Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19880
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben:
Apparition hat geschrieben:Fuck it, die Midnight Ghost Train muss halt doch her. Kann jedesmal mehr, wenn ich sie höre. Interessanterweise ist die ein ganz schöner Sprung zu den Alben davor. Die sind auch gut, aber halt mehr so Standard-Stonerzeug, wenn auch sehr kernig,
Die kommen im Januar und Februar übrigens auf Tour zu uns:
http://www.themidnightghosttrain.com/tourdates/
Bestens. Die können eigentlich nicht schlecht sein.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
Porcupine
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 11158
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Herne

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Porcupine »

Aussichtsreiche Pollkandidaten, die hier noch nicht genannt wurden:

Astronoid - Air
Eigentlich schon 2016 auf einem finnischen Minilabel veröffentlicht, seit dem 24.11.2017 endlich auch offiziell in Deutschland erhältlich und somit für den Poll qualifiziert. Mit das geilste was ich in den letzten 12 Monaten gehört habe. Devin Townsend fickt Alcest in einem speed- und tharshmetallischen Wirbelsturm. Der ätherisch-schwebende Gesang steht in krassem Gegensatz zu der rasanten Musik, passt aber trotzem wie Arsch auf Eimer. Ich bin Fan und will diese Band dringend live sehen!

Ayreon - The Source
Mal wieder ein Doppelalbum von Arjen, bei denen die wirklich guten Songs auf einem Album Platz gehabt hätten? Nein, diesmal nicht, denn The Source ist unerwartet stark. Wirkliche Ausfälle gibt es diesmal überhaupt nicht und auch Star One Fans kommen hier auf ihre Kosten. Unerwartet "heavy" (für seine Verhältnisse), immer sehr eingängig und mitreißend. Nach einigen schwächeren Veröffentlichungen endlich mal wieder was gescheites. Bitte weiter so!



Caligula`s Horse - In Contact

Die Vorgängeralben waren sicher nicht schlecht, aber mit diesem Album haben die Australier ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert. Völlig eigenständiger, moderner Progmetal, der sich nicht ohne weiteres in Schubladen stecken lässt. Fantastisches Songwriting, überragende Musiker, Songs auf die man sich einlassen muss und die man mehrfach hören muss bis man deren Genialität begreift. Und ganz nebenbei auch einige groaßartige Melodien, die einen immer wieder bei der Stange halten. Eines der besten Alben des Jahres und hier völlig zu unrecht etwas untergegangen.

Communic - Where Echoes Gather
Beste Communic seit dem Debüt. Klingt unerwartet frisch und motiviert, streckenweise sogar recht thrashig. Highlights sind ganz klar die drei zweigeteilten Songs, bei denen sie wirklich alle Register ziehen. Aber auch sonst ist das ein unerwartetes Highlight, das die Norweger endlich mal wieder in Bestform zeigt. Hut ab!

The Doomsday Kingdom - same
Es ist müßig, zu diskutieren ob für dieses Album wirklich einen neue Band gegründet werden musste oder ob man das auch mit Candlemass hätte veröffentlichen können. Hätte man sicher machen können. Aber wie auch immer: Leif Edling hat seit Death Magic Doom nichts besseres abgeliefert. Bester Power Doom mit einer etwas stärkeren Heavy Metal Schlagseite als gewohnt. Und bei dem Abschlussepos The God Particle dürfte auch mancher Lake Of Tears Fan das eine oder andere Freudentränchen verdrücken. Macht definitv Spaß die Scheibe!


Isildurs Bane & Steve Hogarth - Colours Not Found In Nature
Einmalige Zusammenarbeit der schwedischen Progger mit Steve Hogarth, der alle Gesangslinien und Texte selbst geschrieben hat. Gesanglich nah an den aktuellen Marillion, musikalisch jedoch sehr anders: Die klassische Rockinstrumentierung steht hier klar im Hintergrund und ist oft auch gar nicht vorhanden, dafür hört man kammermusikalische Streicher, Klavier und gelegentliche Bläsereinsatze. Nichts für Metalheads, aber aufgeschlossenen Progfans sollten hier ein Ohr riskieren.

Witherfall - Nocturnes And Rquiems
Schönes Methadon für Nevermore Fans. Offenbar ein Konzeptalbum, aber da ich die Scheibe noch nicht so lange besitze, hab ich mich damit noch nicht näher befasst. Die Musik braucht etwas Eingewöhnungszeit, da die Songs nicht nach dem üblichen Strophe/Refrain Schema geschrieben wurden. Spannend ist das aber auf jeden Fall und hat auch gute Aussichten auf meine Top 15.
Benutzeravatar
GoTellSomebody
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 25574
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Rheine

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von GoTellSomebody »

Shadowrunner92 hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben: Von Hertzen Brothers - War Is Over
Letzte und neue Entdeckung des Jahres, muß ich noch viel mehr hören, aber die Finnen machen enorm viel Spaß. Ideen ohne Ende, spielerisch mit Leichtigkeit umgesetzt, Finnen eben! Wer sich eine Mischung aus Beardfish, Transatlantic und Waltari vorstellen kann, sollte mal zwei Ohren riskieren.
Toll, dass die Band hier inzwischen etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt. Hast du schon mal in die Vorgänger reingehört?
Nein, War Is Over war ein Spontankauf aufgrund der Plattenkritik im Rock Hard, mit dem ich die Band kennengelernt habe.
Benutzeravatar
Shadowrunner92
Beiträge: 4570
Registriert: 18.03.2011 20:51

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Shadowrunner92 »

Irgendwie war es musikalisch nicht unbedingt mein Jahr, aber ich hatte aus diversen Gründen auch viel weniger Gelegenheit zum Musik hören und war viel mit anderem beschäftigt. Etwas öfter gehört habe ich:

Body Count - Bloodlust
Bis zur Satyricon war das hier mein Album des Jahres. Ich fand die "Manslaughter" ja schon sehr unterhaltsam, aber hier haben Ice-T und Co. etwas geschafft, was ihnen wohl die wenigsten Leute zugetraut hätten: ein knüppelhartes Brett von Album, auf dem jeder Song super ist. Den Humor der Vergangenheit hat man quasi komplett über Bord geworfen und durch eine extreme Dosis Angepisstheit ersetzt, und musikalisch ist man tight wie nie unterwegs. Es regnet Hooks, Soli, Blastbeats und alles, was man sich als Metal-Fan wünscht. Dazu haut Ice-T seine ganze Wut über das politische und soziale Klima in den USA in Tracks wie "Black Hoodie" und "This is Why We Ride". Neben den politischen Tracks finden sich ein superbes Slayer-Cover und ein ebenfalls an selbige erinnerndes Leitthema über Blut und Morde im weiteren Sinn. Kurz: inhaltlich das wichtigste Album des Jahres, musikalisch fantastisch. Selbst, wer die Band bisher belächelt hat, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren.

Japandroids - Near to the Wild Heart of Life
Der Titeltrack war dieses Jahr sehr wichtig für mich, und auch sonst ist das wieder ein sehr tolles Album geworden. Mir persönlich ein wenig zu ruhig an einigen Stellen, "Celebration Rock" hat da immer noch die Nase vorn. Aber ich muss mich auch unbedingt noch mehr mit dem Album befassen. Hat dieses Jahr oft nicht so ganz gepasst, aber dafür kann die Band nichts.

Satyricon - Deep Calleth Upon Deep
Satyr schreibt unter dem Eindruck seiner schweren Erkrankung ein Album, das im Notfall sein Fanal darstellen soll, und schüttelt dabei die beste Scheibe des Jahres aus dem Ärmel. Nicht mehr so Hit-orientiert wie zu "Now, Diabolical", aber auch nicht so zerfahren wie der Vorgänger - hier findet Satyr den goldenen Mittelweg aus Eingängigkeit und Verschrobenheit, jeder Song sitzt. Unter der schroffen, monotonen Oberfläche sprüht die Platte vor Ideen und erzeugt eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Großartiges Teil.

Steven Wilson - To the Bone
Schon bei Porcupine Tree mochte ich die musikalisch homogeneren Scheiben lieber, und auch für SW solo hat sich daran wenig geändert. Ergo tue ich mich mit "To the Bone" etwas schwer, die Scheibe ist eben sehr deutlich eher eine Sammlung guter Einzelsongs als ein wirkliches Album. Es gibt viele, viele tolle Momente ("Nowhere Now", "Blank Tapes", "Pariah", "Song of Unborn", "Song of I"), aber im Zusammenspiel auf Albumdistanz ist mir das nicht schlüssig genug, um im Schaffen von Wilson eine herausgehobene Rolle zu spielen. Es ist immer noch eine 8,5 oder so, aber damit im Gesamtwerk leider tatsächlich leicht unterdurchschnittlich. Ich muss mich manchmal regelrecht daran erinnern, dass es das Album auch noch gab, und lege im Zweifel lieber "Deadwing" auf.

Zugezogen Maskulin - Alle Gegen Alle
Der Vorgänger war schon ein sehr gutes Album, aber hier haben die Jungs sich nochmal um 100% gesteigert und über die volle Laufzeit eine super Platte gemacht. Zwar ist diesmal kein offensichtlicher Hit wie "Oranienplatz" oder "Plattenbau O.S.T." dabei, dafür ist "Steine und Draht" aber der beste deutschsprachige Track des Jahres, und die anderen Songs sind auch kaum schlechter. Bei Zeit Online wurde grim104 eine "Axtmörderstimme" attestiert, das trifft es bei der Vielzahl böser oder wütender Lines sehr gut, finde ich.

Alles andere habe ich nicht oft genug gehört, um eine definitive Meinung dazu zu haben. Insgesamt für mich ein schwächeres Jahr als 2016, aber das verspricht immerhin einiges für's nächste Jahr.
Zuletzt geändert von Shadowrunner92 am 07.12.2017 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
Lindsay, saying nice things about you is easy. The hard part is not sounding sarcastic.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19880
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Apparition »

Shadowrunner92 hat geschrieben:
Body Count - Bloodlust
Bis zur Satyricon war das hier mein Album des Jahres. Ich fand die "Manslaughter" ja schon sehr unterhaltsam, aber hier haben Ice-T und Co. etwas geschafft, was ihnen wohl die wenigsten Leute zugetraut hätten: ein knüppelhartes Brett von Album, auf dem jeder Song super ist. Den Humor der Vergangenheit hat man quasi komplett über Bord geworfen und durch eine extreme Dosis Angepisstheit ersetzt, und musikalisch ist man tight wie nie unterwegs. Es regnet Hooks, Soli, Blastbeats und alles, was man sich als Metal-Fan wünscht. Dazu haut Ice-T seine ganze Wut über das politische und soziale Klima in den USA in Tracks wie "Black Hoodie" und "This is Why We Ride". Neben den politischen Tracks finden sich ein superbes Slayer-Cover und ein ebenfalls an selbige erinnerndes Leitthema über Blut und Morde im weiteren Sinn. Kurz: inhaltlich das wichtigste Album des Jahres, musikalisch fantastisch. Selbst, wer die Band bisher belächelt hat, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Oh yeah, die hab ich ja ganz vergessen. Starke Platte, die ich so nie und nimmer erwartet hätte und die man auch hören kann, wenn man Body Count bisher bestenfalls lustig fand.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
Disbe
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 12794
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Bayreuth

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Disbe »

Apparition hat geschrieben:
Shadowrunner92 hat geschrieben:
Body Count - Bloodlust
Bis zur Satyricon war das hier mein Album des Jahres. Ich fand die "Manslaughter" ja schon sehr unterhaltsam, aber hier haben Ice-T und Co. etwas geschafft, was ihnen wohl die wenigsten Leute zugetraut hätten: ein knüppelhartes Brett von Album, auf dem jeder Song super ist. Den Humor der Vergangenheit hat man quasi komplett über Bord geworfen und durch eine extreme Dosis Angepisstheit ersetzt, und musikalisch ist man tight wie nie unterwegs. Es regnet Hooks, Soli, Blastbeats und alles, was man sich als Metal-Fan wünscht. Dazu haut Ice-T seine ganze Wut über das politische und soziale Klima in den USA in Tracks wie "Black Hoodie" und "This is Why We Ride". Neben den politischen Tracks finden sich ein superbes Slayer-Cover und ein ebenfalls an selbige erinnerndes Leitthema über Blut und Morde im weiteren Sinn. Kurz: inhaltlich das wichtigste Album des Jahres, musikalisch fantastisch. Selbst, wer die Band bisher belächelt hat, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Oh yeah, die hab ich ja ganz vergessen. Starke Platte, die ich so nie und nimmer erwartet hätte und die man auch hören kann, wenn man Body Count bisher bestenfalls lustig fand.
Viel mehr gutes könnte ich auch nicht mehr über dieses Album verlieren. Neben der neuen Sepultura die wohl größte Überraschung!
Und eines der geilsten Alben des Jahres.
Mögest du in interessanten Zeiten leben.
Benutzeravatar
1984
Beiträge: 7951
Registriert: 16.09.2009 21:51

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von 1984 »

Shadowrunner92 hat geschrieben: Zugezogen Maskulin - Alle Gegen Alle
Der Vorgänger war schon ein sehr gutes Album, aber hier haben die Jungs sich nochmal um 100% gesteigert und über die volle Laufzeit eine super Platte gemacht. Zwar ist diesmal kein offensichtlicher Hit wie "Oranienplatz" oder "Plattenbau O.S.T." dabei, dafür ist "Steine und Draht" aber der beste deutschsprachige Track des Jahres, und die anderen Songs sind auch kaum schlechter. Bei Zeit Online wurde grim104 eine "Axtmörderstimme" attestiert, das trifft es bei der Vielzahl böser oder wütender Lines sehr gut, finde ich.
Alles richtig. Da ich "Plattenbau O.S.T." ganz schlimm finde, fehlt mir das entsprechend wenig, allerdings halte ich trotzdem recht viele Tracks für Hits (die ersten drei z.B., die ja auch alle mit Video veröffentlicht wurden). Testo konnte sich zudem sowohl textlich als auch vom technisch enorm steigern, wodurch ein weiterer früher Störfaktor für mich wegfällt.
Insgesamt holen mich die Lyrics ziemlich ab. Dass sie den Schritt gehen, ihre aufgeworfenen Konfliktlinien diesmal nicht nur an der eigenen Biografie zu spiegeln (was man ja schon von Grims Soloplatte kennt), sondern auch historisch kontextualisieren, finde ich total gelungen. Nicht das beste Album des Jahres für mich, aber auf jeden Fall das wichtigste. Und vor dem Release des explizit rechtslastigen "Jung Brutal Gutaussehend 3" und anderem Deutschrap-Ausschiss gibt es nochmal Props oben drauf.
Come on man, berserker!
BC | RYM | LPs 2020
Benutzeravatar
Shadowrunner92
Beiträge: 4570
Registriert: 18.03.2011 20:51

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Shadowrunner92 »

1984 hat geschrieben:
Shadowrunner92 hat geschrieben: Zugezogen Maskulin - Alle Gegen Alle
Der Vorgänger war schon ein sehr gutes Album, aber hier haben die Jungs sich nochmal um 100% gesteigert und über die volle Laufzeit eine super Platte gemacht. Zwar ist diesmal kein offensichtlicher Hit wie "Oranienplatz" oder "Plattenbau O.S.T." dabei, dafür ist "Steine und Draht" aber der beste deutschsprachige Track des Jahres, und die anderen Songs sind auch kaum schlechter. Bei Zeit Online wurde grim104 eine "Axtmörderstimme" attestiert, das trifft es bei der Vielzahl böser oder wütender Lines sehr gut, finde ich.
Alles richtig. Da ich "Plattenbau O.S.T." ganz schlimm finde, fehlt mir das entsprechend wenig, allerdings halte ich trotzdem recht viele Tracks für Hits (die ersten drei z.B., die ja auch alle mit Video veröffentlicht wurden). Testo konnte sich zudem sowohl textlich als auch vom technisch enorm steigern, wodurch ein weiterer früher Störfaktor für mich wegfällt.
Insgesamt holen mich die Lyrics ziemlich ab. Dass sie den Schritt gehen, ihre aufgeworfenen Konfliktlinien diesmal nicht nur an der eigenen Biografie zu spiegeln (was man ja schon von Grims Soloplatte kennt), sondern auch historisch kontextualisieren, finde ich total gelungen. Nicht das beste Album des Jahres für mich, aber auf jeden Fall das wichtigste. Und vor dem Release des explizit rechtslastigen "Jung Brutal Gutaussehend 3" und anderem Deutschrap-Ausschiss gibt es nochmal Props oben drauf.
"Plattenbau O.S.T." finde ich textlich super, musikalisch ist das schon etwas arg poppig, das stimmt. Hits war bei der neuen auch darauf bezogen, dass man die letzte damals den ganzen Sommer überall gehört hat in Berlin, während ich rund um die neue nicht ganz so viel "Hype" mitbekomme. Vielleicht auch, weil sie diesmal inhaltlich nicht ganz so tagesaktuell unterwegs sind, was für die Langzeitwirkung der Platte wahrscheinlich eine gute Sache ist.
Lindsay, saying nice things about you is easy. The hard part is not sounding sarcastic.
Benutzeravatar
victimizer666
Beiträge: 1902
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von victimizer666 »

Thunderforce hat geschrieben: Zeal And Ardor – Devil Is Fine
Auch hier weigere ich mich, das als vollwertiges Album zu sehen. Nichtmal 25 Minuten Spielzeit inkl. drei dudeliger Zwischenstücke bzw. Instrumentals. Naja. Spannend ist es allemal, was der Bursche da macht, in dem er Black Metal Versatzstücke mit den Sklavengesängen des 19. Jahrhunderts kombiniert. Teilweise vllt. etwas artsy fartsy, aber insgesamt auf jeden Fall ein interessantes und cooles Projekt.
Wie bei den meisten Projekten die auf die super 'innovative' Ideen kommen zwei möglichst konträre Genres zu mixen, weil das ganze ja so crazy ist, scheitert auch dieser Versuch hier völlig daran, dass nämlich weißgott nichts gemischt wird sondern recht uninspiriert einzelne Parts des jeweiligen Genres aneinandergereiht werden. Schade drum, weil die bluesigen Parts sind ziemlich nice.
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOLT THROWEEEEEEEEEEEEEEEEEEER !!!!!
Benutzeravatar
1984
Beiträge: 7951
Registriert: 16.09.2009 21:51

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von 1984 »

Shadowrunner92 hat geschrieben: Hits war bei der neuen auch darauf bezogen, dass man die letzte damals den ganzen Sommer überall gehört hat in Berlin, während ich rund um die neue nicht ganz so viel "Hype" mitbekomme. Vielleicht auch, weil sie diesmal inhaltlich nicht ganz so tagesaktuell unterwegs sind, was für die Langzeitwirkung der Platte wahrscheinlich eine gute Sache ist.
Oder, weil der Sommer schon vorbei ist. *g*
victimizer666 hat geschrieben: Wie bei den meisten Projekten die auf die super 'innovative' Ideen kommen zwei möglichst konträre Genres zu mixen, weil das ganze ja so crazy ist, scheitert auch dieser Versuch hier völlig daran, dass nämlich weißgott nichts gemischt wird sondern recht uninspiriert einzelne Parts des jeweiligen Genres aneinandergereiht werden. Schade drum, weil die bluesigen Parts sind ziemlich nice.
Sehe ich genauso (wobei das schon eher so'n Metalproblem ist, andere Genres kriegen die Mixerei besser hin). Im Grunde zeigt sich die gesamte Problematik schon im Titelsong.
Come on man, berserker!
BC | RYM | LPs 2020
Benutzeravatar
Weakling
Beiträge: 3384
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Edinburgh

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Weakling »

Thochsten hat geschrieben:Bell Witch - :o Was ein Doom-Brett. Unfassbare Wucht und Traurigkeit, definitiv ein Tipp für den Ploppmaster.
Was für ein Teil! Alles andere als Easy Listening auf Grund der Länge (und quasi fehlenden Einteilung in Songs), aber zumindest ausprobieren lohnt sich definitiv für jeden, der mit Doom was anfangen kann.

Als ich die Band mal live gesehen habe, wusste ich gar nicht, was ich erwarten sollte (im Vorprogramm von Ulcerate...) und war dementsprechend inkompetent in der Beurteilung - hatte sie immer als recht langweilig in Erinnerung. Evtl. ist aber auch das Songwriting seitdem packender geworden. Andrerseits könnte ich mit dem neuen Album unvorbereitet live wohl auch wenig anfangen.
It's okay password, I'm insecure too.
Rotorhead
Beiträge: 18407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Rotorhead »

Shadowrunner92 hat geschrieben: Body Count - Bloodlust
Bis zur Satyricon war das hier mein Album des Jahres. Ich fand die "Manslaughter" ja schon sehr unterhaltsam, aber hier haben Ice-T und Co. etwas geschafft, was ihnen wohl die wenigsten Leute zugetraut hätten: ein knüppelhartes Brett von Album, auf dem jeder Song super ist. Den Humor der Vergangenheit hat man quasi komplett über Bord geworfen und durch eine extreme Dosis Angepisstheit ersetzt, und musikalisch ist man tight wie nie unterwegs. Es regnet Hooks, Soli, Blastbeats und alles, was man sich als Metal-Fan wünscht. Dazu haut Ice-T seine ganze Wut über das politische und soziale Klima in den USA in Tracks wie "Black Hoodie" und "This is Why We Ride". Neben den politischen Tracks finden sich ein superbes Slayer-Cover und ein ebenfalls an selbige erinnerndes Leitthema über Blut und Morde im weiteren Sinn. Kurz: inhaltlich das wichtigste Album des Jahres, musikalisch fantastisch. Selbst, wer die Band bisher belächelt hat, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren.


Steven Wilson - To the Bone
Schon bei Porcupine Tree mochte ich die musikalisch homogeneren Scheiben lieber, und auch für SW solo hat sich daran wenig geändert. Ergo tue ich mich mit "To the Bone" etwas schwer, die Scheibe ist eben sehr deutlich eher eine Sammlung guter Einzelsongs als ein wirkliches Album. Es gibt viele, viele tolle Momente ("Nowhere Now", "Blank Tapes", "Pariah", "Song of Unborn", "Song of I"), aber im Zusammenspiel auf Albumdistanz ist mir das nicht schlüssig genug, um im Schaffen von Wilson eine herausgehobene Rolle zu spielen. Es ist immer noch eine 8,5 oder so, aber damit im Gesamtwerk leider tatsächlich leicht unterdurchschnittlich. Ich muss mich manchmal regelrecht daran erinnern, dass es das Album auch noch gab, und lege im Zweifel lieber "Deadwing" auf.

Zwei Reviews, die passen wie Arsch auf Eimer.
Benutzeravatar
Defeated Hero
Beiträge: 5507
Registriert: 04.08.2012 17:05
Wohnort: Bei Osnabrück
Kontaktdaten:

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Defeated Hero »

Hatte es ja schonmal erwähnt, 2017 fand ich musikalisch absolut herausragend. Bis zum Schluss haben bei mir 3 Alben um den ersten Platz gekämpft, generell finde ich aber meine Top 5 so stark, dass ich da auch mit jedem gewürfelten Ergebnis zufrieden wäre. Plus dann nochmal 5-6 weitere Scheiben, die ich richtig, richtig stark finde.

Meine Top 5:

Darkest Hour – Godless Prophets and the Migrant Flora
Quasi das Album, auf das ich seit ihrem 2005er-Meisterstück Undoing Ruin gewartet habe, das für mich immer noch zu den besten Scheiben der 00er-Jahre gehört. Gerechnet hatte ich damit allerdings nicht mehr, denn nach den letzten 2-3 Vollgurken war die Band bei mir schon längst abgeschrieben. Eigentlich hätte ich noch nicht mal reingehört, wenn ich nicht zufällig gelesen hätte, dass sie nun auf Southern Lord gelandet sind und Converges Kurt Ballou die Scheibe produziert. Und dann machst du den ersten Song an und musst erst dreimal checken, ob du dich nicht vertan hast, denn das kann ja unmöglich sein, dass diese Band so ein energiegeladenes, alles niedermähendes Geschoss raushaut.
Wie zu ihren Anfangstagen lassen Darkest Hour sich hier wieder von Knüppelbands wie The Haunted, At the Gates und Dark Tranquillity inspirieren, drehen den Aggrolevel allerdings voll auf 12 und die knackige Produktion tut ihr Übriges dazu, dass man für jede Verschnaufpause auf diesem 44-minütigen Höllenritt schon fast dankbar ist. Völlig wahnwitzige Drumabfahrten, Gitarrenduelle der Spitzenklasse und unter all diesem Gebretter trotzdem noch Melodien, die dich bis in den Schlaf verfolgen.
Obwohl das eine meiner ersten Anschaffungen in diesem Jahr war, sitze ich immer noch ungläubig davor und kann mich nicht satthören. Mit Godless Prophets haben Darkest Hour nicht nur an das Highlight ihrer Schaffensphase angeknüpft, sondern tatsächlich noch übertroffen. Eine der größten positiven Überraschungen, die mir jemals untergekommen sind.


Fjørt – Couleur
Ich fand den Vorgänger ja schon bärenstark und jetzt nur schlappe 18 Monate später nochmal dermaßen einen draufzusetzen…unfassbar. Couleur ist prall gefüllt mit Verzweiflung, Melancholie und Texten, die voll in die Magengrube hauen, gleichzeitig aber auch durchzogen mit packenden Melodien, begeisternd hohen Gitarrenwänden und vereinzelten Hoffnungsschimmern. Massive Brecher wie Windschief, Mitnichten oder Zutage erinnern mit ihrer Wucht an Bands wie Gojira, Mastodon und The Ocean, werden aber auch von packenden Refrains und Piano-Passagen aufgebrochen, zugänglichere Songs wie Magnifique und Eden bleiben dank poppiger Einsprengsel direkt im Ohr hängen und der von Sprechgesang und Drumbeats dominierte, ruhige Anti-Fascho/AfD-Song Raison zeigt dann nochmal klar das politische Gesicht der Band. Ein durch und durch emotionsgeladenes Album einer Band auf ihrem kreativen Höhepunkt. Absolut fantastisch.


Incendiary – Thousand Mile Stare
Hardcore-Platten dieser Art, die mich schon beim ersten Hör völlig unerwartet aus den Latschen hauen, kommen auch echt nur alle paar Jahre mal raus, und somit gesellt sich Thousand Mile Stare von Incendiary nun zu Lieblingen wie Fever Hunting von Modern Life Is War, Merciless von Most Precious Blood oder Defeaters Empty Days & Sleepless Nights. Eine einzige Abrissbirne und der angepisste, oftmals an Zack de la Rocha (Rage Against the Machine) erinnernde Gesang ist noch das Sahnehäubchen oben drauf. Ein Album, von dem ich jetzt schon weiß, dass es hier auch in 10 Jahren noch rotieren wird.


Mastodon – Emperor of Sand
Nach den letzten unfokussierten Alben haben Mastodon auf Emperor of Sand für mich relativ unerwartet wieder zu alter Stärke zurückgefunden und sämtliche Schaffensphasen der Band zu einem homogenen, durchweg starken Album verschmolzen. Fast jeder Song hat einen Killerhook und bspw. Ancient Kingdom und Jaguar God gehören für mich inzwischen zu Highlights der gesamten Banddiskografie. Die kurz darauf veröffentlichte EP Cold Dark Place finde ich auch cool, zudem auch endlich zum ersten Mal live gesehen…hervorragendes Mastodon-Jahr für mich.


Propagandhi – Victory Lap
Propagandhi haben 2009 mit der Progmetalhardcorepunk-Überscheibe Supporting Caste ein Album veröffentlicht, das einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat und mindestens zu meinen Alltime Top 3 gehört. Dementsprechend ist jede neue Veröffentlichung für mich ein Ereignis und glücklicherweise ist Victory Lap wieder etwas mehr auf den Punkt als der Vorgänger Failed States, den ich im Nachhinein etwas sperrig und enttäuschend finde. Hier haben sich mit When all your fears collide und Nigredo zwar auch zwei kleinere Stinker eingeschlichen (die glücklicherweise von einigen Übersongs wettgemacht werden), aber trotzdem ist Victory Lap ‘ne hervorragende Platte, die Kopf und Herz begeistert.


Der Rest:

Abhorrent Decimation - The Pardoner
Bißchen als ob Himsa und The Black Dahlia Murder ein Baby gemacht hätten. Finde ich general zwar ziemlich gut, die Scheibe ist allerdings etwas überproduziert und der Gesang auf Dauer etwas zu eindimensional.

August Burns Red – Phantom Anthem
Kickt mich nicht so wie der herausragende Vorgänger. Dennoch natürlich ‘ne runde Sache.

Blood Command – Cult Drugs
Killerscheibe und wirklich nur Hits. Einerseits extrem kurzweilig, andererseits aber auch experimentierfreudig und eigenständig wie sonstwas. Punk, Pop, Metal, (Post-) Hardcore, Popowackel-Boogie, ein bißchen was von Comeback Kid, At the Drive-In, Billy Talent, Refused, Paramore, aber von keinem so richtig. Geile Band.

Body Count – Bloodlust
Muss ja ehrlich sagen, dass ich die immer so unter Asi-Mucke verordnet habe, aber die Platte ist ja mal echt fett. Dicke Überraschung.

Brutus – Burst
Richtig gutes Debüt aus Belgien mit ordentlichem Postcore-, Metal-, Shoegaze-, Punk-Mischmach und Frau am Mikro. Fans von Kylesa, Oathbreaker, Converge, Dillinger Escape Plan -> reinhören.

Comeback Kid - Outsider
Eine meiner Lieblings-Hardcorebands, mit dieser Scheibe werde ich aber einfach nicht warm und finde sie stellenweise sogar richtig gekünstelt. Wirkt eher wie 'ne Pflichtplatte und nicht wie ein Werk aus Leidenschaft, in jeder Hinsicht durchschnittlich.

Converge – The Dusk In Us
Muss sich bei mir mit der überragenden All we love we leave behind messen und irgendwie komme ich nach mehreren Durchgängen nicht umhin zu sagen: Hier fehlt was, und Fan von deren Longtracks war ich auch noch nie so richtig. Trotzdem gut.

Currents – The Place I Feel Safest
Ein richtig beeindruckendes Debütalbum. Eigenständiger, proggiger Metalcore mit technischer Finesse, ordentlich Stakkato und teils recht düsteren Texten. Fans von Architects, Textures, Misery Signals & Co. sollten mal ein Ohr riskieren.

Disbelief - The Symbol of Death
An sich zwar echt 'ne gute Platte und vermutlich meine zweitliebste Disbelief nach Spreading the Rage, leider bin ich aber viel zu selten in der Stimmung, um die aufzulegen. Die etwas zu lang geratene Spieldauer dürfte sicherlich auch ihren Teil dazu beitragen.

Dropkick Murphys - 11 Short Stories of Pain and Glory
Richtiger Haufen Hundekacke mit einigen richtig peinlichen Songs. Steuern für mich geradewegs auf den Abgrund der völligen Bedeutungslosigkeit zu.

Dying Fetus - Wrong one to fuck with
Die Vorgängerscheibe Reign Supreme finde ich nach wie vor richtig super, dieser hier fehlen aber ein paar wirklich herausragende Songs. Solide eben, aber leider auch nicht mehr.

Get the Shot – Infinite Punishment
Kurzweilige Platte für Freunde von Slayer-lastigem Hatebreed/Terror-Hardcore. Wird keinen Originalutätspreis gewinnen, ist aber halt 'ne richtige Abrissbirne. Anspieltipp: Blackened Sun.

Grave Pleasures - Motherblood
Wie die Meisten finde ich die Beastmilk super und das Grave Pleasures-Debüt verzichtbar, auf Motherblood haben sie aber tatsächlich wieder die Kurve gekriegt. Trotzdem hat sie's bei mir aber nicht in den Poll geschafft, weil sie insgesamt ein wenig zu kalkuliert klingt und als ob man sich einzelne Beastmilk-Songs als Schablone genommen hätte.

Lo! - Vestigial
Grundsolides Sludge/Death/Black/Post-Hardcore-Geballer irgendwo zwischen Rotten Sound, frühen The Ocean, Mastodon und Cult of Luna. Würde die zum Ende hin nicht etwas an Drive verlieren und hätte stattdessen zwei zwingendere Songs, wären die Top 15 auch drin gewesen.

No Warning - Torture Culture

Das war nochmal 'ne Überraschung zum Jahresende. Ein lässiger 90er-Throwback, Exodus, Exhorder, Suicidal Tendencies, Faith No More, Ministry, Crowbar...von allem findet sich hier ein bißchen. Hat im HC-Thread viel Anklang gefunden, wäre aber vermutlich sogar noch eher was für den Knüppelbereich gewesen, denn das dürfte tatsächlich noch mehr Leuten gefallen.

Prong – Zero Days
Inzwischen Stammgast in meinen Top 10 und dank der ganzen coolen Scheiben seit dem Comeback generell zu einer meiner Lieblingsbands geworden. Zero Days finde ich auch wieder sehr stark, zumindest bis zum letzten Drittel eigentlich nur Hits. Könnten trotzdem mal ‘ne kurze Verschnaufpause einlegen, 4 Alben binnen 5 Jahren…reicht erstmal.

Rise Against -Wolves
Die letzten Alben fand ich alle eher Gähner bis völlig scheisse, aber Wolves hat durchaus wieder seine Momente, auch wenn sich mir bei einigen Songs immer noch die Fußnägel hochrollen. Sind inzwischen halt massenkompatibel, was willste machen. Ganz okay.

Sepultura - Machine Messiah
Hatte mir seit Roots keine Sepultura mehr geholt, aber Machine Messiah hat mich Anfang des Jahres positiv überrascht und hat ein paar richtig starke Songs. Dennoch hat das Album bei mir schon nach wenigen Wochen seinen Reiz völlig verloren, ist wohl auch einfach nicht mehr meine präferierte Musik.

Slope – Losin‘ Grip
Herrje, ist die geil! Zwar kein Album, sondern „nur“ eine EP, hat es aber dennoch in meine Top 10 geschafft. Suicidal Tendencies-mäßiger Hardcore/Punk/Thrash, groovy und lässig as fuck, jeder der 6 Songs ein riesengroßer Volltreffer. Kann der Rest meines Polls froh sein, dass da tatsächlich nicht noch 4-5 Songs mehr drauf sind.

The Black Dahlia Murder - Nightbringers
Nocturnal und besonders Unhallowed werden auf ewig einen Platz in meinem Herzen haben, irgendwie geben mir die neuen Alben aber überhaupt nix mehr, weil die mich mit ihrem Sound auch einfach nicht mehr überraschen können.

Trapped Under Ice - Heatwave
Dieser Crossover-Hardcore ist in den letzten Jahren mein neuer Jam, Turnstile und Angel Du$t machen das meiner Meinung nach aber 'ne Stufe besser. Trotzdem 'ne kurzweilige Platte.

Within the Ruins – Halfway Human
Hatte ich vorher immer kategorisch abgelehnt, aber die Platte fetzt echt harsch. Cyber-Prog-Death oder so zwischen Revocation, Born of Osiris, Fear Factory und Animals As Leaders. Brauch ich jetzt keine 5 Scheiben von, aber die hier bockt mich schon tierisch.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19880
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Apparition »

Defeated Hero hat geschrieben:
No Warning - Torture Culture

Das war nochmal 'ne Überraschung zum Jahresende. Ein lässiger 90er-Throwback, Exodus, Exhorder, Suicidal Tendencies, Faith No More, Ministry, Crowbar...von allem findet sich hier ein bißchen. Hat im HC-Thread viel Anklang gefunden, wäre aber vermutlich sogar noch eher was für den Knüppelbereich gewesen, denn das dürfte tatsächlich noch mehr Leuten gefallen.
Jau, allerdings. In den Hardcore-Thread schau ich natürlich nie rein, aber das ist so eine Sorte Geballer, die bei mir voll ins Zentrum trifft. Danke für den Tip, die muss vielleicht her. Und bitte mit Power Trip auf Tour kommen.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
Rivers
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9408
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Rivers »

** The Afghan Whigs: In Spades

Pop/Rock/Soul, irgendein Alternativ-Bastard aus der Whisky/Champagner Crime-Gosse. Crooniger Gesang, wundervolle Melodien, nach 30 Minuten ist das Album vorbei, 10 Songs, kleine Perlen wie Demon In Profile. So zufrieden bei einem Album war ich das ganze Jahr nicht. Wer alternativen Rock mag, sollte unbedingt reinhören.

** Anathema: The Optimist

Ganz nettes Album, aber die Band sollte mal aus ihrer Ecke rauskommen. So wie Ploppi schrob sind die immergleichen kaugummiartigen Aufbauten der Songs doch schon etwas ausgelutscht. Ein paar gute Ideen gibt es wieder und insgesamt kann ich das Album besser hören als den Vorgänger, überzeugend isser aber nicht.

** Annihilator: Triple Threat

Die Akustikscheibe ist grandios. Eine Thrashband unplugged kann also funktionieren, wenn sie ein paar ihrer guten ruhigen Lieder spielt. Alle scheinen Spaß in den Backen zu haben, das Album klingt gut, der Sänger klingt unaufdringlich aber positiv dienlich. Sehr feine Idee und Umsetzung.

** Deep Purple: Infinite

Ja, da war was. Meine TOP5-Lieblingsband hat ein Album veröffentlicht. Und es sollte auch gut sein. Ich hatte auch mal reingehört. Aber ich werde alt und verbittert und höre mir nur die alten Sachen an, denn früher, ja früher, war alles besser. Nein, im Ernst: Ich habe großen Respekt davor, mit welchem hocherhobenen Haupt die Band ihre Alben veröffentlicht und ihr Lob und ihren Ruhm einheimst.

** Elder: Reflections of a Floting World

Flächiger Stoner-Psych-Rock, der von A nach Z fließt und wieder zurück. Kann ich super hören, mir steht das Ohr und der Mund offen, die CD klebt mal wieder im Autoradio fest und läuft und läuft und läuft. Live gesehen, für laut befunden, gute Band.

** Marty Friedman: Wall of Sound

Es ist so eine Sache mit den Instrumental-Alben von Friedman: Sie werden immer angekündigt wie ZZ-Top Alben: Mehr Blues/ mehr Metal, wieder wie früher. Aber es kommt ein Plastikgeknüppel raus, mit verspielten Frühlings-Melodien. Ich denke mal erheblich beeinflusst von seinem japanischen Zuhause. Fett, überbordend, schmalzig.

** Foo Fighters: Concrete And Gold

Die lief doch öfter nebenher, als das Album eigentlich wert ist. Es fängt gut an, weit und offen und poppig und Queenig und Aerosmithig, dann aber zuviel Geschrei und etwas unausgewogene Songs. Aber: das erste Foo Fighters Album, dass ich wenigstens mal durchhören konnte, auf Dauer halt auch zu anstrengend mit dem ewig auf die 12 Gegrohle, dafür aber schön abwechslungsreich.

** Horisont: About Time
Classic Rock. Stört nicht.

** Japandroids: Near To The Wild Heart Of Life

Danke Pete³. Super Album, meine Krücke für den Sommer. Tausendmal gehört, tausendmal genossen. Fiel in etwa in die Zeit mit Bruce Springsteen auf seiner Thunder Road.

** Kreator: Gods of Violence

Leider doch nicht mehr als paarmal gehört. Mir fehlt da der Fortschritt, das ist alles gut und nett und wirklich der Versuch Anspruch und Melodie, Kunst und Unterhaltung, E und U Musik zusammenzuführen. Aber dann sollten die mal mehr als diese 5/9 Takte machen und mal nicht über die Finanzkrise der ersten Hansestädte singen, sondern endlich nochmal einen guten Rocker, so wie früher. Mit fetten Gitarren und Wumms und richtig geilen Leads... Ach, machen die schon seit 3 Alben? Hmmm... Ein Album bei dem ich denke, Phantom Antichrist reicht ja erstmal... Ich werde wahrscheinlich nächstes Jahr richtig in das Album hören und dann finde ich es wahrscheinlich interessanter als jetzt.

** Mastodon: Emperor of Sand / Cold Dark Place

Kein Album hat mich weniger interessiert und gefesselt als das Mastodon Album. Ich konnte es einfach nicht hören, es passte wohl einfach nicht in die Zeit. Ich hatte das Gefühl, dass ich nichts neues höre, vielleicht was schönes, vielleicht auch nicht. Ganz komisch und das "Meh" des Jahres.

** Moonspell: 1755

Blockbuster Kino mit portugiesischem Gesang. Sehr nah an hassenswertem Tralala Metal, aber sie kriegen die Kurve durch gute Songs. Wieder typisch Moonspell: kann man 3x hintereinander hören, während man irgendwas anderes macht.

** Pain Of Salvation: In The Passing Light Of Day

War glaube ich das erste Album im Jahr. Gut angefangen, gut aufgehört. Irgendwie hängt es aber in der hinteren Mitte völlig durch, dazu ein doch etwas langweiliger unterkühlter Sound und manche unschönen 90er Melodie-Referenzen.

** Pallbearer: Heartless

Schwer zu hörendes, aber überzeugendes Album in hässlicher Verpackung. Über das Jahr dann doch etwas nach hinten gefallen.

** Paradise Lost: Medusa

Auch hier hat Ploppinger recht: Bei aller neu gefundenen Aggressivität haben sie irgendwie die Songs verloren. Vielleicht packt mich das Album nochmal, aber seitdem ich seit 20 Stunden die Vallenfyre entdeckt habe, ist mir aufgefallen, dass die Paradise Lost mich nicht mehr als vorher interessiert. *g*

** RAM: Rod

Typische RAM Kost, die mir immer wieder gefällt. Quadratisch, wieder etwas altmodischer, praktisch, gut, kalter Wasserschauer, kühles Pils. Wenn ich meine Ohren freimachen will, hilft RAM.

** Solstair: Beredreiminn

Der Anathema Effekt tritt nun auch bei Solstafir ein. Auch hier schrob Ploppmaster-Flash genau richtig: Stimme zu laut, alles irgendwie mal gehört. Wird auch hier Zeit, dass Songwriting und Jammertal sich nochmal etwas wenden und neuausrichten. Isafold ist aber ein richtig toller Song, humorvoll, poppig, nach oben greifend.

** Threshhold: Legends of The Shires

Aus Neugierde reingehört, wenn das hier schon so gefeatured wird. Ich war etwas geschockt, wie süffig-süß das klang und musste doch mal schauen, ob das die Threshhold sind, die dich dachte, dass sie es sind oder nicht oder wie auch immer. Ich bleibe dann doch lieber beim Assasins Creed Fado-Edition Soundtrack von Moonspell als beim Herr der Hobbits Soundtrack.

** Roger Waters: Is This The Life We Really Want?

Überraschung nach 20 Jahren: Ein altmodisch klingendes Album mit vielen, vielen Pink Floyd Referenzen, Waters singt toll, leider habe ich nun ein Album auf dem Trump spricht. The Album the Fans Really Wanted.

** Steven Wilson: To The Bone

Überraschung Teil 2: Wenn das neue Machine Head Album in die Richtung von To The Bone gehen sollte, machen sie nix falsch: Abwechslungsreich, spannend und nur 2 oder 3 sehr mittelmäßige Ausfälle. Mir gefällt das Poppige, Keyboardlastige, mir gefällt der dunkle Massive Attack Touch bei Song Of I, mir gefällt das Solo-Gewitter bei Refuge, mir gefällt alles in allem auch der Fluß am Album. Einzig die beiden Rock-Riff Songs wollen nicht so reinpassen und die Copy/Paste Bongo beim Opener stösst mir etwas sauer auf: Soundmäßig eine gute Idee, aber dauerhaft spielt das doch keiner...
Antworten