Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

[Dark Eye]

Hier laufen sie immer noch am ersten Freitag im Monat durch die Stadt. Mittlerweile für den Frieden (mit Russland), Aufarbeitung der Impfschäden und für die Absetzung der Regierung.
Ich bin mittlerweile bei Mitleid angekommen, da der Haufen immer kleiner wird (entgegen der "wir werden immer mehr" Durchhalteparolen auf ihrer FB Seite) und dem nicht stummen Schrei nach Aufmerksamkeit ("wir vergessen nie", im Bezug auf die ganzen Mitläufer der Impfkampagne. Eine Metapher für "vergesst uns nicht"...) und dem reflexartigen Wiederholungsmodus, dass an allem die Grünen schuld seien.

Neben der bereits genannten Angst vor dem Abgehängtsein, ist es wohl auch die Sorge/Angst vor Veränderungen (jedweder Art), die ein derart rückwärtsgewandtes, unreflektiertes Verhalten mit erklären könnte.

Mein Problem ist, dass ich immer mehr an Empathie verliere.
Solche Gruppen könnten vor meinen Augen annihiliert werden es würde mich einen Scheiß interessieren.
Ich bemerke an mir selber eine Art innere Kälte gegenüber Mitmenschen, die mir nichts bedeuten.
Das macht mich persönlich nachdenklich und eher traurig.
Früher habe ich gedacht "ok, egal was auch immer, es ist ein Mensch", heute eher so "ob Du da bist, oder nicht, ist mir völlig egal".

Meine Empathie für derlei Gruppierungen hält sich auch in sehr engen Grenzen.
Vielleicht mag der eine, die andere im direktem Gespräch noch erreichbar sein... aber insgesamt sind sie (aus eigenem Antrieb) gesellschaftlich verloren.

DIe Tatsache, dass die Teilnehmerzahl solcher Märsche inzwischen sehr gering ist und noch weiter zurückgeht, zeigt aber gerade, dass längst nicht alle nachhaltig verloren sind, sondern sich dann auch wieder mit anderen Dingen und anderen Sorgen auseinandersetzen. Gott sei Dank, muss man sagen! Es sind in den meisten Fällen einfach diffuse Ängste, die Menschen dazu treiben, bei sowas mitzumachen - bzw. zu denken, dass das der einzige Ausweg ist.

Ja, es macht Hoffnung. Ein gewisser Anteil hat sich aus der Realität verabschiedet, aber der wohl größere Anteil an "Mitläufern" (aus welchen Beweggründen auch immer) wird die Erkenntnis gewonnen haben, dass mit der dargebotenen Mischung aus empathieloser Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Ablehnung wissenschaftlicher Fakten, usw. nichts zu holen/gewinnen ist.

[borsti]

...aus welchen Beweggründen auch immer...

Naja, wir Menschen sind ja alles andere als perfekt. Einerseits zu rationalem Denken in der Lage, werden wir immer wieder von evolutionär vererbten Instinkten sowie Denk- und Handelsweisen geplagt und können in letzter Konsequenz wenig dagegen tun.

Ängste, egal welcher Art, sind ja eigentlich fast nie rational, aber selbst das Wissen darum, befreit uns nicht von ihnen. Jeden kann halt etwas anderes triggern.

Die Corona-Hochphase habe ich in der Hinsicht auch selbst als "extrem" wahrgenommen, in der Hinsicht, wie verschiedene Ängste das Denken und Handeln der Menschen verändern. Ich hab auch im direkten Umgang Leute erlebt, die eine völlig irrational übertriebene Angst vor der Pandemie selbst hatten, andere, die wirklich geglaubt haben, der Staat würde versuchen, die Demokratie durch die Hintertür abzuschaffen und auch solche, die eine völlig unbegründete aber starke Angst vor der Impfung hatten. Mit allen, die das in meinem Bekanntenkreis betroffen hat, kann ich immer noch normal reden. Keiner rennt im Schutzanzug durch die Straßen, keiner ist zum Querdenker geworden. Sie hatten halt ihre Momente der Schwäche und es mag vielleicht irgendwann die Situation kommen, in der ich meinen hab. Was weiß ich denn, was mich so triggert.

[Leviathane]

Und "kleine Themen" werden wochenlang aufgebauscht. Letztes Beispiel dieses Mädchen, dass in Freudenberg von 2 gleichaltrigen Mädchen abgestochen wurde. Was komplett furchtbar ist natürlich. Aber warum geht das irgendjemanden abseits der betroffenen Familien etwas an? Stattdessen dauernd Berichte aus dem Ort, heute Trauerfeier, morgen Beerdigung, übermorgen Gedenkstunde, immer schön mit Liveschalte irgendwo vor den Ort, denn man will ja aus Respekt vor der Toten nicht live mit der Kamera auf den Friedhof. Und das ist jetzt nur das Beispiel WDR. Also immerhin ÖR.

Gutes Beispiel, da hat der Mop auf FB und TikTok ganz schlimm getobt.

Von der Forderung, das dann halt mal eben das Strafrecht geändert werden muss bis zur Todesstrafe war alles dabei.

Heute wurde dann ja wohl wieder Öl ins Feuer geschüttet, weil nun Einzelheiten zur Tat veröffentlicht wurden.

[Dark Eye]

...aus welchen Beweggründen auch immer...

Naja, wir Menschen sind ja alles andere als perfekt. Einerseits zu rationalem Denken in der Lage, werden wir immer wieder von evolutionär vererbten Instinkten sowie Denk- und Handelsweisen geplagt und können in letzter Konsequenz wenig dagegen tun.

Ängste, egal welcher Art, sind ja eigentlich fast nie rational, aber selbst das Wissen darum, befreit uns nicht von ihnen. Jeden kann halt etwas anderes triggern.

Die Corona-Hochphase habe ich in der Hinsicht auch selbst als "extrem" wahrgenommen, in der Hinsicht, wie verschiedene Ängste das Denken und Handeln der Menschen verändern. Ich hab auch im direkten Umgang Leute erlebt, die eine völlig irrational übertriebene Angst vor der Pandemie selbst hatten, andere, die wirklich geglaubt haben, der Staat würde versuchen, die Demokratie durch die Hintertür abzuschaffen und auch solche, die eine völlig unbegründete aber starke Angst vor der Impfung hatten. Mit allen, die das in meinem Bekanntenkreis betroffen hat, kann ich immer noch normal reden. Keiner rennt im Schutzanzug durch die Straßen, keiner ist zum Querdenker geworden. Sie hatten halt ihre Momente der Schwäche und es mag vielleicht irgendwann die Situation kommen, in der ich meinen hab. Was weiß ich denn, was mich so triggert.

Für mich interessant war, dass von Beginn der Corona-Zeit an Begrifflichkeiten wie "Panik", "Hysterie" etc. vorwiegend aus den Reihen der Coronaleugner gestreut wurden. Und dann als Massenverhalten der Bevölkerung umgedeutet wurden.
Ich hatte im persönlichen/beruflichen Umfeld weniger mit (irrationalen) Ängsten zu tun, als viel mehr bzw. punktuell mit dem Zuspruch/der Akzeptanz von den berühmt-berüchtigten einfachen Antworten aus fragwürdigen Internetquellen.

Aber die hier bereits erwähnte Unzufriedenheit/Ängste, gab es ja schon weit vor Corona. Pegida und Gegner der "GEZ"-Gebühren (remember "Oma als Umweltsau" und mit Mistgabeln und Fackeln beim wdr auflaufen...) waren, in meiner Wahrnehmung, letztlich die Vorläufer für Coronaleugner/Verschwörungstheoretiker. (ok, letztere gab es ja immer schon...)

[OriginOfStorms]

Und jetzt ist auch noch Naddel weg.

Da musste die Naddel im Heuhaufen suchen!

Warum liegt hier Heu rum?

Stroh, verdammt. Es war STROH!!!

[borsti]

Aber die hier bereits erwähnte Unzufriedenheit/Ängste, gab es ja schon weit vor Corona. Pegida und Gegner der "GEZ"-Gebühren (remember "Oma als Umweltsau" und mit Mistgabeln und Fackeln beim wdr auflaufen...) waren, in meiner Wahrnehmung, letztlich die Vorläufer für Coronaleugner/Verschwörungstheoretiker. (ok, letztere gab es ja immer schon...)

Naja, die Parallele, die ich dabei sehe, ist das Muster, dass politische Extremisten solche Themen mit Protestpotenzial inzwischen aufspüren wie Trüffelschweine, sich da ranwanzen und versuchen, diese zu vereinnahmen, um dann unterschwellig ihre eigenen Themen unters Volk zu bringen. In Wahrheit geht es denen natürlich nicht wirklich um die Sachen für oder gegen die sich Leute da (aus was für Gründen auch immer) aufregen.

Insofern kann man die Tatsache, dass diese Protestmärsche inzwischen nur noch aus traurigen Häufchen bestehen, durchaus auch als Niederlage für diese Elemente sehen. Weil es den meisten Menschen dann anscheinend wohl doch im die Sache selbst ging (wobei man von der halten kann, was man will), aber nicht um einen grundlegenden Systemumsturz. In dem Moment, wo sich die Sache erledigt hat, bleiben nur noch ein paar komplett Verstrahlte und echte Extremisten übrig. Immerhin!

[infected]

T-online mit einer größeren Recherche zu den Nordstream-Anschlägen:
Nord-Stream-Sabotage: Russische Schiffe steuerten Tatort an

Russland wird zum Hauptverdächtigen der Anschläge auf die Gaspipelines in der Ostsee. Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten ergeben ein plausibles Szenario.

Russische Militärschiffe haben wenige Tage vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 mutmaßlich an den Tatorten operiert. Darauf lassen Recherchen von t-online schließen, die auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbaren Daten beruhen. Der Schiffsverband verfügte demnach über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen. Lesen Sie hier die ganze Recherche zur Nord-Stream-Sabotage.(...)

Nord-Stream-Anschlag - Putins geheimer Konvoi

[Wishmonster]

Und jetzt ist auch noch Naddel weg.

Da musste die Naddel im Heuhaufen suchen!

Warum liegt hier Heu rum?

Stroh, verdammt. Es war STROH!!!

Da kennt sich ja jemand aus.

[Rivers]

(...)
Neben der bereits genannten Angst vor dem Abgehängtsein, ist es wohl auch die Sorge/Angst vor Veränderungen (jedweder Art), die ein derart rückwärtsgewandtes, unreflektiertes Verhalten mit erklären könnte.

(...)
Meine Empathie für derlei Gruppierungen hält sich auch in sehr engen Grenzen.
Vielleicht mag der eine, die andere im direktem Gespräch noch erreichbar sein... aber insgesamt sind sie (aus eigenem Antrieb) gesellschaftlich verloren.

Meine Empathie richtet sich immer mehr dahin, dass das wirkliche psychische Probleme sind. Da kommt die Angst vor dem Abgehängtsein noch am nächsten. Ich glaube, da ist viel Einsamkeit und Misstrauen, viel Missverständnis gegenüber der Welt dabei. Nicht politisch zu lösen, aber psychologisch.

Die einzige politische Lösung wäre eine gemeinsame Erzählung, dass wir z.B. das Pandemieproblem länder-, bundes-, europa, und weltweit halbwegs überstanden haben und jeder die gleichen Probleme hatte. Da gab es viel Schindluder aber auch viel Initiative, einige falsche Entscheidungen und eine Menge Erfahrung.

[Rivers]

Ja, diese eine sog. "Zeitung" wusste u.a. immer schon zu polarisieren/mobilisieren, ganz ohne Internet...

Diese Zeitung hat aber momentan auch einige Probleme. Die Chefredaktion, die nach dem Sexskandal eingesetzt war, wurde letzte Woche komplett augetauscht. Jetzt sind zwei neue da, ein dritter vielleicht. Die müssen es hinkriegen, möglichst relevant im Internet zu werden, weil auch bei denen der Print irgendwann trockenläuft. Das ist jetzt kein Trost, aber es zeigt, dass es für die auch nicht einfach ist. Naja und Springer mit Döpfner ist halt noch was anderes. Seine Rolle und seine Positionen - da mussten die Medien selbst mal aktiv werden, um herauszufinden, dass er für den BDZV nicht tragbar war.

[IronKlausi]

Da musste die Naddel im Heuhaufen suchen!

Warum liegt hier Heu rum?

Stroh, verdammt. Es war STROH!!!

Da kennt sich ja jemand aus.

Ist ja nicht schwer, da die Szene auf YouTube verfügbar ist.

[infected]

Auf DLF kam heute Abend noch ein sehr guter, ziemlich vernichtender Kommentar zu der ganzen Nummer von Wissing um das Verbrenner-Aus.

Europa beschädigt, Wissing erfolglos, der Kanzler blamiert
Wochenlang hat die Bundesregierung mit der EU-Kommission um die Zukunft von Autos mit Verbrennungsmotor gerungen. Nun hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing dem Kompromiss zugestimmt. Ein Erfolg, der keiner ist, meint Peter Kapern.

https://www.deutschlandfunk.de/eu-und-f ... b-100.html

[Flossensauger]

Ich bin ehrlich überrascht (obwohl der FDP natürlich alles zuzutrauen ist, um über 5% zu kommen) das es einen Verkehrsminister gibt der sich noch dümmer verhält als wie seine Vorgänger von der CSU.

Ist der nicht auch für's Internet zuständig? "Verkehr"? ->Einfach das X-Hamster Verbot aushebeln, schon sind 10% der männlichen Wahlberechtigten sicher. Mindestens.

[Apparition]

Ist jetzt wenigstens Wissings Vorschlag gestorben, dass Autohersteller auch nach 2035 weiter herkömmliche Verbrenner bauen dürfen, wenn sie dafür einen Betrag an E-Fuel-Hersteller (Porsche) abdrücken?

[infected]

Ist jetzt wenigstens Wissings Vorschlag gestorben, dass Autohersteller auch nach 2035 weiter herkömmliche Verbrenner bauen dürfen, wenn sie dafür einen Betrag an E-Fuel-Hersteller (Porsche) abdrücken?

So wie ich es verstanden habe war es viel Wind um nichts und letzten Endes ist Wissing mit seinem Aufstand komplett gescheitert. Deutschland stimmt wie ursprünglich geplant zu. Und im Nachgang soll dann eine Möglichkeit geschaffen werden wonach Fahrzeuge die ausschließlich mit E-Fuels fahren noch zugelassen werden können. A
https://www.tagesschau.de/inland/verbre ... g-101.html