Da geht es um die grundsätzliche Balance, in der Wirtschaft funktioniert. Erstmal durch "Habenwollen". Am besten in gesunden Zügen und Dimensionen. Extremere Ausprägungen dessen sind Gier und Neid, die man zunächst mal für Eigenschaften mit einer großen Schnittmenge halten kann. Das ist sicher richtig. Beide sind Erwerbs- und Wirtschaftsmotoren.NegatroN hat geschrieben: ↑15.01.2021 12:01 Wenn ich jemandem etwas neide, dann muss dieser jemand dieses etwas nicht wegen seiner Gier besitzen. Außerdem kann das Ergebnis meines Neides zwar sein, dass ich ihm dieses etwas wegnehme. Aber wenn ich es dann statt ihm habe, dann ist damit überhaupt nichts begrenzt. Wenn ich es ihm nicht wegnehme, sondern selber einfach noch mehr davon haben will, dann ist ebenfalls nichts begrenzt, sondern genau im Gegenteil führt das zu noch mehr.
Deswegen ergibt die Aussage da oben für mich schon in sich keinen Sinn.
Faktisch ist es aber so, wenn man diese Ebene wechselt, dass Gier teils große materielle Erfolge bringt. Streicht man dann den Neid, entfällt sowohl ein wichtiges Element des "Habenwollen" als wirtschaftliches Grundprinzip als auch ein Gegengewicht zur (erfolgreichen) Gier. Und genau das ist ja der Sinn des Neidarguments: Dass die Neidischen unanständig sind und die anderen moralisch überlegen, ergo ihre Vermögensansammlung völlig richtig und unantastbar sein und bleiben muss.
Warum sollte ein neidischer Dachdecker schlimmer sein als ein gieriger Finanzchef?