Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Alles über Musik im Allgemeinen und ohne Bezug zu einem speziellen Genre
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Shadowrunner92
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Shadowrunner92 »

1984 hat geschrieben: 04.05.2020 12:39 Warum gibt es Heavy und Thrash Metal-Alben, die länger dauern als ~40 Minuten? Finde ich viel zu lang und nicht spontan genug, da bin ich schon unentspannt, wenn ich die Gesamtlänge nur lese. Ich kam gerade beim Hören von "Curse And Chapter" von Hell darauf. Nach sechs Songs oder so schalte ich bei sowas ab.
Würde ich so unterschreiben, die perfekte Albumlänge liegt IMO zwischen 30 und 50 Minuten, mit einzelnen Ausreißern nach oben.
1984 hat geschrieben: 04.05.2020 12:39
Shadowrunner92 hat geschrieben: 04.05.2020 12:31 Sei es die dauernd latent durchscheinende Ironie bei Type O Negative
?

Das ist doch Teil des Gesamtkonzepts an sich, würde doch sonst gar nicht (so gut) funktionieren. Vor allem kann der Humor die Bitterkeit eines Inhalts ja sogar verstärken. Versteh ich nicht.
Stimmt, das ist widersprüchlich. Mit der Band kann ich allerdings nicht zuletzt deswegen überhaupt nichts anfangen. :ka:
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costa
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von costa »

Grundsätzlich verstehe ich den Punkt schon, zumindest wenn der Humor wirklich Teil der Musik ist und nicht wie bei Akerfeldt nur zwischen den Songs stattfindet. Das stört mich nämlich kaum. Wobei es schon seltsam war als Patrick Walker live ein, zwei humorvolle Anekdoten zwischen die Songs von "Watching from a Distance" gepackt hat. Was ich davon gehalten habe, weiß ich bis heute nicht.
Mit der Erwähnung von Type O hast du dich aber leider trotzdem disqualifiziert. :D
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Shadowrunner92
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Shadowrunner92 »

Alphex hat geschrieben: 04.05.2020 12:41
Shadowrunner92 hat geschrieben: 04.05.2020 12:31 Lose Gedankensammlung des Tages:
Humor in Musik ist eine sehr schwierige Kiste, denn Humor nutzt sich schneller ab als Musik und zieht sie nach Erreichen der Witzigkeitssättigung zwangsläufig mit nach unten. Die Ärzte sind bei mir die eine große Ausnahme, aber ansonsten hasse ich Humor, Wortspiele und Gags in Songtiteln, Albumnamen, Artworks, Bandnamen, Pseudonymen, Linernotes etc.pp. wie die Pest. Und: Je härter die Musik, desto weniger will ich da Humor drin haben, auch von den beteiligten Musikern und live. Sei es die dauernd latent durchscheinende Ironie bei Type O Negative oder die lustigen Ansagen von Mikael Åkerfeldt, je metallischer, desto verbittert-todernster muss es sein. Ich will keine "aber privat sind die voll nett"-Sachen wissen. Ich will da Leute sehen, die ihre Kunst so ernst nehmen, dass sie verstehen, dass alles andere das Gesamtbild versaut. Ich will auch nicht mit den Musikern "relaten" können, ich will am besten absolut gar nichts wissen über die Menschen hinter der Musik.
Ist natürlich so streng kaum mal erfüllt, und bei manchen Künstlern stört es mich auch weniger als bei anderen (bei Blind Guardian z.B. weiß ich natürlich, dass die privat superentspannt sind, und Hansis kaputte Ansagen gehen auch klar). Hier gilt dann zusätzlich, dass es einen Unterschied macht, ob der Humor im Werk an sich verankert ist oder nur bei der Präsentation durchscheint; letzteres kann ich eher übersehen. Bei Devin Townsend habe ich aber beispielsweise bis heute Schwierigkeiten, seine Sachen ernstzunehmen, weil er a) als erstes mit diesem ganzen Ziltoid-Blödsinn auf meinem Radar aufgetaucht ist und da seinen bekloppten Humor auch in Musik gegossen hat und b) ich den "lustigen Devin" vor seiner Musik kannte. Aber auch live hat das Abstufungen - als ich Killswitch Engage ca. 2008 mal live gesehen habe und der Gitarrist in diesem albernen Kostüm auf die Bühne kam, war klar, dass ich keinen Ton ihrer Musik für voll nehmen kann.
Irritierenderweise fühle ich mich damit näher an der TDB-Ära-Kühnemund-Schule, als ich es je sein wollte. Ich stimme vielen seiner Gedanken von damals auch immer noch nicht zu, aber dass ich auch Musiker am liebsten mag, die dem Gesamtwerk alles unterordnen, haben wir vielleicht wirklich gemeinsam.

Gehe ich 0,0 mit; für mich ist Musik, die eine gewisse Lockerheit atmet viel eher ernst zu nehmen als eine "ich bin so hart"-Posingshow. Klar, Klamauk der erzwungen wird, wirkt genauso aufgesetzt, aber letztlich: Die Sache ernst nehmen, ja. Sich selbst bitte nur so viel wie es das Werk gebietet. Und ich finde gerade im Thrash-Bereich Humor oftmals sehr relevant, da ansonsten die 5000. Wiederholung von Krieg, Verderben und Atomsprengkopf einfach nur noch nach Nachplappern wirkt.

Ist bestimmt Meta und haste nicht gesehen, aber was authentischer Ausdruck ist hängt halt auch vom Kontext ab. Nachdem in den 80ern das komplette Vokabular zu dem Sachbereich geprägt wurde, wird alles was das zu beackern versucht, so es nicht aus echter Agonie erwächst (wo soll die nach dem kalten Krieg herkommen?), ein Verweis auf ein aufrichtiges Gefühl sein. Da sticht das Original aber halt zwangsläufig.

Außer man hört Musik eben eher als Varieté Show mit Geballer. Aber das tu ich halt nicht. Kann man aber machen, klar. Ist aber eben nicht mein Kunstverständnis; das ist Entertainment und Soundtrack. Aber emotionaler Ausdruck (und das kann auch Wut oder Hass sein) ist halt kein Zitat.
Thrash: Stimmt, ist aber vielleicht auch einer der Gründe, weshalb ich da mit vielem nichts anfangen kann.
Lockerheit vs. Posing: Wie du auch schreibst, in Maßen halt. Natürlich dürfen die Leute Spaß auf der Bühne haben, aber schwierig wird es für mich dann, wenn sich Inhalt und Präsentation stark beißen. Immortal sind für mich so ein Beispiel, wo die erstrebte Epik der Musik durch die Präsentation permanent mit dem Arsch wieder eingerissen wird.
Echtes Gefühl vs. Verweis: Das stimmt auf der Meta-Ebene natürlich, außerhalb der Thrash-Themen ist aber ja zum Glück noch genug Raum für reales Empfinden außerhalb von Zitaten. Mir ist es am Ende des Tages wichtig, dass eine Band ein Gefühl transportiert und ich erkennen kann, dass ihr das genauso wichtig ist wie mir. Ob es sich dabei um den Fantasy-Eskapismus-Rausch von Blind Guardian handelt, die völlige verdrogte Depression von Nachtmystium oder den politischen Aktivismus von HSB - ich will fühlen, dass die Band das fühlt.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von MetalEschi »

Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von costa »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:06 Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Schnabelrock »

Guten Humor kann man absolut ernstnehmen.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Alphex »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:06 Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
Man kann sich selbst nicht ernst nehmen, die Musik aber sehr wohl. Sehe da das Problem null. Und Kunst ist stellenweise sogar dann besonders gut, wenn man nicht alles 500 mal mit den Anwälten und der PR-Abteilung durchgeht, oder sich selber dauernd einredet wie wichtig und groß der eigene Ausdruck da gerade war und ist, sondern einfach Spaß hat und laufen lässt. Je nach Genre halt, aber ja. Paranoid wurde auch in 20 Minuten geschrieben. Der Nightwish-Chefdenker braucht bei seinen Großtaten mit Sicherheit alleine fürs Zusammenschwurbeln vom Spoken Word-Introtrack länger.
Shadowrunner92 hat geschrieben: 04.05.2020 13:03 Lockerheit vs. Posing: Wie du auch schreibst, in Maßen halt. Natürlich dürfen die Leute Spaß auf der Bühne haben, aber schwierig wird es für mich dann, wenn sich Inhalt und Präsentation stark beißen. Immortal sind für mich so ein Beispiel, wo die erstrebte Epik der Musik durch die Präsentation permanent mit dem Arsch wieder eingerissen wird.
Musik, die erstrebt, episch zu sein, interessiert mich zunehmend immer weniger. Klar gibt es eine handvoll Menschen die härtere Musik machen die echt Talent haben und dann auch filigran Details rausarbeiten, aber bei den meisten ist "verkopft" eher ein Anzeichen dafür, dass man da was wollte und Bombast drumgebaut hat und letztlich überfordert war, und irgendwann war dann das Budget alle. Es hat schon Gründe, warum Arrangieren im klassischen Bereich eine jahrelange Ausbildung war. "Lass Gitarre mit Streichern vom Keyboard doppelt während ich da mein Solo spiele" ist halt nicht mal annähernd vergleichbar.

Kurzum: Wer Musik machen will, die wichtig sein soll, will vor allem wichtig sein, so mein Eindruck. Wer einfach was zu sagen hat, sagt das. Das Handwerk kommt danach. Handwerklich schlecht aufgeblasene behelfsinspirierte nicht-Ideen sind halt eher... ja, weiß nicht. Gibt ganze Labels, die von sowas leben. Aber das tut Dieter Bohlen auch.
Shadowrunner92 hat geschrieben: 04.05.2020 13:03Echtes Gefühl vs. Verweis: Das stimmt auf der Meta-Ebene natürlich, außerhalb der Thrash-Themen ist aber ja zum Glück noch genug Raum für reales Empfinden außerhalb von Zitaten. Mir ist es am Ende des Tages wichtig, dass eine Band ein Gefühl transportiert und ich erkennen kann, dass ihr das genauso wichtig ist wie mir. Ob es sich dabei um den Fantasy-Eskapismus-Rausch von Blind Guardian handelt, die völlige verdrogte Depression von Nachtmystium oder den politischen Aktivismus von HSB - ich will fühlen, dass die Band das fühlt.
Auch da kenne ich bis auf HSB niemanden aktiv :D
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von MetalEschi »

costaweidner hat geschrieben: 04.05.2020 13:10
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:06 Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
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Das ist aber wieder eine andere Ebene. Man kann auch die totale Maskerade und Show ernst nehmen. Umgekehrt macht es für mich wenig Sinn, Musik oder Kunst danach zu bewerten, ob einer sich schminkt oder nicht.
Kunst ist halt vor Allem auch Kunst. Aber nur dann, wenn sie auch ernst gemeint ist. Das geht aber auch auf der reinen Unterhaltungsebene.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von costa »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:27
costaweidner hat geschrieben: 04.05.2020 13:10
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:06 Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
Schrieb er mit einem Ghost-Avatar.
Das ist aber wieder eine andere Ebene. Man kann auch die totale Maskerade und Show ernst nehmen. Umgekehrt macht es für mich wenig Sinn, Musik oder Kunst danach zu bewerten, ob einer sich schminkt oder nicht.
Kunst ist halt vor Allem auch Kunst. Aber nur dann, wenn sie auch ernst gemeint ist. Das geht aber auch auf der reinen Unterhaltungsebene.
Ja, man kann Maskerade und Show sehr ernst nehmen und ernst meinen, Schminke auch.
Nur habe ich nicht den Eindruck, dass Ghost das machen.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Alphex »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:27Kunst ist halt vor Allem auch Kunst. Aber nur dann, wenn sie auch ernst gemeint ist.
Völliger Unsinn; damit wäre ja jeder bierernste Stampfschlager aus dem Hause AFM mehr Kunst als ein Instrumental von Zappa. Ich bin schon gegen Zynismus in der Kunst, aber "Kunst ist nur Kunst wenn sie Ernst gemeint ist, die Leute sich also auch ernsthaft schminken"... was das denn.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von MetalEschi »

costaweidner hat geschrieben: 04.05.2020 13:29
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:27
costaweidner hat geschrieben: 04.05.2020 13:10
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:06 Mein "Lieblingssatz" ist ja immer "wir nehmen uns selbst nicht ernst." Ja toll, aber ich soll eure Musik ernst nehmen oder wie?
Schrieb er mit einem Ghost-Avatar.
Das ist aber wieder eine andere Ebene. Man kann auch die totale Maskerade und Show ernst nehmen. Umgekehrt macht es für mich wenig Sinn, Musik oder Kunst danach zu bewerten, ob einer sich schminkt oder nicht.
Kunst ist halt vor Allem auch Kunst. Aber nur dann, wenn sie auch ernst gemeint ist. Das geht aber auch auf der reinen Unterhaltungsebene.
Ja, man kann Maskerade und Show sehr ernst nehmen und ernst meinen, Schminke auch.
Nur habe ich nicht den Eindruck, dass Ghost das machen.
Inwiefern? Für mich ist der Punkt der: Sie wollen unterhalten und haben dabei eine gewisse Art von Humor. Den kann man teilen oder nicht, aber Forge ist sich sehr bewusst, dass das, was er tut, eben keine tiefgreifende Philosophie ist, sondern Entertainment. Das heißt, er nimmt den Unterhaltungsfaktor sehr ernst und richtet seine Kunst auch danach aus. Ob man das gut findet, was dann musikalisch und visuell dabei rum kommt, ist ne andere Sache. Aber er sitzt nicht im stillen Kämmerlein und lacht sich eins, weil das alle so lustig finden und er da ein bisschen Schabernack mit den Leuten treibt. Für Künstler und Fan ist die Sachlage klar.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von costa »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:33 Inwiefern? Für mich ist der Punkt der: Sie wollen unterhalten und haben dabei eine gewisse Art von Humor. Den kann man teilen oder nicht, aber Frege ist sich sehr bewusst, dass das, was er tut, eben keine tiefgreifende Philosophie ist, sondern Entertainment. Das heißt, er nimmt den Unterhaltungsfaktor sehr ernst und richtet seine Kunst auch danach aus. Ob man das gut findet, was dann musikalisch und visuell dabei rum kommt, ist ne andere Sache. Aber er sitzt nicht im stillen Kämmerlein und lacht sich eins, weil das alle so lustig finden und er da ein bisschen Schabernack mit den Leuten treibt. Für Künstler und Fan ist die Sachlage klar.
Irgendwie verstehe ich nicht, wo du genau die Grenzen ziehst.
Ich sehe das so: Forge nimmt seine Musik ernst und auch seine Karriere. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass er sich besonders ernst nimmt, sonst kämen ja Texte, Image und Musik von Ghost auch bierernst rüber und das tun sie nun mal nicht. Dass er das nicht macht um Leute zu verarschen hat doch nichts damit zu tun ob er sich ernst nimmt oder nicht.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von MetalEschi »

Alphex hat geschrieben: 04.05.2020 13:31
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:27Kunst ist halt vor Allem auch Kunst. Aber nur dann, wenn sie auch ernst gemeint ist.
Völliger Unsinn; damit wäre ja jeder bierernste Stampfschlager aus dem Hause AFM mehr Kunst als ein Instrumental von Zappa. Ich bin schon gegen Zynismus in der Kunst, aber "Kunst ist nur Kunst wenn sie Ernst gemeint ist, die Leute sich also auch ernsthaft schminken"... was das denn.
Andersrum. Zappa und der Kampfschlager sind beide die total ernste Kunst, weil die Musiker völlig dahinter stehen. Kann man evtl mit der Kommerzebene vermischen, es ist dann keine ernstzunehmende Kunst, wenn es ausschließlich um den Verdienst geht. Greift ein bisschen kurz, ist aber der erste Ansatz, der mir da in den Sinn kommt.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Schnabelrock »

MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:33 Das heißt, er nimmt den Unterhaltungsfaktor sehr ernst und richtet seine Kunst auch danach aus. Ob man das gut findet, was dann musikalisch und visuell dabei rum kommt, ist ne andere Sache.
Wir müssen über Florian Silbereisen, Vanessa Mai und Ikke Hüftgold reden :wink:
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von MetalEschi »

costaweidner hat geschrieben: 04.05.2020 13:35
MetalEschi hat geschrieben: 04.05.2020 13:33 Inwiefern? Für mich ist der Punkt der: Sie wollen unterhalten und haben dabei eine gewisse Art von Humor. Den kann man teilen oder nicht, aber Frege ist sich sehr bewusst, dass das, was er tut, eben keine tiefgreifende Philosophie ist, sondern Entertainment. Das heißt, er nimmt den Unterhaltungsfaktor sehr ernst und richtet seine Kunst auch danach aus. Ob man das gut findet, was dann musikalisch und visuell dabei rum kommt, ist ne andere Sache. Aber er sitzt nicht im stillen Kämmerlein und lacht sich eins, weil das alle so lustig finden und er da ein bisschen Schabernack mit den Leuten treibt. Für Künstler und Fan ist die Sachlage klar.
Irgendwie verstehe ich nicht, wo du genau die Grenzen ziehst.
Ich sehe das so: Forge nimmt seine Musik ernst und auch seine Karriere. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass er sich besonders ernst nimmt, sonst kämen ja Texte, Image und Musik von Ghost auch bierernst rüber und das tun sie nun mal nicht. Dass er das nicht macht um Leute zu verarschen hat doch nichts damit zu tun ob er sich ernst nimmt oder nicht.
Ich verstehe es vielleicht auch selbst nicht zu 100 Prozent, weil es halt auch eine Gefühlssache ist.
Ich denke die ganze Zeit irgendwie an Sabaton und komme im Moment sogar zu dem Schluss, dass weniger Ernsthaftigkeit manchmal besser ist. *g*
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