zu sehr und nimmt etwas zuviel an Fahrt raus. Er ist jetzt kein totaler Ausfall aber Sachen wie He Is, Pro Memoria oder Life Eternal hatten da für mich mehr Salz in der Suppe.

Zuletzt finde ich die "Intros" total überflüssig da sie weder Atmosphäre aufbauen noch sonst irgendwelche zwingenden Melodien vereinen.
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Robbi
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Robbi »

Ich darf sie knipsen :D *freu freu freu*
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Alphex
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Alphex »

El Cynico hat geschrieben: 17.03.2022 07:22Das kann ich - als grosser Fan der Band - tatsächlich nicht ansatzweise nachvollziehen. IMO war bei Ghost von Anfang an mehr als nur eine Portion Albernheit dabei. Alleine schon der Ansatz, die ganze Okkultkirmes mit poppiger Musik zu verbinden, enthält doch ein Mount-Rushmore-Grosses Augenzwinkern. Und es ist genau dieses (bewusst) alberne Konzept, das meinen Spass mit der Band noch vergrössert.
1. Als ob okkulte Musik immer disharmonischer Black Metal sein müsste; vgl. ja auch The Devil's Blood bzw. Nachfolgeprojekte.

2. "Mount Rushmore-Groß" ist halt der Punkt - ich höre (!) keinerlei Lockerheit. Wie auch, bei dem ganzen Brimborium.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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El Cynico
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von El Cynico »

Alphex hat geschrieben: 17.03.2022 11:02
El Cynico hat geschrieben: 17.03.2022 07:22Das kann ich - als grosser Fan der Band - tatsächlich nicht ansatzweise nachvollziehen. IMO war bei Ghost von Anfang an mehr als nur eine Portion Albernheit dabei. Alleine schon der Ansatz, die ganze Okkultkirmes mit poppiger Musik zu verbinden, enthält doch ein Mount-Rushmore-Grosses Augenzwinkern. Und es ist genau dieses (bewusst) alberne Konzept, das meinen Spass mit der Band noch vergrössert.
1. Als ob okkulte Musik immer disharmonischer Black Metal sein müsste; vgl. ja auch The Devil's Blood bzw. Nachfolgeprojekte.

2. "Mount Rushmore-Groß" ist halt der Punkt - ich höre (!) keinerlei Lockerheit. Wie auch, bei dem ganzen Brimborium.
1. Die sind - IMO natürlich immer - aber doch deutlich weniger poppig/cheesy/musicalhaft unterwegs.

2. Da kann man nichts machen, das bleibt halt, wie so oft bei Kunst, Wahrnehmungssache. Aber schon spannend, wie unterschiedlich das offenbar wirken kann.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Glaurung »

'Call Me Little Sunshine' bei Jimmy Kimmel:
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
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Rivers
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Rivers »

Die armen Ghouls, die nun unter dieser Maske da spielen dürfen, mit Badekappe und Goggles... Puh. Kann man nur hoffen, dass die Schläuche da Luft reinblasen. *g*

Übrigens: Dass der zweite Gitarrist gerade eine Fender Gitarre nutzt ist jetzt für die Meisten wohl nicht besonders interessant. Aber die Hagstrom Fantomen Gitarren (die der andere Gitarrist noch in schwarz hat) sind 2016 wegen Ghost in das Repertoire der schwedischen Gitarrenbauer reingekommen und sind die Band-Signature Modelle. Spielen sich OK, sind aber auch echt lange Dinger.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von TMW316 »

Alphex hat geschrieben: 17.03.2022 11:02
El Cynico hat geschrieben: 17.03.2022 07:22Das kann ich - als grosser Fan der Band - tatsächlich nicht ansatzweise nachvollziehen. IMO war bei Ghost von Anfang an mehr als nur eine Portion Albernheit dabei. Alleine schon der Ansatz, die ganze Okkultkirmes mit poppiger Musik zu verbinden, enthält doch ein Mount-Rushmore-Grosses Augenzwinkern. Und es ist genau dieses (bewusst) alberne Konzept, das meinen Spass mit der Band noch vergrössert.
1. Als ob okkulte Musik immer disharmonischer Black Metal sein müsste; vgl. ja auch The Devil's Blood bzw. Nachfolgeprojekte.

2. "Mount Rushmore-Groß" ist halt der Punkt - ich höre (!) keinerlei Lockerheit. Wie auch, bei dem ganzen Brimborium.
Apropos locker ich finde - hot take - Ghost sind die besseren Night Flight Orchestra weil du zwar viele Songs auch so in der Disco spielen kannst, aber halt alles nicht ganz zu weichgespült ist.
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
Es ist immer wieder eine Freude uns auf der Bühne zu sehen.
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Alphex
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Alphex »

In welchen Discos bist du so?
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Hyronimus
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Hyronimus »

Alphex hat geschrieben: 17.03.2022 15:49 In welchen Discos bist du so?
Anscheinend in den richtigen, aber wahrscheinlich in keinen :D
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