Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Apparition
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Apparition »

Timojugend hat geschrieben: 26.11.2020 16:40 Ich wünsche der Frau jedenfalls einen friedlichen, liebsamen und fleißigen Mann, da sie den selber bisher anscheinend nicht finden konnte.
Und genau dieser Typ wollte SIE bisher komischerweise nicht haben.

Und wenn mans dann nochmal umdreht, wird ein Schuh draus.

=dummes, frustriertes Geschreibsel
Sie hat übrigens einen, mit dem sie wohl auch glücklich ist. Steht im Interview mit ihr in der ZEIT.

Womit du leider deinerseits alle Ressentiments über unbequeme Frauen ins Spiel gebracht hast, die man als Mann so haben kann. Und sie damit vollauf in ihrer Haltung bestätigt hättest, würde sie das hier lesen. Vielleicht doch nicht so schlecht, was sie da macht.
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Timojugend
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2020 15:06
Apparition hat geschrieben: 26.11.2020 14:26 Vor allem kontraproduktiv. Und ein schönes Beispiel, wie extreme Haltungen großen Raum in der Öffentlichkeit einnehmen, weil sie spektakulär sind.
Das ist die Metaebene, die mich momentan interessiert. Inwieweit man Extremist werden muss, um überhaupt noch mit irgendwas wahrgenommen zu werden. Israel abschaffen, Bugatti verbrennen, Monaco den Krieg erklären, die Existenz da Vincis bestreiten oder wenigstens irgendwen aus der Kelly-Family heiraten. Insbesondere im "weichen" Kultur- und Meinungsbereich kommt man sonst nur noch sehr schwer durch. Das Problem ufert da aus, weil diese Bereiche oft nur geistige Schöpfungen anbieten, die aber sehr oft gar nicht wahrgenommen werden, ohne dass der Schöpfer irgendwas pointiert Spektakuläres inszeniert.

Kann natürlich sein, dass ich bloß aus feigem Chauvinusmus der wirklichen Diskussion ausweiche. Dann ist das eben so.
Extremist kann man nur sein oder werden, wenn man keine eigenen Argumente oder Erfahrungen aufzubieten hat, sondern lediglich einem Ideal hinterherläuft, das man selber aber noch nie kennengelernt hat.

War das gut? Ich fand das gut was ich hier gerade geschrieben habe :)
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von tafkasc »

Timojugend hat geschrieben: 26.11.2020 16:40 Ich wünsche der Frau jedenfalls einen friedlichen, liebsamen und fleißigen Mann, da sie den selber bisher anscheinend nicht finden konnte.
Und genau dieser Typ wollte SIE bisher komischerweise nicht haben.

Und wenn mans dann nochmal umdreht, wird ein Schuh draus.

=dummes, frustriertes Geschreibsel
Du bist schon unterhaltsam mitunter ^^
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von tafkasc »

crazy_monkey hat geschrieben: 26.11.2020 13:38 Ich zünde mal hier einen feministischen Böller - Stichwort MÄNNERHASS als feministische Agenda:

Die will nicht nur spielen
Pauline Harmange hasst Männer
Gewalttätig, egoistisch, faul - so sind sie, die Männer. Jedenfalls findet das Pauline Harmange in ihrem Essay "Ich hasse Männer". In Frankreich haben die deutlichen Worte der 25-Jährigen zu einem Aufschrei geführt.


https://www.n-tv.de/leben/Pauline-Harma ... 74238.html

Muss man das ernst nehmen, ist das böse Ironie, eine Perspektive, die uns weiterbringt bzw. zumindest legitim ist - oder nur Literatur für Incels, MänneraktivistInnen und andere Androzentriker, damit diese sich in ihrer Wahrnehmung von feministischen Topoi und Praxen bestätigt fühlen können?
Ich hab den Text 3x gelesen, um irgendwas zu finden, über das ich mich aufregen will. Hat aber nicht geklappt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von costa »

Apparition hat geschrieben: 26.11.2020 16:48 Womit du leider deinerseits alle Ressentiments über unbequeme Frauen ins Spiel gebracht hast, die man als Mann so haben kann. Und sie damit vollauf in ihrer Haltung bestätigt hättest, würde sie das hier lesen. Vielleicht doch nicht so schlecht, was sie da macht.
Da. Sachdienlicher als ich es eben einsah zu sein.
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crazy_monkey
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von crazy_monkey »

Timojugend hat geschrieben: 26.11.2020 16:48
Schnabelrock hat geschrieben: 26.11.2020 15:06
Apparition hat geschrieben: 26.11.2020 14:26 Vor allem kontraproduktiv. Und ein schönes Beispiel, wie extreme Haltungen großen Raum in der Öffentlichkeit einnehmen, weil sie spektakulär sind.
Das ist die Metaebene, die mich momentan interessiert. Inwieweit man Extremist werden muss, um überhaupt noch mit irgendwas wahrgenommen zu werden. Israel abschaffen, Bugatti verbrennen, Monaco den Krieg erklären, die Existenz da Vincis bestreiten oder wenigstens irgendwen aus der Kelly-Family heiraten. Insbesondere im "weichen" Kultur- und Meinungsbereich kommt man sonst nur noch sehr schwer durch. Das Problem ufert da aus, weil diese Bereiche oft nur geistige Schöpfungen anbieten, die aber sehr oft gar nicht wahrgenommen werden, ohne dass der Schöpfer irgendwas pointiert Spektakuläres inszeniert.

Kann natürlich sein, dass ich bloß aus feigem Chauvinusmus der wirklichen Diskussion ausweiche. Dann ist das eben so.
Extremist kann man nur sein oder werden, wenn man keine eigenen Argumente oder Erfahrungen aufzubieten hat, sondern lediglich einem Ideal hinterherläuft, das man selber aber noch nie kennengelernt hat.

War das gut? Ich fand das gut was ich hier gerade geschrieben habe :)
Nein. Bloß ein weiterer (schlechter) Definitionsversuch, der zeigt, wie extrem unbrauchbar eigentlich der Extremismusbegriff ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

crazy_monkey hat geschrieben: 26.11.2020 16:57
Nein. Bloß ein weiterer (schlechter) Definitionsversuch, der zeigt, wie extrem unbrauchbar eigentlich der Extremismusbegriff ist.
Dann definiere den Begriff doch mal besser als ich.
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Beitrag von crazy_monkey »

Timojugend hat geschrieben: 26.11.2020 17:09
crazy_monkey hat geschrieben: 26.11.2020 16:57
Nein. Bloß ein weiterer (schlechter) Definitionsversuch, der zeigt, wie extrem unbrauchbar eigentlich der Extremismusbegriff ist.
Dann definiere den Begriff doch mal besser als ich.
Will ich nicht, kann ich nicht, der Begriff ist aufgrund seiner Undifferenziertheit, seiner normativen Aufladung und seiner potenziellen relationalen KOmponente, die wiederum potenziell blind für Extremismen der Mitte ist, für mich im politischen Diskurs völlig unbrauchbar.
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Timojugend
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

Apparition hat geschrieben: 26.11.2020 16:48
Womit du leider deinerseits alle Ressentiments über unbequeme Frauen ins Spiel gebracht hast, die man als Mann so haben kann. Und sie damit vollauf in ihrer Haltung bestätigt hättest, würde sie das hier lesen. Vielleicht doch nicht so schlecht, was sie da macht.
Öhm. Das sind exakt die gleichen Ressentiments, die sie gegenüber Männern pflegt. Nur umgekehrt.

Macht für mich keinen Unterschied, und ich finde beide Parteien die so stursinnig denken einfach nur Scheiße.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Für mich fühlen sich die Beschreibungen der Männerwelt in dem Artikel ein bisschen surreal an, weil die Männer in meiner Umgebung zumindest in meiner Wahrnehmung schon sehr viel weiter sind als dort beschrieben. Dass z.B. männliche Kollegen bei uns die Hälfte der Arbeitszeit übernehmen, kommt öfter vor. Darüber schüttelt auch niemand den Kopf. Ich kenne auch keine Männer, die Lob dafür suchen, sich an der Hausarbeit oder der Kindererziehung zu beteiligen oder dafür bestochen werden müssten.

Das mag jetzt alles täuschen, weil meine Sicht als Mann ganz sicher auch nicht objektiv ist, sondern auch durch eben diese Identität verzerrt. Nichtsdestotrotz wirkt das für mich völlig aus der Zeit gefallen.

Ist es aber gesamtgesellschaftlich ziemlich sicher nicht, weswegen der Ansatz IMO schon seine Berechtigung hat. Ob es nun taktisch klug sein mag, das als "Männerhass" zu verkaufen, lasse ich mal dahingestellt. Aber inhaltlich hat sie da schon einen Punkt, über den es nachzudenken und zu debattieren lohnt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von costa »

In meinem Bekanntenkreis ist das auch nicht so.
Ich versuche aber halt auch, Arschgeigen zu meiden. *g*
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Beitrag von Apparition »

Timojugend hat geschrieben: 26.11.2020 17:30
Apparition hat geschrieben: 26.11.2020 16:48
Womit du leider deinerseits alle Ressentiments über unbequeme Frauen ins Spiel gebracht hast, die man als Mann so haben kann. Und sie damit vollauf in ihrer Haltung bestätigt hättest, würde sie das hier lesen. Vielleicht doch nicht so schlecht, was sie da macht.
Öhm. Das sind exakt die gleichen Ressentiments, die sie gegenüber Männern pflegt. Nur umgekehrt.

Macht für mich keinen Unterschied, und ich finde beide Parteien die so stursinnig denken einfach nur Scheiße.
Letzter Versuch: Der Punkt ist, dass Du ihr aufgrund ihrer Äußerungen unterstellt hast, sie hätte keinen Mann (was nicht stimmt) und bräuchte mal einen, dann wird das schon wieder. Wenn Du den Unterschied nicht siehst, dann macht das hier keinen Sinn.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Apparition »

NegatroN hat geschrieben: 26.11.2020 18:01 Für mich fühlen sich die Beschreibungen der Männerwelt in dem Artikel ein bisschen surreal an, weil die Männer in meiner Umgebung zumindest in meiner Wahrnehmung schon sehr viel weiter sind als dort beschrieben. Dass z.B. männliche Kollegen bei uns die Hälfte der Arbeitszeit übernehmen, kommt öfter vor. Darüber schüttelt auch niemand den Kopf. Ich kenne auch keine Männer, die Lob dafür suchen, sich an der Hausarbeit oder der Kindererziehung zu beteiligen oder dafür bestochen werden müssten.

Das mag jetzt alles täuschen, weil meine Sicht als Mann ganz sicher auch nicht objektiv ist, sondern auch durch eben diese Identität verzerrt. Nichtsdestotrotz wirkt das für mich völlig aus der Zeit gefallen.

Ist es aber gesamtgesellschaftlich ziemlich sicher nicht, weswegen der Ansatz IMO schon seine Berechtigung hat. Ob es nun taktisch klug sein mag, das als "Männerhass" zu verkaufen, lasse ich mal dahingestellt. Aber inhaltlich hat sie da schon einen Punkt, über den es nachzudenken und zu debattieren lohnt.
Leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das nach wie vor nicht aus der Zeit gefallen ist. Ich kenne aus meinem weiteren Umfeld nach wie vor auch das Gegenteil. Deutlich in der Minderheit, aber es existiert.

Sie geht aber IMO den falschen Weg. Provokation führt zu Defensivmechanismen und erreicht nur die, die es eh schon wissen. Oder verprellt die auch noch.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Fraoch »

NegatroN hat geschrieben: 26.11.2020 18:01 Dass z.B. männliche Kollegen bei uns die Hälfte der Arbeitszeit übernehmen, kommt öfter vor. Darüber schüttelt auch niemand den Kopf. Ich kenne auch keine Männer, die Lob dafür suchen, sich an der Hausarbeit oder der Kindererziehung zu beteiligen oder dafür bestochen werden müssten.
Finde den Fehler. Als ob es eine Leistung wäre selbst wenn es eine Selbstverständlichkeit ist es als Selbstverständlichkeit zu pflegen womit sich verdeutlicht, dass einem (Dir) ja zumindest unter der Oberfläche bewusst ist, dass es gesellschaftlich eben diese Selbstverständlichkeit nicht gibt. Vielmehr ist es das Beschreiben der Normalisierung der Wahrnehmung dass diese Modell gelebt werden, nicht aber die gesellschaftliche Etablierung und Normalisierung einer echten Gleichstellung- und wertigkeit.
Aha!
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von costa »

Fraoch hat geschrieben: 26.11.2020 19:24
NegatroN hat geschrieben: 26.11.2020 18:01 Dass z.B. männliche Kollegen bei uns die Hälfte der Arbeitszeit übernehmen, kommt öfter vor. Darüber schüttelt auch niemand den Kopf. Ich kenne auch keine Männer, die Lob dafür suchen, sich an der Hausarbeit oder der Kindererziehung zu beteiligen oder dafür bestochen werden müssten.
Finde den Fehler. Als ob es eine Leistung wäre selbst wenn es eine Selbstverständlichkeit ist es als Selbstverständlichkeit zu pflegen womit sich verdeutlicht, dass einem (Dir) ja zumindest unter der Oberfläche bewusst ist, dass es gesellschaftlich eben diese Selbstverständlichkeit nicht gibt. Vielmehr ist es das Beschreiben der Normalisierung der Wahrnehmung dass diese Modell gelebt werden, nicht aber die gesellschaftliche Etablierung und Normalisierung einer echten Gleichstellung- und wertigkeit.
Ich sehe zwar, was du meinst, finde es aber fragwürdig, dass jetzt an den zwei Zeilen aus NegatroNs Posting abzuleiten aus dem simplen Grund, dass jeder der älter ist als 30 (und auch die meisten, die jünger sind) noch eine Rollenverteilung miterlebt haben, bei der es diese Selbstverständlichkeit nicht gibt. Das hat nicht zwingend damit zu tun, was NegatroN oder uns allen hier unter der Oberfläche über den aktuellen status quo (der trotz allem keine echte Gleichstellung ist, beileibe nicht) bewusst ist, sondern schlicht damit, wie viel schlimmer das vor nicht allzu langer Zeit noch war.
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