Flow hat geschrieben:Ich habe keinerlei emotionale Bindung zu ATG oder auch insgesamt zu den pre-Alder Fates Warning - und selbst mit Adler bin ich erst ab Parallels an Bord. Meine Berührungspunkte zu Metal laufen heutzutage fast ausschließlich über dieses Forum und ich habe mittlerweile anerkannt, dass ich in den allermeisten Fällen einfach "raus" bin. Mir gefallen neue Sachen nur noch in wirklichen Ausnahmefällen - und das sind dann auch noch meistens Alben von den alten Helden. Find ich selbst so ein bisschen scheiße, aber ich kann auch nicht aus meiner Haut. Und ich weiß auch, dass ich manchmal eine komische Wahrnehmung habe (die neue Bad Religion wird abgefeiert und mit mir macht es nichts - das ist keine Koketterie, I just don't feel it. Und ich kann das ganz oft auch nicht erklären).
Das letzte Mal, als mich eine Metalplatte so richtig (also: SO FUCKING RICHTIG) weggeschossen hat, war es "Theories Of Flight". Das war möglicherweise das erste Album seit Dream Theaters "Scenes From A Memory", das ein komplettes Feuerwerk in mir ausgelöst hat. Und das war auch deshalb total cool, weil ich dachte, dass Metal das bei mir nicht mehr schafft.
Ich erlebe das gerade erneut durch und mit Winter Ethereal. Ich bin völlig angefixt und höre eigentlich seit letzten Freitag nichts anderes mehr. Ich finde das groß. Überlebensgroß. Ich höre da unendlich viele Sachen heraus, die mir seit meiner Adolszenz und tatsächlich bis heute soviel bedeuten, interessanterweise alles aus den neunziger Jahren: die emotionale Tiefe von Psychotic Waltz, die Dunkelheit und Melancholie der Pleasant Shade-Fates Warning, die Komplexität und Wucht von Nevermore, die Verspieltheit von Dream Theater (ich habe neulich sogar ganz kurz die klassisch hallende Images & Words-Snare gehört und dachte "WTF?"). Und es ist doch zeitgemäß, originell und ganz bestimmt kein Aufguss alter Scheiße. Matheos ist ein bad motherfucker.
Party like it's 1996. Bin hin und weg.
Hier finde ich mich ein gutes Stück gedanklich und emotional in meiner eigenen Geschichte und Situation wieder, da macht es wenig aus, dass bei mir andere Bands und Alben an den entsprechenden Stellen stünden. Da das so ist, nehme ich es zum Anlass, mir Winter Ethereal mit Zeit und Muße eingehend zu Gemüte zu führen. Mein ewiger Dank wird dich verfolgen, falls es klappen sollte.
EDIT: leider gibt es das Album auf Spotify und ich konnte nicht widerstehen, direkt Pitch Black Prism anzuklicken. Das ist doch Kiske! Okay, dass Matheos eine Gitarre zupft, die ihresgleichen sucht, ist jetzt nicht so überraschend. ich glaube mich stört gar nicht so sehr die Stimme, sondern das im Vergleich zu FW "metalige" im Sound bei den Rhythmusparts, da müsste ich dran arbeiten, das zu tolerieren.
The Rangers had a homecoming...