Metallica ...And Justice for All

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Dimebag666
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Dimebag666 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 05:49
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 18.11.2019 21:40
Disbeliefer hat geschrieben: 18.11.2019 21:22
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 18.11.2019 20:03

Das Gewummer und der Druck unter den Gitarren kommt halt vom Bass. Der hat nicht so irre viel Präsenz, deswegen erkennt man ihn nicht am Geklacker oder Geschredder wie bei Maiden oder Motörhead. Der Bass macht einfach Druck von unten. Vielleicht muss man die Ohren ein bisschen darauf trainieren :ka:
Is mir schon klar, dass das nicht von den Gitarren kommt, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es in diesen Momenten am präsentesten ist.
Als Instrument jedoch ist die Bassgitarre nicht wahrnehmbar. Da ist kein hörbarer Anschlag, nichts. Und ich habe eigentlich ein sehr gutes Gehör.
Ja, der Anschlag wird komplett von den Gitarren aufgefressen. Der Bass ist sautight eingespielt und klebt praktisch unter den Gitarren, sodass es sich wirklich wie eine einzige, große Gitarre anhört. Den Ansatz verfolgen ja viele Bands/Produzenten, aber hier wurde es wirklich auf die Spitze getrieben. Die Gitarren einzeln klingen eigentlich relativ dünn und sehr mittenlastig. Wenn man sich das vor Augen hält und auf die Oktave darunter, bzw. den Druck achtet, hört man auch den Bass. Bei den etwas weniger hektischen Teilen kann man den Bass finde ich am besten hören. Bei Dyer's Eve z.B. im Intro und während der Strophen. Oder natürlich bei Harvester of Sorrow. Oder dem Titelstück. Seit mir der Bass das erste mal richtig aufgefallen ist, kann ich ihn mir auch gar nicht mehr wegdenken und ich mach mir mittlerweile einen Sport daraus, auf ihn zu achten. Der suppt hinter den Gitarren aus einem tiefen, düsteren Loch raus und gibt dem Sound eine unheimliche Tiefe. Ich find's perfekt.
Das ist mir viel zu technisch, das verstehe ich nicht, das will ich auch nicht verstehen!
Das hat mit "Metal" nichts mehr zu tun, der Bass ist so gut wie nicht zu hören, da verlasse ich mich auf meine Ohren!
Er hats schon für Doofe erklärt.
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NegatroN
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von NegatroN »

Wäre X bei Album Y anders, wäre es anders. So weit, so unspannend. Dann hätten manche eine andere Meinung dazu, andere nicht. Nur was bringt diese Diskussion? Justice klingt so wie klingt. Das findet man entweder gut oder halt nicht. Aber auch das ist bei jedem Album so.
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Perry Rhodan
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Perry Rhodan »

Dimebag666 hat geschrieben: 19.11.2019 10:47
Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 05:49
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 18.11.2019 21:40
Disbeliefer hat geschrieben: 18.11.2019 21:22
Is mir schon klar, dass das nicht von den Gitarren kommt, ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es in diesen Momenten am präsentesten ist.
Als Instrument jedoch ist die Bassgitarre nicht wahrnehmbar. Da ist kein hörbarer Anschlag, nichts. Und ich habe eigentlich ein sehr gutes Gehör.
Ja, der Anschlag wird komplett von den Gitarren aufgefressen. Der Bass ist sautight eingespielt und klebt praktisch unter den Gitarren, sodass es sich wirklich wie eine einzige, große Gitarre anhört. Den Ansatz verfolgen ja viele Bands/Produzenten, aber hier wurde es wirklich auf die Spitze getrieben. Die Gitarren einzeln klingen eigentlich relativ dünn und sehr mittenlastig. Wenn man sich das vor Augen hält und auf die Oktave darunter, bzw. den Druck achtet, hört man auch den Bass. Bei den etwas weniger hektischen Teilen kann man den Bass finde ich am besten hören. Bei Dyer's Eve z.B. im Intro und während der Strophen. Oder natürlich bei Harvester of Sorrow. Oder dem Titelstück. Seit mir der Bass das erste mal richtig aufgefallen ist, kann ich ihn mir auch gar nicht mehr wegdenken und ich mach mir mittlerweile einen Sport daraus, auf ihn zu achten. Der suppt hinter den Gitarren aus einem tiefen, düsteren Loch raus und gibt dem Sound eine unheimliche Tiefe. Ich find's perfekt.
Das ist mir viel zu technisch, das verstehe ich nicht, das will ich auch nicht verstehen!
Das hat mit "Metal" nichts mehr zu tun, der Bass ist so gut wie nicht zu hören, da verlasse ich mich auf meine Ohren!
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Reden wir von Musik, von Metal oder von irgendeinem technischen Schaiß?!?!
Aber vielleicht bin ich noch doofer (und tausend andere auch, die den Bass auch nicht hören)!
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TMW316
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von TMW316 »

Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 11:16[....]
Reden wir von Musik, von Metal oder von irgendeinem technischen Schaiß?!?!
Aber vielleicht bin ich noch doofer (und tausend andere auch, die den Bass auch nicht hören)!
Du hörst keinen Anschlag, weil Jason das gleiche wie James spielt oder Kirk oder so ähnlich.
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
Es ist immer wieder eine Freude uns auf der Bühne zu sehen.
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monochrom
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von monochrom »

NegatroN hat geschrieben: 19.11.2019 11:09 Wäre X bei Album Y anders, wäre es anders. So weit, so unspannend. Dann hätten manche eine andere Meinung dazu, andere nicht. Nur was bringt diese Diskussion? Justice klingt so wie klingt. Das findet man entweder gut oder halt nicht. Aber auch das ist bei jedem Album so.
Du hast das nicht verstanden. Das ist irgendwie kein Metal.
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Noir
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Noir »

Um wieder von den technischen Details wegzukommen und auf die eigentliche Eingangsfrage zu antworten:

Justice wirkt von den 4 relevanten Met-Scheiben auf mich als die in sich geschlossenste. Das ist die Platte darunter, die am meisten Album ist und nicht einfach nur eine Sammlung jener Songs, die die Band gerade fertig hatte. Alles daran klingt von A bis Z aus einem Guss, in sich stimmig und ausbalanciert. Das ist ein Gesamtkunstwerk, an dem alles genau so ist, wie es ist, weil es einer Zielvorgabe untergeordnet wurde. Angefangen beim Cover, dem Layout und den Fotos über den transparenten, aufgeräumten, kühlen Sound bis hin zur eigentlichen Musik, deren Parts und Einzelteile so hervorragend aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt wurden, dass sie im Gesamteindruck größer als die Summe ihrer Teile werden. Und genau an dieser Stelle laufen die hier vorgebrachten Contra-Argumente mMn ins Leere, obwohl ich sie durchaus nachvollziehen kann. Dass die Songs von Justice nicht genauso so gut funktionieren, wenn man sie neben Creeping Death, Puppets usw. legt, ist völlig richtig, aber tatsächlich kein Contra- sondern ein Pro-Argument. Wie ich bereits schrieb: Justice funktioniert nicht als Songsammlung, sondern als Album, auf dem alles miteinander verwoben ist. Man kann also nicht einen edlen Stoff nehmen und sagen, dieser eine Faden ist der schönste darin. Man muss das Gesamte betrachten, denn erst dann ergeben die einzelnen Fäden Sinn und Justice öffnet dem Hörer eine eigene Dimension. Und genauso ist das mit dem Sound. Das ist kein (missglücktes) Experiment, entstanden aus einer Mischung aus Ego-Trips, Trauerbewältigung und dem Zeitgeist heraus. In meiner Wahrnehmung folgt dieser einfach nur fast schon mathematisch-präzise den Anforderungen, die die Musik daran stellt. In aller notwendigen Konsequenz. Und ich denke auch, dass Hetfield und Ulrich nicht wegen, sondern trotz der eben erwähnten Rahmenbedingungen ganz instinktiv auf dieses Ergbnis hingewirkt haben. Weil es - wie irgendjemand hier schon mal hat durchklingen lassen - auf diese Weise am meisten Sinn ergibt und anders den Gesamteindruck nur schmälern würde. Obwohl das konträr zur "Nutzerfreundlichkeit" und zu der Logik der vorangegangen Alben läuft, die ja beileibe keine schlechten Machwerke sind.
Mit so einer Musik vertreibt man eigentlich die Junkies vom Hauptbahnhof.
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BlackMassReverend
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von BlackMassReverend »

GoTellSomebody hat geschrieben: 18.11.2019 16:36 Ich finde ja Metallica könnten ruhig auch mal den Bass verzerren, so wie Lemmy, oder so schnell und toll spielen wie Joey von Manowar, schließlich ist das ja eine Metalband und dann soll das ja auch so klingen.
Ich goutiere das hier mal, weil: Wenn es schnell ist, ist's ja auch wieder Thrash
1989 haben wir komplett durchgesoffen !
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TMW316
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von TMW316 »

Noir hat geschrieben: 19.11.2019 11:39 Um wieder von den technischen Details wegzukommen und auf die eigentliche Eingangsfrage zu antworten:

Justice wirkt von den 4 relevanten Met-Scheiben auf mich als die in sich geschlossenste. Das ist die Platte darunter, die am meisten Album ist und nicht einfach nur eine Sammlung jener Songs, die die Band gerade fertig hatte. Alles daran klingt von A bis Z aus einem Guss, in sich stimmig und ausbalanciert. Das ist ein Gesamtkunstwerk, an dem alles genau so ist, wie es ist, weil es einer Zielvorgabe untergeordnet wurde. Angefangen beim Cover, dem Layout und den Fotos über den transparenten, aufgeräumten, kühlen Sound bis hin zur eigentlichen Musik, deren Parts und Einzelteile so hervorragend aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt wurden, dass sie im Gesamteindruck größer als die Summe ihrer Teile werden. Und genau an dieser Stelle laufen die hier vorgebrachten Contra-Argumente mMn ins Leere, obwohl ich sie durchaus nachvollziehen kann. Dass die Songs von Justice nicht genauso so gut funktionieren, wenn man sie neben Creeping Death, Puppets usw. legt, ist völlig richtig, aber tatsächlich kein Contra- sondern ein Pro-Argument. Wie ich bereits schrieb: Justice funktioniert nicht als Songsammlung, sondern als Album, auf dem alles miteinander verwoben ist. Man kann also nicht einen edlen Stoff nehmen und sagen, dieser eine Faden ist der schönste darin. Man muss das Gesamte betrachten, denn erst dann ergeben die einzelnen Fäden Sinn und Justice öffnet dem Hörer eine eigene Dimension. Und genauso ist das mit dem Sound. Das ist kein (missglücktes) Experiment, entstanden aus einer Mischung aus Ego-Trips, Trauerbewältigung und dem Zeitgeist heraus. In meiner Wahrnehmung folgt dieser einfach nur fast schon mathematisch-präzise den Anforderungen, die die Musik daran stellt. In aller notwendigen Konsequenz. Und ich denke auch, dass Hetfield und Ulrich nicht wegen, sondern trotz der eben erwähnten Rahmenbedingungen ganz instinktiv auf dieses Ergbnis hingewirkt haben. Weil es - wie irgendjemand hier schon mal hat durchklingen lassen - auf diese Weise am meisten Sinn ergibt und anders den Gesamteindruck nur schmälern würde. Obwohl das konträr zur "Nutzerfreundlichkeit" und zu der Logik der vorangegangen Alben läuft, die ja beileibe keine schlechten Machwerke sind.
Hmmm, ich finde dass Ride the Lightning und Master of Puppets aber auch als Gesamtwerke besser sind. Zumal AJFA im Prinzip ähnlich aufgebaut ist: Erst der schnelle Opener, dann der lange Titeltrack, dann der Groover, dann die Halbballade. Dann der Mittelteil, dann das Instrumental und dann der Rausschmeißer (auch wenn RTL da etwas abweicht).

Nur halt auf jeder Ebene hinkt die AJFA ein wenig hinterher vom Songwriting (halt bis auf One - auch wenn Sanitarium und Fade to Black keinesfalls schlecht sind).
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
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Perry Rhodan
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Perry Rhodan »

Ich finde auch "RtL" und "MoP" besser und zwar weil dort die besseren Songs sind!
Auch "Kill" finde ich derzeit besser als "Justice".
Trotzdem wäre ich heute froh, wenn Metallica nochmal so gut wären wie 1988!
Aber das ist ein anderes Thema.
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Alphex
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Alphex »

TMW316 hat geschrieben: 19.11.2019 11:26Du hörst keinen Anschlag, weil Jason das gleiche wie James spielt oder Kirk oder so ähnlich.
Kirk spielt auf dem Album keinerlei Rhythmusparts.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Noir
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Noir »

TMW316 hat geschrieben: 19.11.2019 12:12
Noir hat geschrieben: 19.11.2019 11:39 Um wieder von den technischen Details wegzukommen und auf die eigentliche Eingangsfrage zu antworten:

Justice wirkt von den 4 relevanten Met-Scheiben auf mich als die in sich geschlossenste. Das ist die Platte darunter, die am meisten Album ist und nicht einfach nur eine Sammlung jener Songs, die die Band gerade fertig hatte. Alles daran klingt von A bis Z aus einem Guss, in sich stimmig und ausbalanciert. Das ist ein Gesamtkunstwerk, an dem alles genau so ist, wie es ist, weil es einer Zielvorgabe untergeordnet wurde. Angefangen beim Cover, dem Layout und den Fotos über den transparenten, aufgeräumten, kühlen Sound bis hin zur eigentlichen Musik, deren Parts und Einzelteile so hervorragend aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt wurden, dass sie im Gesamteindruck größer als die Summe ihrer Teile werden. Und genau an dieser Stelle laufen die hier vorgebrachten Contra-Argumente mMn ins Leere, obwohl ich sie durchaus nachvollziehen kann. Dass die Songs von Justice nicht genauso so gut funktionieren, wenn man sie neben Creeping Death, Puppets usw. legt, ist völlig richtig, aber tatsächlich kein Contra- sondern ein Pro-Argument. Wie ich bereits schrieb: Justice funktioniert nicht als Songsammlung, sondern als Album, auf dem alles miteinander verwoben ist. Man kann also nicht einen edlen Stoff nehmen und sagen, dieser eine Faden ist der schönste darin. Man muss das Gesamte betrachten, denn erst dann ergeben die einzelnen Fäden Sinn und Justice öffnet dem Hörer eine eigene Dimension. Und genauso ist das mit dem Sound. Das ist kein (missglücktes) Experiment, entstanden aus einer Mischung aus Ego-Trips, Trauerbewältigung und dem Zeitgeist heraus. In meiner Wahrnehmung folgt dieser einfach nur fast schon mathematisch-präzise den Anforderungen, die die Musik daran stellt. In aller notwendigen Konsequenz. Und ich denke auch, dass Hetfield und Ulrich nicht wegen, sondern trotz der eben erwähnten Rahmenbedingungen ganz instinktiv auf dieses Ergbnis hingewirkt haben. Weil es - wie irgendjemand hier schon mal hat durchklingen lassen - auf diese Weise am meisten Sinn ergibt und anders den Gesamteindruck nur schmälern würde. Obwohl das konträr zur "Nutzerfreundlichkeit" und zu der Logik der vorangegangen Alben läuft, die ja beileibe keine schlechten Machwerke sind.
Hmmm, ich finde dass Ride the Lightning und Master of Puppets aber auch als Gesamtwerke besser sind. Zumal AJFA im Prinzip ähnlich aufgebaut ist: Erst der schnelle Opener, dann der lange Titeltrack, dann der Groover, dann die Halbballade. Dann der Mittelteil, dann das Instrumental und dann der Rausschmeißer (auch wenn RTL da etwas abweicht).

Nur halt auf jeder Ebene hinkt die AJFA ein wenig hinterher vom Songwriting (halt bis auf One - auch wenn Sanitarium und Fade to Black keinesfalls schlecht sind).
Ist völlig okay, aber ich wage dennoch zu widersprechen. Ich kenne natürlich die Argumentation mit dem Spannungsbogen in der Tracklist, aber ich gehe bereits da nur teilweise mit. Nimm etwa die Titelsongs - du willst nicht ernsthaft behaupten, dass RTL ähnlich komplex aufgebaut ist wie MOP oder AJFA, oder? Dann Eye Of The Beholder ein Groover? Nehme ich überhaupt nicht so wahr. Und schließlich die 2,3 Songs, die die B-Seite bzw. die zweite LP eröffnen. Die sind derart unterschiedlich, dass du sie selbst nur so ein wenig hilflos mit "der Mittelteil" zusammenzufassen weißt.
RTL wird vermutlich auf ewig einen besonderen Platz in meinem Musikuniversum einnehmen, doch mit seinen alten Mustaine-Ideen und von Kirk mitgebrachten Exodus-Importen ist es nun mal wesentlich mehr Sammelsurium von geilen Songs als in sich geschlossenes Gesamtkonstrukt. MOP stellte diesbezüglich in der Tat eine hörbare Weiterentwicklung dar, wenn auch noch nicht so rund wie auf AJFA. Allerdings empfinde ich dafür den Sound im Vergleich zu RTL einen Schritt zurück. Ist mir eine Spur zu sehr 80er.
Was mir zudem auf beiden Alben (und auch auf KEA) negativ auffällt, ist der Umstand, dass der Zahn der Zeit an jeweils zweien der Songs inzwischen doch recht deutlich genagt hat. Das empfinde ich auf AJFA überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Die Songs, die ich 1988/1989 eher in der zweiten Reihe gesehen habe, haben im Laufe noch an Tiefgang gewonnen und ich empfinde sie heute wesentlich stärker.
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von costa »

Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 11:16
Dimebag666 hat geschrieben: 19.11.2019 10:47
Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 05:49
Das ist mir viel zu technisch, das verstehe ich nicht, das will ich auch nicht verstehen!
Das hat mit "Metal" nichts mehr zu tun, der Bass ist so gut wie nicht zu hören, da verlasse ich mich auf meine Ohren!
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Thunderforce »

costaweidner hat geschrieben: 19.11.2019 14:42
Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 11:16
Dimebag666 hat geschrieben: 19.11.2019 10:47
Perry Rhodan hat geschrieben: 19.11.2019 05:49
Das ist mir viel zu technisch, das verstehe ich nicht, das will ich auch nicht verstehen!
Das hat mit "Metal" nichts mehr zu tun, der Bass ist so gut wie nicht zu hören, da verlasse ich mich auf meine Ohren!
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von costa »

Thunderforce hat geschrieben: 19.11.2019 14:50
costaweidner hat geschrieben: 19.11.2019 14:42 Technik raus ausm Meddl!!!einself

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Muss ja auch. Reden wir hier von Meddl oder Technik? Hm? HM?
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Re: Metallica ...And Justice for All

Beitrag von Apparition »

Noir hat geschrieben: 19.11.2019 14:40
TMW316 hat geschrieben: 19.11.2019 12:12
Noir hat geschrieben: 19.11.2019 11:39 Um wieder von den technischen Details wegzukommen und auf die eigentliche Eingangsfrage zu antworten:

Justice wirkt von den 4 relevanten Met-Scheiben auf mich als die in sich geschlossenste. Das ist die Platte darunter, die am meisten Album ist und nicht einfach nur eine Sammlung jener Songs, die die Band gerade fertig hatte. Alles daran klingt von A bis Z aus einem Guss, in sich stimmig und ausbalanciert. Das ist ein Gesamtkunstwerk, an dem alles genau so ist, wie es ist, weil es einer Zielvorgabe untergeordnet wurde. Angefangen beim Cover, dem Layout und den Fotos über den transparenten, aufgeräumten, kühlen Sound bis hin zur eigentlichen Musik, deren Parts und Einzelteile so hervorragend aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt wurden, dass sie im Gesamteindruck größer als die Summe ihrer Teile werden. Und genau an dieser Stelle laufen die hier vorgebrachten Contra-Argumente mMn ins Leere, obwohl ich sie durchaus nachvollziehen kann. Dass die Songs von Justice nicht genauso so gut funktionieren, wenn man sie neben Creeping Death, Puppets usw. legt, ist völlig richtig, aber tatsächlich kein Contra- sondern ein Pro-Argument. Wie ich bereits schrieb: Justice funktioniert nicht als Songsammlung, sondern als Album, auf dem alles miteinander verwoben ist. Man kann also nicht einen edlen Stoff nehmen und sagen, dieser eine Faden ist der schönste darin. Man muss das Gesamte betrachten, denn erst dann ergeben die einzelnen Fäden Sinn und Justice öffnet dem Hörer eine eigene Dimension. Und genauso ist das mit dem Sound. Das ist kein (missglücktes) Experiment, entstanden aus einer Mischung aus Ego-Trips, Trauerbewältigung und dem Zeitgeist heraus. In meiner Wahrnehmung folgt dieser einfach nur fast schon mathematisch-präzise den Anforderungen, die die Musik daran stellt. In aller notwendigen Konsequenz. Und ich denke auch, dass Hetfield und Ulrich nicht wegen, sondern trotz der eben erwähnten Rahmenbedingungen ganz instinktiv auf dieses Ergbnis hingewirkt haben. Weil es - wie irgendjemand hier schon mal hat durchklingen lassen - auf diese Weise am meisten Sinn ergibt und anders den Gesamteindruck nur schmälern würde. Obwohl das konträr zur "Nutzerfreundlichkeit" und zu der Logik der vorangegangen Alben läuft, die ja beileibe keine schlechten Machwerke sind.
Hmmm, ich finde dass Ride the Lightning und Master of Puppets aber auch als Gesamtwerke besser sind. Zumal AJFA im Prinzip ähnlich aufgebaut ist: Erst der schnelle Opener, dann der lange Titeltrack, dann der Groover, dann die Halbballade. Dann der Mittelteil, dann das Instrumental und dann der Rausschmeißer (auch wenn RTL da etwas abweicht).

Nur halt auf jeder Ebene hinkt die AJFA ein wenig hinterher vom Songwriting (halt bis auf One - auch wenn Sanitarium und Fade to Black keinesfalls schlecht sind).
Ist völlig okay, aber ich wage dennoch zu widersprechen. Ich kenne natürlich die Argumentation mit dem Spannungsbogen in der Tracklist, aber ich gehe bereits da nur teilweise mit. Nimm etwa die Titelsongs - du willst nicht ernsthaft behaupten, dass RTL ähnlich komplex aufgebaut ist wie MOP oder AJFA, oder? Dann Eye Of The Beholder ein Groover? Nehme ich überhaupt nicht so wahr. Und schließlich die 2,3 Songs, die die B-Seite bzw. die zweite LP eröffnen. Die sind derart unterschiedlich, dass du sie selbst nur so ein wenig hilflos mit "der Mittelteil" zusammenzufassen weißt.
RTL wird vermutlich auf ewig einen besonderen Platz in meinem Musikuniversum einnehmen, doch mit seinen alten Mustaine-Ideen und von Kirk mitgebrachten Exodus-Importen ist es nun mal wesentlich mehr Sammelsurium von geilen Songs als in sich geschlossenes Gesamtkonstrukt. MOP stellte diesbezüglich in der Tat eine hörbare Weiterentwicklung dar, wenn auch noch nicht so rund wie auf AJFA. Allerdings empfinde ich dafür den Sound im Vergleich zu RTL einen Schritt zurück. Ist mir eine Spur zu sehr 80er.
Was mir zudem auf beiden Alben (und auch auf KEA) negativ auffällt, ist der Umstand, dass der Zahn der Zeit an jeweils zweien der Songs inzwischen doch recht deutlich genagt hat. Das empfinde ich auf AJFA überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Die Songs, die ich 1988/1989 eher in der zweiten Reihe gesehen habe, haben im Laufe noch an Tiefgang gewonnen und ich empfinde sie heute wesentlich stärker.
Sehr gut. Unterschreibe ich fast alles, in beiden Postings.
That is delightful news for someone who cares.
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