GoTellSomebody hat geschrieben: ↑01.08.2022 15:42
Bin gestern mit der Bruce Dickinson-Biografie durch gewesen, und auch wenn er im Nachwort erklärt, dass er sich vorher bewußt entschieden hat, nicht ein Wort über von ihm gegründete Familien zu verlieren, finde ich das wirklich schade und macht seine Geschichte zwar nicht weniger glaubhaft, aber mir persönlich fehlt ein ganz entscheidender Faktor. Dies umso mehr, als das er seine Kindheit und Ursprungsfamilie relativ detailliert beschreibt. Dass er Individualist ist unterstreicht es natürlich, ich bekomme aber fast den Eindruck, dass ihm Familie allgemein nicht so wichtig ist, denn sonst müsste er doch zumindest ansatzweise so manche Entscheidung und/oder Richtung in seinem Leben auch aus Familiensicht sehen und beschreiben. So liest es sich, als ob Familie tatsächlich keine Rolle spielt, wenn es um seine Pläne und Aktivitäten geht. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen ein Typ, mit dem ich mich gerne mal ein paar Stunden im Pub unterhalten würde.
Interessant. Ich habe die Biographie auch gelesen, und abgesehen davon, dass mir das Gefaddel um seine Fliegerei ein bisschen zu viel war, fand ich es angenehm, dass er, der ja schon Scheidungen und Ehekrisen hinter sich hat, diesen Aspekt ausgeklammert hat. Eventuell gab es ja auch ne Ansage von den Kindern nach dem Motto "lass uns da raus" oder Ähnliches. Ich weiß natürlich nicht, wie mir das Buch mit etwas mehr Familieninterna gefallen hätte, aber ich fand die Zurückhaltung bei der Thematik nicht schlimm.
Halford zB hat in seiner Bio ja das genaue Gegenteil gemacht und wirklich alles ausgeplaudert. Stellenweise arg intim.
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MetalEschi hat geschrieben: ↑01.08.2022 16:42
Halford zB hat in seiner Bio ja das genaue Gegenteil gemacht und wirklich alles ausgeplaudert. Stellenweise arg intim.
Halford hatte ja gerade keine Familie sondern streunte nur durch diese schrecklichen Liebschaften.
Porcupine hat geschrieben: ↑31.07.2022 17:28
Es ist halt bezeichnend dass alle, die live vor Ort waren begeistert sind. Gemecker kommt hier nur von Leuten, die nicht da waren und sich ein Youtube Video angeschaut haben.
Kommt einem so vor als ob TMW seine Brüder eingeladen hat.
GoTellSomebody hat geschrieben: ↑01.08.2022 15:42
Bin gestern mit der Bruce Dickinson-Biografie durch gewesen, und auch wenn er im Nachwort erklärt, dass er sich vorher bewußt entschieden hat, nicht ein Wort über von ihm gegründete Familien zu verlieren, finde ich das wirklich schade und macht seine Geschichte zwar nicht weniger glaubhaft, aber mir persönlich fehlt ein ganz entscheidender Faktor. Dies umso mehr, als das er seine Kindheit und Ursprungsfamilie relativ detailliert beschreibt. Dass er Individualist ist unterstreicht es natürlich, ich bekomme aber fast den Eindruck, dass ihm Familie allgemein nicht so wichtig ist, denn sonst müsste er doch zumindest ansatzweise so manche Entscheidung und/oder Richtung in seinem Leben auch aus Familiensicht sehen und beschreiben. So liest es sich, als ob Familie tatsächlich keine Rolle spielt, wenn es um seine Pläne und Aktivitäten geht. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen ein Typ, mit dem ich mich gerne mal ein paar Stunden im Pub unterhalten würde.
Interessant. Ich habe die Biographie auch gelesen, und abgesehen davon, dass mir das Gefaddel um seine Fliegerei ein bisschen zu viel war, fand ich es angenehm, dass er, der ja schon Scheidungen und Ehekrisen hinter sich hat, diesen Aspekt ausgeklammert hat. Eventuell gab es ja auch ne Ansage von den Kindern nach dem Motto "lass uns da raus" oder Ähnliches. Ich weiß natürlich nicht, wie mir das Buch mit etwas mehr Familieninterna gefallen hätte, aber ich fand die Zurückhaltung bei der Thematik nicht schlimm.
Halford zB hat in seiner Bio ja das genaue Gegenteil gemacht und wirklich alles ausgeplaudert. Stellenweise arg intim.
Ich glaube er hatte das als "no births, deaths, marriages or divorces" formuliert oder? Also nicht nur auf sich bezogen. Fand ich eigentlich nicht schlecht.
Ich finde die Biographien von Bruce und Rob gerade auch im Kontrast sehr lesenswert. Einmal der Renaissancemensch mit 1000 Ideen, auf der anderer Seite der Vollblutmetaller, der völlig blank zieht. Wenn man dann wieder den Blick von außen einnimmt, sind die Unterschiede wahrscheinlich wieder nicht so groß, wie die Bücher nahelegen.
Das Gegenmodell ist MEIN LEBEN von Eric Clapton. Da erfährt man ab 197X vor lauter Liebe, Jagd, Uhren, Drogen, Nachbarn, Friends & Family so gut wie nichts mehr über Musik.
Schnabelrock hat geschrieben: ↑02.08.2022 17:22
Das Gegenmodell ist MEIN LEBEN von Eric Clapton. Da erfährt man ab 197X vor lauter Liebe, Jagd, Uhren, Drogen, Nachbarn, Friends & Family so gut wie nichts mehr über Musik.
ja, nun, ab da kam von ihm ja auch nix relevantes mehr.
Schnabelrock hat geschrieben: ↑02.08.2022 17:22
Das Gegenmodell ist MEIN LEBEN von Eric Clapton. Da erfährt man ab 197X vor lauter Liebe, Jagd, Uhren, Drogen, Nachbarn, Friends & Family so gut wie nichts mehr über Musik.
Eric Clapton ist so insgesamt der Gegenentwurf zu meinem Leben.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Ich fand die Herangehesweise in Bruce' Buch richtig gut. Stories zu irgendwelchen Liebschaften, Ehedramen u.ä. interessieren mich bei prinzipiell fremden Leuten meist nicht wirklich.
ReplicaOfLife hat geschrieben: ↑02.08.2022 20:10
Ich fand die Herangehesweise in Bruce' Buch richtig gut. Stories zu irgendwelchen Liebschaften, Ehedramen u.ä. interessieren mich bei prinzipiell fremden Leuten meist nicht wirklich.
Dito.
Das ist ja bei Leuten, die man kennt schon öde.
Schnabelrock hat geschrieben: ↑02.08.2022 17:22
Das Gegenmodell ist MEIN LEBEN von Eric Clapton. Da erfährt man ab 197X vor lauter Liebe, Jagd, Uhren, Drogen, Nachbarn, Friends & Family so gut wie nichts mehr über Musik.
Eric Clapton ist so insgesamt der Gegenentwurf zu meinem Leben.
Über eine Szene musste ich aber lachen: Er will sich ein Boot kaufen. Das ist teuer. Deswegen muss er zum ersten Mal einen Kredit aufnehmen, erzählt er. "Okay", denke ich. Im nächsten Satz sagt er, das Boot ist 35 Meter lang.
Dann kommt aber wieder irgendwelcher öder Angelkram oder so, weiß nicht mehr.
ReplicaOfLife hat geschrieben: ↑02.08.2022 20:10
Ich fand die Herangehesweise in Bruce' Buch richtig gut. Stories zu irgendwelchen Liebschaften, Ehedramen u.ä. interessieren mich bei prinzipiell fremden Leuten meist nicht wirklich.
Das war allerdings nicht mein Ansatz, das wäre mir auch zu platt und würde mich nicht interessieren. Aber "so zu tun" (zu lapidar, aber mir fällt gerade kein besserer Ausdruck ein), als hätten seine langjährige Ehefrau und seine drei Kinder keinen Einfluss auf irgendetwas in seinem Leben gehabt finde ich einfach schade und beraubt ihn in meiner Wahrnehmung um eine entscheidende Facette seiner Persönlichkeit. Ich finde einfach man kann das nicht trennen.
ReplicaOfLife hat geschrieben: ↑02.08.2022 20:10
Ich fand die Herangehesweise in Bruce' Buch richtig gut. Stories zu irgendwelchen Liebschaften, Ehedramen u.ä. interessieren mich bei prinzipiell fremden Leuten meist nicht wirklich.
Das war allerdings nicht mein Ansatz, das wäre mir auch zu platt und würde mich nicht interessieren. Aber "so zu tun" (zu lapidar, aber mir fällt gerade kein besserer Ausdruck ein), als hätten seine langjährige Ehefrau und seine drei Kinder keinen Einfluss auf irgendetwas in seinem Leben gehabt finde ich einfach schade und beraubt ihn in meiner Wahrnehmung um eine entscheidende Facette seiner Persönlichkeit. Ich finde einfach man kann das nicht trennen.
Verstehe ich. Ich denke aber, es ist schwer, dabei ein wirklich angemessenes Maß zu finden, was man wie mit rein nimmt und was nicht. Es soll ja einerseits nicht zu lapidar wirken, andererseits will man manches vielleicht nicht in die Öffentlichkeit bringen, was zum Verständnis gewisser Situationen aber wichtig wäre, etc.
Dann lieber gar nicht.
Zumal gerade Bruce in seinem Leben ja auch so schon genug für drei Leben gemacht hat *g*.