Defeated Hero hat geschrieben:Yooka-Laylee and the Impossible Lair
Ich hab dem ersten Yooka-Laylee damals auf Kickstarter Kohle zugeschachert, das Spiel war dann aber eine gandenlose Enttäuschung und kam zu keiner Sekunde an das große Vorbild/den spirituellen Vorgänger Banjo-Kazooie ran.
Umso überraschender isses, wie genial YL and the Impossible Lair geworden ist. Diesmal sind die großen Vorbilder allerdings nicht die 3D-Collectathons der 90er, sondern klassische 2D-Plattformer der letzten Jahre wie Rayman Legends und vor allen Dingen Donkey Kong Country: Tropical Freeze. Und, man mag es kaum glauben, es muss sich zu keiner Sekunde hinter diesen beiden Granatengames verstecken.
Die Platforming-Stages sind genreüblich vollgestopft mit tonnenweise Secrets, Challenges und coolen Ideen, bieten ordentlich Abwechslung, was fürs Auge und der Soundtrack der beiden Großmeister Grant Kirkhope und David Wise ist natürlich eh wieder mal vom Feinsten.
Die eigentliche Riesenüberraschung ist für mich fast noch, wie umfangreich und fantastisch durchdesignt die unzweifelhaft von 2D-Zeldas inspirierte Overworld geworden ist. Hier navigiert man zwischen den Stages aus der Topdown-Perspektive durch Wälder, Wüsten, Seen etc. und löst zahlreiche Puzzles, interagiert mit NPCs, öffnet Shortcuts, manipuliert die Spielwelt, sucht nach versteckten Collectibles...fühlt sich tatsächlich fast wie ein Zelda-Game an.
Ich kann's für Fans der oben genannten Games nur allerwärmstens empfehlen, definitiv und völlig unerwartet eins der Jahreshighlights für mich.
Ich zocke grad den ersten Teil von Yooka Laylee via Gamepass, und finde es gar nicht mal übel.
Gehört zwar an einigen Stellen immer noch gehörig gepatcht, und auch die komplette Technik versetzt einen um Konsolengenerationen zurück, was aber natürlich nichts schlechtes sein muss.
Alles in allem macht das Ganze schon ein paar Stunden echt Spaß, scheitert aber dann doch oftmals hier und da an schlechtem Design.
Man verbringt dann schonmal locker ne halbe Stunde mit furchtbaren Nervstellen mit nicht endend wollenden drehenden Plattformen, und wird dann on Top mit quasi nichts belohnt, wo man eigentlich nen ultimativen Boss oder zumindest nen popligen Pagie erwartet hätte.
In Sachen 2-D Jumpn Runs hats mir momentan Yokus Island Express angetan.
Spielt sich wie ne Mischung aus Sonic ohne Geschwindigkeit und, nunja, Flippern im Metroid Style.
Der Suchtfaktor geht Richtung unendlich, aber es gibt ein ganz großes Manko:
Die ganze Welt ist schlicht zu groß!
Anfangs natürlich ganz toll, wenn man häppchenweise immer mehr und mehr Teile der Welt freischaltet, aber irgendwann dauert das ganze Backtracking von hier nach dort teilweise so ewig lange, dass es ab nem gewissen Zeitpunkt einfach nervt. Da reisst auch die Bienenlinie zur Schnellreise nichts mehr raus, die zudem auch erstmal mühsam freigespielt werden muss.
Alles in allem hat mir das Ding aber tagelang dicken Spaß beschert.
Um einen Mann zu fangen, muss man wie ein Bier denken.