Kryptowährung - Kryptomining

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Hyronimus
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Hyronimus »

Timojugend hat geschrieben: 18.05.2021 16:02
NegatroN hat geschrieben: 18.05.2021 12:30
borsti hat geschrieben: 18.05.2021 12:14 Normalerweise bin ich jeder technischen Neuerung gegenüber ziemlich aufgeschlossen, aber das Thema Cryptowährungen sehe ich auch ziemlich kritisch. Allein der Energieverbrauch! Der soll sich beim Bitcoin schon auf dem Niveau eines mittelgroßen Industrielandes befinden. Das führt die klimapolitischen Maßnahmen und Teuerungen, mit denen die Menschen in dem Zusammenhang konfrontiert sind, in meinen Augen ad Absurdum.

So schnell kann die Welt ihren Energiebedarf an anderer Stelle gar nicht senken, wie er im Moment durch Crypotowährungen und Ähnliches steigt. Und nein, ich sehe da keinen grundlegenden Vorteil, von wegen, dass Cryptowährungen der Selbstermächtigung der bislang Armen dienen würden. Auch da Konzentrieren sich die Ressourcen sehr schnell in den Händen einiger Weniger.
Vor allem da der bislang einzige echte Anwendungsfall diese Zockerscheisse ist. Von den ganzen anderen tollen Ideen ist auch nach Jahren keine einzige Wirklichkeit geworden. Bislang ist das ganze Thema ein riesiger Schuss in den Ofen.
Nee, das stimmt nicht. Viele Coins und Token haben heute schon ganz reale Anwendungen. Sei es, um Handelsschiffe in Kuala Lumpur zu registrieren, was ansonsten wohl ein Heiden-Bürokratischer Aufwand war, es gibt etliche Anwendungen in der AI, und ein ganz großer Markt der gerade erst so richtig anläuft sind NFT Token, die im Gaming Bereich sicherlich in den nächsten Jahren massiv eingesetzt werden.

Ich zB bin gerade im Newcomer Bingus Token drin, da sich deren Whitepaper sehr ordentlich liest, die Tokenomics völlig ok sind, und das langfristige Ziel hat, eine automatische Charity Maschine zu kreieren, die Menschen und Tieren hilft.
Kannst ja mal drüberschauen: www.bingus.finance
NFT-Token im Gaming-Bereich, die von den Grafikkarten gemined werden, die die Gamer gerne haben würden. Hört sich nach einem echten Zukunftsmarkt an.
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Mountain King
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Mountain King »

NFT-Token braucht im Gaming niemand. Nicht ohne Grund ist das seit 2018 kein Thema, obwohl die Technik schon längst soweit ist.

Immerhin: NFT-Token werden nicht gemined. Der Anbieter "pre-mined" und macht halt ein paar tausend Mark beim Verkauf an "Investoren", bevor das Projekt mangels Relevanz wieder in den Versenkung verschwindet.
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Timojugend
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Timojugend »

Ich kann mir gut vorstellen, dass NFTs im Gaming schon bald Fuß fassen könnten.

Das wäre zB ein Anwendungsbereich der Blockchain, die dieser als Nutzer auch gar nicht als solche bemerken wird.
Es wird also niemand vor dem zocken erst ne Wallet einrichten müssen, Shitcoin XYZ über Rapeshare an Defimonkey schicken, um die Coins dann auf seinem Spielkonto zu haben.

Zudem steht es ja auch jedem Entwickler frei, ob er Geld für zu erspielende NFTs nimmt oder nicht. Grundgedanke dahinter ist ja erstmal, dass der Spieler erspielte Gegenstände "richtig" besitzen kann. Er kann sie also sammeln, verkaufen, tauschen, zerlegen oder was auch immer. Und der Ansatz ist schon irgendwie cool.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass Läden wie EA schon mit FiFA, CoD & Konsorten in den Startlöchern stehen, um in dieses Geschäft einzusteigen. Allein der bisherige Verkauf von Skins oder Lootboxen bringt ja jetzt schon ne Heidenkohle ein.
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Mountain King
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Mountain King »

Das Versprechen der Gaming-Tokens ist ja ein spielübergreifendes Ecosystem, bei dem man die ganzen einzigartigen Items problemlos hin- und hertauschen kann, um sich dann beispielsweise mit dem Verkauf seiner FIFA 2021-Spieler ein paar hübsche Items für Assassins Creed: Leverkusen zu finanzieren.

Genau dafür haben aber die Big Player keinen Anreiz. Warum sollte EA seinen Spielern das Verlassen des eigenen Produktpools und das Wechseln zu anderen Anbietern erleichtern?
Selbst innerhalb des EA-Sumpfes selber ist da kein finanzieller Vorteil zu erkennen. Die Spieler, und da insbesondere die Whales, sollen ja in jeder Neuauflage von FIFA erneut die Lootboxen kaufen und nicht von ihren Ausgaben aus alten Teilen zehren. Könnten sie auch ohnehin nicht: Auch mit einem existierenden NFT-Ecosystem kauft Dir doch keiner mehr Deine Platin-Stars aus FIFA 2019 ab, um Deine FIFA 2022-Player zu finanzieren.

Und selbst wenn man all das wohlwollend ignoriert und einen Paradigmenwechsel bei den AAA-Anbietern im Gedankenspiel voraussetzt, der anbieter-interne NFT-Token ermöglicht, gibt es immer noch keinen einzigen sinnvollen Grund, warum EA dann irgendeinem Gaming-Token-Dude ausgedachte Phantasiepreise für seine Token bezahlen soll, anstatt einfach selber die Stunde zu investieren, die die Erstellung eines neues ERC20-Tokens benötigt.
Mal ganz davon abgesehen, daß in einem anbieter-internen System der eigentliche Grund für eine Blockchain ohnehin hinfällig ist.

Unabhängig vom Mangel an finanziellen Anreizen:
Es hat ja auch seinen Grund, daß in den gängigen AGB jegliche Ingame-Items/Charaktere/Accounts/etc. niemals als tatsächlicher Besitz des Spielers deklariert werden, sondern immer im Besitz des Anbieters verbleiben, der lediglich Nutzungsrechte einräumt.
Sollte man nämlich durch Bugs oder Patches einen Wertverlust am Besitz der Spieler verursachen, kann das legal die Büchse der Pandora öffnen. Ein Spieler, der sich für 15.000€ das Schwert der tausend Wahrheiten gönnt, sorgt für richtig Stimmung in der Bude, wenn der nächste Patch aus Balancinggründen den Einsatz dieses Schwertes verbietet.
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tafkasc
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von tafkasc »

Das ist eine ganz interessante Diskussion mit diesen In-Game-Economies. Gerade auch was Mountain King geschrieben hat. Theoretisch "reicht" es ja In-Game-Währungen (bzw. auch Items) per API abbuchbar/umbuchbar zu machen. Dann kriegt man direkt eine Anbindung an externe Währungen (Crypto, FIAT, whatever) hin, hat Wechselkurse und fertig. Da braucht man keine extra Blockchain dafür. Aber ich vermute davor haben die Hersteller schon Respekt. Nicht zuletzt wegen Rechtsfragen und weil sie nicht wissen, was das für ihr Geschäftsmodell bedeutet.

Wenn ich das richtig überblicke (wobei ich da nicht drin bin), dann muss man sich in den meisten Spielen ja noch irgendwie außerhalb oder in einem Kanal verabreden, In-Game treffen und dann dort "manuell" austauschen. Sobald man das komplett automatisierbar machen würde, könnten man einen Treuhänder-Service anbieten der Austausch-Services anbietet (Garantiert beiden Seiten mit seiner Reputation und ggfs. auch mit Sicherheit, dass der Austausch über sein Treuhänderkonto stattfindet, gegen Gebühr natürlich) und automatisch vornimmt und das Thema ist gegessen.

Dann müsste jeder Spieler eine Art Orderbuch und ein Angebotsbuch führen (lassen) und das würde automatisierbar zu Transaktionen führen. Gibts sowas ? Ich hab mir das mal bei Path of Exile vor einiger Zeit angeguckt. Da gibts Services mit denen man die Angebote anderer durchsuchen kann, aber um dann die Transaktion durchzuführen muss man denjenigen tatsächlich in-Game kontaktieren und treffen (wenn ich das richtig verstanden habe). Dadurch, dass man das alles manuell lässt, ist das nicht skalierbar oder nur ganz, ganz schwierig. Aber sobald man das einfach automatisierbar anbieten würde, gäbe es Wechselkurse (zu FIAT, Crypto und natürlich damit auch cross-game) für alles In-Game.
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Mountain King
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Mountain King »

Die meisten MMOs haben ein Auktionshaus, das genau das Beschriebene macht, nur halt gebunden an die Ingame-Währung.
Diablo 3 hatte zu Beginn ein Auktionshaus, in dem auch mit Echtgeld bezahlt werden konnte, und die gehandelten Items waren zwar nicht offiziell "non-fungible", aber in ihrer Ausführung halt schon einzigartig. Also im Endeffekt genau das, was einem die NFTs versprechen, nur halt in einer privaten Anbieter-Datenbank, und nicht in einer öffentlichen Blockchain.

Das Ganze war aber eine ziemliche Totgeburt, weil das Game Design darauf ausgelegt war, an den Auktionshaus-Gebühren zu partizipieren. Sprich: Brauchbare Item-Drops im Spiel waren sehr selten und meist nutzlos für den eigenen Charakter, so daß das Ausgeben von echtem Geld im Auktionshaus im Vergleich zum Grinden erstaunlich verlockend erschien. Kam aber überraschenderweise nicht so gut bei den Spielern an und wurde dann wieder rausgepatcht, zusammen mit einer Änderung der Item-Drops, bei der das Spielen an sich plötzlich wieder Spaß machte.
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tafkasc
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von tafkasc »

Ja. Das Problem mit diesen Ingame-Mechanismen ist halt, dass dadurch hohe Transaktionskosten entstehen. Noch mehr als durch die einfachen Gebühren. Das verändert sich durch Automatisierbarkeit.
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Timojugend
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Timojugend »

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Rotstift
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Rotstift »

Dank des Energieverbrauchs sind Cryptowährungen in etwa so nützlich als ob man Geld verbrennen würde um sein Haus zu nutzen. Gut die Registrierung eines Handelschiffes in Kuala Lumpur ist natürlich eine sensationelle Neuerung, war ja vorher ein Ding der Unmöglichkeit.
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Timojugend
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Timojugend »

Facebook, Tik-Tok, Whatsapp und WDR2 sind für mich auch sinnloseste Stromvergeudung.
Und bei Kryptowährungen und schon nachmittags brennenden Straßenlaternen muss dann aber Schluss mit lustig sein?
Finde ich bei einer solch komplexen Angelegenheit, in der schon verdammt viel Forschung und Entwicklung steckt doch ein wenig weit hergeholt.
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Rotstift »

Wenn die Erzeugung einer Zockerwährung mit der ich im RL so gut wie nichts kaufen kann und die einen komplett vernachlässigbaren Anteil am globalen Wirtschaftsgeschehen hat den gleichen Stromverbrauch hat wie Italien (Global die Nr 27 beim BIP pro Kopf) und die drittgrößte Wirtschaft in der EU kann man die Frage nach einer realistischen Kosten-Nutzen-Relation schon mal stellen.
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Timojugend
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Timojugend »

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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Cherusker »

Klar kann man sagen, dass letztlich alles Energie verbraucht und am besten wäre es, wenn wir alle barfuß an den Fluss gehen und uns von alten Schuhen ernähren, aber letztlich ist es doch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Hier werden mit fossilen Energieträgern Blockchains gebaut, damit geile Kryptomillionäre mit ihrem Jet von Dubai nach Mexiko ballern können. Der restliche Nutzen von dem Zeug ist Null. Mit WDR2 kann ich wenigstens Informationen hören,mit Whatsapp und Facebook Informationen austauschen und mit TikTok tanzen lernen.
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borsti
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von borsti »

Timojugend hat geschrieben: 19.05.2021 21:37 Facebook, Tik-Tok, Whatsapp und WDR2 sind für mich auch sinnloseste Stromvergeudung.
Und bei Kryptowährungen und schon nachmittags brennenden Straßenlaternen muss dann aber Schluss mit lustig sein?
Finde ich bei einer solch komplexen Angelegenheit, in der schon verdammt viel Forschung und Entwicklung steckt doch ein wenig weit hergeholt.
Dass man auch andere Dinge und Entwicklungen hinlänglich ihrer Kosten-Nutzen-Rechnung hinterfragen kann und vielleicht sogar sollte, ist richtig. Ein Beispiel ist es, Smartphones per Induktion zu laden: Cool und praktisch, gegenüber einer Kabel-Lösung aber mit einer um knapp 40 Prozent verminderten Effizienz. Für die eigene Stromrechnung macht das nur 1 oder 2 Euro im Jahr aus. Nimmt man aber alle Smartphones auf der Erde zusammen (das sind ein paar Milliarden) und überlegt sich, dass deren Stromverbrauch einfach nur durch eine neue Ladetechnik um beinahe 40 Prozent steigt, klingt das für mich nach einer ziemlich bescheuerten Entwicklung.
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Hyronimus
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Re: Kryptowährung - Kryptomining

Beitrag von Hyronimus »

Timojugend hat geschrieben: 19.05.2021 21:37 Facebook, Tik-Tok, Whatsapp und WDR2 sind für mich auch sinnloseste Stromvergeudung.
Und bei Kryptowährungen und schon nachmittags brennenden Straßenlaternen muss dann aber Schluss mit lustig sein?
Finde ich bei einer solch komplexen Angelegenheit, in der schon verdammt viel Forschung und Entwicklung steckt doch ein wenig weit hergeholt.
Die komplexe Angelegenheit ist dir doch tendenziell recht wurscht, oder? Du willst Kohle mit Bitcoin-Spekulationen machen, wie der größte Teil der Blase. Hat gestern ja gut geklappt *kicher*

Edit: Aktuell verbraucht eine Bitcoin-Transaktion so viel Strom wie 453.000 Kreditkarten-Transaktionen, Tendenz logischwerweise steigend. Demnächst gibt's dann ein Schild an der Supermarkt-Kasse: "Bitcoin-Zahlungen nur ab einem Einkaufswert von 500.000 Euro!"
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