Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Rotstift
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rotstift »

Wir haben sicherheitshalber heute alle unsere Schüler bei der bayerischen Lernplattform angemeldet.
Mille millions de mille sabords!

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Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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MetalEschi
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von MetalEschi »

Wishmonster hat geschrieben: 12.03.2020 19:02
MetalEschi hat geschrieben: 12.03.2020 18:46 Ich hänge mit meiner Nachhilfe-Branche natürlich ziemlich in der Luft.
Einerseits habe ich schon Lust zu arbeiten. Unser Landkreis ist derzeit nicht sehr stark betroffen, mit nur einem einzigen gemeldeten Fall, was sich aber natürlich schnell ändern kann. Im Grunde bedeuten Ausfälle von Unterricht herbe Umsatzeinbußen. Mitunter sind die Einkünfte eindeutig auftragsabhängig, im Fälle von Vertragsabschlüssen mit Laufzeit wird es bei ausfallenden Einheiten reihenweise Rückforderungen geben. Gerade jetzt in der beginnenden Prüfungsphase lassen sich ausgefallene Einheiten auch nicht einfach im Sommer odr Herbst nachholen. Dafür bezahlen die Kunden, dass sie die Betreuung jetzt kriegen und nicht irgendwann später. Das ist dann ganz schnell auch mal ein existenzielles Problem, vor Allem auch was die Gesundheitsversorgung und kurzfistige Liquidität angeht.
Andererseits kann ich die Ernshaftigkeit der Situation natürlich nachvollziehen und betreibe meine Arbeit zurzeit mit einem ständigen Gefühl der Unsicherheit, da ich zahlreiche Kontaktpersonen habe und auf die ganzen Folgen aus dem Systemapparat inklusive zwei Wochen wegsperren auch nicht so wirklich Lust habe.
Mein Wunschszenario wäre, eingermaßen normal weitermachen zu können, besonders intensiv auf Hygiene und Vermeidung direkter Körperkontakte zu achten, und unbeschadet aus der Sache rauszukommen. Der Glaube daran, dass das gelingt, tendiert aber gen Null. Alternativen also: erhebliches Finanzielles Risiko durch Verzicht auf Arbeit oder höhere Ansteckungsgefahr und das alles mit dem Gefühl, nicht genug getan zu haben.
Schwierig ohne Ende derzeit.
Besteht da keine Möglichkeit das ganze per Skype oder ähnlichem abzuhalten? Unterricht erfordert ja nicht zwangsläufig körperliche Anwesenheit.
Es gibt da schon vereinzelt Möglichkeiten. Die Umsetzung ist mitunter kompliziert, aber sicher in einem gewissen Rahmen machbar.
Problematisch sind zwei Dinge: Der Teil der Kundschaft, der auf Einhaltung der Vertragsbedigungen pocht (nicht zu unterschätzen, wie viele einfach Prinzipienreiter ohne schlechtes Gewissen sind), sowie Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bzw Terminkoordination. Überlegungen in die Richtung habe ich aber natürlich.
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costa
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von costa »

Es ist so herrlich. Quasi alle Hochschulen in BW haben den Vorlesungsbetrieb ausgesetzt - die Hochschule, an der meine Freundin studiert aber beispielsweise nicht. Wie die das durchbekommen haben weiß kein Mensch. Klar, es ist eine sehr kleine Hochschule, aber das sollte halt keine Rolle spielen - insbesondere nicht an einer Hochschule für Soziales, wo quasi alle Student*innen nebenher natürlich im sozialen Bereich arbeiten, ergo also arbeiten gehen müssen. Mit Menschen.
Meine Güte, ey.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von playloud308 »

Sehr guter und unaufgeregter Podcast mit dem Virologen Dr. Drosten. Der neueste Podcast bringt
Licht ins Dunkel, warum die Schulen u.ä. für 4 Wochen schließen sollten:

https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Das wird ja in Niedersachsen schon durch geführt.
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Alphex
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

JudasRising hat geschrieben: 12.03.2020 17:40 Ich frage mich halt, wie hoch die tatsächliche Gefahr in einem doch relativ kleinen Rahmen ist. Bei 150 Besuchern (wenn ausverkauft, was ich aber nicht glaube) sehe ich keine größere Infektionsgefahr als täglich auf der Arbeit, wo ich genauso eng mit anderen in Kontakt komme. Auf ein Hallenkonzert mit x-tausend Leuten würde ich dagegen sofort verzichten.
Wenn in einem Großraumbüro mit 150 Leuten arbeitest, die alle schwitzen, mitsingen und an der Bar (wo auch viele Hände Wechselgeld aus einer Hand holen werden) dicht gedrängt stehen, dann ja.

Ansonsten ist das schon ein Unterschied.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

MetalEschi hat geschrieben: 12.03.2020 19:10Es gibt da schon vereinzelt Möglichkeiten. Die Umsetzung ist mitunter kompliziert, aber sicher in einem gewissen Rahmen machbar.
Problematisch sind zwei Dinge: Der Teil der Kundschaft, der auf Einhaltung der Vertragsbedigungen pocht (nicht zu unterschätzen, wie viele einfach Prinzipienreiter ohne schlechtes Gewissen sind), sowie Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bzw Terminkoordination. Überlegungen in die Richtung habe ich aber natürlich.
Ich würde an deiner Stelle wirklich schauen, das zu versuchen. Gerade wenn es keinen Unterricht mehr gibt, könnten Lehrangebote online funktionieren.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Wir werden ab kommende Woche in zwei Schichten arbeiten. Die erste Schicht von 08.00 -13.00 Uhr, die zweite von 14.00 - 19.00 Uhr. Keine personellen oder zeitlichen Überschneidungen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

Für mich persönlich ist, und ja, so ist das halt im urbanem Milieu, die Anreise mit S-Bahn oder U-Bahn halt auch richtig beschissen. Die Leute im Büro, ja okay, aber die sind einigermaßen rücksichtsvoll. Wenn der sich dumm durchdrängende Typ, der in der Früh unterwegs so oder so schon nervt, einem dann auch noch potentiell einen Krankenhausaufenthalt beschert, dann ist das so richtig beschissen. Und ich merke auch, dass ich seit einigen Tagen automatisch genervter bin. Wenn meine Soziopathie da nicht überbordend über dem Schnitt liegt, dürften da eventuell noch körperliche Auseinandersetzungen in den Schlagzeilen landen in den größeren Ballungsräumen.

Klar, man kann auch Auto oder Rad nehmen. Hab ich aber beides hier nicht. Ich hoffe mal auf Home-Office. Wobei, wenn das Schädelweh und der beleidigte Hals bei mir fortdauern könnte das auch ohne externe Akteure noch sehr interessant werden.

Und Mitbewohner habe ich auch. Keine Ahnung, was für die anderen gilt, wenn einer von uns krank wird. Auf der Homepage der Stadt steht, es seien lokale Stellen dafür zuständig. Deren Infohotlines werde ich mir morgen mal ansehen, ich erwarte aber eher kein Freizeichen.
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borsti
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

Alphex hat geschrieben: 12.03.2020 20:36 Für mich persönlich ist, und ja, so ist das halt im urbanem Milieu, die Anreise mit S-Bahn oder U-Bahn halt auch richtig beschissen. Die Leute im Büro, ja okay, aber die sind einigermaßen rücksichtsvoll. Wenn der sich dumm durchdrängende Typ, der in der Früh unterwegs so oder so schon nervt, einem dann auch noch potentiell einen Krankenhausaufenthalt beschert, dann ist das so richtig beschissen. Und ich merke auch, dass ich seit einigen Tagen automatisch genervter bin. Wenn meine Soziopathie da nicht überbordend über dem Schnitt liegt, dürften da eventuell noch körperliche Auseinandersetzungen in den Schlagzeilen landen in den größeren Ballungsräumen.

Klar, man kann auch Auto oder Rad nehmen. Hab ich aber beides hier nicht. Ich hoffe mal auf Home-Office. Wobei, wenn das Schädelweh und der beleidigte Hals bei mir fortdauern könnte das auch ohne externe Akteure noch sehr interessant werden.

Und Mitbewohner habe ich auch. Keine Ahnung, was für die anderen gilt, wenn einer von uns krank wird. Auf der Homepage der Stadt steht, es seien lokale Stellen dafür zuständig. Deren Infohotlines werde ich mir morgen mal ansehen, ich erwarte aber eher kein Freizeichen.
Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr verrückt machen. Man kann selbst einiges sinnvolles tun, um einer Infektion vorzubeugen aber das hat freilich Grenzen, die nur dann ausschalten könntest, wenn du dich wochenlang komplett abschottest. In U- und S-Bahn kann man sich selbstverständlich anstecken, ebenso auf Ämtern, in Ärztewartezimmern, auf der Arbeit selbst, beim Essen-kaufen, ja selbst wenn man nur ein Paket an der Haustür in Empfang nimmt - oder eben bei Familie und Mitbewohnern. In der U-Bahn muss ich mich nun mal an der dummen Eisenstange festhalten, um nicht bei der nächsten abrupten Bremsung auf andere Art sowieso im Krankenhaus zu landen.

So hart das klingt, aber das ist halt so und war schon immer so. Man kann Risiken zwar minimieren und sollte es machen aber nicht ausschalten. Von letzterem geht übrigens auch keiner aus. Man rechnet ja damit dass sich 60 bis 70 Prozent von uns das Ding früher oder später an Bord holen werden. Wir sollten es nur nicht alle auf einmal bekommen.
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Apparition
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Apparition »

Ich werde ab kommender Woche auch per Fahrrad zur Arbeit fahren, solang es nicht zu sehr schifft. Auf zweimal am Tag vollgestopfte U-Bahn hab ich keinen Bock. Als Großstädter hab ich im Moment eh die Arschkarte, da kommt man einfach nicht aus den Menschenmassen raus.

Die Idee aus NegatroNs Betrieb, auch interne Meetings nur noch über Skype zu führen, werde ich mal weiter geben. auch die Regelung von Home Office, wird inzwischen anlassbezogen sehr viel flexibler gehandhabt. Einzelbüros haben zum Glück die meisten.
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judetheobscure
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von judetheobscure »

Ich arbeite in einem Jugendclub, der an eine Schule angegliedert ist. Solange die Schule geöffnet hat, muss ich arbeiten. Lediglich besondere Teamtreffen und Weiterbildungen sind abgesagt. In Leipzig sollen die Schulen und Kitas erstmal geöffnet bleiben, auch um den Eltern zu ermöglichen, weiter arbeiten zu gehen (was ja im Falle von Alten- und Krankenpflegern, Ärztinnen, Polizistinnen, Busfahrern, Verkäufern und vielen anderen Berufsgruppen absolut sinnvoll ist, um einen einigermaßen reibungslosen Ablauf des Alltagslebens hinzukriegen). Trotzdem schicke ich hustende und schniefende Kinder direkt nach Hause. Und bin auch gespannt, wie lange diese Haltung der Stadt noch tragbar ist. Hoffentlich noch ne Weile.
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Hyronimus
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hyronimus »

MetalEschi hat geschrieben: 12.03.2020 19:10 Es gibt da schon vereinzelt Möglichkeiten. Die Umsetzung ist mitunter kompliziert, aber sicher in einem gewissen Rahmen machbar.
Problematisch sind zwei Dinge: Der Teil der Kundschaft, der auf Einhaltung der Vertragsbedigungen pocht (nicht zu unterschätzen, wie viele einfach Prinzipienreiter ohne schlechtes Gewissen sind), sowie Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bzw Terminkoordination. Überlegungen in die Richtung habe ich aber natürlich.
Das würde ich auf jeden Fall versuchen! Ich hatte im letzten Semester, in dem ich die Examensrepetitorien gemacht habe, eine reine Skype-Gruppe. Tendenziell war die besser vorbereitet und aufmerksamer als die Präsenzgruppen. Alles Schriftliche lief auf dem iPad über ein Online-Whiteboard (https://awwapp.com/), bei Bedarf konnten die Studenten da auch selbst reinschreiben. Und der Rest halt über Webcam. Bei meiner Frau, die in den letzten Semestern immer noch ein, zwei Nachhilfegruppen hatte, läuft mittlerweile auch das Meiste über Skype, teilweise in gemischten Gruppen aus Leuten, die physisch anwesend sind, und Leuten, die über Skype teilnehmen. Klappt ganz gut, und am Anfang der Sitzung wird für die Skype-Leute erst mal brav in die Kamera gewinkt :D
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Shutdown bis 20.4. in Bayern. Ich und meine direkte Familie bekommen das schon geregelt. Wir haben mit den anderen Eltern kleine, feste Betreuungsgruppen gebildet, in denen wir wechselweise jeweils ~ 4 Kids betreuen. Das halten wir auch ein paar Wochen durch und das sollte reichen, um die Kurve genug abzuschwächen.

Was uns aber umtreibt, sind unsere Eltern. Während es bei den unter 65jährigen größtenteils OK sein wird, wenn die meisten über die nächsten Monate hinweg Covid bekommen (solange es halbwegs verteilt ist und nicht zu viele gleichzeitig), sieht das bei den über 65jährigens anders aus. Die sollten das nach Möglichkeit gar nicht bekommen, weil die Letalität in der Altergruppe massiv nach oben geht. Aktuell geht man von Zahlen bis zu 25% aus. Die Empfehlung ist hier also, dass die bis in den Herbst rein alle sozialen Interaktionen nach Möglichkeit soweit wie möglich runterfahren sollen. Keine Veranstaltungen, kein Einkaufen, keine Treffen mit anderen, am besten gar nicht rausgehen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Einsicht darin aktuell noch nicht so hoch ist - das wird auch einerseits schwer zu organisieren und andererseits emotional eine irre Herausforderung.
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infected
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

NegatroN hat geschrieben: 13.03.2020 09:46 Shutdown bis 20.4. in Bayern. Ich und meine direkte Familie bekommen das schon geregelt. Wir haben mit den anderen Eltern kleine, feste Betreuungsgruppen gebildet, in denen wir wechselweise jeweils ~ 4 Kids betreuen. Das halten wir auch ein paar Wochen durch und das sollte reichen, um die Kurve genug abzuschwächen.

Was uns aber umtreibt, sind unsere Eltern. Während es bei den unter 65jährigen größtenteils OK sein wird, wenn die meisten über die nächsten Monate hinweg Covid bekommen (solange es halbwegs verteilt ist und nicht zu viele gleichzeitig), sieht das bei den über 65jährigens anders aus. Die sollten das nach Möglichkeit gar nicht bekommen, weil die Letalität in der Altergruppe massiv nach oben geht. Aktuell geht man von Zahlen bis zu 25% aus. Die Empfehlung ist hier also, dass die bis in den Herbst rein alle sozialen Interaktionen nach Möglichkeit soweit wie möglich runterfahren sollen. Keine Veranstaltungen, kein Einkaufen, keine Treffen mit anderen, am besten gar nicht rausgehen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Einsicht darin aktuell noch nicht so hoch ist - das wird auch einerseits schwer zu organisieren und andererseits emotional eine irre Herausforderung.
Ich stecke gerade in der Diskussion, habe heute mittag auch ein Treffen mit meinen Eltern, die ja direkt neben mir in der andeen Haushälfte wohnen, um mit ihnen zu besprechen was und wie wir alles organisieren müssen damit es läuft. Das wird keine angenehme Sache werden, ihnen zu sagen, dass sie die nächste Zeit erst einmal zu Hause bleiben sollen und die nächsten beiden Wochen auch die Enkel nicht zu ihnen kommen bis wir sicher sein können, dass zumindest aus dem Kindergarten nichts mitgekommen ist. Zumal meine Mutter mit einer gerade erst überstandenen Lungenembolie zur Hochrisiko Gruppe gezählt wird.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Tolpan »

Wir haben unserem sehr aktiven Schwiegervater (ebenfalls mit Lungenvorschädigung) bereits verboten, einfach so ohne Grund durch die Stadt zu fahren (immer ÖPNV) und sich mit den alten Fabrik-Kumpels zu treffen, was er sonst quasi täglich macht. Alleine, ob er sich auch daran hält, ist die große Frage.
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