Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

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Rivers
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Rivers »

Chrchrchr... Die letzte Sekunde ist schön. Hat den Film eigentlich schon jemand gesehen?
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Hyronimus
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Hyronimus »

Rivers hat geschrieben: 20.05.2023 00:20 Chrchrchr... Die letzte Sekunde ist schön. Hat den Film eigentlich schon jemand gesehen?
Ja. Fantastischer Film, bei dem die Liebe zum Kino aus jeder Szene quillt. Keine Ahnung, warum der dermaßen gefloppt ist.
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My Friend Of Misery
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

So lange es ums Filme machen geht, ist der Film super. Der Familien"drama"-Teil ist dagegen harsch uninteressant. Mommy hat halt rum gevögelt weil Daddy ein schlimmer Langweiler war, überspitzt ausgedrückt. Das Thema Antisemitismus kommt nur am Rande vor. Alles fantastisch gespielt und gefilmt, aber letztlich war die Kindheit/Jugend vom kleinen Steven dann doch nicht interessant genug gewesen, um einen zweieinhalbstündigen Film ohne Längen zu füllen.
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Maztur
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Maztur »

Rivers hat geschrieben: 20.05.2023 00:20 Chrchrchr... Die letzte Sekunde ist schön. Hat den Film eigentlich schon jemand gesehen?
Nein - ich hsb das dumpfe Gefühl, dass David Lynch als John Ford das Highlight des Films ist und nachdem ich das jetzt schon kenne, befürchte ich, dass ich vom Rest enttäuscht wäre...
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Hyronimus
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Hyronimus »

My Friend Of Misery hat geschrieben: 20.05.2023 08:38 So lange es ums Filme machen geht, ist der Film super. Der Familien"drama"-Teil ist dagegen harsch uninteressant. Mommy hat halt rum gevögelt weil Daddy ein schlimmer Langweiler war, überspitzt ausgedrückt. Das Thema Antisemitismus kommt nur am Rande vor. Alles fantastisch gespielt und gefilmt, aber letztlich war die Kindheit/Jugend vom kleinen Steven dann doch nicht interessant genug gewesen, um einen zweieinhalbstündigen Film ohne Längen zu füllen.
Der Familiendrama-Part war storymäßig dünn, die Peeping-Tom/Hitchcock-mäßige Hinführung dafür aber IMO ziemlich gut.
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A L B I
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von A L B I »

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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von A L B I »

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Ex pluribus plumbum
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Ex pluribus plumbum »

Thunderforce hat geschrieben: 17.05.2023 08:38Offseason
Ich liebe es ja, wenn sowas passiert: Beim rumscrollen durch das Prime-Angebot wurde dieser Film in die Vorschlagsliste gespült, im Text steht irgendwas von Carpenter, Fulci und Lovecraft, kann man ja mal gucken. Und was für ein Volltreffer.
„Offseason“ ist von 2021, wirkt aber tatsächlich wie ein alter Fulci-Film, der sich einer Lovecraft-Story angenommen hat.
Eine junge Frau (die NATÜRLICH Emily heißt *g*) wird auf eine abgelegene Insel gerufen (die NATÜRLICH über eine schnurgerade Straße/Brücke zu erreichen ist *g*), wo ihre Mutter beerdigt liegt, weil das Grab verwüstet wurde. Zusammen mit ihrem Mann begibt sie sich dorthin. Die wenigen Bewohner der Insel, die im Sommer von Touristen bevölkert ist, nun aber weitgehend verlassen ist und zudem vom Festland durch eine Zugbrücke abgetrennt wird für den Winter, verhalten sich extrem merkwürdig und schon bald merken die beiden, dass hier irgendwas hinten und vorne nicht stimmt.
Richtig, richtig gut. Die Story könnte wirklich von Lovecraft sein und der Film zitiert immer wieder Bilder von Fulci, vor allem aus „The Beyond / Über dem Jenseits / L‘Aldila“. Einfach eine schöne Hommage. Die Farben sind blass, die Stimmung finster und unwirklich, albtraumhaft. Dicke Empfehlung. Aber bitte unbedingt auf Englisch gucken, die Synchro im Trailer ist derart scheiße, dass man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Liegt vermutlich daran, dass es eine Direct to DVD/Streaming-Produktion ist. Hier der englische Trailer:
8.5/10
Das liest sich interessant, und der trailer sieht auch ganz gut aus.
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Apparition
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Apparition »

Hinter den Augen die Dämmerung

Ich hab das nicht verstanden. Ein Deutscher Film von 2022, laut DVD-Hülle ein Tribut an die Gothic-Horrorfilme der 1960er Jahre. Optisch stimmt das wohl auch, die Handlung spielt sich in einem alten Schloss ab, die Farben sind wie bei Mario Bava und den ersten Hammer-Farbfilmen, es gibt irgendwelche Geister, es wird geschrien und Menschen sterben. Aber die Handlung? Ein verkrachtes Ehepaar kommt irgendwanni nden Sechzigern in besagtes Schloss, das sie von ihrem Onkel geerbt haben, es entspinnt sich ein Beziehungsdrama mit abgründiger Gewalt und Manipulation. Nach einer halben Stunde erfahren wir, dass das ganze ein Film im Film ist, wir begleiten eine Independent-Filmcrew in dem alten Gemäuer bei ihrer Wilden Party nach Drehschluss, die Männer, vor allem der Regisseur sind alle irgendwie überdreht und größenwahnsinnig, die Frauen alle selbstbewusst und geheimnisvoll, aber unterdrückt. Am ende steht alles in Flammen und alle sterben in einem zugegebenermaßen tollen Bilderrausch.

Optisch verhält sich das zu den Filmen aus der Zeit so ähnlich wie "The Strange Colour of Your Body's Tears" zu den Giallos, die Handlung ist eher Hurz, inhaltlich geht es wohl um starke Frauen und male fragility. Nur Sinn macht das alles nicht wirklich. Schauspielerisch zudem auch eher hölzern.

5/10 für einige wirklich schöne Bilder, auf intensiveres drüber Nachdenken habe ich aber keine Lust.
That is delightful news for someone who cares.
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Ex pluribus plumbum
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Ex pluribus plumbum »

Zu Film im Film (Horror) fällt mir natürlich "Shadow of the Vampire" ein; der ist ein hübsches Meta-Märchen.

Zu Film im Film (allgemein) fällt mir immer wieder gerne "Living in Oblivion" ein; ein Independent-Film über das Independent-Film-Drehen.
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Schnabelrock
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Tyler Rake - Extraction

Ein ehemaliges Mitglied einer Spezialeinheit - Was, reicht schon? Genau! - will einen Sonderauftrag nicht übernehmen, muss aber.

Die Lage ist unübersichtlich. Die Kulisse ist meist exotisch. Seine Feinde sind zahlreich, verschlagen, brutal und schwitzig. Er ist ihnen aber an Schnelligkeit, Moral, Cleverness, Mut, Schlag- und Feuerkraft klar überlegen.

Es kommt zu pausenlosen Gefechten unter Einsatz pausenloser Waffen und mit pausenloser Muskelkraft. In den Gefechtspausen git es tiefgründige Männergespräche. Und Verrat lauert in den dunklen Nischen.

Doch auch sein Endgegner ist ex Spezialeinheit ...

0/10
In dubio contra googlio.
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Frank2
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Frank2 »

Schnabelrock hat geschrieben: 18.06.2023 10:13 Tyler Rake - Extraction

Ein ehemaliges Mitglied einer Spezialeinheit - Was, reicht schon? Genau! - will einen Sonderauftrag nicht übernehmen, muss aber.

Die Lage ist unübersichtlich. Die Kulisse ist meist exotisch. Seine Feinde sind zahlreich, verschlagen, brutal und schwitzig. Er ist ihnen aber an Schnelligkeit, Moral, Cleverness, Mut, Schlag- und Feuerkraft klar überlegen.

Es kommt zu pausenlosen Gefechten unter Einsatz pausenloser Waffen und mit pausenloser Muskelkraft. In den Gefechtspausen git es tiefgründige Männergespräche. Und Verrat lauert in den dunklen Nischen.

Doch auch sein Endgegner ist ex Spezialeinheit ...

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Hört sich nach einem sinnfreien B-Actioner an, genau mein Ding :D
Aber Chris Hemsworth geht halt niemals und nirgendwo, deshalb:
Danke für die Besprechung :wink:
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Thunderforce
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Thunderforce »

Knock at the Cabin
Der neueste Film von M. Night Shyamalan und der Katastrophentourist in mir muss ihn eben dann doch wieder gucken. Story ist schnell erzählt, eine kleine Familie macht Urlaub in einer Waldhütte, diese wird von 4 Leuten aufgesucht, die die junge Familie mit folgender Situation konfrontieren: Sie müssen eine Person der Familie opfern, andernfalls wird die Apokalypse stattfinden. So weit, so hanebüchen, wobei Shyamalan diesmal wohl ein Literaturvorlage verfilmt hat, den Kot also inhaltlich nicht selber verbrochen hat. Anders als in vielen seiner sonstigen Filme wie „Old“ oder „The Happening“ ist „Knock at the Cabin“ aber zumindest handwerklich gelungen. Es gibt nicht alle 3 Minuten unfreiwillig komische Szenen oder Sachen, bei denen man sich ob der groben Anfängerfehler dauerhaft ans Hirn fasst, so wie sonst bei seinen Streifen. Der hier ist inhaltlich schwachsinnig, aber nicht unspannend und eben handwerklich in Ordnung. Kann man gucken.

6/10



Escape Room: Tournament of Champions
Fortsetzung des “Escape Room”-Films von vor ein paar Jahren. Nett gemachter Gruselhorror, über dessen Logik und Nachvollziehbarkeit man besser nicht nachdenkt, weil dann alles sofort zusammenbricht. Story und Setting des Films halten nichtmal dem leisesten Windhauch stand, so groß sind die Logiklöcher. Kann man das ausblenden, bleibt durchaus unterhaltsamer Hirnaus-Horror, wenn man den ersten vorher auch nochmal guckt, macht das aber in jedem Fall Sinn, da sie schon sehr aufeinander aufbauen. Also, nichts, was irgendeinen Intelligenzpreis verdient, aber halt schönes Popcornkino. Ende ist natürlich so gemacht, dass Teil 3 dann bald folgen kann.

6.5/10



Significant Other
Zu Beginn des Films sieht man, wie etwas brennend in einen riesigen, menschenleeren Wald stürzt und wie kurze Zeit später ein Reh von einem unbekannten Wesen (?) zermeuchelt wird. Danach geht es mit einem jungen Pärchen weiter, die eine mehrtätige Wanderung in dem Wald unternehmen wollen. Sie hat Bindungsängste, er will sie unbedingt heiraten. Es beginnt ein kleiner, fieser Psychothriller, da die beiden schnell merken, dass in dem Wald irgendwas merkwürdiges vor sich geht. Teilweise driftet der Film fast schon ins lustige ab, diverse WTF-Momente und -Szenen, dann wird’s wieder ernster und düsterer. Vom Ton her kann der Film sich nicht so recht einigen, was er will, aber er ist auf jeden Fall originell erzählt. Man muss sich aber drauf einlassen, da vordergründig hier einiges nicht wirklich zusammenpasst. Letztlich aber eben doch ganz gut funktioniert. Nicht schlecht und für das Genre durchaus mal was anderes.

7/10



Crimes of the Future
Der (ich glaube) letzte Film von David Cronenberg. Zum Inhalt zitiere ich mal sackfaul Wikipedia, das fasst es ganz gut zusammen:

In einer zukünftigen Welt durchlaufen die Menschen das „Accelerated Evolution Syndrome“, das „Beschleunigte Evolutionssyndrom“, das bei ihnen unterschiedlichste körperliche und mentale Veränderungen zur Folge hat. Einige Menschen versuchen, ihre neuerworbenen Fähigkeiten zu unterdrücken, andere kommen mit ihnen gut zurecht.
Zu ihnen gehört der Performancekünstler Saul Tenser, der in Begleitung seiner Partnerin Caprice öffentlich die Metamorphose seiner Organe in avantgardistischen Performances zeigt. Timlin, eine Ermittlerin des National Organ Registry, verfolgt interessiert Tensers Aktion. Zur selben Zeit kommt eine mysteriöse Bewegung ans Licht. Ihre Mission ist es, Sauls Bekanntheit auszunutzen, um mehr Erkenntnisse über die nächste Phase der menschlichen Evolution zu gewinnen.


Die Hauptrollen spielen Viggo Mortensen, Lea Seydoux und Kristen Stewart, besonders letztere fand ich brillant in ihrer Rolle, regelrecht creepy, aber eben doch irgendwie so, dass man sich mit ihr identifizieren konnte. Aber auch Mortensen und Seydoux überzeugen durchaus. In Sachen Body Horror-Otherworldliness hatte ich jetzt nach diversen „Vorschusslorbeeren“ aus dem Freundeskreis aber deutlich krasseres erwartet. Der war schon irgendwie fies und angemessen hässlich, aber auch nicht wirklich schlimm. Richtig super fand ich den Film letztlich nicht. Allemal sehenswert, aber einmal reicht dann auch fürs Leben.

7.5/10



Renfield
Ist gerade im Kino, Nicholas Hoult spielt Renfield, den Gehilfen Draculas (wobei im Film seine Rolle eigentlich eher die von Jonathan Harker ist bzw. Renfiield und Harker verschmelzen hier zu einer Person). Der Film spielt in der Jetztzeit. Und Dracula wird gespielt von:
Nicolas fucking Cage.
Es handelt sich natürlich um eine Komödie mit amtlichem Gore- und Gewaltanteil, komplett übertriebene Gewaltszenen, reihenweise rollen da die Köpfe, fliegen Gliedmaßen durch die Gegend, schwappt das CGI-Blut hektoliterweise über den Bildschirm. Renfield muss seit Jahrhunderten für seinen Herrn Unterschlüpfe finden und Leute klarmachen, damit Dracula sich ernähren kann, was im Digitalzeitalter natürlich nicht eben leichter wird. Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit der Polizistin Rebecca Quincy (Awkwafina), die in einer korrupten Polizeieinheit als einzige sowas wie Anstand und Moral hat. Ich hatte vorher gelesen, die Handlungsstränge würden nicht gut zueinander passen und die Polizeistory wäre zu ernst, aber ich fand das gar nicht. Den Film guckt man am besten mit mehreren Leuten zusammen, dann macht er wirklich Spaß. Das mag jetzt nicht das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten, aber es enthält das Ploppikat „besonders unterhaltsam“ und das reicht mir.

Stabile 8/10



Svetlonoc
Internationaler Titel „The Nightsiren“, der Film stammt aus Tschechien und der Slowakei. Es geht um eine junge Frau namens Ŝarolota, die als Kind in einem ziemlichen Hinterwäldlerdorf lebt und nach einem traumatischen Erlebnis von dort abhaut und in der Großstadt aufwächst. Irgendwann kehrt sie in das Dorf zurück, weil sie einen Brief erhalten hat, dass sie ihr altes Elternhaus geerbt hätte. Sie trifft auf verschlossene Bewohner, tief im Aber- und Hexenglauben verwurzelt, ein Frauenbild, an dem sich seit 1850 wenig verändert hat und ihr wird nur mit Misstrauen, Ablehnung und mehr oder wenigem offenem Hass begegnet, während sie sich mit der ca. gleichaltrigen Dorfbewohnerin Mira anfreundet und ihr näherkommt.
Der Film ist komplett humorlos, toll gefilmt und super gespielt, ein richtiges Kleinord aus Ost-Europa. Er pendelt zwischen Drama, Folk Horror und Coming of Age. Sehr dunkel, viel grün und blau, manchmal etwas zäh, aber absolut sehenswert.

7.5 bis 8/10



Mon Crime
Wir haben beschlossen, wieder regelmäßig in die Sneak Preview zu gehen und das hier war der erste Film, den wir da nun gesehen haben. Französischer Film, der im Paris der 1930er Jahren spielt, die junge Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) hat ein Vorsprechen bei einem bekannten Produzenten, der dann aber übergriffig wird und sie zu vergewaltigen versucht. Sie kann entkommen, doch als sie nach Hause kommt (wo sie zusammen mit der Anwältin Pauline (Rebecca Marder) lebt), ist die Polizei schon da: Der Produzent wurde erschossen aufgefunden und Madeline ist nun natürlich Hauptverdächtige und wird schon bald des Mordes angeklagt, verteidigt wird sie von Pauline. Liest sich alles dramatisch, ist aber eher eine Komödie mit leicht dramatischen Elementen. Der Film basiert auf einem Theaterstück von 1934, und das merkt man auch, der Film wirkt immer wieder wie ein Theaterstück in der Art und Weise, wie die Personen sprechen, sich bewegen und wie gelegentlich von Szene zu Szene fast gehetzt wird. Inhaltlich stehen neben der vordergründigen Crime-Story Dinge wie Gleichberechtigung und Sexismus im Fokus. Die beiden Hauptdarstellerinnen sind super (jede für sich, sowie besonders auch in der Chemie untereinander), der Film wird besser, je länger er dauert. Das war so ein typischer Film, den ich ohne Sneak niemals im Leben geguckt bzw. auch nur davon gehört hätte. War aber wirklich unterhaltsam.

7.5/10



No Hard Feeliings
Jo, und auch das ist die Sneak – ein Griff ins Klo ist dann eben auch mal drin. Jennifer Lawrence spielt eine Frau, die in Geldnöten ist, der das Auto (als Uber-Fahrerein eine ihrer Haupteinnahmequellen) gepfändet wurde und die dann über eine Anzeige eines reichen Helikopter-Eltenpaares stolpert, die jemanden suchen, die ihren 19jährigen Sohn „datet“ (sprich entjungfert) bevor dieser aufs College kommt - und als Bezahlung gibt es ein neues Auto. Ja, so ein Zufall!
Alter ey.
Wir haben 2023, und es werden immer noch solch billigen Schlüpfer-Kicher-„Komödien“ gedreht? Mit Witzen wie „Darf ich mal Dein Ding anfassen?“, als Jennifer Lawrence den zu fickenden das erste mal trifft und der gerade einen Hund dabei hat? Mit der Figur von Lawrences Chefin, gespielt von einer Schwarzen, deren Synchronstimme derart alle Scheißklischees bedient, dass sich Eddie Murphy in Beverly Hills Cop dagegen wie Christopher Lee anhört? Mit wirklich billigsten, dummen, sexistischen und flachen Kackwitzen für alte Säcke, die sich beim Anblick von Lawrence in Hot Pants und Bikini-Oberteil schön in die Hose suppen können? Leck mich doch am Arsch. Warum lässt sich eine eigentlich super Schauspielerin wie Jennifer Lawrence denn immer noch zu so einem Käse runter? JEDER „Gag“ vorhersehbar wie ein Running Wild-Song, JEDE Figur ein wandelndes Klischee, eine ärmlichste „Bauer sucht Frau“-„Story“ mit dem bebrillten Obernerd, der noch nie mit einem Mädchen gesprochen hat und der ach so schlagfertigen und lustigen Frau, die „ihn aus seinem Schneckenhaus“ holen soll. Aber bitte immer nur im Bikini. Fickende Hölle, ey. Wenn sowas im Jahr 2023 immer noch aus Hollywood kommt, muss man sich am Ende des Tages über ein Row Zero-Fickcasting beim Rammstein-Konzert irgendwie doch nicht mehr wundern. Vielleicht ist die Menschheit doch noch nicht so weit. Der Trailer lief die letzten Mal immer im Kino und ich musste jedesmal kotzen. Und wie üblich bei solch hirnamputiertem Dreck wird der gesamte Film schon im Trailer verraten. Als dann gestern klar wurde, welcher Film das ist, war die Verzweiflung groß. 20 Minuten habe ich ausgehalten, danach musste ich das Kino verlassen. Die Alternative wäre gewesen, mir selbst Augen und Ohren auszustechen, das wollte ich nicht.
PS: Abseits aller inhaltlich fragwürdigen „Story“-Elemente war der Film auch in seinem Mario Barth-Humor und seiner ganzen Machart derart beschissen, dass es einer Beleidigung gleichkommt. Ekelhaft. Für die ersten 20 Minuten daher:

1/10
If you twist, you fail. Twisting equals tears.
Musiksammlung | Letterboxd | Bandcamp
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Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von My Friend Of Misery »

*lab*@Hass
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Chris777
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Registriert: 12.11.2014 19:03

Re: Der ultimative "One and Only"-Film-Thread

Beitrag von Chris777 »

Svetlonoc
Klingt vielversprechend. Ich mag ja diese osteuropäische, nicht so glatte Atmosphäre in Medien.
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