DEI-Rezepte Thread

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
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costa
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von costa »

Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:20 Zum Rest nur zwei (volatile) Gedanken: 1. Ich bin nicht mehr vegan, sondern "nur" noch Vegetarier. Ich trinke Milch im Kaffee, esse Eier, Butter und Käse. Was ich alleine deswegen alles wegblocken muss, um mich nicht jeden Morgen beim Blick in den Spiegel selbst vollzukotzen, kannst Du Dir ungefähr vorstellen. Im Vergleich dazu ist das von Dir beschriebene Dilemma ein Spaziergang am Strand. 2. Ich finde die Vorteile, dass eine bekannte, große Firma so einen großen Fokus auf vegetarische und vegane Produkte legt, so viel Werbung dafür macht und eine "Marke" entwickelt hat, im Sinne einer Sogwirkung für Menschen, die sonst nie auf die Idee kommen würden, vegetarische Produkte zu konsumieren, wichtiger und relevanter als die parallele Fleischproduktion. Für mich wiegt das mehr. Ich wünsche mir persönlich viel mehr gesellschaftliches Bewusstsein und mehr Normalität in Bezug auf vegetarische und vegane Ernährung - und ganz bestimmt darüber hinaus. Und dazu trägt Laden (und noch viele andere, natürlich), einiges bei.
Oh, ich bin auch kein Veganer. Bin seit knapp zwei Jahren Vegetarier und seit ein paar Monaten auf dem Weg es zumindest im privaten Konsum mehr Richtung vegan anzugleichen. Man muss es ja nicht konsequent durchziehen, dass es was bringt. Einige Milchprodukte vertrage ich zum Beispiel inzwischen eh nicht mehr gut und bei meinem geringen Milch-Konsum kümmert es mich z.B. einen Dreck ob das jetzt "richtige" oder Soja-Milch ist, ergo fehlt mir nix. Käse esse ich aber noch (inkonsequent wie es ist), Eier haben wir aber tatsächlich nur einmal im Monat oder so und dann vom Bauern ums Eck, weil ich sonst auch ehrlich wenig Böcke drauf hätte. Aber das ist halt für daheim. Im Restaurant oder bei meinen Eltern verweigere ich mich jetzt keinen Mahlzeiten mit Ei, Käse oder Sahne.

Ich verstehe aber den Teil mit der Sogwirkung total, grade von jemandem, der das schon viel länger durchzieht als ich. Mein Gedanke ist da auch wirklich nur der "Wenn ich meine Kohle in Ersatzprodukte stecke, dann will ich sie halt nicht an Fleischkonzerne/Schlachtbetriebe geben."

Den Teil mit "Ich will sowas nicht essen." wegen der Mineralöle, den du oben hattest, verstehe ich aber natürlich, aber der ist mir aktuell hulle. :D Ich rauche ja zumindest am Wochenende auch noch, wenn ich dann mal was Ungesundes esse, dann ist's halt ungesund für mich. Ist mir lieber als dass ein Schwein/Rind dafür verendet ist. :D Aber ja, so drastisch wie ich es in dem Bericht stand müsste ich es wohl auch nicht haben und würden wir das Zeug noch kaufen, dann hätte es mich wohl auch ziemlich beschäftigt.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Flow »

costaweidner hat geschrieben: 11.09.2020 23:33
Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:20 Zum Rest nur zwei (volatile) Gedanken: 1. Ich bin nicht mehr vegan, sondern "nur" noch Vegetarier. Ich trinke Milch im Kaffee, esse Eier, Butter und Käse. Was ich alleine deswegen alles wegblocken muss, um mich nicht jeden Morgen beim Blick in den Spiegel selbst vollzukotzen, kannst Du Dir ungefähr vorstellen. Im Vergleich dazu ist das von Dir beschriebene Dilemma ein Spaziergang am Strand. 2. Ich finde die Vorteile, dass eine bekannte, große Firma so einen großen Fokus auf vegetarische und vegane Produkte legt, so viel Werbung dafür macht und eine "Marke" entwickelt hat, im Sinne einer Sogwirkung für Menschen, die sonst nie auf die Idee kommen würden, vegetarische Produkte zu konsumieren, wichtiger und relevanter als die parallele Fleischproduktion. Für mich wiegt das mehr. Ich wünsche mir persönlich viel mehr gesellschaftliches Bewusstsein und mehr Normalität in Bezug auf vegetarische und vegane Ernährung - und ganz bestimmt darüber hinaus. Und dazu trägt Laden (und noch viele andere, natürlich), einiges bei.
Oh, ich bin auch kein Veganer. Bin seit knapp zwei Jahren Vegetarier und seit ein paar Monaten auf dem Weg es zumindest im privaten Konsum mehr Richtung vegan anzugleichen. Man muss es ja nicht konsequent durchziehen, dass es was bringt. Einige Milchprodukte vertrage ich zum Beispiel inzwischen eh nicht mehr gut und bei meinem geringen Milch-Konsum kümmert es mich z.B. einen Dreck ob das jetzt "richtige" oder Soja-Milch ist, ergo fehlt mir nix. Käse esse ich aber noch (inkonsequent wie es ist), Eier haben wir aber tatsächlich nur einmal im Monat oder so und dann vom Bauern ums Eck, weil ich sonst auch ehrlich wenig Böcke drauf hätte. Aber das ist halt für daheim. Im Restaurant oder bei meinen Eltern verweigere ich mich jetzt keinen Mahlzeiten mit Ei, Käse oder Sahne.

Ich verstehe aber den Teil mit der Sogwirkung total, grade von jemandem, der das schon viel länger durchzieht als ich. Mein Gedanke ist da auch wirklich nur der "Wenn ich meine Kohle in Ersatzprodukte stecke, dann will ich sie halt nicht an Fleischkonzerne/Schlachtbetriebe geben."

Den Teil mit "Ich will sowas nicht essen." wegen der Mineralöle, den du oben hattest, verstehe ich aber natürlich, aber der ist mir aktuell hulle. :D Ich rauche ja zumindest am Wochenende auch noch, wenn ich dann mal was Ungesundes esse, dann ist's halt ungesund für mich. Ist mir lieber als dass ein Schwein/Rind dafür verendet ist. :D Aber ja, so drastisch wie ich es in dem Bericht stand müsste ich es wohl auch nicht haben und würden wir das Zeug noch kaufen, dann hätte es mich wohl auch ziemlich beschäftigt.
Die Frage nach "gesund/ungesund" stellt sich für mich da auch gar nicht - ich habe die Ernährungsumstellung nicht eine Sekunde aus gesundheitlichen Gründen in Erwägung gezogen. Ich find's wirklich nur eklig. *g*

Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von costa »

Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:46 Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
Klar. Das ist auch etwas, das eigentlich außer Frage stehen sollte.
Trotzdem erwische ich mich (nur privat und für mich) dabei, manchmal Leute zu verurteilen, die vor mir an der Kasse stehen und totalen Fleischabfall kaufen. Klar, ich gehe nicht hin und laber die an und ich bin auch nicht Fan davon, dass ich sie dann automatisch für blöde Leute halte, aber es ist nicht so einfach das loszuwerden, obwohl so eine moralisch höhere Position, die man sich man sich selbst gemütlich gibt, natürlich völlig ekelerregend ist.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Flow »

costaweidner hat geschrieben: 11.09.2020 23:49
Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:46 Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
Klar. Das ist auch etwas, das eigentlich außer Frage stehen sollte.
Trotzdem erwische ich mich (nur privat und für mich) dabei, manchmal Leute zu verurteilen, die vor mir an der Kasse stehen und totalen Fleischabfall kaufen. Klar, ich gehe nicht hin und laber die an und ich bin auch nicht Fan davon, dass ich sie dann automatisch für blöde Leute halte, aber es ist nicht so einfach das loszuwerden, obwohl so eine moralisch höhere Position, die man sich man sich selbst gemütlich gibt, natürlich völlig ekelerregend ist.
Es ist nicht schön. Aber vermutlich ist es auch nicht so irre schwer, in sowas abzurutschen. Essen ist sehr persönlich und schon ohne den Komplex um "Vegetarisch/Veganismus" bisweilen emotional - mit diesem Kontext ist es fast immer überaus emotional, weil es eben den ideologischen Überbau hat. Man steht für etwas ein. Man verknüpft eine Überzeugung, die man für sich selbst und sogar für andere Lebewesen und das Klima als wichtig und relevant erachtet, mit lebenswichtiger Nahrungsaufnahme. And what could go wrong with that?! :D

Ich habe in diesem Kontext wirklich niemals jemanden für seine Ernährungsentscheidung kritisiert, ich habe sie nicht mal kommentiert. Und mir war das auch wirklich immer sehr wichtig und ich wollte nie ein Klischee werden. Interessanterweise bekam ich vor allem als Veganer, kü-bel-weise Dreck vor die Füße gerotzt. Wirklich unfassbar stumpfen, hinterwäldlerischen, granatenblöden, provozierenden, verfickt noch eins komplett durchgedrehten Scheißdreck - und das am laufenden Band. Und da nehme ich mir dann auch mal heraus, darauf zu hoffen, dass diese Kanisterköppe sich ihren Mikropenis am Deckel von ihrem verschissenen Atomreaktor-Grill einklemmen mögen. Jedenfalls denke ich mir das dann. :D
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von costa »

Flow hat geschrieben: 12.09.2020 00:18
costaweidner hat geschrieben: 11.09.2020 23:49
Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:46 Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
Klar. Das ist auch etwas, das eigentlich außer Frage stehen sollte.
Trotzdem erwische ich mich (nur privat und für mich) dabei, manchmal Leute zu verurteilen, die vor mir an der Kasse stehen und totalen Fleischabfall kaufen. Klar, ich gehe nicht hin und laber die an und ich bin auch nicht Fan davon, dass ich sie dann automatisch für blöde Leute halte, aber es ist nicht so einfach das loszuwerden, obwohl so eine moralisch höhere Position, die man sich man sich selbst gemütlich gibt, natürlich völlig ekelerregend ist.
Es ist nicht schön. Aber vermutlich ist es auch nicht so irre schwer, in sowas abzurutschen. Essen ist sehr persönlich und schon ohne den Komplex um "Vegetarisch/Veganismus" bisweilen emotional - mit diesem Kontext ist es fast immer überaus emotional, weil es eben den ideologischen Überbau hat. Man steht für etwas ein. Man verknüpft eine Überzeugung, die man für sich selbst und sogar für andere Lebewesen und das Klima als wichtig und relevant erachtet, mit lebenswichtiger Nahrungsaufnahme. And what could go wrong with that?! :D

Ich habe in diesem Kontext wirklich niemals jemanden für seine Ernährungsentscheidung kritisiert, ich habe sie nicht mal kommentiert. Und mir war das auch wirklich immer sehr wichtig und ich wollte nie ein Klischee werden. Interessanterweise bekam ich vor allem als Veganer, kü-bel-weise Dreck vor die Füße gerotzt. Wirklich unfassbar stumpfen, hinterwäldlerischen, granatenblöden, provozierenden, verfickt noch eins komplett durchgedrehten Scheißdreck - und das am laufenden Band. Und da nehme ich mir dann auch mal heraus, darauf zu hoffen, dass diese Kanisterköppe sich ihren Mikropenis am Deckel von ihrem verschissenen Atomreaktor-Grill einklemmen mögen. Jedenfalls denke ich mir das dann. :D
*LOL* @ den letzten Absatz

Du bist ja nun auch ein paar Tage älter als ich und hast alleine deshalb mit dem ganzen "kein Fleisch"-Thema früher angefangen als ich - zumal ich auch selbst später dran war als mir selbst recht ist.
Aber klar, da war das Wort und Konzept "Veganer" sicher noch viel provokanter als heutzutage. Heute kriegt man dafür entweder eine gehobene Augenbraue oder einen Extra-Teller beim Grill-Geburtstag wenn die Leute vorher Bescheid wissen. Und eben nicht fast auf's Maul gehauen. *g*

Die ersten Leute, denen ich mitgeteilt habe, dass ich mit Fleisch aufhöre, waren meine (geschiedenen) Eltern. Und in beiden Fällen ist der Hauptpunkt, was es zum jeweiligen Festmahl auch Vegetarisches gibt. Das gegenteilige Beispiel sind die Eltern meiner Freundin, die zwar Vegetarisches bereitstellen, aber vermutlich bis ins Jahr 2128 Witze über Leute machen werden, die kein Fleisch essen. *g*
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Flow »

costaweidner hat geschrieben: 12.09.2020 00:27
Flow hat geschrieben: 12.09.2020 00:18
costaweidner hat geschrieben: 11.09.2020 23:49
Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:46 Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
Klar. Das ist auch etwas, das eigentlich außer Frage stehen sollte.
Trotzdem erwische ich mich (nur privat und für mich) dabei, manchmal Leute zu verurteilen, die vor mir an der Kasse stehen und totalen Fleischabfall kaufen. Klar, ich gehe nicht hin und laber die an und ich bin auch nicht Fan davon, dass ich sie dann automatisch für blöde Leute halte, aber es ist nicht so einfach das loszuwerden, obwohl so eine moralisch höhere Position, die man sich man sich selbst gemütlich gibt, natürlich völlig ekelerregend ist.
Es ist nicht schön. Aber vermutlich ist es auch nicht so irre schwer, in sowas abzurutschen. Essen ist sehr persönlich und schon ohne den Komplex um "Vegetarisch/Veganismus" bisweilen emotional - mit diesem Kontext ist es fast immer überaus emotional, weil es eben den ideologischen Überbau hat. Man steht für etwas ein. Man verknüpft eine Überzeugung, die man für sich selbst und sogar für andere Lebewesen und das Klima als wichtig und relevant erachtet, mit lebenswichtiger Nahrungsaufnahme. And what could go wrong with that?! :D

Ich habe in diesem Kontext wirklich niemals jemanden für seine Ernährungsentscheidung kritisiert, ich habe sie nicht mal kommentiert. Und mir war das auch wirklich immer sehr wichtig und ich wollte nie ein Klischee werden. Interessanterweise bekam ich vor allem als Veganer, kü-bel-weise Dreck vor die Füße gerotzt. Wirklich unfassbar stumpfen, hinterwäldlerischen, granatenblöden, provozierenden, verfickt noch eins komplett durchgedrehten Scheißdreck - und das am laufenden Band. Und da nehme ich mir dann auch mal heraus, darauf zu hoffen, dass diese Kanisterköppe sich ihren Mikropenis am Deckel von ihrem verschissenen Atomreaktor-Grill einklemmen mögen. Jedenfalls denke ich mir das dann. :D
*LOL* @ den letzten Absatz

Du bist ja nun auch ein paar Tage älter als ich und hast alleine deshalb mit dem ganzen "kein Fleisch"-Thema früher angefangen als ich - zumal ich auch selbst später dran war als mir selbst recht ist.
Aber klar, da war das Wort und Konzept "Veganer" sicher noch viel provokanter als heutzutage. Heute kriegt man dafür entweder eine gehobene Augenbraue oder einen Extra-Teller beim Grill-Geburtstag wenn die Leute vorher Bescheid wissen. Und eben nicht fast auf's Maul gehauen. *g*

Die ersten Leute, denen ich mitgeteilt habe, dass ich mit Fleisch aufhöre, waren meine (geschiedenen) Eltern. Und in beiden Fällen ist der Hauptpunkt, was es zum jeweiligen Festmahl auch Vegetarisches gibt. Das gegenteilige Beispiel sind die Eltern meiner Freundin, die zwar Vegetarisches bereitstellen, aber vermutlich bis ins Jahr 2128 Witze über Leute machen werden, die kein Fleisch essen. *g*
Samma, wirke ich echt so steinalt? *g* Ich bin 43 und habe vor 11 Jahren aufgehört, Fleisch zu essen (ebenfalls für meinen Geschmack viel zu fucking spät, es ist erbärmlich). Das waren ja auch nicht mehr die diesbezüglich dunklen 80er oder 90er. Meine Schwägerin ist seit den frühen 90er Jahren Vegetarierin, das waren wirklich noch ganz andere Zeiten. Ich lag 2009 schon im gemachten Nest, aber die Ersatzprodukte waren damals auch noch eher semigeil.

Familie ist hart. Ich hatte die ersten Jahre Kettensägenmassaker-Phantasien. Aber ich kann in meinem Fall sagen: es wurde besser. Heute ist es eigentlich überhaupt ein Thema mehr; kann aber auch dran liegen, dass wir uns höchstens noch zwei Mal pro Jahr zu Anlässen sehen, bei denen es darum gehen könnte. Distanz hilft.*g*

Ich mach' die Kiste jetzt aus, gut' Nacht.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von costa »

Flow hat geschrieben: 12.09.2020 00:40 Samma, wirke ich echt so steinalt? *g* Ich bin 43 und habe vor 11 Jahren aufgehört, Fleisch zu essen (ebenfalls für meinen Geschmack viel zu fucking spät, es ist erbärmlich). Das waren ja auch nicht mehr die diesbezüglich dunklen 80er oder 90er. Meine Schwägerin ist seit den frühen 90er Jahren Vegetarierin, das waren wirklich noch ganz andere Zeiten. Ich lag 2009 schon im gemachten Nest, aber die Ersatzprodukte waren damals auch noch eher semigeil.

Familie ist hart. Ich hatte die ersten Jahre Kettensägenmassaker-Phantasien. Aber ich kann in meinem Fall sagen: es wurde besser. Heute ist es eigentlich überhaupt ein Thema mehr; kann aber auch dran liegen, dass wir uns höchstens noch zwei Mal pro Jahr zu Anlässen sehen, bei denen es darum gehen könnte. Distanz hilft.*g*

Ich mach' die Kiste jetzt aus, gut' Nacht.
Nee, natürlich biste nicht steinalt. 18 Jahre älter als ich halt und ich war in meinem linken JUZ-Freundeskreis mit der Letzte.
Aber dann hören wir hier mal auf, den Thread für Rezepte zu kapern. *g*
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Timojugend
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Timojugend »

Kann es sein, dass bei den Yum-Yum Süppchen in den letzten Jahren die Gewürze wegrationalisiert wurden?

Eben nach Ewigkeiten son Ding mit nur minimal Wasser und allen Beilagentütchen gemacht, und ich hatte noch nichtmals ein Schweißtröpfchen auf der Stirn. Das war mal ganz anders.

Gibts da noch ordentlich scharfe Alternativen?
Um einen Mann zu fangen, muss man wie ein Bier denken.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von missmoonshine »

Timojugend hat geschrieben: 12.09.2020 02:24 Kann es sein, dass bei den Yum-Yum Süppchen in den letzten Jahren die Gewürze wegrationalisiert wurden?

Eben nach Ewigkeiten son Ding mit nur minimal Wasser und allen Beilagentütchen gemacht, und ich hatte noch nichtmals ein Schweißtröpfchen auf der Stirn. Das war mal ganz anders.

Gibts da noch ordentlich scharfe Alternativen?
Durch den "Ich esse die schärfsten Nudeln der Welt"- Trend auf Youtube sind die Asiamärkte mittlerweile voll mit schärferen Ramen. Zu erkennen sind sie meist an ihrer schwarzen, roten oder schwarz/roten Verpackung mit den unterschiedlichsten Tierchen drauf, die je nach Schärfegrad ihr Gesicht leicht bis extrem verzogen haben :D
Die knallen dann allerdings ordentlich und sollten nur mit der Hälfte der "Soße" zubereitet werden ^^
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Twinhilde
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Twinhilde »

costaweidner hat geschrieben: 12.09.2020 00:49 Nee, natürlich biste nicht steinalt. 18 Jahre älter als ich halt und ich war in meinem linken JUZ-Freundeskreis mit der Letzte.
Aber dann hören wir hier mal auf, den Thread für Rezepte zu kapern. *g*
Ich fand's spannend euch zu folgen! Und ein bisschen ekelig.*g*
Irgendwie nervt es mich gerade sehr, dass uns so ein Ekelzeug untergejubelt wird, sowas macht es dann natürlich nicht einfacher, wenn man gerade frisch auf Fleisch verzichtet.
Wobei ich bei mir noch gar nicht von Verzicht sprechen kann, aber momentan bin ich ganz zufrieden damit, in welche Richtung es sich entwickelt.

Auch interessant zu beobachten, was für eine Vorlaufzeit manchmal dahintersteckt.
Vor ein paar Jahren hatte ich mich versuchsweise für 14 Tage - damals eine gefühlte Ewigkeit - vegetarisch ernährt.
Ich fand es unfassbar schwierig.

Was ich sehr begrüße ist, dass ich es mir jetzt noch nichtmal vorgenommen habe.
Es hat sich entwickelt bzw. entwickelt sich gerade.
Durch verschiedenste Umstände.
Hauptsächlich haben meine Tochter und die Tochter meines Freundes ein Umdenken bewirkt.
Der Ekel und das Entsetzen meines Kindes, als sie sich bewusst wurde, was sie da eigentlich isst - da fühlt man sich direkt wie ein Kannibale - und die Notwendigkeit vegetarisch zu kochen und einzukaufen, für das Patchwork-Kind, haben echt einen Schalter umgelegt.

Nach unserem gemeinsamen Urlaub, wo wir bis auf ein Fischbrötchen und vielleicht mal eine Scheibe Wurst, irgendwie alle auf Fleisch verzichtet haben und mir dann auffiel, dass ich überhaupt nichts vermisst habe, hatte ich mich einfach darüber gefreut.
Meine Tochter, die nie wirklich gerne Fleisch gegessen hat, kam auf mich zu und hat ausgesprochen, worauf ich schon lange gewartet hatte.
Sie wollte Vegetarierin werden.
Natürlich habe ich das unterstützt. Mich deshalb noch mehr damit beschäftigt...
Und da wir die meiste Zeit zu zweit essen, eben auch für mich vegetarisch gekocht. Wie gut das funktioniert.
Ich koche vielseitiger als vorher!

Meine Tochter ist inzwischen zurück gerudert (sie ist erst acht) ich war erschrocken, wie ihr teilweise begegnet wurde. Von meinen Eltern, der neuen Freundin des Ex... Die damit dann irgendwie gar nichts anfangen konnten.

Ich respektiere aber ihren Wunsch weiterhin, kaufe seitdem hauptsächlich vegetarisch ein und koche dementsprechend so.
Was es mir unheimlich erleichtert, ist, dass ich mich in keinster Weise unter Druck setze.
Wenn ich bock auf Fleisch und Fisch habe, esse ich es.
Aber es kommt immer seltener vor und wenn, geht es nicht ohne das Bewusstsein, was ich da gerade esse.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Thunderforce »

:pommes:
Twinhilde hat geschrieben: 11.09.2020 20:34 Ich hatte die Aldi Eigenmarke... Furchtbar! *spuck*
(also die Patties)
Die fand ich vom Geruch schon 1:1 wie Hundefutter, geschmeckt haben die dann echt komplett widerlich IMO. Scheint aber Geschmackssache zu sein, ich kenne einige Leute, die die Alditeile super fanden

Beyond Meat fand ich auch gut, ansonsten gehört ein Burgerpatty IMO zu den Dingen, die man nicht in gleicher Qualität nachbauen kann.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Schnabelrock »

Twinhilde hat geschrieben: 12.09.2020 06:43 Vor ein paar Jahren hatte ich mich versuchsweise für 14 Tage - damals eine gefühlte Ewigkeit - vegetarisch ernährt.
Ich fand es unfassbar schwierig.
Echt? Schwierig war das vor 30 Jahren, als die Fantasie aller so ungefähr von "Apfel bis Reis mit Tomatensoße" ging. Und das Angebot auch. Weiss ich zumindest aus Erzählungen von Vegosauriern.

Ich bin seit etw 7 Jahren Vegetarier. In der Zeit kam mir da nix schwierig vor, ausser einem Weilchen der Umgewöhnung und vielleicht, dass es ein wenig mehr Aufwand macht. Wobei genau Du genau den ja nicht scheust.
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Thunderforce »

costaweidner hat geschrieben: 11.09.2020 23:49
Flow hat geschrieben: 11.09.2020 23:46 Und zum Rest: jeder tut und macht das, was er kann und will und jeder zieht für sich die persönliche Grenze. Ich verstehe, dass diese Grenze nicht immer und überall und für jeden Moment felsenfest steht. Im allerallerbesten Fall sind das bewusste (vgl. "Bewusstsein") Entscheidungen, und so banal es klingen mag: viel mehr kann man eigentlich von sich selbst nicht erwarten.
Klar. Das ist auch etwas, das eigentlich außer Frage stehen sollte.
Trotzdem erwische ich mich (nur privat und für mich) dabei, manchmal Leute zu verurteilen, die vor mir an der Kasse stehen und totalen Fleischabfall kaufen. Klar, ich gehe nicht hin und laber die an und ich bin auch nicht Fan davon, dass ich sie dann automatisch für blöde Leute halte, aber es ist nicht so einfach das loszuwerden, obwohl so eine moralisch höhere Position, die man sich man sich selbst gemütlich gibt, natürlich völlig ekelerregend ist.
Das ist doch normal und auch völlig okay so. Mir gehts genauso, wenn der Typ vor mir 4 Kisten Bitburger oder Warsteiner oder Krombacher aus dem trinkgut rollt. :D

An der Stelle ist man halt überlegen, dann kann man das auch spüren. *g*
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von Twinhilde »

Schnabelrock hat geschrieben: 12.09.2020 06:51
Twinhilde hat geschrieben: 12.09.2020 06:43 Vor ein paar Jahren hatte ich mich versuchsweise für 14 Tage - damals eine gefühlte Ewigkeit - vegetarisch ernährt.
Ich fand es unfassbar schwierig.
Echt? Schwierig war das vor 30 Jahren, als die Fantasie aller so ungefähr von "Apfel bis Reis mit Tomatensoße" ging. Und das Angebot auch. Weiss ich zumindest aus Erzählungen von Vegosauriern.

Ich bin seit etw 7 Jahren Vegetarier. In der Zeit kam mir da nix schwierig vor, ausser einem Weilchen der Umgewöhnung und vielleicht, dass es ein wenig mehr Aufwand macht. Wobei genau Du genau den ja nicht scheust.
Huch... Anscheinend hab ich meine Antwort nicht abgeschickt...
Falls sie doch zweimal auftaucht. :ka:

Das waren völlig andere Lebensumstände.
Mein Ex-Mann ist Diabetiker, dementsprechend gab es fast täglich Fleisch mit irgendeinem Gemüse oder Salat.
Kaum Nudeln, Kartoffeln etc.
Noch dazu ein Kleinkind...
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Re: DEI-Rezepte Thread

Beitrag von NegatroN »

Ich finde diesen ganzen industriell produzierten Fertigkram eklig. Ganz unabhängig von Fleisch oder Mineralöl. Da ist auch nur wenig Respekt vor dem Lebensmittel drin und obendrein ist das auch ökologisch mehr als fragwürdig. Das gilt für vegane ganz genau so wie für Produkte mit Fleisch.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
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