Rivers hat geschrieben:Thomas Pynchon: Bleeding Edge
Seit April als Taschenbuch draußen, hat keinen richtigen Übersetzer (jedenfalls habe ich keinen gefunden) aber die Übersetzung wurde wohl mit einem Stipendium gefördert. Naja.
Die Handlung ist kurz vor dem 11. September, es geht um Dot-Com Firmen und verschwörerische Dinge. Liest sich momentan am Anfang recht gut, kann aber noch kompliziert werden. Der Vorgänger war ja recht gut zu lesen. Ich mag das Hin- und Her eigentlich gerne lesen, habe aber manchmal auch nur den Eindruck, dass da etwas viel für etwas wenig reingedrückt wird. Mal abwarten.
Ich habe kürzlich "Der Ozean am Ende der Straße" von Neil Gaiman gelesen und bin enttäuscht.
...und zwar von mir selber, dass ich dieses großartige Stück Literatur nicht a) viel früher und b) mindestens zehn mal gelesen habe. IMO deutlich besser als "American Gods", das andere Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe. Das fand ich zwar recht gut, aber irgendwie sprang der Funke da nicht so komplett über wie beim "Ozean". Das zieht einen dermaßen in seine Geschichte hinein, dass man wieder das kindliche Staunen bekommt, das man mit der Zeit verlernt hat.
I don't need no make up, I got real scars
I got hair on my chest, I look good without a shirt Last.fm | Musiksammler | Goodreads
" ... Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen. ... "
Grauenhaft. Ich habe es nur bis zum Ende gelesen, weil ich wissen wollte, WIE absurd es dann noch wird. Und ja, es wurde noch so richtig bescheuert.
Feral hat geschrieben:Ich habe kürzlich "Der Ozean am Ende der Straße" von Neil Gaiman gelesen und bin enttäuscht.
...und zwar von mir selber, dass ich dieses großartige Stück Literatur nicht a) viel früher und b) mindestens zehn mal gelesen habe. IMO deutlich besser als "American Gods", das andere Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe. Das fand ich zwar recht gut, aber irgendwie sprang der Funke da nicht so komplett über wie beim "Ozean". Das zieht einen dermaßen in seine Geschichte hinein, dass man wieder das kindliche Staunen bekommt, das man mit der Zeit verlernt hat.
Du bekommst einen Haufen Bonuspunkte, und darfst beizeiten entweder das Graveyard Book oder Coraline lesen.
"1356" von Bernard Cornwell.
Quasi die Fortsetzung seiner "Gral"-Reihe, wieder mit Thomas of Hookton, der - nach seiner Suche nach dem Gral - mal wieder auf die Suche nach einer Reliquie geschickt wird.
Diesmal geht´s um das Schwert, mit dem Petrus bei der Verhaftung Jesu einem der Häscher ein Ohr abgetrennt hat.
Typischer Cornwell, viel Kirchenkritik, viele Kämpfe und am Ende wird die Hauptperson - wie immer - in eine der historischen Schlachten des 100jährigen Krieges verwickelt.
Diesmal ist´s die Schlacht von Poitiers. Ebenso werden einige lose Fäden aus der Gralsreihe aufgenommen und beendet, man muss diese Bücher allerdings nicht gelesen haben, 1356 steht für sich selbst.
Insgesamt solide Unterhaltung, typisch Cornwell halt.
Feral hat geschrieben:Ich habe kürzlich "Der Ozean am Ende der Straße" von Neil Gaiman gelesen und bin enttäuscht.
...und zwar von mir selber, dass ich dieses großartige Stück Literatur nicht a) viel früher und b) mindestens zehn mal gelesen habe. IMO deutlich besser als "American Gods", das andere Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe. Das fand ich zwar recht gut, aber irgendwie sprang der Funke da nicht so komplett über wie beim "Ozean". Das zieht einen dermaßen in seine Geschichte hinein, dass man wieder das kindliche Staunen bekommt, das man mit der Zeit verlernt hat.
Ich rate als nächstes zu Neverwhere. Das fand ich sogar noch etwas toller.
Danke euch für die Empfehlungen In meinem letzten Rebuy-Paket waren "Neverwhere" und "Stardust", beide für n Appel und n Ei, dabei, also wird's dann demnächst wohl erstgenanntes werden. Grundsätzlich hab ich den guten Mann aber eh auf dem Schirm und werde mir da noch einiges mehr anschaffen.
I don't need no make up, I got real scars
I got hair on my chest, I look good without a shirt Last.fm | Musiksammler | Goodreads
NegatroN hat geschrieben:Wenn das auf einen Band zutrifft, dann für mich auf Dream Country. Den sehe ich inhaltlich am weitesten vom Plot weg, wobei er sich letztlich natürlich auch um das Hauptthema dreht und die Figur und die Entwicklung von Dream erklärt. Aber für mich doch abstrakter als bei World's End. Zu dem Zeitpunkt hat sich Dream ja schon ziemlich verdichtet und da passen die Stories eigentlich ausnahmslos genau rein. Und der Abschluss des Sturms ist auch richtig groß.
Dream Country = A Dream Of A Thousand Cats + A Midsummer Night's Dream = Höhepunkte der Serie.
Vor allem A Midsummer Night's Dream ist zum Heulen großartig, immer wieder.
"Was schreckt Euch am meisten an der Reinheit?"
"Die Eile."
Timothy Snyder - The Red Prince
Zum einen ein Buch das für jeden, eher an den obskuren Randnotizen der Geschichte interessierten etwas sein sollte, zum anderen aber auch für die ganzen Alan Furst Fanboys (hier im Forum wohl Rotstift und meine Wenigkeit).
Timothy Snyder's The Red Prince recounts the personal histories of members of the Habsburg dynasty during an epoch dominated by emerging national identities and modern ideologies. The book focuses on Wilhelm von Habsburg (1895-1948), the "Red Prince," who was a Habsburg archduke, a member of the Order of the Golden Fleece, an officer in the Austrian army, a Ukrainian colonel, a playboy, and would-be king of Ukraine.
(.....)
But there are so many chapters to this completely absorbing tale, leading through bivouac and boudoir, spying, secrecy and scandal. It is also a tale of a chameleon, a man who at various times in his life could have best been described as Italian, Polish or Ukranian, who tried to become a French citizen, and later insisted (successfully) he was racially German and deserved the rights of citizenship under National Socialism – thus enabling him to reclaim a large measure of the family fortune.
After World War II, and years of spying for the Allies – first against Hitler and then against Stalin – he was arrested in Vienna by the Soviets and smuggled off to Kiev where he was interrogated as a traitor.
On August 12, 1948, he was convicted of many of the acts of which he was probably most proud: of aspiring to be king of Ukraine in 1918, of leading the Free Cossacks in 1921; and of serving in British and French intelligence during and after the war. “Soviet law was retroactive and extraterritorial,” Snyder explains, “reaching backwards across the decades to a time before the Soviet Union, and outwards to territories over which Moscow had never exercised sovereignty.”
He was sentenced to 25 years in prison, and died six days later from the tuberculosis his jailors declined to treat.
Ein Roman in einer fiktiven Vergangenheit, in der Hitler, Goebbels, Röhm und Georg Strasser 1932 ermordet werden. Der ermittelnde Kommissar wird bei der Aufklärung der Fälle immer weiter in die daraus entstehenden politischen Wirrungen verstrickt.
Schöne Idee, leider nur mäßig umgesetzt. Die Handlung ist ganz spannend, wirkt aber teilweise schon etwas bemüht. Dazu kommen leider einige sprachliche Schwächen.
Insgesamt bessere Mainstream-B-Ware. Kann man lesen, wenn man gerade nichts besseres zur Hand hat.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
infected hat geschrieben:Timothy Snyder - The Red Prince
Zum einen ein Buch das für jeden, eher an den obskuren Randnotizen der Geschichte interessierten etwas sein sollte, zum anderen aber auch für die ganzen Alan Furst Fanboys (hier im Forum wohl Rotstift und meine Wenigkeit).
Timothy Snyder's The Red Prince recounts the personal histories of members of the Habsburg dynasty during an epoch dominated by emerging national identities and modern ideologies. The book focuses on Wilhelm von Habsburg (1895-1948), the "Red Prince," who was a Habsburg archduke, a member of the Order of the Golden Fleece, an officer in the Austrian army, a Ukrainian colonel, a playboy, and would-be king of Ukraine.
(.....)
But there are so many chapters to this completely absorbing tale, leading through bivouac and boudoir, spying, secrecy and scandal. It is also a tale of a chameleon, a man who at various times in his life could have best been described as Italian, Polish or Ukranian, who tried to become a French citizen, and later insisted (successfully) he was racially German and deserved the rights of citizenship under National Socialism – thus enabling him to reclaim a large measure of the family fortune.
After World War II, and years of spying for the Allies – first against Hitler and then against Stalin – he was arrested in Vienna by the Soviets and smuggled off to Kiev where he was interrogated as a traitor.
On August 12, 1948, he was convicted of many of the acts of which he was probably most proud: of aspiring to be king of Ukraine in 1918, of leading the Free Cossacks in 1921; and of serving in British and French intelligence during and after the war. “Soviet law was retroactive and extraterritorial,” Snyder explains, “reaching backwards across the decades to a time before the Soviet Union, and outwards to territories over which Moscow had never exercised sovereignty.”
He was sentenced to 25 years in prison, and died six days later from the tuberculosis his jailors declined to treat.
Das ist es auf jeden Fall, ich habe es jetzt halb durch und bin richtig angefixt. Und in einem Monat ist es ja bereits soweit mit dem neuen Buch von Alan Furst
Also noch mehr anders als seine anderen Bücher schon anders waren. Ich kann gar nicht glauben, dass das immer der gleiche Typ ist... Der Stil ist klar, sachlich kühl, berichtend. Und die Stimmung ist .. kalt, creepy, fast unangenehm. Ein kleines bisschen erinnert es mich an Gaimans Coraline, nur viel fieser.
Also, ich bin ja eh devoter Fanboy. Aber jetzt bin ich doch wieder baff.
Deornoth hat geschrieben:China Mieville - This Census-Taker
Wie gut
Wie anders
Also noch mehr anders als seine anderen Bücher schon anders waren. Ich kann gar nicht glauben, dass das immer der gleiche Typ ist... Der Stil ist klar, sachlich kühl, berichtend. Und die Stimmung ist .. kalt, creepy, fast unangenehm. Ein kleines bisschen erinnert es mich an Gaimans Coraline, nur viel fieser.
Also, ich bin ja eh devoter Fanboy. Aber jetzt bin ich doch wieder baff.
Das ist bei Miéville eh völlig faszinierend, wie sehr er seinen Stil und die Sprache immer an die Erzählung anpasst. Ich hab mich schon ein paar Mal auf den ersten Seiten gefragt, ob das Buch wirklich von ihm ist. Das kenn ich so von keinem anderen Autor.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for