Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

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Henry169
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Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Henry169 »

Am 29.09. wird das langerwartete neue Album der Powermetal-Legende Jag Panzer veröffentlicht.
Bin gespannt wie heiß das Teil ist, dass Harry "The Tyrant" Conklin 6 Co. im Ofen haben . :pommes:
latesttragicsuicide
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von latesttragicsuicide »

Hier gibts was auf die Ohren:
The media loves their latest tragic suicide
schneezi

Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von schneezi »

Hatten die sich nicht aufgelöst?
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Henry169
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Henry169 »

Review von Powermetal.de
Da steht auch was wegen der zwischenzeitlichen Auflösugng.
Spoiler:
Ein sehr schönes Comeback mit etlichen tollen Songs.

Kaum war das letzte Studioalbum "The Scourge Of The Light" in den Läden, machten sich in Colorados Jagdpanzerwerkstatt Resignationserscheinungen breit und die Band löste sich auf, obwohl das Album so schlecht gar nicht war. Schon damals waren sich die meisten Fans sicher, dass es wohl kein Abschied auf Dauer sein würde, und wir sollten Recht behalten: Kaum ein gutes Jahr später kehrte die Band mit einigen starken Auftritten zurück, doch bis zur nächsten Langrille vergingen nun doch satte sechs Jahre. Viel Zeit also, in der die Band sich Zeit fürs Songwriting und die Produktion nehmen konnte und somit steht einem neuen Knaller nichts im Wege, oder?

Nun, blickt man sich in der Szene um, scheint es mehr Skepsis als Vorschusslorbeer zu geben, und das heißt für Mark, Harry und Co., dass sie sich erneut beweisen und Überzeugungsarbeit zu leisten haben, denn die auf "Ample Destruction" fixierte Alteisen-Fraktion scheint kaum kleiner zu sein als die der getreuen Nibelungen. Ob der Zehntling "The Deviant Chord" die Brücke zwischen den Fanlagern schlagen kann? Nun, sicherlich ist das kein leichtes Unterfangen, und dieses gerät direkt nach dem ersten Anspielen der Scheibe gleich mal ins Wanken, wird der arglose Hörer doch gleich mal von Rikard Stjernquists brachialem Schlagzeug angeknockt, dem John Herrera einen dominanten Sound auf den Leib geschneidert hat, der wahrlich nicht jedem Hörer mundet und zu dem Mark Briody in unserem Interview ausführlich Stellung genommen hat.

Haben wir diese kalte Dusche erst einmal hinter uns, die gerade beim flotten Opener 'Born Of The Flame' mit seinen melodischen Gitarrenleads doch recht massiv in den Vordergrund rückt, dann nimmt das Album jedoch durchaus Fahrt auf und weiß mit JAG PANZERs ureigenen Stärken zu punkten. Hat der erste Song neben Harry Conklins gewohnt souveräner Sirene auch einige feine Bassparts von John Tetley und Soli von Joey Tafolla zu bieten, da gibt sich das vorab ausgekoppelte 'Far Beyond Our Dreams' sehr hymnisch und mit dicken Chören versehen, doch insgesamt ein wenig unscheinbar. Eine Spieluhr und ein sehr schönes, mystisches Zupfgitarrenlead leitet sodann das Titelstück ein, dessen Einstieg Harry mit seiner flüsternden Balladenstimme veredelt die von sanften Streichern flankiert wird, wie es auch auf Alben wie "Age Of Mastery" und "Thane To The Throne" der Brauch war. Auch die sich dann schlagartig steigernde Dramatik mit Streichern, Pauke, Gong und einem brutal dazwischen schneidenden Riff Mark Briodys sind die klassische JAG PANZER-Schule.

Noch weiter wird die Uhr bei 'Black List' zurück gedreht, das nahezu ohne Ballast auskommt und sich als straighter, bissiger Midtempo-Banger entpuppt, der in anderem Klanggewand auch in den Achtzigern ins Programm gepasst hätte, als die Band ihre progressive Ader nur selten auslebte. Keltisches Mythenfeeling haben die Panzerfahrer indes auch wieder im Gepäck und zwar dieses Mal in Reinkultur, hat man sich doch in einer Coverversion des irischen Revolutionssongs 'Foggy Dew' angenommen, die sich wirklich hören lassen kann, denn Harry Conklin hat diesen bardenhaften erzählerischen Duktus einfach perfekt drauf und Meister Tafolla steuert hierzu auch ein paar herrliche Leads bei, während Mark Briody das Traditional mit seinen bissigen Riffs ordentlich verchromt.

Die progressive-vertracktere Ader der Band kommt sodann bei 'Divine Intervention' zum Zuge, das einige sperrige Bassparts und dissonante Gitarrenelemente zu bieten hat, die mit der leicht folkloristischen, teils mehrstimmigen Gesangsmelodie einen eigenwilligen Kontrast bilden, der den Song sicher nicht zum unumstrittenen Highlight des Albums avancieren lassen wird. Die Ballade 'Long Awaited Kiss' ist dafür wieder sauber in der 80er-Spur und lässt Harrys fragil intoniertes Schwelgen weitgehend nur von Piano und Streichern begleiten, natürlich nicht ohne dass Mark und Joey in den Refrainparts die Akzente zur Power-Ballade setzen dürfen. Für ein zweites 'Take This Pain (Away)' reicht es vielleicht nicht ganz, doch auch dieses Stück ist wirklich fein geworden.

Damit sind wir dann auch schon im Schlussdritten angelangt, das mit 'Salacious Behaviour' ein flotter Brecher eröffnen darf, der für mich einen ganz leichten SAXON-Einschlag abbekommen hat, bevor bei extrem schnellen 'Fire Of Our Spirit' die Gitarrenfraktion nochmal aus allen Rohren feuern darf und speziell Joey Tafolla die Lizenz zum Fiedeln weidlich ausnutzt. Beschlossen wird das Album von dem im militärischen Midtempo voran walzenden 'Dare' das noch einmal einen richtig starken Mitsingrefrain präsentiert.

Im Endeffekt ist "The Deviant Chord" aus meiner Sicht ein sehr schönes Comeback mit etlichen tollen Songs geworden, die ich auch sehr gerne live hören würde. Alle Stücke haben Hooks, die man wieder erkennt und zudem sind die Kompositionen relativ kompakt und straight gehalten. Der technische Aspekt ist bei Musikern dieses Kalibers natürlich nach wie vor präsent, doch mir kommt das etwas bodenständigere Songwriting durchaus entgegen. Der Sound speziell des Schlagzeugs ist sicherlich Geschmackssache, doch ich empfinde Rikards Spiel als durchaus abwechslungsreich und vielseitig, so dass mich eine gewisse Sterilität des Klangbildes nicht nennenswert stört, wobei ich da auch kein Maßstab bin. Ach ja, das Cartoon-Cover mit dem verrückten Mutanten-Professor von Dušan Marković finde ich zudem auch noch sehr gelungen. Von mir gibt's daher nach alledem eine durchaus dicke Kaufempfehlung! Es ist schön, dass wir die Band zurück haben und es bleibt zu hoffen, dass es dieses Mal mit einer echten Europa-Tour klappt.

Note:
9.00
Redakteur:
Rüdiger Stehle

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tigerarmy
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von tigerarmy »

gefällt mir ganz gut.
Könnte eines der wenigen neuen (Metal-) Alben dieses Jahr sein, das ich mir besorgen werde.
Neben der hoffentlich bald erscheinenden neuen RIOT.
Chris777
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Chris777 »

Der verlinkte Song ist für mich eher Mittelmaß in Hinsicht auf den Song-Fundus der Band. Das Review macht aber Mut auf ein gutes Album.
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Frank2
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Frank2 »

Die Vorabsongs haben mich für Panzer Verhältnisse jetzt nicht
aus den Socken gehauen, sind aber auch alles andere als
schlecht.
Vielleicht funktionieren sie im Albumkontext ja besser, zumal
mich das Review schon mal positiv stimmt.
Mal auf nächste Woche gespannt.
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oger
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von oger »

Haut mich nach zwei Durchgängen nicht gerade vom Hocker...
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playloud308
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von playloud308 »

Frank2 hat geschrieben:Die Vorabsongs haben mich für Panzer Verhältnisse jetzt nicht
aus den Socken gehauen, sind aber auch alles andere als
spannend.
Korrektur.

Ich fand die sehr schwach.
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JudasRising
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von JudasRising »

Läuft grade, puh...war der Schlager/Kitschfaktor auf den letzten Alben auch schon so hoch? Manche Songs sind hart an der Schmerzgrenze...
BLASPHEMER!
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Apparition
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Apparition »

Die Kitschkante hatten sie ja eigentlich schon immer. Was ich bis hierhin höre, ist ganz ordentlich, aber brauchen werde ich das vermutlich nicht.

Edith sagt, dass mir das für Metal im Jahr 2017 entschieden zu betulich und bequem tönt. Die Ober-Abrissbirne waren sie ja noch nie, aber früher haben das halt die Songs aufgefangen. Das klappt hier nicht mehr so richtig, trotz durchaus gefälliger Passagen.
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MetalEschi
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von MetalEschi »

Ich hab nur über das Interview erfahren, dass der Conklin da gar nicht mehr singt. Ohne den ist das doch witzlos, oder? :ka:
Sie lasen: Qualitätsposting von MetalEschi (c)2024
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Henry169
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Henry169 »

MetalEschi hat geschrieben:Ich hab nur über das Interview erfahren, dass der Conklin da gar nicht mehr singt. Ohne den ist das doch witzlos, oder? :ka:
Wie alt ist das Interview denn?
Laut metal-archive.com (die Seite ist eigentlich immer aktuell) singt Harry "The Tyrant" Conklin nach wie vor seit 2013 wieder bei Jag Panzer. Das neue Album, das ich als gut gelungen einstufe, hat er natürlich auch eingesungen.
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Thunderforce
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Thunderforce »

Das Interview im neuen RH ist an der Stelle etwas mißverständlich formuliert. Da steht zwar, dass Conklin irgendwann die Band verlassen hat, aber nicht, dass er auch wieder zurückkam *g* - Ich hatte weder das eine noch das andere mitbekommen, mein Stand war, dass es Jag Panzer gar nicht mehr gibt.

Auf dem Foto ist Conklin aber drauf.
If you twist, you fail. Twisting equals tears.
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Apparition
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Re: Jag Panzer - The Deviant Chord (29.09.2017)

Beitrag von Apparition »

Man hört ja auch deutlich, dass er singt. *g*
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