Ghost - Prequelle (01.06.2018)

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TMW316
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von TMW316 »

Also poppig waren Ghost schon auf Opus Eponymous. Die Refrains von Ritual oder Stand by Him oder Elizabeth waren schon damals der Zuckerguss auf dem musikalischen Unterbau. Und bei diesem hat sich am meisten verändert. Vom satanischen 70s Rock hin jetzt zu quasi 80s AOR Hair Metal oder so.
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Seelenfaenger
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Seelenfaenger »

TMW316 hat geschrieben: 13.03.2022 11:56 Also poppig waren Ghost schon auf Opus Eponymous. Die Refrains von Ritual oder Stand by Him oder Elizabeth waren schon damals der Zuckerguss auf dem musikalischen Unterbau. Und bei diesem hat sich am meisten verändert. Vom satanischen 70s Rock hin jetzt zu quasi 80s AOR Hair Metal oder so.
Volle Zustimmung was die poppigen Songs auf Opus anbelangt.

Ich glaube, die ruppige und leicht undergroundmässige Produktion hat dies entsprechend kaschiert.
Mit dem Produktionsstandard und auch Arrangements von Impera würde Opus ganz anders klingen.
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TMW316
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von TMW316 »

Seelenfaenger hat geschrieben: 13.03.2022 12:10
TMW316 hat geschrieben: 13.03.2022 11:56 Also poppig waren Ghost schon auf Opus Eponymous. Die Refrains von Ritual oder Stand by Him oder Elizabeth waren schon damals der Zuckerguss auf dem musikalischen Unterbau. Und bei diesem hat sich am meisten verändert. Vom satanischen 70s Rock hin jetzt zu quasi 80s AOR Hair Metal oder so.
Volle Zustimmung was die poppigen Songs auf Opus anbelangt.

Ich glaube, die ruppige und leicht undergroundmässige Produktion hat dies entsprechend kaschiert.
Mit dem Produktionsstandard und auch Arrangements von Impera würde Opus ganz anders klingen.
Vor allem war das Poppige ja schon immer das was Ghost so interessant gemacht haben. Deswegen kann ich die Kritik gerade daran nicht so verstehen. Rock und Metal Bands gibt's wie Sand am Meer, aber nur die wenigsten können in der Eingängigkeit da mithalten.

Wobei die aktuelle IMO nicht ganz so eingängig ist wie sie mal waren. Man höre sich nur mal He Is an:
Spoiler:
Das ist schon quasi ESC Pop gewesen. :D Abba für Metaller.

EDIT: Was man im Vergleich gemacht hat, dass man die Poppigkeit der Refrains etwas runtergefahren hat und das auf die Musik selbst transferiert hat. Das stimmt schon. Früher war der Unterbau oft sehr ruppig und im Refrain wurde es sehr poppig und jetzt Pop Rockt man schon mehr in der Strophen und weniger in den Refrains.
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Seelenfaenger
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Seelenfaenger »

Ja,es kann durchaus sein, dass die Melodiedichte nun auch Vers und Pre-Chorus erreicht hat und in der Vergangenheit nicht in diesem Maße vorhanden war.

Was mir in der ganzen Diskussion allerdings entschieden zu kurz kommt sind die thematischen Inhalte und Texte, handeln doch viele Songs von Verführung durch Religion und Politik, Missbrauch der Wissenschaft, dem Sinn des Lebens oder die eigene Einsamkeit und Dunkelheit der Seele.
Und dies alles verpackt in hochinfektiöse Melodien.
Deswegen ist z.B. „Spillways“ auch kein AOR Song im eigentlichen Sinne von denen gefühlt 95% von schmachtender Liebe handeln sondern ein thematisch dunkler Song, der in einem „fröhlichen Gewand“ die innere Zerissenheit und Ängste mit Hoffnung auf Erlösung thematisiert.

Und dies finde ich ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Ghost, nämlich die Dunkelheit (in den Texten) und Licht (in der Musik) zu einem einzigartigen Kunstwerk zu verschmelzen.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Glaurung »

Die Produktion ist sehr angenehm. Perfekt gemacht.
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Doctor_Wasdenn
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Doctor_Wasdenn »

Hab es mir jetzt auch mal angehört und ich muss sagen, dass ich es erfreulich finde, wenn so viele Leute so einen Spaß mit der Platte haben. Ich hab ihn nicht. War zwar nie ein großer Ghost-Fan, aber das Debüt und die Infestissumam fand ich eigentlich immer ganz brauchbar. Auf der Impera packt mich leider gar nichts, zu glatt poliert, zu brav und die okkulte Stimmung, die ich zumindest auf den ersten beiden Scheiben wahrgenommen habe, kommt bei mir gar nicht an. :ka:
Zuletzt geändert von Doctor_Wasdenn am 25.12.2007 17:11, insgesamt 154-mal geändert.
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TMW316
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von TMW316 »

Okkult sind höchstens noch die Lyrics und das Aussehen der Leute.

Ansonsten ist die Musik so okkult wie eine Def Leppard Scheibe. ;)

Also mittlerweile sind fast alle Songs am wachsen - bis auf Twenties. Der ist irgendwie ziemlich nervig. Vor allem der komische Rhythmus. Duble Duble Duble In The Twenties Duble Duble Duble In the Twenties Duble Duble Duble... :prost:
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Hullu poro »

Wieder mal eine großartige Scheibe von Ghost. Dass einiges ziemlich poppig klingt stört mich nicht im geringsten. Schon in den 80ern klangen zumindest die erfolgreichen Metalbands auch ziemlich poppig. Habe daher eher das Gefühl, dass hier einige Leute verkrampft das Haar in der Suppe suchen.

In den späten 80ern hätte dieses Album in den USA bestimmt Platin erreicht. Schade nur, dass man heute mit Rock und Metal in den USA höchstens Blech einfahren kannst, so wie die Genres dort in kommerzieller Hinsicht ausgeknockt am Boden liegen.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von hellj »

Hullu poro hat geschrieben: 14.03.2022 17:31 Schade nur, dass man heute mit Rock und Metal in den USA höchstens Blech einfahren kannst, so wie die Genres dort in kommerzieller Hinsicht ausgeknockt am Boden liegen.
Zur Not sponsort man halt man nen Nascar-Rennwagen.
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Doctor_Wasdenn
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Doctor_Wasdenn »

TMW316 hat geschrieben: 14.03.2022 17:04 Okkult sind höchstens noch die Lyrics und das Aussehen der Leute.

Ansonsten ist die Musik so okkult wie eine Def Leppard Scheibe. ;)
Sag ich ja
Zuletzt geändert von Doctor_Wasdenn am 25.12.2007 17:11, insgesamt 154-mal geändert.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von OriginOfStorms »

Nach drei mal hören eine erste, unsortierte Bestandsaufnahme:
- Besser als Prequelle. Mit diesem AOR/ Pop- Apeal komme ich besser klar als mit dem Musicalkitsch auf dem letzten Album.
- Auch besser, weil das Album nicht so zerfahren ist. Mehr Songs, nicht nur Instrumentals und Schmalzballaden.
- In Sachen Songwriting ist das (.... tja, wie formuliere ich es?) sehr routiniert. Die großen Überraschungsmomente die ich auf Infestissumam oder Meliora hatte fehlen. Mal eine erhobene Augenbraue, weil man ein Zitat zuordnen kann zähle ich nicht dazu.
- Für eine weitere Einordnung brauche ich tatsächlich mehr Zeit. Aber die Alben Nummer 2 und 3 haben mich zu diesem Zeitpunkt mehr begeistert.
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Disbe »

Doctor_Wasdenn hat geschrieben: 14.03.2022 18:54
TMW316 hat geschrieben: 14.03.2022 17:04 Okkult sind höchstens noch die Lyrics und das Aussehen der Leute.

Ansonsten ist die Musik so okkult wie eine Def Leppard Scheibe. ;)
Sag ich ja
Und? Als ob die Bande früher mal "okkult" gewesen wäre...
Das war doch immer nur Mittel zum Zweck.
Die Anfänge waren härter, weil das Wissen um effektives Songwriting noch nicht so ausgereift war - der Wille, dort hinzukommen, aber immer vorhanden.
Ich empfinde das Album nicht mehr oder weniger melodiös als die Vorgänger. Der Unterbau wurde nur von Erfahrung zu Erfahrung immer ausgefeilter. Der Vordergrund ist aber imo nicht anders als früher.
Wenn überhaupt, dann kann der Tobi es heute einfach noch besser, die Dunkelheit der Lyrics mit dem Licht der Musik zu verbinden. Aber das war imo auch früher schon so. Wenn auch bei weitem nicht so offensichtlich.
Mögest du in interessanten Zeiten leben.
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TMW316
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von TMW316 »

Disbe hat geschrieben: 14.03.2022 22:00 [...]

Und? Als ob die Bande früher mal "okkult" gewesen wäre...
Das war doch immer nur Mittel zum Zweck.
[...]
Macht das einen Unterschied? Die Lyrics lügen nicht. ;)

Also ich würde der Impera so aktuell 8,5 von 10 geben. Eigentlich alles geil nur Twenties zündet so gar nicht. Ist mir viel zu sperrig. Ja auch fehlt ein wenig der Ghost Vibe der am ehesten noch bei Hunter's Moon da ist. Ist vielleicht sogar der beste Song auf der Scheibe?
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Alphex »

Ich verstehe die Band noch immer nicht. Das riesige Konzept mit dem okkulten Drumrum, die Songs die meterweit ausholen dann aber doch irgendwie eher pompös als eingängig sind, die Arrangements die einerseits poppige wie sau sind, andererseits nicht geradlinig genug sind um als Pop zu funktionieren... ist alles per se nichts Schlimmes, nur finde ich so gar keinen Zugang dazu.

Würden die Refrains auf den Punkt kommen sähe das vermutlich anders aus, das reicht in dem Fahrwasser ja für vieles, aber war für mich bisher nie der Fall. In Kombi mit dem Schwurbelumwerk ist mir das irgendwie zu anstrengend.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Ghost - Prequelle (01.06.2018)

Beitrag von Xeledon »

Alphex hat geschrieben: 16.03.2022 16:48 Ich verstehe die Band noch immer nicht. Das riesige Konzept mit dem okkulten Drumrum, die Songs die meterweit ausholen dann aber doch irgendwie eher pompös als eingängig sind, die Arrangements die einerseits poppige wie sau sind, andererseits nicht geradlinig genug sind um als Pop zu funktionieren... ist alles per se nichts Schlimmes, nur finde ich so gar keinen Zugang dazu.

Würden die Refrains auf den Punkt kommen sähe das vermutlich anders aus, das reicht in dem Fahrwasser ja für vieles, aber war für mich bisher nie der Fall. In Kombi mit dem Schwurbelumwerk ist mir das irgendwie zu anstrengend.
Das beruhigt mich jetzt irgendwie. Ich dachte immer, ich bin der einzige, der mit der Band so überhaupt gar nix anfangen kann. Grade der "das Schwurbelumwerk ist mir zu anstrengend"-Punkt spricht mir aus der Seele. Für mich ist das im Grunde derselbe Kinderfasching, den auch Powerwolf veranstalten, nur halt viel zu ernst vorgetragen.
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