Hallo, Menschen!
So eine interessante Rezension zum Album hab ich auf der Webseite
http://www.musikreviews.de gefunden.
"Die Schönheit unserer Jugend“ - wer von uns erinnert sich daran eigentlich noch?
Wer „The Beauty Of Our Youth“ auflegt, wird vielleicht schon wegen dieses Album-Titels angeregt, noch einmal an Vergangenes zu denken. An glückliche, aber auch leidvolle Zeiten. Und hier kommt nun der ideale Soundtrack „unserer Jugend“, der allerdings nicht mit deutscher Akkuratesse und Selbstdisziplin daherkommt, sondern mit nordischer Natürlichkeit und Melancholie, direkt aus Trondheim, der norwegischen Hafenstadt an der Flussmündung des Nidelva. Und selbst wenn die Promo-Schreiben für uns Kritiker manchmal doch deutlich zu Übertreibungen neigen, so kann ich der folgenden Aussage doch unumwunden zustimmen: „‘The Beauty Of Our Youth‘ ist ein Album, das gekonnt die Schönheit der Landschaft widerspiegelt und ein Manifest nordischer Melancholie zu sein scheint, auferstanden aus moosigen Wäldern, durch nebelige Berge streifend, um letztendlich in der rauen See zu versinken. Dynamisch, aufregend und entspannend zugleich.“
Begeben wir uns nun aber von diesen Natur-Metaphern in Richtung musikalischer Vergleiche, die beim Hören dieser CD einem unweigerlich in den Sinn kommen. SOUP vereinen sehr geschickt die spannendsten Strömungen progressiver Rockmusik, indem sie englischen New Art Rock von PORCUPINE TREE bis CRIPPLED BLACK PHOENIX auf skandinavischen, atmosphärischen Prog zwischen SIGUR RÓS und EFTERKLANG sowie kanadischen Post Rock im Sinne von GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR vermischen. Eine progressive Suppe also mit den besten Zutaten - auch wenn die Grundstimmung unüberhörbar bereits erwähnter nordischer Ruhe und Melancholie huldigt.
„The Spirit Lodge“, der sechseinhalbminütige Eröffnungssong, durchdringt sogleich den SIGUR RÓS-Geist und nimmt uns auf eine Reise mit, die uns in ähnlich dunkle Abgründe führt, wie sie auf dem geheimnisvollen Cover des Albums zu bewundern sind. Lange habe ich gerätselt, was darauf zu sehen ist - Ein Mädchen, das einen Wolf auf dem Rücken mit sich führt? - am Ende aber aufgegeben, wirklich Konkretes zu sehen. Es bleibt das Geheimnis des Betrachters, genauso wie die Musik hinter dem Cover jede Menge Geheimnisvolles enthält. Immer wieder tauchen, wie z.B. auf „This Place Is A Dream“, zart dahingehauchte Piano-Motive auf, welche plötzlich riesigen Klangwällen entgegenstehen.
Zarter, kristallklarer männlicher Gesang, den akustische Gitarren und Streicher umschmeicheln, geht urplötzlich auf „Transient Days“ erst in Schlagzeug-Gewittern und dann in schweren Post-Rock-Wänden unter, um mit zarten Frauenchören wieder in himmlische Höhen geholt zu werden.
Schon hier verwundert nicht mehr, dass ein PAUL SAVAGE das Album mischte, der sich bereits mit MOGWAI einen Namen gemacht hat.
Auf „Memories Of An Imaginary Friend“ tauchen gar komplette orchestrale Sound-Gebilde mit jeder Menge Streichern auf, die allerdings ein wenig zu pathosschwanger, fast etwa kitschig ausfallen, bis dann „Loralyn“ allen Pathos davonträgt und als akustische Ballade mit einer Spieluhr untermalt genau die Atmosphäre verbreitet, wie sie selbst die isländische Ausnahmeband ARSTIDIR nicht besser hinbekommen hätte, was wohl auch daran liegt, dass zusätzlich eine Sängerin als Duett-Partnerin von ERLEND VIKEN auftaucht.
Der mit etwas über acht Minuten längste Song „Clandestine Eyes“ schwebt dann auf einer epischen Art-Rock-Welle daher, die verhalten beginnend von Minute zu Minute immer mehr Fahrt aufnimmt, damit wir dann mit der Piano-Ballade „A Life Well Lived“ aus dem musikalischen SOUP-Universum verabschiedet werden, natürlich mit dem Gedanken als
FAZIT, dass es im epischen Art-Rock nicht nur den permanent hochgejubelten Musik-Workaholic STEVEN WILSON gibt, sondern wir langsam, aber immer sicherer erkennen müssen, dass in nordischen Gefilden längst Musiker lauern, die ebenbürtige Ideen und gleichwertiges musikalisches Können zu kleinen, progressiven Art-Rock-Kunstwerken entstehen lassen, die ihresgleichen suchen."