Hilde hört...

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Chris777
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Chris777 »

Finde das auch nicht verkehrt. Auf Dauer kann das aber wirklich anstrengend sein, wie Negaton schrob.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

Ich freue mich, dass es doch den ein oder anderen erreicht! :D
Passend zur Erwähnung im Thread ist ein neuer Song erschienen, den schieb ich vor der nächsten Band noch grad ein.
Hier finde ich alles stimmig, überhaupt nicht überladen, sehr beschwingend. Schön!
Der Text ist wohl etwas schwermütig, damit konnte ich mich jetzt auf dem Weg zur Bahn nicht so richtig beschäftigen.
Für mich wird's übrigens immer eingängiger.
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Schnabelrock
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Schnabelrock »

Fühle mich eher zu Theke::Theke hingezogen.
In dubio contra googlio.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

...und so passiert, was ich so liebe...

Diese Woche hatte meine Playlist eine besonders spannende Band für mich zu entdecken.
Eigentlich hat mich gar nicht der Song angesprochen - neugierig gemacht zwar - aber vor allem der Bandname hat mich dazu gebracht, mich näher mit dieser Band zu beschäftigen, was sich als wahre Fundgrube herausgestellt hat.
Es gibt aber so viel zu recherchieren und zu hören, dass ich es in dieser Woche wahrscheinlich noch nicht hinbekomme, etwas angemessenes zu schreiben.

Es kribbelt mir in den Fingern, ich hoffe, ich finde bald die Zeit.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

The Lovecraft Sextet

Das Debut

Wo Sextet drauf steht, sollte auch Sextet drin sein?!
Nun... The Lovecraft Sextet ist ein Soloprojekt von Multiinstrumentalist Jason Köhnen.
Vermutlich hatte ich es geahnt und eine gewisse Nähe zu einem seiner anderen Projekte herausgehört, aber wie schon erwähnt, war es eigentlich der Name, der mich neugierig gemacht hat.
Nebenbei gesagt ist das besagte andere Projekt eine meiner liebsten Bands: The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble. Fantastisch! Aber aufgrund meiner eigens festgelegten Spielregeln, gehe ich hier nicht weiter auf sie ein. (trotzdem bitte mal reinhören*g*)

Das Soloprojekt begann 2021 mit dem Debutalbum "In Memoriam".
Zum einen gibt es das Album, welches aus zwei Songs besteht, die jeweils in drei verschiedenen Fassungen zu hören sind. (Vocalis/ Musicorum/ Ambientum)
Und zum anderen gibt es eine ebenfalls von Jason Köhnen verfasste Kurzgeschichte im Stile von H.P. Lovecraft.
Die aus zwei Teilen bestehende Kurzgeschichte wird von einer Frauenstimme gelesen und ist mit der Ambientum Variation des Albums hinterlegt.

Das ist schon wirklich gut gemacht! Man hört passend zur Story schleppende Pianoklänge, Regenrauschen, Glockenschläge und wispernde Stimmen.
Aber auch ohne die lesende Frauenstimme entsteht eine düstere Atmosphäre und das Album funktioniert für sich alleine.
Der Stil wird als experimentell, Dark Jazz und Ambient beschrieben.

Ich finde die Idee spannend - das Album, die Story, das Audiobook allerdings treffen meinen Geschmack leider nicht. Das Audiobook:
Damit ist aber noch nicht alles gesagt...
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

The Lovecraft Sextet

Das zweite Album "Nights Of Lust" gefällt mir hingegen sehr.
Entstanden ist dieses schon ein halbes Jahr nach dem Debutalbum.
Inspiration für dieses Album gaben Joe Shusters Comicreihe „Nights Of Horror“ und 80er Jahre Filmmusik von John Carpenter und Angelo Badalamenti.
Retro-Synthesizer, Piano und ein wunderschönes Saxophon erzeugen eine schwere, etwas düstere Erotik.
Musik, die automatisch die Augenlider schwer werden lässt.
Der weibliche Gesang ist etwas eintönig, passt sich aber wunderbar ein.
Jazziger Synthwave... Sehr schön!
Das nächstfolgende Album Miserere (2022) lasse ich aus, gefällt mir überhaupt nicht und ich mag es mir gar nicht komplett anhören.

Black+ White (aktuelles Album)

Da mir hier die Fähigkeit fehlt, es passend zu beschreiben, zitiere ich:
Die dunklen Darkjazz-Stücke werden durch Chaos und Kakophonie unterbrochen. Die Atmosphäre baut sich auf und steigert sich. Und, bevor die Hörer eine Klimax erwarten, explodiert die Musik und es entsteht ein Mahlstrom aus Chaos und Lärm. Dabei an John Zorn und dessen ikonischen Projekte NAKED CITY und PAINKILLER zu denken, liegt natürlich auf der Hand. Jason Köhnen verwebt diese Elemente im Kontext von THE LOVECRAFT SEXTET auf sehr verstörende Art. „Black†White“ ist als Titel auch programmatisch. Schwarz und weiß als Spektrum, die Musik passiert zwischen diesen Extremen und spielt mit den Erwartungen und Gewohnheiten der Hörer*innen.
Black + White stammt aus diesem Jahr und besteht aus zwei Songs. (erratet die Titel :D )
Weiß nicht... Ich finds irgendwie gut.
Nach der Arbeit räumt es den Kopf auf.
Ich bin mir allerdings sicher, ich werde es höchstwahrscheinlich nicht sehr häufig hören.
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Apparition
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Apparition »

Klingt super interessant! Also zumindest was Du zu den ersten beiden Alben schreibst. :D

Dafür brauche ich mal ausreichend Muße, glaub ich. Mal so reinhören will ich da nicht. Wenn ich diese Woche Zeit dafür finde, schreib ich noch was dazu.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

Apparition hat geschrieben: 14.05.2023 18:09 Klingt super interessant! Also zumindest was Du zu den ersten beiden Alben schreibst. :D

Dafür brauche ich mal ausreichend Muße, glaub ich. Mal so reinhören will ich da nicht. Wenn ich diese Woche Zeit dafür finde, schreib ich noch was dazu.
*freu*
Du hast recht, einfach so reinhören funktioniert nicht.
Ich bin gespannt, ob du ausreichend Muße findest. Wäre toll!
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Apparition
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Apparition »

"Nights of Lust" hab ich jetzt mal gehört. Die ist in der Tat schön, aber ich glaube, abends auf der Couch würde ich es nicht schaffen, die durchzuhören. :D
Bisschen mehr Dramatik wäre da noch gut gewesen.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

Apparition hat geschrieben: 17.05.2023 07:51 "Nights of Lust" hab ich jetzt mal gehört. Die ist in der Tat schön, aber ich glaube, abends auf der Couch würde ich es nicht schaffen, die durchzuhören. :D
Bisschen mehr Dramatik wäre da noch gut gewesen.
Genau so! :D Das Album ist wirklich schön, aber es funktioniert tatsächlich wunderbar als Einschlafhilfe.
Manchmal braucht man aber etwas musikalische Berieselung im Hintergrund, dafür ist es perfekt!
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

Nun?! Alle bereit für den Tanztee?

Potochkine

Potochkine ist Darkwave, EBM von dem französischen Duo Pauline Alcaïdé und Hugo Sempé, erinnern stark an Boy Harsher und gehen mindestens genauso ins Bein!
Schon bei den ersten Tönen hab ich das unmittelbare Verlangen verspürt, mir zuviel schwarzen Kajal um die Augen zu schmieren, meine schwärzesten Klamotten anzuziehen und auf die nächste dunkle Party zu gehen. Dummerweise war dies Motag um 10 Uhr.*g*
The stage is transformed under their feet into an almost sacred place that leads the bodies to dance, to trance.
Mehr hab ich hierzu nicht zu sagen, freue mich aber über die Entdeckung, denn es gibt viel zu viel langweiligen Tanzkrempel!
*tanzt*
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Chris777
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Chris777 »

Ziemlich düsteres Zeugs was du hier auffährst.
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Twinhilde
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

So... Nach der lebensbejahenden fröhlichen Tanzmucke geht es mit schwerer Kost weiter.

Recoil-Liquid

Alan Wilder - bis 1995 Mitglied bei Depeche Mode - hat mit Liquid ein Album erschaffen, welches man sich erst einmal erarbeiten muss.
Und jaaaa... Ich weiß. Ist nicht jedermanns Sache, aber es lohnt sich! Wirklich!

Wäre nicht "Jezebel" der Song auf der Playlist gewesen, wäre ich vielleicht nicht weiter in das Album eingetaucht. Jezebel funktioniert auf Anhieb - ohne sich mit dem Text zu beschäftigen und nebenbei gehört. Der Gesang stammt hier vom Golden Gate Jubilee Quartett aus dem Jahr 1941 und setzt sich - verfeinert mit Wilders Massive Attack Charme - unmittelbar im Gehörgang fest.
Alle anderen Songs des Albums machen es uns nicht so leicht.
Durch spoken words statt Gesang wird das ganze Album sehr sperrig, aber auch unfassbar intensiv.
Ein Konzeptalbum, welches aber nur in gut portionierten Häppchen gereicht werden sollte.
Ich habe mir die Lyrics hinzu genommen, denn ohne die Texte rauscht es ganz schnell an einem vorbei.
Schafft man es aber in die passende Stimmung zu kommen und lässt man sich auf das Album ein, läuft einem ein ordentlicher Schauer über den Rücken.
Definitiv keine gute-Laune-Musik.
Gastkünstler sind z.B. Nicole Blackman (Multitalent-Autorin, professionelle Voice-Over-Schauspielerin, Dichter und Künstlerin), die dem ganzen eine wahnsinnige Intensität verleiht, das schon erwähnte Golden Gate Jubilee Quartett, Samantha Coerbell und Rosa M Torras.
Ach ja... Kopfhörerpflicht, Lichter dimmen und in Stimmung bringen.

Ich weiß gar nicht so recht, welche Songs ich als Hörbeispiel verlinken soll. Ihr müsst wirklich alle hören!

Sehr beeindruckt hat mich "Breath Control", wobei das nun wirklich kein einfacher Einstieg ist... Einfach toll, aber beschreibt das Album nicht "Jezebel" Gänsehaut garantiert bei "Strange Hours". Diese Stimme! Dieses fürchterliche Ende...<3 Richtig, richtig tolles Album!
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M.o.D.
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Re: Hilde hört...

Beitrag von M.o.D. »

Twinhilde hat geschrieben: 18.05.2023 13:33 Nun?! Alle bereit für den Tanztee?
Joa, ist ok.

Ich stehe total auf Punto Omega, btw.:
"It's too bad that stupidity isn't painful" - Anton Szandor LaVey
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Re: Hilde hört...

Beitrag von Twinhilde »

M.o.D. hat geschrieben: 23.05.2023 13:27
Twinhilde hat geschrieben: 18.05.2023 13:33 Nun?! Alle bereit für den Tanztee?
Joa, ist ok.

Ich stehe total auf Punto Omega, btw.:
Oh. Ich hätte jetzt nicht vermutet, dass du das magst.
Deine geteilten Songs sind nichts für mich.
Generell finde ich es schwierig im EBM, Darkwave Bereich etwas zu finden, was ich nicht entweder kitschig oder langweilig finde.
Der Gesang ist oft ganz schlimm.

Edit: Was jetzt allerdings nicht auf deine Songauswahl bezogen ist. Ich merke gerade, dass man das so verstehen kann... Das spricht mich einfach nicht an.
Mir fällt es nur immer wieder auf - vor allem auf dem E-Tropolis Festival vor ein paar Jahren - dass ich größtenteils nicht sagen kann, dass mir der Krempel, der dort gespiel wird, zusagt.
Was ich schade finde, denn grundsätzlich bin ich dem nicht abgeneigt. Deshalb freue ich mich immer über Zufallsentdeckungen.

Ich liebe starke 80er Einflüsse und nicht zu eintönige Melodien, melancholisch darf es sein. Das muss halt eine ganz bestimmte Stimmung bei mir erzeugen. Oder das komplette Gegenteil, dann gerne ohne Gesang und einfach nur dröhnender stampfender Bass. Fieser kreischender Lärm. Hypnotisch...
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