Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Lobi
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 11:34
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 11:24
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 10:45
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 10:24 Nachdem die BRD jahrzehntelang aus diversen Gründen auf dem rechten Auge blind war,
Es ist ja nicht nur das. Man hat den Extremisten mit der neoliberalen Politik der letzten, mindestens, 30 Jahre ja indirekt aktiv zugearbeitet. Man hat die Ungleichheit nicht nur nicht bekämpft sondern diese noch gefördert (Abschaffung der Vermögenssteuer, Spitzensteuersatz von 56% auf 43%, Agenda 2010 ect.) und sich damit teilweise sogar gerühmt (Schröder und sein glorreicher Niedriglohnsektor). Bereits Ende der 90er haben Soziologen davor gewarnt dass das 21.Jh. aufgrund der Wirtschaftspolitischen Entwicklungen, das Jh. des Autoritarismus werden kann. Man hat es trotz aller Warnungen geschafft ganze Bevölkerungsteile zu desintegrieren, die Politikverdrossenheit und Demokratieentleerung und damit imaginäre Kontrollverluste und Abstiegsängste zu fördern. Und dann wundern man sich plötzlich wie es sein kann dass eine A-loch Partei wie die AfD mit ihren Plattitüden und den suggerierten Versprechen der Kontrollrückgewinnung plötzlich solche Erfolge feiern kann. Zumal es ja auch nicht unbekannt war dass es eben Bevölkerungsteile gibt die dem rechten Autoritarismus grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber stehen bzw. sowieso schon zu rassistischen, klassistischen ect.pp. Ansichten neigen.
Mir geht es zwar nur um die Kriminalität dort oben - und einige Dinge hier mögen auch stimmen und hat auch seine Relevanz bez. der Zustimmung zur AfD. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob die AfD nicht trotz dieser Punkte durchaus ein ähnliches Wählerpotential hätte. Sie speißt sich ja vor allem nicht nur durch die vermeintlich abgehängten Menschen und schon gar nicht durch diese legendären Protestwähler; das ist ja das krude Missverständnis. Meint: diese Einstellungen wären vermutlich auch ohne soziale Defizite vorhanden bzw. waren es auch zuvor. Gerade der Rechtsextremismus in Ostdeutschland ist keine Nachwendenneuigkeit. Eigentlich war eine Partei wie die AfD unvermeidbar. Flüchtlingskrise und sozialer Niedergang waren hier nur Katalysator.
Ich habe mich vielleicht blöd ausgedrückt. Diese Kontrollverluste, Abstiegsängste ect.pp. betreffen ja nicht nur die vermeintlich Abgehängten der Gesellschaft sondern jene die eben Angst davor haben abgehängt zu werden und das zieht sich halt durch alle Schichten. Gerade Menschen mit geringer Ambiguitätstoleranz neigen in solchen Situationen (Heitmeyer nennt die Zeit ab 2000 "die entsicherten Jahrzehnte") stark zu autoritären Ideologien.
Mit dem was du sagst hast du aber natürlich recht. Es wäre ja auch zu einfach sich einzig und allein nur auf das zu berufen was ich da schrieb.
Ganz wichtig: Ich widerspreche dir ja nicht. Es gibt verschiedene Faktoren, die zum Erfolg der AfD beitrugen. Nur dürfte man sich bei der Gewichtung und den Verhältnissen ordentlich und viel zu optimistisch getäuscht haben (s. bspw. Protestwähler und so...). Ich mich damals übrigens auch.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von OriginOfStorms »

Rorschach hat geschrieben: 01.12.2020 11:08
Marina Weisband hat geschrieben:Die AfD ist sehr sehr sauer, dass eine Jüdin am Holocaustgedenktag über jüdisches Leben in Deutschland vor dem Bundestag spricht.
Tote Juden sind praktischer, die setzen sich nicht gegen Rechts ein.
https://scontent-ams4-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5FEB4AA1
Darüber habe ich mich auch schon amüsiert.
Weisband betätigt sich als Scharfmacherin gegen alles Bürgerliche, Vernünftige. So agitiert sie auch gegen die AfD. Für jeden politisch Klardenkenden ist Weisband als Rednerin eine Zumutung.
Was immer er nimmt, er sollte weniger nehmen. Oder mehr. Aber diese Dosierung ist quatsch.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Quertreiber »

Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 12:10
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 11:34
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 11:24
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 10:45

Es ist ja nicht nur das. Man hat den Extremisten mit der neoliberalen Politik der letzten, mindestens, 30 Jahre ja indirekt aktiv zugearbeitet. Man hat die Ungleichheit nicht nur nicht bekämpft sondern diese noch gefördert (Abschaffung der Vermögenssteuer, Spitzensteuersatz von 56% auf 43%, Agenda 2010 ect.) und sich damit teilweise sogar gerühmt (Schröder und sein glorreicher Niedriglohnsektor). Bereits Ende der 90er haben Soziologen davor gewarnt dass das 21.Jh. aufgrund der Wirtschaftspolitischen Entwicklungen, das Jh. des Autoritarismus werden kann. Man hat es trotz aller Warnungen geschafft ganze Bevölkerungsteile zu desintegrieren, die Politikverdrossenheit und Demokratieentleerung und damit imaginäre Kontrollverluste und Abstiegsängste zu fördern. Und dann wundern man sich plötzlich wie es sein kann dass eine A-loch Partei wie die AfD mit ihren Plattitüden und den suggerierten Versprechen der Kontrollrückgewinnung plötzlich solche Erfolge feiern kann. Zumal es ja auch nicht unbekannt war dass es eben Bevölkerungsteile gibt die dem rechten Autoritarismus grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber stehen bzw. sowieso schon zu rassistischen, klassistischen ect.pp. Ansichten neigen.
Mir geht es zwar nur um die Kriminalität dort oben - und einige Dinge hier mögen auch stimmen und hat auch seine Relevanz bez. der Zustimmung zur AfD. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob die AfD nicht trotz dieser Punkte durchaus ein ähnliches Wählerpotential hätte. Sie speißt sich ja vor allem nicht nur durch die vermeintlich abgehängten Menschen und schon gar nicht durch diese legendären Protestwähler; das ist ja das krude Missverständnis. Meint: diese Einstellungen wären vermutlich auch ohne soziale Defizite vorhanden bzw. waren es auch zuvor. Gerade der Rechtsextremismus in Ostdeutschland ist keine Nachwendenneuigkeit. Eigentlich war eine Partei wie die AfD unvermeidbar. Flüchtlingskrise und sozialer Niedergang waren hier nur Katalysator.
Ich habe mich vielleicht blöd ausgedrückt. Diese Kontrollverluste, Abstiegsängste ect.pp. betreffen ja nicht nur die vermeintlich Abgehängten der Gesellschaft sondern jene die eben Angst davor haben abgehängt zu werden und das zieht sich halt durch alle Schichten. Gerade Menschen mit geringer Ambiguitätstoleranz neigen in solchen Situationen (Heitmeyer nennt die Zeit ab 2000 "die entsicherten Jahrzehnte") stark zu autoritären Ideologien.
Mit dem was du sagst hast du aber natürlich recht. Es wäre ja auch zu einfach sich einzig und allein nur auf das zu berufen was ich da schrieb.
Ganz wichtig: Ich widerspreche dir ja nicht. Es gibt verschiedene Faktoren, die zum Erfolg der AfD beitrugen. Nur dürfte man sich bei der Gewichtung und den Verhältnissen ordentlich und viel zu optimistisch getäuscht haben (s. bspw. Protestwähler und so...). Ich mich damals übrigens auch.
Viele wichtige Punkte dabei, gerade auch bzgl. des Ostens. Das Mitläufertum wurde seit der Wende gerne und oft als Beruhigungsargument herangezogen, statt diese Entwicklungen damals schon ernst zu nehmen. Inzwischen haben sich die Strukturen gefestigt und die "Mitläufer" gefallen sich in ihrer Rolle, eine Rückkehr in gemäßigte Gefilde erscheint mir aufgrund der Ereignisse und Erscheinungen der vergangenen Jahre nahezu utopisch.

Edit: Konnte die Entwicklung anhand "Besorgter" innerhalb der Familie beobachten.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Porcupine »

Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 11:34
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 11:24
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 10:45
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 10:24 Nachdem die BRD jahrzehntelang aus diversen Gründen auf dem rechten Auge blind war,
Es ist ja nicht nur das. Man hat den Extremisten mit der neoliberalen Politik der letzten, mindestens, 30 Jahre ja indirekt aktiv zugearbeitet. Man hat die Ungleichheit nicht nur nicht bekämpft sondern diese noch gefördert (Abschaffung der Vermögenssteuer, Spitzensteuersatz von 56% auf 43%, Agenda 2010 ect.) und sich damit teilweise sogar gerühmt (Schröder und sein glorreicher Niedriglohnsektor). Bereits Ende der 90er haben Soziologen davor gewarnt dass das 21.Jh. aufgrund der Wirtschaftspolitischen Entwicklungen, das Jh. des Autoritarismus werden kann. Man hat es trotz aller Warnungen geschafft ganze Bevölkerungsteile zu desintegrieren, die Politikverdrossenheit und Demokratieentleerung und damit imaginäre Kontrollverluste und Abstiegsängste zu fördern. Und dann wundern man sich plötzlich wie es sein kann dass eine A-loch Partei wie die AfD mit ihren Plattitüden und den suggerierten Versprechen der Kontrollrückgewinnung plötzlich solche Erfolge feiern kann. Zumal es ja auch nicht unbekannt war dass es eben Bevölkerungsteile gibt die dem rechten Autoritarismus grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber stehen bzw. sowieso schon zu rassistischen, klassistischen ect.pp. Ansichten neigen.
Mir geht es zwar nur um die Kriminalität dort oben - und einige Dinge hier mögen auch stimmen und hat auch seine Relevanz bez. der Zustimmung zur AfD. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob die AfD nicht trotz dieser Punkte durchaus ein ähnliches Wählerpotential hätte. Sie speißt sich ja vor allem nicht nur durch die vermeintlich abgehängten Menschen und schon gar nicht durch diese legendären Protestwähler; das ist ja das krude Missverständnis. Meint: diese Einstellungen wären vermutlich auch ohne soziale Defizite vorhanden bzw. waren es auch zuvor. Gerade der Rechtsextremismus in Ostdeutschland ist keine Nachwendenneuigkeit. Eigentlich war eine Partei wie die AfD unvermeidbar. Flüchtlingskrise und sozialer Niedergang waren hier nur Katalysator.
Ich habe mich vielleicht blöd ausgedrückt. Diese Kontrollverluste, Abstiegsängste ect.pp. betreffen ja nicht nur die vermeintlich Abgehängten der Gesellschaft sondern jene die eben Angst davor haben abgehängt zu werden und das zieht sich halt durch alle Schichten. Gerade Menschen mit geringer Ambiguitätstoleranz neigen in solchen Situationen (Heitmeyer nennt die Zeit ab 2000 "die entsicherten Jahrzehnte") stark zu autoritären Ideologien.
Mit dem was du sagst hast du aber natürlich recht. Es wäre ja auch zu einfach sich einzig und allein nur auf das zu berufen was ich da schrieb.
Ich finde es übrigens völlig bizarr dass diese abgehängten oder mit Abstiegsängsten geplagten Leute ausgerechnet eine turbokapitalistische Partei wählen, für die Sozialpolitik schon immer ein absolutes Fremdwort war. Einfach nur weil diese einfach nur mit dem Finger auf "die Fremden" oder "die da oben" zeigen, ohne echte Lösungen anbieten zu können. Die Schweine wählen ihre Schlächter selbst. Wieder mal.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Quertreiber »

Porcupine hat geschrieben: 01.12.2020 12:48
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 11:34
Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 11:24
Lazyking hat geschrieben: 01.12.2020 10:45

Es ist ja nicht nur das. Man hat den Extremisten mit der neoliberalen Politik der letzten, mindestens, 30 Jahre ja indirekt aktiv zugearbeitet. Man hat die Ungleichheit nicht nur nicht bekämpft sondern diese noch gefördert (Abschaffung der Vermögenssteuer, Spitzensteuersatz von 56% auf 43%, Agenda 2010 ect.) und sich damit teilweise sogar gerühmt (Schröder und sein glorreicher Niedriglohnsektor). Bereits Ende der 90er haben Soziologen davor gewarnt dass das 21.Jh. aufgrund der Wirtschaftspolitischen Entwicklungen, das Jh. des Autoritarismus werden kann. Man hat es trotz aller Warnungen geschafft ganze Bevölkerungsteile zu desintegrieren, die Politikverdrossenheit und Demokratieentleerung und damit imaginäre Kontrollverluste und Abstiegsängste zu fördern. Und dann wundern man sich plötzlich wie es sein kann dass eine A-loch Partei wie die AfD mit ihren Plattitüden und den suggerierten Versprechen der Kontrollrückgewinnung plötzlich solche Erfolge feiern kann. Zumal es ja auch nicht unbekannt war dass es eben Bevölkerungsteile gibt die dem rechten Autoritarismus grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber stehen bzw. sowieso schon zu rassistischen, klassistischen ect.pp. Ansichten neigen.
Mir geht es zwar nur um die Kriminalität dort oben - und einige Dinge hier mögen auch stimmen und hat auch seine Relevanz bez. der Zustimmung zur AfD. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob die AfD nicht trotz dieser Punkte durchaus ein ähnliches Wählerpotential hätte. Sie speißt sich ja vor allem nicht nur durch die vermeintlich abgehängten Menschen und schon gar nicht durch diese legendären Protestwähler; das ist ja das krude Missverständnis. Meint: diese Einstellungen wären vermutlich auch ohne soziale Defizite vorhanden bzw. waren es auch zuvor. Gerade der Rechtsextremismus in Ostdeutschland ist keine Nachwendenneuigkeit. Eigentlich war eine Partei wie die AfD unvermeidbar. Flüchtlingskrise und sozialer Niedergang waren hier nur Katalysator.
Ich habe mich vielleicht blöd ausgedrückt. Diese Kontrollverluste, Abstiegsängste ect.pp. betreffen ja nicht nur die vermeintlich Abgehängten der Gesellschaft sondern jene die eben Angst davor haben abgehängt zu werden und das zieht sich halt durch alle Schichten. Gerade Menschen mit geringer Ambiguitätstoleranz neigen in solchen Situationen (Heitmeyer nennt die Zeit ab 2000 "die entsicherten Jahrzehnte") stark zu autoritären Ideologien.
Mit dem was du sagst hast du aber natürlich recht. Es wäre ja auch zu einfach sich einzig und allein nur auf das zu berufen was ich da schrieb.
Ich finde es übrigens völlig bizarr dass diese abgehängten oder mit Abstiegsängsten geplagten Leute ausgerechnet eine turbokapitalistische Partei wählen, für die Sozialpolitik schon immer ein absolutes Fremdwort war. Einfach nur weil diese einfach nur mit dem Finger auf "die Fremden" oder "die da oben" zeigen, ohne echte Lösungen anbieten zu können. Die Schweine wählen ihre Schlächter selbst. Wieder mal.
Der Punkt "die sagen, was sich niemand traut" ist dabei ein wirklich oft gehörtes Argument - so abstrus das klingt.
Das Leben war real.

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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

Aber sie ist ja letzten Endes nicht unbedingt turbokapitalistisch (bzw. nur Teile der Partei im Westen). Gerade der völkische Flügel verspricht ja einige Wohltaten in der Sozialpolitik, wohlgemerkt nur für Deutsche, wahrscheinlich unter Vorlage des großen Ariernachweises.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

Ach, Weisband ist inzwischen bei den Grünen? Immer recht interessant, wo die bekannteren Piraten-Menschen so herkamen (war sie nicht früher in der FDP?) und heute sind.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

infected hat geschrieben: 01.12.2020 12:56 Aber sie ist ja letzten Endes nicht unbedingt turbokapitalistisch (bzw. nur Teile der Partei im Westen). Gerade der völkische Flügel verspricht ja einige Wohltaten in der Sozialpolitik, wohlgemerkt nur für Deutsche, wahrscheinlich unter Vorlage des großen Ariernachweises.
Es ist halt ein entweder oder. Die einen propagieren den Rassenstaat, die anderen den extremen Wirtschaftsliberalismus. Ich bin da aber bei Porcupine, Sinn ergibt das für viele Wähler trotzdem nicht. Wenn man sich die Inhalte anschaut und die Konsequenzen durchdenkt. Das tun aber grundsätzlich die wenigsten Wähler, nicht nur bei der AfD.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von cpoetter »

Alphex hat geschrieben: 01.12.2020 13:10 Ach, Weisband ist inzwischen bei den Grünen? Immer recht interessant, wo die bekannteren Piraten-Menschen so herkamen (war sie nicht früher in der FDP?) und heute sind.
Nee, Weisband war vor den Piraten m.E. nie parteipolitisch aktiv.

Welche bekannteren Ex-Piraten gibt es noch? Mir fällt nur Julia Schramm ein, die nun bei den Linken ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von crazy_monkey »

Finde den Begriff Turbokapitalismus übrigens irgendwie amüsant. So als würde es im Umkehrschluss wirklich einen Kapitalismus geben, der jenseits des zentralen antreibenden Mechanismus der Profitmaximierung funktioniert. Oder als ob es noch eine Steigerungsform von Profitmaximierung geben würde. Und - ist Sozialismus dann Turbostaat? :nerv:
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lazyking »

crazy_monkey hat geschrieben: 01.12.2020 13:28 ist Sozialismus dann Turbostaat? :nerv:
Nein, das ist eine Band. :D
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rivers »

Lobi hat geschrieben: 01.12.2020 10:24 Alleine deswegen würde ich mal diese verharmlosende und beinahe schon entschuldigende Mitläufer-Theorie bleiben lassen und eher mal schauen, wo Überzeugungen liegen.
Ich weiß nicht, ob Du mich meinst und muss leider sagen, dass ich nicht ganz verstanden habe, was Du geschrieben hast.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

cpoetter hat geschrieben: 01.12.2020 13:22
Alphex hat geschrieben: 01.12.2020 13:10 Ach, Weisband ist inzwischen bei den Grünen? Immer recht interessant, wo die bekannteren Piraten-Menschen so herkamen (war sie nicht früher in der FDP?) und heute sind.
Nee, Weisband war vor den Piraten m.E. nie parteipolitisch aktiv.

Welche bekannteren Ex-Piraten gibt es noch? Mir fällt nur Julia Schramm ein, die nun bei den Linken ist.
Lauer, Schramm, Helm, Gerwald Claus-Brunner ("Faxe", der mit dem Sackkarren-Mord), Nocun.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von cpoetter »

Alphex hat geschrieben: 01.12.2020 13:57
cpoetter hat geschrieben: 01.12.2020 13:22
Alphex hat geschrieben: 01.12.2020 13:10 Ach, Weisband ist inzwischen bei den Grünen? Immer recht interessant, wo die bekannteren Piraten-Menschen so herkamen (war sie nicht früher in der FDP?) und heute sind.
Nee, Weisband war vor den Piraten m.E. nie parteipolitisch aktiv.

Welche bekannteren Ex-Piraten gibt es noch? Mir fällt nur Julia Schramm ein, die nun bei den Linken ist.
Lauer, Schramm, Helm, Gerwald Claus-Brunner ("Faxe", der mit dem Sackkarren-Mord), Nocun.
Mein Fehler: Die Frage hätte lauten sollen: Welche bekannteren Ex-Piraten gibt es noch mit einer Parteikarriere nach den Piraten?

Lauer war bis 2019 (jedenfalls laut Wikipedia) in der SPD. Und ja, Helm ist bei den Linken.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

Ah, ja gut. Nocun sieht und liest man ab und zu, da die soweit ich das überblicken kann mit Weisband befreundet ist. Lauer ist für mich vor allem durch ulkige Aktionen im Kopf geblieben - sich in einer Diskussion mit Jan Delay zum Thema Urheberecht von diesem vorführen zu lassen, war für mich eigentlich noch beeindruckender, als die SPD erst mit quasi-Hitler-Zitat zu beschimpfen, und dann einzutreten. Dass er nun wieder raus ist, wusste ich aber auch nicht.

"Wirklich" Karriere machen die vermutlich alle nicht mehr, behaupte ich mal. Ein Amthor ist 10 Jahre jünger als die und politisch schon erheblich profilierter. Was kein Kompliment sein muss, aber halt was über Chancen aussagt.
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