Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Clockwork Angels")

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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Counterparts")

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TEST FOR ECHO (1996)


1. Test for Echo (5:55)
2. Driven (4:27)
3. Half the World (3:42)
4. The Color of Right (4:48)
5. Time and Motion (5:01)
6. Totem (4:58)
7. Dog Years (4:54)
8. Virtuality (5:43)
9. Resist (4:23)
10. Limbo (5:28)
11. Carve Away the Stone (4:07)

TOTAL PLAYING TIME: 53:28


Das 16. Album von RUSH erblickte am 10. September 1996 das Licht der Welt. Es ist ein Album, mit dem ich (und nicht nur ich) mich relativ schwer tue. Mal abgesehen von „Caress of Steel“, das ich tatsächlich noch etwas weniger mag, ist es das RUSH-Album, mit dem ich am wenigsten anfangen kann. Dabei sind einige der Songs sogar richtig gut. Aber anders als bei den übrigen Alben finde ich zu „Test For Echo“ irgendwie auf emotionaler Ebene so gut wie keinen Bezug. Das Album klingt irgendwie distanziert, manchmal fast abwesend, es fehlt mir ein ganz wesentliches Element von RUSH, nämlich das emotionale. Musik für den Kopf, aber nicht für die Seele. Und: Es enthält neben den guten Liedern eben auch jede Menge Leerlauf und Füllmaterial. Deswegen habe ich dieses Review auch so lange vor mir hergeschoben, aber am Tag der Arbeit kann man ja dann auch einfach mal was tun *g*

Nach der Tour zu „Counterparts“ legten RUSH erst einmal eine 18monatige Pause ein, da Geddy Lee Vater geworden war und das natürlich Vorrang hatte. Alex Lifeson nutze die Zeit für sein Solo-Album „Victor“ und Neil Peart produzierte ein Buddy Rich-Tribut-Album. Zudem nahm er bei Schlagzeug-Legende Freddie Gruber noch einmal Unterricht, wie man im Film „Beyond the Lighted Stage“ sehen kann hauptsächlich aus dem Grund, weil ihm sein eigenes Schlagzeugspiel „zu perfekt“, also zu wenig lebendig, geworden war.

Die Aufnahmen zu „Test For Echo“ starteten im Januar 1996 und Alex Lifeson sah es laut einem Interview durchaus als im Rahmen des Möglichen an, dass es das letzte RUSH-Album werden könnte. Zudem fand er es schwierig nach „Victor“, bei dem er ja alleinverantwortlich gewesen war, sich mit Lee wieder über die musikalische Ausrichtung einer RUSH-Platte einigen zu müssen. Während der Aufnahmesessions änderte er aber seine Meinung, im Gegenteil war die Band wohl in einem derart kreativen Lauf, dass man schon während der Aufnahmen das nächste Album zu planen begann (was dann wie man weiß natürlich alles ganz anders kam). Generell liefen die Aufnahmesessions derart gut, dass man statt der veranschlagten zehn Wochen nur sieben brauchte. Die Band war in guter Verfassung und positiver Stimmung. Stilistisch setzte man die aktuelle Richtung (mehr Gitarren, weniger Keyboards) der letzten Alben fort, Peter Collins saß wieder als Co-Produzent am Mischpult. Das Songwriting verlief etwas anders als sonst, man setzte mehr auf Flow und natürliche Entwicklung als auf das Gepuzzle bei vergangenen Alben, bei denen die Songs oft eher häppchenweise entstanden waren.
Bei Release der Platte bezeichnete sie der anfangs ja noch eher skeptische Lifeson dann als eine der besten der Band.

Das Artwork, meiner Meinung nach eines der schönsten von RUSH, zeigt einen sog. Inuksuk, eine Steinfigur in Menschenform, mit der Inuit bestimmte Stellen, wie z.B. Jagdgründe, Vorratsspeicher oder auch Orte, an denen jemand gestorben ist markieren. Inspiriert wurde das Cover auch duch die heftigen Schneefälle während der Aufnamesessions, bei denen die Band im Studio zeitweise quasi eingeschneit war.

Live wurden auf der „Test For Echo“-Tour immerhin sechs Lieder des Albums gespielt, auf nachfolgenden Touren beschränkte man sich dann aber auf „Resist“ und/oder „Driven“, nach der „R30“-Tour (2005) blieb „Test for Echo“ live dann gar komplett außen vor.

Zur Musik:

TEST FOR ECHO
Das Album beginnt mit einem seiner besseren Songs. Düstere, klare Gitarren, Lees relativ tiefer Gesang, Atmosphäre wird langsam aufgebaut, bevor die Band dann relativ plötzlich losrockt. „Test For Echo“ wird zu einem recht behäbigen, leicht düsteren Rocksong, er klingt erwachsen, ausgereift, wie eine Weiterentwicklung bestimmter „Counterparts“-Passagen. Glasklarer, toller Klang, die Gitarren haben dennoch einen gewissen Crunch, es passt alles zusammen. Ich finde, das Lied wirkt einfach unheimlich reif. Man merkt, diese Burschen sind zu diesem Zeitpunkt bereits seit über 20 Jahren zusammen, haben 15 Alben zusammen geschrieben und tausende Konzerte gespielt. Profis eben. An den Lyrics war Pye Dubois beteiligt, mit dem Peart in der Vergangenheit ja schon einige Male zusammengearbeitet hatte.
Textlich geht es wohl um Sensations-TV und Voyeurismus. Geddy Lee hat in einem Interview gesagt, dass es aber auch ein wenig um die Situation der Band selber ging, nach dem Motto: „Hallo? Test, Test, ist da draußen jemand, will unsere Musik noch jemand hören?“ - Das nehme ich persönlich jetzt allerdings weniger wahr.


DRIVEN
Erwähnenswert an „Driven“ ist vor allem, dass der Song drei verschiedene Bass-Spuren hat. Geddy Lee tobt sich hier richtig aus und auch live ist es immer eine wahre Freude, ihm hierbei zuzugucken, es ist ein Bassistenlied *g*
Der Song gehört ebenfalls zu den besseren auf „Test for Echo“, ein für RUSH-Verhältnisse fast schon grungig-dreckiger Rocksong, aufgelockert durch die Akustikgitarren-Bridge, ausgestattet mit dem vermutlich besten Refrain der Platte, einer der wenigen Ohrwurm-Momente des Albums. Ganz dezent sind auch flächige Keyboards während des Chorus im Hintergrund zu vernehmen, aber das hört man fast nur unterm Kopfhörer. Generell ist es ein grooviger, basslastiger Rocksong. „Driven“ ist vermutlich mein Lieblingslied von diesem Album und es würde seinen Weg auf eine Best Of jederzeit finden. Textlich hat sich Peart wieder einmal das Motiv des Fahrens vorgenommen, allerdings eher im Bezug auf das Leben selbst, durch das man schonmal ein wenig fremdgesteuert durcheiert und sich treiben lässt, obwohl man vielleicht öfters die Kontrolle übernehmen sollte. “It‘s my turn to drive….“ – Klasse Song auf jeden Fall.


HALF THE WORLD
Es beginnt die Durststrecke. In „Half the World“ spielt Alex eine zehnsaitige Mandola (Tenormandoline), was dem Song einen recht interessanten Klang gibt. Ansonsten ist „Half the World“ eines jener vielen Lieder auf diesem Album, die halt so mitlaufen, vorbeiplätschern, nicht schlecht sind, aber eben auch nicht wirklich gut. Im Grunde ein netter Pop-Rock-Song, der auf „Presto“ oder „Counterparts“ das Lowlight gewesen wäre, mindestens aber ein Füller. Hier ist es eben fast schon Standard. Der Chorus ist wenig zwingend, das Lied ist insgesamt zu schunkelig, das hier könnte im Radio laufen und würde neben R.E.M. oder U2 nicht auffallen. Und das ist mir für RUSH zu wenig. Das gilt auch für den meiner Meinung nach recht plakativen und flachen Text über die Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Welt. Mit “Half the world tries to be the other half.“ ist Peart aber immerhin eine denkwürdige Zeile gelungen.


THE COLOR OF RIGHT
„The Color of Right“ kann schon wieder etwas mehr, ist aber auch einer jener Songs, die man sofort nach dem Anhören wieder vergessen hat. Die Melodien sind ganz gut, aber nicht zwingend genug. Ein weiterer Song, der auch auf „Counterparts“ hätte stehen können und dort zumindest stilistisch nicht aufgefallen wäre. Eigentlich ist es ein Popsong mit Rockinstrumentierung. Ich finde das Lied okay, aber leider auch ziemlich nichtssagend, es bleibt einfach rein gar nichts hängen, ich weiß auch nach dem 25. Anhören nicht, wie „The Color of Right“ geht und entdecke es jedes mal neu (Anmerkung: Jetzt gerade beim Korrekturlesen, also 45 Minuten nachdem ich es gehört habe, habe ich „The Color of Right“ wieder einmal komplett vergessen...*lol*). Das ist symptomatisch für „Test for Echo“. Der Text über Selbstzweifel und das scheinbar grundlose Wachliegen und Grübeln in der Nacht gehört dafür aber zu Pearts besseren auf dieser Platte.


TIME AND MOTION
Das abgehackte Riffing zu Beginn erinnert kurz an selige „Cygnus X1“-Zeiten, eine komplett unpassende Kirmes-Keyboard-Melodie zerstört diesen Eindruck allerdings umgehend. Zum Glück ist die Melodie ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie sinnloserweise auftauchte (später taucht sie aber nochmal auf und nervt erneut). „Time and Motion“ ist der nächste eher behäbige, walzende Rocksong, leicht angedüstert, midtempolastig und ebenso wenig zwingend oder mit merkbaren Hooks ausgestattet wie sein Vorgänger. Vielleicht mit das symptomatischste Lied für dieses Album. Alles nicht schlecht, aber es bleibt nichts, wirklich nichts hängen aus diesem Song, es ist beinahe als würden RUSH auf einer anderen Frequenz musizieren als man sie empfangen kann. Der Text (grobe Zusammenfassung: „Seize the day!“) ist aber auch hier wieder recht gut, vor allem den Vergleich von Tagen mit Güterwaggons, in die man soviel reinpacken soll, wie geht, finde ich originell und gelungen.
Der Song selbst ist aber leider eben eher eine Leerfahrt.


TOTEM
„Totem“ kommt etwas offener, weniger in sich geschlossen daher, wirkt heller und aufgeschlossener. Den Song finde ich nach den inzwischen drei ziemlichen Ausfällen wieder ein ganzes Stück besser. Viel Akustikgitarre, tolles Drumming, die Melodien sind auch wieder etwas einprägsamer und der Text ist wohl der beste des Albums. Es geht um Religion und den Glauben an Götter, Trugbilder, Schicksal oder einfach Aberglauben. Dabei werden die berühmten Monster unter dem Bett wahrheitsgehalttechnisch durchaus auf eine Stufe mit Gott oder Buddha gestellt – alles Einbildung. Der typische Blick des Wissenschaftlers und Bücherwurms eben. “I believe in what I see, I believe in what I hear – I believe that what I‘m feeling changes how the world appears.“ singt Lee im Chorus. Toller Text und tatsächlich guter Song, der in all dem mediokren Kram auf dieser Platte ungerechtfertigterweise etwas untergeht. Ich hatte ihn ehrlicherweise auch nicht mehr auf dem Schirm, aber „Totem“ ist wirklich gut.


DOG YEARS
Auch „Dog Years“ ist textlich sehr weit vorne und irgendwie so typisch Peart wie es nur geht. Er nutzt wirklich jedes sprachliche Bild, dass es im Zusammenhang mit Hunden nur gibt (bis hin zu „son of a bitch“ *g*), um das Phänomen zu beschreiben, wie das Leben an einem vorüberzieht, während man eben lebt. Während ein Menschenjahr ja sieben Hundejahre sind, schildert Peart den oft umgedrehten Eindruck der scheinbar immer schneller verstreichenden Zeit und dass einem sieben Jahre oft eher wie eines vorkommen. Das Leben passiert und während man mühsam seine Knochen vergräbt vergisst man ganz die Zeit, die man eigentlich noch für Quatschmachen und draußen spielen eingeplant hatte. Peart in Reinkultur und wirklich schön zu lesen. Herrlich auch die Bilder der drei RUSH-Herren im Alter von vllt. 12 bis 14 Jahren, die man auf der entsprechenden Booklet-Seite sieht.
Der Song tritt für Band- und Albumverhältnisse ordentlich aufs Gaspedal, im Chorus wird es dann etwas poppiger und das Tempo rausgenommen. Das Riff, welches die Strophen einleitet ist für RUSH-Verhältnisse hingegen fast schon Punk. Hier hört man mit am deutlichsten die Energie und die positive Stimmung, die die Band beim Aufnehmen hatte. Der Song ist eigentlich gar nicht sonderlich spannend, reißt aber durch die hörbare Spielfreude und einfach Energie trotzdem mehr mit als alle anderen auf „Test for Echo“. Zum Titelsong, an dessen Gitarrenlauf das Break in „Dog Years“ ziemlich erinnert, gibt es dann auch noch einen kleinen Bezug. Nicht ganz so gut wie „Totem“ oder „Driven“, aber für dieses Album auf jeden Fall Habenseite.


VIRTUALITY
Nachdem es mit den beiden letzten Songs ja durchaus bergauf ging, versinkt man nun wieder im Mittelmaß. Ein weiterer, eher midtempolastiger Rocksong ohne jede Hookline, die sich irgendwann einmal festsetzen würde. Maximal der Chorus bleibt zumindest während des Hörens im Ohr, aber dann hat man ihn auch relativ schnell wieder vergessen. Arg flach und zudem auf unangenehme Weise fröhlich und beschwingt. Wenn man ehrlich ist, ist „Virtuality“ eine ziemliche Nullnummer, da helfen auch Pearts Kabinettstückchen während der Bridge nicht viel weiter. Im Text geht es um virtuelle Welten und zunehmende Digitalisierung, ein Thema, das man 1996 natürlich noch etwas anders betrachtet hat als heute “Put your message in a modem and throw it in the cyber sea“ – Süß. *g* - Nee, der Song ist gar nichts.


RESIST
„Resist“ ist wie gesagt noch bis 2005 Bestandteil der Live-Setlist von RUSH gewesen, weswegen er mir auch mit Abstand am geläufigsten ist von diesem Album (ich habe wohl lediglich Pink Floyds „PULSE“-DVD häufiger gesehen als die zu RUSHs „R30“-Tournee). Der auf dem Album ganz normal instrumentierte Song wurde live gerne von Lee und Lifeson rein akustisch dargeboten, während sich Peart nach seinem Schlagzeug-Solo erholte. Ich finde die akustische Version ehrlicherweise besser und für mich ist das darum irgendwie auch die „richtige“ Version dieses Songs. Das ist unfair dem Song gegenüber, denn logischerweise ist die Bandversion die originale, aber ich empfinde es halt genau andersherum. „Resist“ ist aber so oder so nach „Driven“ und „Totem“ das dritte Highlight des Albums. Die nachdenkliche Atmosphäre, die er live durch die Sparinstrumentierung hat, geht hier ein wenig zugunsten von mehr Energie und Power verloren. Aber die Melodien sind toll, das Arrangement stimmt, es ist einfach ein Hit. Der Text über die Schwierigkeit, Kompromisse mit sich selbst und den äußeren Umständen zu machen, finde ich ebenfalls gut. “I can learn to resist anything but tempation.“ – Wer kennt es nicht? *g*


LIMBO
Mit „Limbo“ ist auch diesmal wieder ein Instrumental-Song vertreten, dem man merkwürdigerweise irgendwie schon nach zehn Sekunden anhört, dass er ein Instrumental wird. Finde ich zumindest. Das Lied ist wohl aus verschiedenen Elementen, Parts und Versatzstücken zusammengesetzt, die RUSH noch so herumliegen, aber nicht zu fertigen Liedern ausgearbeitet hatten. Das hört man auch. „Limbo“ wirkt ein wenig wie Stückwerk und verliert den Vergleich gegen „Leave That Thing Alone“ oder „Where‘s My Thing?“ schon recht deutlich, von den wirklichen Klassiker-Instrumentals natürlich ganz zu schweigen. Da Geddy zwischendurch mit viel Hall unterlegt auch mal „Ahaaaaa“ oder „Uhuuuuu“ singt, und es zudem ein paar Stimmsamples gibt, ist es strenggenommen auch kein richtiges Instrumental. Aber es gibt eben keinen Text. Insgesamt nicht schlecht und viele andere Bands würden gerne zumindest so ein Instrumental schreiben können (Hallo Dream Theater), aber im RUSH-Kontext ist es eben schon das Schlusslicht der Instrumental-Riege.


CARVE AWAY THE STONE
Mit „Carve Away the Stone“ findet „Test for Echo“ dann sein Ende. Noch einmal ein stimmungstechnisch eher heller und positiver Song, zudem mit durchaus wieder poppigen Passagen ausgestattet. Nochmal ein Lied, das zumindest an mir weitgehend vorbeiläuft und schlichtweg überhaupt nichts mit mir macht. Gemessen an Abschlusstracks wie „Mystic Rhythms“, „Countdown“, „Available Light“ oder auch nur „Everyday Glory“ ist das hier nicht nur wenig, sondern ehrlich gesagt so gut wie gar nichts. Weitgehend nichtssagend, textlich geht es darum, sich von Altlasten und unnützem Ballast zu befreien. Nett, aber auch nicht mehr, also der Text. Die Musik gibt mir wirklich gar nichts und ich würde „Carve Away The Stone“ vielleicht sogar als schwächsten Song des Albums bezeichnen. Das ist natürlich schlecht, denn wenn man mit so einer Gurkennummer aufhört, lädt das nicht gerade dazu ein, sofort wieder auf „Play“ zu drücken. Aber so ist eben „Test for Echo“.


Tja. Das war es, das Review, das ich so lange vor mir hergeschoben habe. Letztlich ging es leichter von der Hand als erwartet. Wäre es tatsächlich RUSHs letztes Album geworden, wäre das schon eine ziemliche Enttäuschung gewesen, Gott sei Dank haben sie sich dann noch einmal eines besseren besonnen und noch viele gute Jahre gehabt. Mit den ersten beiden Songs, „Totem“, „Dog Years“ und „Resist“ stehen fünf wirklich gute Songs sechs Füllern oder gar Ausfällen gegenüber, was für eine normale Band schon keine gute Quote ist, für RUSH aber einem Offenbarungseid gleichkommt.



3 Tips zum Antesten:

Test For Echo (Live 1997) Driven (Live 2002) Resist (Live 2005, Akustikversion)
Zuletzt geändert von Thunderforce am 01.05.2019 16:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Counterparts")

Beitrag von Frank2 »

Insgesamt gesehen gebe ich Dir bzgl. Deiner Bewertung
absolut recht.
Für mich tatsächlich das schwächste Album der Kanadier,
trotzdem enthält es mit den von Dir erwähnten Titel noch
einige Highlights.
Im Rush Kontext gesehen eher schwach, dennoch ab und an
mal einen Hördurchgang wert.
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MetalEschi
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Counterparts")

Beitrag von MetalEschi »

Test For Echo ist eigentlich sehr gefällig, wenn ich es höre, aber außer besagtem Resist gibt es in der Tat nichts, was mich emotional nachhaltig beeindruckt. Caress of Steel, das richtigerweise genannte zweite "Ausfall-Album" finde ich dann sogar noch interessanter, weil ich mich dem zuminndest aus Sicht eines 70s Prog-Fans nähern kann, auch wenn die Songs natürlich nicht so stark sind, wie fast alles andere, was die Band gemacht hat. Ausnahme ist halt Test for Echo, das irgendwie positiv und bejehand klingen soll, dabei aber stets irgendwie auf halber Strecke zu verdursten scheint.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Counterparts")

Beitrag von Frank2 »

MetalEschi hat geschrieben:Test For Echo ist eigentlich sehr gefällig, wenn ich es höre, aber außer besagtem Resist gibt es in der Tat nichts, was mich emotional nachhaltig beeindruckt. Caress of Steel, das richtigerweise genannte zweite "Ausfall-Album" finde ich dann sogar noch interessanter, weil ich mich dem zuminndest aus Sicht eines 70s Prog-Fans nähern kann, auch wenn die Songs natürlich nicht so stark sind, wie fast alles andere, was die Band gemacht hat. Ausnahme ist halt Test for Echo, das irgendwie positiv und bejehand klingen soll, dabei aber stets irgendwie auf halber Strecke zu verdursten scheint.
Schön und zutreffend beschrieben :wink:
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Counterparts")

Beitrag von Thunderforce »

MetalEschi hat geschrieben:Test For Echo ist eigentlich sehr gefällig, wenn ich es höre, aber außer besagtem Resist gibt es in der Tat nichts, was mich emotional nachhaltig beeindruckt. Caress of Steel, das richtigerweise genannte zweite "Ausfall-Album" finde ich dann sogar noch interessanter, weil ich mich dem zuminndest aus Sicht eines 70s Prog-Fans nähern kann, auch wenn die Songs natürlich nicht so stark sind, wie fast alles andere, was die Band gemacht hat. Ausnahme ist halt Test for Echo, das irgendwie positiv und bejehand klingen soll, dabei aber stets irgendwie auf halber Strecke zu verdursten scheint.
Caress of Steel ist halt verschwurbelter Quatsch, außer Bastille Day ist da kein Song drauf, den ich brauche *g*
Da haben sie sehr viel versucht und waren noch zu klein *g*
Das ist zumindest mein Eindruck.
Spannender als Test for Echo ist es mit Sicherheit.
Aber Test for Echo finde ich trotzdem als Album besser.

Letztlich sind es aber die beiden Alben, die man nicht unbedingt im Regal stehen haben muss.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von costa »

So. Wie immer tolles Review.
Viel mehr kann ich erst mal gar nicht sagen, weil ich das Album seit Ewigkeiten nicht gehört habe und mich außer 'Resist' an nicht einen Song erinnere. Zu jenem hab ich aber was zu sagen. *g*
Zunächst mal zähle ich ihn zu den 5-6 besten Rush-Songs der 90er und das natürlich in der Bandversion, du Kapeit. *g*
Außerdem dürfte die von dir zitierte Zeile sich auf jenes Zitat von Oscar Wilde beziehen: https://www.brainyquote.com/quotes/oscar_wilde_125647
Sorry, auf Anhieb keine tollere Seite gefunden. *g*
Ansonsten gelobe ich, "Test for Echo" alsbald nochmal zu hören um etwas Sinnvolleres beitragen zu können.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von Apparition »

Das Album hab ich nicht und kann deswegen nichts dazu sagen, ausser dass ich "Resist" ebenfalls sehr gut finde, "Driven" aber nicht. Ich kenne den Song (von der Rush in Rio-DVD, meine ich), aber nachhaltig beeindruckt hat er mich nicht. Weil ich aber mitreden können will, hör ich mir die Platte bei nächster Gelegenheit mal an.

EDIT: Gut geschlagen, so holt man auch aus mittelmäßigen Platten noch viel lesenswertes raus.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von Porcupine »

Danke für das Review, ich hab mal wieder viele Dinge erfahren die ich vorher nicht wusste.

Ansonsten eigentlich alles richtig. Test For Echo und Resist mag ich, Driven und Dog Years geheh einigermaßen klar. An den Rest kann ich mich null erinnern, da ist von Anfang an nie was hängen geblieben.
Aber vielleicht sollte ich mir ja einfach mal Totem anhören und schauen ob du recht hast. :)
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von Thunderforce »

Porcupine hat geschrieben:Danke für das Review, ich hab mal wieder viele Dinge erfahren die ich vorher nicht wusste.

Ansonsten eigentlich alles richtig. Test For Echo und Resist mag ich, Driven und Dog Years geheh einigermaßen klar. An den Rest kann ich mich null erinnern, da ist von Anfang an nie was hängen geblieben.
Aber vielleicht sollte ich mir ja einfach mal Totem anhören und schauen ob du recht hast. :)
Mach das, hab ich. :D
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von Thunderforce »

costaweidner hat geschrieben:So. Wie immer tolles Review.
Viel mehr kann ich erst mal gar nicht sagen, weil ich das Album seit Ewigkeiten nicht gehört habe und mich außer 'Resist' an nicht einen Song erinnere. Zu jenem hab ich aber was zu sagen. *g*
Zunächst mal zähle ich ihn zu den 5-6 besten Rush-Songs der 90er und das natürlich in der Bandversion, du Kapeit. *g*
Außerdem dürfte die von dir zitierte Zeile sich auf jenes Zitat von Oscar Wilde beziehen: https://www.brainyquote.com/quotes/oscar_wilde_125647
Sorry, auf Anhieb keine tollere Seite gefunden. *g*
Ansonsten gelobe ich, "Test for Echo" alsbald nochmal zu hören um etwas Sinnvolleres beitragen zu können.
Stimmt, das mit Oscar Wilde ist mir durchgerutscht.
Dieses "You can fight without winning, but never ever win without a fight" erinnert auch ziemlich an "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.", was immer Bertolt Brecht zugerechnet wird. Das stimmt zwar wohl nicht, aber von Peart ist es eben auch nicht *g*
http://falschzitate.blogspot.com/2018/0 ... nicht.html

Vermutlich hat Peart sich da von diversen Zitaten inspierieren lassen und evtl. gibt es davon noch mehr in dem Text.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von acore »

Als langjähriger Rush-Fan war und ist das Album für mich auch eine ziemliche Enttäuschung. Mir geht es wie den meisten hier: ich höre die Lieder und kann mich ein paar Minuten später schon nicht mehr dran erinnern. Das ist alles so schrecklich nichtssagend. Wenn Driven und Resist nicht den Weg auf die Live-Scheiben gefunden hätte, wüsste ich nicht mal mehr einen Liedtitel. Okay, Totem muss ich mir wohl auch erneut gönnen :D.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von GoTellSomebody »

Letztes der vier aufeinanderfolgenden 90er-Alben, die für mich neben dem vorerst letzten auch die besten sind.
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von TheRiverDragon »

GoTellSomebody hat geschrieben:Letztes der vier aufeinanderfolgenden 90er-Alben, die für mich neben dem vorerst letzten auch die besten sind.
Genau anders herum. "Snakes § Arrows" un "Vapor Trails" (zumindest die Remix-Version) sind klar besser als "Test For Echo" und die "Clockwork Angels".
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von Thunderforce »

Vor allem gibt es nur drei Neunziger-Alben :kratz:

Rush nach 1990:

1. Vapor Trails (Rmx > Original)
2. Clockwork Angels
3. Roll the Bones
4. Counterparts
5. Snakes and Arrows
6. Test for Echo

Sollte man Presto noch dazuzählen, was stilistisch ja durchaus sinnig wäre, steht diese natürlich deutlich an erster Stelle.

Bitte, danke. :D
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Re: Living on a lighted stage... - Rush für die Massen (neu: "Test for Echo")

Beitrag von GoTellSomebody »

Thunderforce hat geschrieben:Vor allem gibt es nur drei Neunziger-Alben :kratz:

Rush nach 1990:

1. Vapor Trails (Rmx > Original)
2. Clockwork Angels
3. Roll the Bones
4. Counterparts
5. Snakes and Arrows
6. Test for Echo

Sollte man Presto noch dazuzählen, was stilistisch ja durchaus sinnig wäre, steht diese natürlich deutlich an erster Stelle.

Bitte, danke. :D
Sorry, Presto ist ja von 1989, die meinte ich. Nach A Show Of Hands war es das erste Studioalbum, das ich gekauft habe und für mich in einer Linie bis Test For Echo steht.
Die besten insgesamt sind für mich Counterparts und dahinter Clockwork Angels.
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