Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
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LordVader
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

Der Mindestbeitrag ist sicherlich ein Mittel gegen Scheinselbstständigkeit und "kaputtrechnen". Und weil man nur Selbstständig sein kann wenn man davon wenigsten grundsätzlich leben kann, dafür wird halt ein Mindesteinkommen zugrunde gelegt, von dem dann ca. 15% festgesetzt werden...

Bei uns wurde von vornherein der Höchstbetrag festgesetzt.
(Aber sowohl nachvollziehbar, wie auch berechtigt.

Und ja, gesetzliche KKV ist in der Größenordnung wie die Einkommenssteuer.
Rente sollte man auch nicht außer acht lassen, wenn man nicht im Alter sozialfall werden mag, aber das ist ja alles persönliches Risiko. Nachdem ich aber bei uns die Buchführung mache (bevor es zum Steuerberater geht): Das ist für "normale" Arbeitnehmer halt doch deutlich einfacher (und das ist gut so), wieviele Stolperstricke es da gubt ist echt enorm...

Alleine dass man bei einem Arbeitszimmer in einem eigenen Haus bei Geschäftsaufgabe die Wertsteigerung als Einnahmen versteuern muss... (hört sich einerseirs logisch an, aber andererseits ist ein Gutteil dieser Wertsteigerung halt nur auf dem Papier vorhanden, weil der Wert ja aus Boden- und Immobilienrichtwertkarte ermittelt wird. D.h. da man das Haus ja nicht verkauft ist ja kein echter Gewinn da...) Das kann einem wenn man aufgibt, weil es sich nicht rechnet nachträglich schnell das Genick brechen...
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Hyronimus
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

LordVader hat geschrieben:Der Mindestbeitrag ist sicherlich ein Mittel gegen Scheinselbstständigkeit und "kaputtrechnen".
Wobei es IMO nicht Aufgabe der KV ist, eine Scheinselbständigkeit zu überprüfen bzw. den Versicherten für seine Scheinselbständigkeit zu bestrafen, da wäre im Zweifelsfall der Auftraggeber fällig, der sich vor dem Arbeitgeberanteil drückt. Auf jeden Fall sind die KV-Beiträge in umsatzschwachen Monaten ein ganz schönes Brett, und wieso man nicht - wie auch bei der Steuer - den Abschlag für die KV auf Basis des Steuerbescheids berechnet, konnte mir noch keiner wirklich erklären (bzw. wieso man pauschal von einem Mindestgewinn vor Steuern von ca. 2700 Euro/Monat ausgeht und den Mindestsatz nicht niedriger ansetzt) :ka:
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Nagrach
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Nagrach »

LordVader hat geschrieben:Und weil man nur Selbstständig sein kann wenn man davon wenigsten grundsätzlich leben kann, dafür wird halt ein Mindesteinkommen zugrunde gelegt, von dem dann ca. 15% festgesetzt werden...
Das ist imho von den Krankenkassen (oder wer auch immer diese Grenze festlegt) trotzdem in vielen Fällen zu kurz bzw. zu unflexibel gedacht und nimmt den Betroffenen im schlimmsten Fall sofort wieder den Anreiz bzw. komplett den Bock, zu versuchen, was aufzubauen. Bin da absolut bei Hyronimus.
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LordVader
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

Hyronimus hat geschrieben:
LordVader hat geschrieben:Der Mindestbeitrag ist sicherlich ein Mittel gegen Scheinselbstständigkeit und "kaputtrechnen".
Wobei es IMO nicht Aufgabe der KV ist, eine Scheinselbständigkeit zu überprüfen bzw. den Versicherten für seine Scheinselbständigkeit zu bestrafen, da wäre im Zweifelsfall der Auftraggeber fällig, der sich vor dem Arbeitgeberanteil drückt. Auf jeden Fall sind die KV-Beiträge in umsatzschwachen Monaten ein ganz schönes Brett, und wieso man nicht - wie auch bei der Steuer - den Abschlag für die KV auf Basis des Steuerbescheids berechnet, konnte mir noch keiner wirklich erklären (bzw. wieso man pauschal von einem Mindestgewinn vor Steuern von ca. 2700 Euro/Monat ausgeht und den Mindestsatz nicht niedriger ansetzt) :ka:
Wuree halt für die Gesetzlichen Krankenversicherungen so festgelegt:
Für die Beitragsbemessung sind mindestens die Einnahmen des Mitglieds zu
berücksichtigen, die bei einem vergleichbaren versicherungspflichtig Beschäf-
tigten der Beitragsbemessung zugrunde zu legen sind.
Die Grundlage ist also letztlich, dass Du als Selbstständiger mindestens soviel verdienen musst, wie ein vergleichbar abhängig Beschäftigter... wenn Du das nicht tust, musst Du es lassen, oder es geht auf Deine Rechnung.
Ja unschön im Einzelfall, aber irgendwo auch verständlich.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

LordVader hat geschrieben:
Hyronimus hat geschrieben:
LordVader hat geschrieben:Der Mindestbeitrag ist sicherlich ein Mittel gegen Scheinselbstständigkeit und "kaputtrechnen".
Wobei es IMO nicht Aufgabe der KV ist, eine Scheinselbständigkeit zu überprüfen bzw. den Versicherten für seine Scheinselbständigkeit zu bestrafen, da wäre im Zweifelsfall der Auftraggeber fällig, der sich vor dem Arbeitgeberanteil drückt. Auf jeden Fall sind die KV-Beiträge in umsatzschwachen Monaten ein ganz schönes Brett, und wieso man nicht - wie auch bei der Steuer - den Abschlag für die KV auf Basis des Steuerbescheids berechnet, konnte mir noch keiner wirklich erklären (bzw. wieso man pauschal von einem Mindestgewinn vor Steuern von ca. 2700 Euro/Monat ausgeht und den Mindestsatz nicht niedriger ansetzt) :ka:
Wuree halt für die Gesetzlichen Krankenversicherungen so festgelegt:
Für die Beitragsbemessung sind mindestens die Einnahmen des Mitglieds zu
berücksichtigen, die bei einem vergleichbaren versicherungspflichtig Beschäf-
tigten der Beitragsbemessung zugrunde zu legen sind.
Die Grundlage ist also letztlich, dass Du als Selbstständiger mindestens soviel verdienen musst, wie ein vergleichbar abhängig Beschäftigter... wenn Du das nicht tust, musst Du es lassen, oder es geht auf Deine Rechnung.
Ja unschön im Einzelfall, aber irgendwo auch verständlich.
Dass für den Anfang eine Bemessungsgrundlage gebildet werden muss, ist klar. Ich halte es trotzdem für reichlich bescheuert, dass ein Lohnbeschäftigter mit vergleichbarem Brutto-Einkommen - Arbeitgeberanteile eingerechnet - im Zweifelsfall wesentlich weniger Sozialabgaben hat als ein Selbständiger. Meiner Meinung nach werden einem da unnötig Steine in den Weg gelegt :ka:
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von tafkasc »

GroKo Koalitionsvertrag 2018 hat geschrieben:Um kleine Selbständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindestkrankenversicherungsbeiträge von heute 2283,75 Euro auf 1150 Euro nahezu halbieren.
S.103, vorletzter Absatz des Abschnitts.
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Hyronimus
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

tafkasc hat geschrieben:
GroKo Koalitionsvertrag 2018 hat geschrieben:Um kleine Selbständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindestkrankenversicherungsbeiträge von heute 2283,75 Euro auf 1150 Euro nahezu halbieren.
S.103, vorletzter Absatz des Abschnitts.
So weit hatte ich nicht gelesen, ist aber natürlich super! :) *Trümmer-SPD abfeier*
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Rotstift
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Rotstift »

Hyronimus hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:
GroKo Koalitionsvertrag 2018 hat geschrieben:Um kleine Selbständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindestkrankenversicherungsbeiträge von heute 2283,75 Euro auf 1150 Euro nahezu halbieren.
S.103, vorletzter Absatz des Abschnitts.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Warpig1975 »

Rotstift hat geschrieben:
Warpig1975 hat geschrieben:
Wishmonster hat geschrieben:
Warpig1975 hat geschrieben:Auch wenns jetzt klingt, wie ne Wahlkampfrede von Lindner: Das Problem ist doch wirklich nicht, dass der Staat zu wenig Steuern einnimmt. Ich habe die Zahl nicht parat, aber die letzte Steuerschätzung war wieder mal rekordverdächtig gut. Damit kann ser Staat seine Pflichtaufgaben locker bestreiten und hat noch Geld für Kitas, Schulen und Glasfaserausbau. Wie man da noch Fantasie für höhere Steuern, für sogenannte „Besserverdiener“ haben kann, erschließt sich mir gar nicht. Nach der gegenwärtigen Steuerlogik gehört man mit einem Jahreseinkommen von 55.000€ bereits in die gleiche Gruppe, wie ein Einkommensmillionär - Lehrer, Ingenieure, erfahrene Facharbeiter, als Meister tätige Handwerker, leitende Angestellte, also der klassische Mittelstand. Die gleichen Leute, die auch durch andere Abgaben und Steuern in besonderem Maße belastet sind, angefangen von der Kita-Gebühr, über hohe Beiträge zum solidarischen System bei Rente und KV, bis hin zu Grundbesitzabgaben (klar, die sind so fett reich, die leisten sich alle Eigentumswohnung oder Haus).

Joa, mit 55 TEUR hat man nen durchschnittlichen Steuersatz von 45%...
:klatsch:
Lies nochmal genau.
Habe ich aber auch so verstanden. Wenn Du etwas anderes meinst, hast Du es gut verschlüsselt. *g*
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LordVader
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

tafkasc hat geschrieben:
GroKo Koalitionsvertrag 2018 hat geschrieben:Um kleine Selbständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindestkrankenversicherungsbeiträge von heute 2283,75 Euro auf 1150 Euro nahezu halbieren.
S.103, vorletzter Absatz des Abschnitts.
Finde ich gut. Vielleicht sollte ich den GroKo-Vertrag doch noch mal genauer lesen und nicht nur abhassen...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

Rotstift hat geschrieben:
Hyronimus hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:
GroKo Koalitionsvertrag 2018 hat geschrieben:Um kleine Selbständige zu entlasten, werden wir die Bemessungsgrundlage für die Mindestkrankenversicherungsbeiträge von heute 2283,75 Euro auf 1150 Euro nahezu halbieren.
S.103, vorletzter Absatz des Abschnitts.
So weit hatte ich nicht gelesen, ist aber natürlich super! :) *Trümmer-SPD abfeier*
Furchtbar, wie schamlos da wieder die Partikularinteressen einzelner Lobbygruppen bedient werden. :D
Die Krankenkassen-Lobby steht sicher schon vor Jens‘ Büro :?
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

Kann mir noch mal einer ganz langsam den logischen Schritt von "man kann darüber streiten, ob der Staat die Steuereinnahmem nicht sinnvoller ausgeben könnte" zu "Besserverdienende zahlen zu viel Steuern" erklären?
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von tafkasc »

NegatroN hat geschrieben:Kann mir noch mal einer ganz langsam den logischen Schritt von "man kann darüber streiten, ob der Staat die Steuereinnahmem nicht sinnvoller ausgeben könnte" zu "Besserverdienende zahlen zu viel Steuern" erklären?
Hier sind eigentlich 3 Dinge vermischt worden: Die Frage nach der Abgabenquote (Steuern und Gebühren) eines Staates insgesamt (Soll die höher oder niedriger sein ?), die Verteilung der Steuern und Gebühren innerhalb der Abgabenquote (Welche Steuern und Gebühren erhebt der Staat und von wem ?) sowie die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Einsatzes der eingenommenen Mittel (Was macht man mit dem Geld ?).
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Warpig1975 »

Tolpan hat geschrieben:
Warpig1975 hat geschrieben:Auch wenns jetzt klingt, wie ne Wahlkampfrede von Lindner: Das Problem ist doch wirklich nicht, dass der Staat zu wenig Steuern einnimmt. Ich habe die Zahl nicht parat, aber die letzte Steuerschätzung war wieder mal rekordverdächtig gut. Damit kann ser Staat seine Pflichtaufgaben locker bestreiten und hat noch Geld für Kitas, Schulen und Glasfaserausbau.
Erst beklagst Du fehlende Klodeckel und jetzt ist Geld für alles da?

Passt nicht zusammen.

So viel Verschwendung würde ich dem Staat jetzt nicht unterstellen wollen.

Und selbst wenn es ausreichend wäre:

Warum nicht besser machen?
Warum nicht dafür sorgen, dass die Tafeln obsolet werden?
Warum nicht Erziehern/Pflegeberufen ein höheres Einkommen zugestehen?
Warum, bitte schön, nicht?
Und wie das zusammenpasst. Die öffentliche Hand nimmt sich (gefühlt und, wenn ich auf meine Lohnabrechnung gucke, irgendwie auch real) etwa die Hälfte meines Einkommens und bekommt die wichtigen Dinge trotzdem nicht gebacken?? Statt Geld in Wahlgeschenke, wie die Mütterrente oder das Betreuungsgeld zu stecken, hätte man ja auch Glasfaser-Ausbau und Kita-Sanierungen anstoßen können. Oder vielleicht tatsächlich mal die Mittelschicht-Einkommen (möglicherweise auch die von Erziehern oder Altenpflegerinnen?) so entlasten, dass Familien vom Lohn ein paar hundert Euro mehr in der Tasche bleiben. Sowas kurbelt ja auch die Binnennachfrage an, und wenn die Leute fleißig konsumieren und sich eher mal nen neues Auto, eine 2. Urlaubsreise oder eine schicke Sofagarnitur leisten können, nimmt der Staat dafür ja auch wieder Steuern ein.

Noch ein Wort zu den Tafeln, die ja derzeit gerne mal als sozialpolitische Monströsität und als Symbol für den herzlosen Staat hingestellt werden: Das sind ganz fantastische Einrichtungen, die zeigen, dass unsere Gesellschaft funktioniert und Solidarität mit den Armen auch ohne von oben angeordnete Umverteilung funktioniert - Menschen mit geringem oder gar keinem eigenen Einkommen, können sich hier kostengünstig mit Lebensmitteln versorgen - aber es ist nicht so, dass Leute ohne die Tafeln verhungern müssten.
Zuletzt geändert von Warpig1975 am 07.03.2018 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

Von der Hälfte, die vom Brutto weggeht, sind ca. die Hälfte Sozialabgaben. Und Krankenkassen sanieren keine Kitas.
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