In meinem auch, und ich kann immer noch bestens damit leben.Doctor_Wasdenn hat geschrieben: 12.03.2025 18:44 Achja, die Wish You Were Here war im Alltime-Poll meine #1. Ist es heute noch.
Russisch im Dialog: Klimax der Lust und (k)altes Ejakulat ®
- MetalEschi
- Stammposter
- Beiträge: 13828
- Registriert: 26.03.2004 00:21
- Wohnort: Leicht nördlich vom Süden
Re: Russisch im Dialog: Klimax der Lust und (k)altes Ejakulat ®
Sie lasen: Qualitätsposting von MetalEschi (c)2025
Re: Russisch im Dialog: Klimax der Lust und (k)altes Ejakulat ®
Ist auch so. Der Wirbel hat mir das Album zugänglich gemacht. Realistisch betrachtet schon ein derber Stinker im Schaffen der Band.1984 hat geschrieben: 12.03.2025 18:42 Von der Morbid Angel mag ich nur „Too Extreme“.Ansonsten geb ich dir Recht, Janeck: Dass dieses biedere Experiment für soviel Wirbel gesorgt hat, ist der eigentliche Skandal. Aber für egal ist sie dann doch zu schlecht. 3/10, wenn ich Bock auf Schrott hab, sonst eher weniger.
Re: Russisch im Dialog: Klimax der Lust und (k)altes Ejakulat ®
Impetigo - Ultimo Mondo Cannibale
1990
Das Debüt der amerikanischen Goregrind-Pioniere ist ein schlammiger, stinkender Sumpf aus Grind, Death Metal, purer Punk-Leibhaftigkeit und morbider Splatterfilm-Ästhetik. Es bietet ein herrlich verschimmeltes Festmahl der kranken und obskuren musikalischen Entwicklung des jungen, blutspritzenden Genres Anfang der Neunziger. Der Albumtitel, unübersehbar von italienischen Kannibalenfilmen inspiriert, deutet nicht nur an, was während der einzigartigen, charmanten Gräueltat 38 Minuten an moralischen Verfehlungen geschieht; er ist auch eine echte Folter für die Ohren und jeden guten Geschmack. Mit lächerlich überzogener Horrortheatralik und so grobkörnigem Metal könnte dieses Klassiker-Werk das ironischste und vor Parodie förmlich explodierende sein, das ich in 30 Jahren kennengelernt habe.
Glücklicherweise hat es mir ein Kumpel Mitte der Neunziger grinsend untergeschoben. Vermutlich wollte er mich damit ärgern oder nerven, doch ich war bereits nach den ersten Sekunden des zweiten Songs 'Dis-Organ-ized' sofort verknallt – in ALLES. Auf dem Album gibt es zwei Musiker von absolutem Weltstarniveau, die sofort herausstechen, selbst wenn man völlig angewidert vor dem Krach panisch die Flucht ergreift.
Ungeheuer Stevo Dobbins, der hier als völlig verstrahlter und bis unter die Schädeldecke zugekiffter Ghul durch blutige Todesschiss-Fäkalien stapft, liefert mit seiner bis heute unerreichten, genredefinierenden Meisterklasse aus tiefen, gurgelnden Tönen und völlig verrückten, schrägen, hohen spratzenden Auswürfen verzückende Halitosis-Vocals, die bereits 1990 unumkehrbar als Genre-Höhepunkt gelten. Der zweite Darmsauger ist Dan Malin am Schlagzeug. Meine Fresse, ist das ein Tier. Selten bis gar nicht gab es wieder so einen kreativen Schlagzeuger in diesem Genre, der so permanent in einer Lache aus Groove, Punkgeknüppel und verstecktem "Ich kann tatsächlich dieses Instrument richtig spielen" agiert. Hier wird aus dem Instrument einzig das herausgeprügelt, wofür es da ist.
Die restlichen Leichenmaden schaffen mit ihren schleppenden Death Metal-Riffs und plötzlich einsetzenden Grindcore-Attacken eine Atmosphäre, die so rau ist wie ein dreckiger Schlachthausboden. Das Album ist durchsetzt mit Samples aus klassischen Horror- und Exploitation-Filmen, die die krankhafte Stimmung perfekt ergänzen. Wunderbare, amoröse Balladen wie 'Dis-Organ-ized', 'Revenge of the Scabby Man', 'Jane Fonda Sucks, Part 2' oder 'Bitch Death Teenage Mucous Monster from Hell' überzeugen nicht nur durch ihre absurden Titel, sondern auch mit grotesk unterhaltsamen Textinhalten. Ein irrwitziges Durcheinander von schleppenden Doom-Momenten bis zu blitzschnellen Grind-Ausbrüchen; Humor und blutiger Ernst sowie eine morbide Lo-Fi-Ästhetik – eine aus Eingeweiden zusammengehaltene Spaßschlachtung.
"Ultimo Mondo Cannibale" ist für mich nach wie vor das charmanteste und ungehobelteste Stück extremer Musikgeschichte. Absolut nichts für audiophile Feingeister, aber vielleicht die größte jugendliche Überdosis musikalischen Wahnsinns, die man sich direkt in die Venen injizieren kann und die jemals aus einer mit Fleischerhaken verzierten Garage in Illinois gerollt ist.
1990
Das Debüt der amerikanischen Goregrind-Pioniere ist ein schlammiger, stinkender Sumpf aus Grind, Death Metal, purer Punk-Leibhaftigkeit und morbider Splatterfilm-Ästhetik. Es bietet ein herrlich verschimmeltes Festmahl der kranken und obskuren musikalischen Entwicklung des jungen, blutspritzenden Genres Anfang der Neunziger. Der Albumtitel, unübersehbar von italienischen Kannibalenfilmen inspiriert, deutet nicht nur an, was während der einzigartigen, charmanten Gräueltat 38 Minuten an moralischen Verfehlungen geschieht; er ist auch eine echte Folter für die Ohren und jeden guten Geschmack. Mit lächerlich überzogener Horrortheatralik und so grobkörnigem Metal könnte dieses Klassiker-Werk das ironischste und vor Parodie förmlich explodierende sein, das ich in 30 Jahren kennengelernt habe.
Glücklicherweise hat es mir ein Kumpel Mitte der Neunziger grinsend untergeschoben. Vermutlich wollte er mich damit ärgern oder nerven, doch ich war bereits nach den ersten Sekunden des zweiten Songs 'Dis-Organ-ized' sofort verknallt – in ALLES. Auf dem Album gibt es zwei Musiker von absolutem Weltstarniveau, die sofort herausstechen, selbst wenn man völlig angewidert vor dem Krach panisch die Flucht ergreift.
Ungeheuer Stevo Dobbins, der hier als völlig verstrahlter und bis unter die Schädeldecke zugekiffter Ghul durch blutige Todesschiss-Fäkalien stapft, liefert mit seiner bis heute unerreichten, genredefinierenden Meisterklasse aus tiefen, gurgelnden Tönen und völlig verrückten, schrägen, hohen spratzenden Auswürfen verzückende Halitosis-Vocals, die bereits 1990 unumkehrbar als Genre-Höhepunkt gelten. Der zweite Darmsauger ist Dan Malin am Schlagzeug. Meine Fresse, ist das ein Tier. Selten bis gar nicht gab es wieder so einen kreativen Schlagzeuger in diesem Genre, der so permanent in einer Lache aus Groove, Punkgeknüppel und verstecktem "Ich kann tatsächlich dieses Instrument richtig spielen" agiert. Hier wird aus dem Instrument einzig das herausgeprügelt, wofür es da ist.
Die restlichen Leichenmaden schaffen mit ihren schleppenden Death Metal-Riffs und plötzlich einsetzenden Grindcore-Attacken eine Atmosphäre, die so rau ist wie ein dreckiger Schlachthausboden. Das Album ist durchsetzt mit Samples aus klassischen Horror- und Exploitation-Filmen, die die krankhafte Stimmung perfekt ergänzen. Wunderbare, amoröse Balladen wie 'Dis-Organ-ized', 'Revenge of the Scabby Man', 'Jane Fonda Sucks, Part 2' oder 'Bitch Death Teenage Mucous Monster from Hell' überzeugen nicht nur durch ihre absurden Titel, sondern auch mit grotesk unterhaltsamen Textinhalten. Ein irrwitziges Durcheinander von schleppenden Doom-Momenten bis zu blitzschnellen Grind-Ausbrüchen; Humor und blutiger Ernst sowie eine morbide Lo-Fi-Ästhetik – eine aus Eingeweiden zusammengehaltene Spaßschlachtung.
"Ultimo Mondo Cannibale" ist für mich nach wie vor das charmanteste und ungehobelteste Stück extremer Musikgeschichte. Absolut nichts für audiophile Feingeister, aber vielleicht die größte jugendliche Überdosis musikalischen Wahnsinns, die man sich direkt in die Venen injizieren kann und die jemals aus einer mit Fleischerhaken verzierten Garage in Illinois gerollt ist.