Was lest ihr gerade? V2.0

[Feral]

Danach hab ich so drei, vier Kurzgeschichten aus Stephen Kings "Sunset" (engl. "Just After Sunset") gelesen und bin irgendwie ziemlich unterwältigt. Da ist vieles ziemlich plump, und, wie ich finde, nicht durchdacht. Bei einer wurde außerdem "thick as a brick" mit "dick wie ein Backstein" übersetzt. Daraufhin bekam ich Hautausschlag und musste aufhören. Ich kenne sonst original nichts von King und weiß nicht, ob ich das wirklich ändern sollte. Und wenn jetzt einer kommt und sagt "Der Dunkle Turm ist sein Meisterwerk", hau ich ihm einen Tenisschläger über den Kopf

Da haste dir aber auch zielsicher die IMO schwächste Kurzgeschichtensammlung herausgesucht

Wenn du erstmal bei kürzeren Geschichten bleiben willst, probier mal Full Dark, No Stars. Das ganze Buch besteht nur aus vier Geschichten (nicht direkt Kurzgeschichten, eher Novellen), die aber dafür alle richtig geil sind (1922 alleine, ey..).

Das lag halt so im Haus rum. Hab' ich mir mal von meinen Eltern beim Bertelsmann-Club bestellen lassen als für sie nix dabei war
"Full Dark, No Stars" hab' ich mir jetzt mal in die Bestellung mit rein gepackt. Allerdings auf Englisch. Kann schon sein, dass "Sunset" durch die Übersetzungen einiges verliert. Ich fand die Sprache nämlich absolut unauffällig, also jetzt nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht irgendwie besonders hervorstechend. Dafür sind mir ein paar ziemlich ausgelutschte Metaphern aufgefallen, was irgendwie den Eindruck nach unten sacken hat lassen. Aber ich will da jetzt auch nicht vorschnell urteilen und werd' immer mal wieder ranlesen.
Englische bzw. vor allem amerikanische Bücher sind ja meistens günstig, auch wenn die dafür oft total dämlich geleimt sind und so ein total doofes Format haben, bei dem man das Buch nicht ordentlich lesen kann ohne Gefahr zu laufen, es in der Mitte auseinanderzureißen...

Miéville find' ich bislang ganz cool und werde sicher noch das eine oder andere von lesen. Demnächst fängt bei mir aber Ben Aaronovitchs "Rivers of London"-Reihe an!

[Fallen_Angel]

Da haste dir aber auch zielsicher die IMO schwächste Kurzgeschichtensammlung herausgesucht

Wenn du erstmal bei kürzeren Geschichten bleiben willst, probier mal Full Dark, No Stars. Das ganze Buch besteht nur aus vier Geschichten (nicht direkt Kurzgeschichten, eher Novellen), die aber dafür alle richtig geil sind (1922 alleine, ey..).

Das lag halt so im Haus rum. Hab' ich mir mal von meinen Eltern beim Bertelsmann-Club bestellen lassen als für sie nix dabei war
"Full Dark, No Stars" hab' ich mir jetzt mal in die Bestellung mit rein gepackt. Allerdings auf Englisch. Kann schon sein, dass "Sunset" durch die Übersetzungen einiges verliert. Ich fand die Sprache nämlich absolut unauffällig, also jetzt nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht irgendwie besonders hervorstechend. Dafür sind mir ein paar ziemlich ausgelutschte Metaphern aufgefallen, was irgendwie den Eindruck nach unten sacken hat lassen. Aber ich will da jetzt auch nicht vorschnell urteilen und werd' immer mal wieder ranlesen.
Englische bzw. vor allem amerikanische Bücher sind ja meistens günstig, auch wenn die dafür oft total dämlich geleimt sind und so ein total doofes Format haben, bei dem man das Buch nicht ordentlich lesen kann ohne Gefahr zu laufen, es in der Mitte auseinanderzureißen...

Nö, die Geschichten in Just After Sunset werden auch nicht besser, wenn sie im original gelesen werden.

Full Dark.. habe ich auch nur auf Englisch gelesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie zumindest aus einer davon (A Good Marriage) eine Serie gemacht haben. Kann sein, dass sie aus Big Driver auch was gemacht haben. Ob die gut geworden sind, weiß ich aber nicht.
Exzellente Geschichten. Muss ich auch mal wieder lesen.

Das mit dem Format und der Verleimung ist mir noch nie aufgefallen.

[Feral]

Das mit dem Format und der Verleimung ist mir noch nie aufgefallen.

Naja, also die amerikanischen Taschenbücher, die ich habe, zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie ein furchtbar kleines Format haben, in das möglichst viel Schrift reingepackt wird. Quasi den Schriftspiegel wie ein deutsches Taschenbuch, aber auf kleinere Seiten reingepresst. Dazu kommt, dass da fast keine Seitenabstände sind, vor allem zum Innenrand. Und weil die teilweise stark geleimt sind, musst man die öfter mal "mit Gewalt" aufschlagen, was mich als jemanden, der es nicht ausstehen kann, wenn ein Buchrücken gebrochen ist, öfter mal in emotionale Krisensituationen bringt

Ich dachte mir schon, dass "Sunset" eigentlich nicht repräsentativ ist, weil King hier im Forum ja doch ein eher hohes Ansehen genießt und das, was ich so gelesen habe jetzt doch ziemlich trivial war. "Die Höllenkatze" war z.B. ganz nett, aber halt komplett vorhersehbar. Und die Geschichte mit der Atombombe halte ich für einen schlechten Scherz.

[Rivers]

Frederick Forsyth: Die Akte Odessa.

Im Ferienhaus lag dieser Thriller aus dem Jahr 1973 herum und also habe ich den in 3 Tagen durchgelesen. Ein Reporter deckt Anfang der 1960er Jahre einen Geheimbund aus ehemaligen SS-Leuten auf, die sich am Ende des 2. Weltkrieges selbst bei der Flucht und Anonymisierung unterstützt haben, die deutsche Wirtschaft und Teile der Politik infiltriert haben und auch noch international die Weltgeschehen beeinflussen.

Interessant ist das Buch v.a. durch die fast reportagemäßige Darstellung der Repressalien im KZ Riga und auf der anderen Seite die Flucht und Wiedereingliederung der SS-Leute in die Strukturen der BRD. An diesen "Reportagen" hangelt sich das Buch auch entlang, bis es in der 2. Hälfte dann in einen eher konventionellen Thriller verfällt. Forsyth schafft es ganz gut Fakten und Fiktion zu vermischen, reale Personen mit Erfundenen und mixt da einen netten, mäßig spannenden aber zeitgeschichtlich durchaus interessanten Reißer zusammen. Nachteilig ist das stark altmodische Männerbild der 60er Jahre: Schnelle Schlitten, mopsige Miezen und klare Kanten.

Lesenswert für Zwischendurch, für Fans von "Verschwörungstheorien" und bringt einen trotz seiner Einfachheit zum Nachdenken.

[Rivers]

Bei der Gelegenheit gab es in dem Haus noch einen Sammelband DER SPIEGEL 1962/63. Ist eigentlich ähnlich zu heute, nur heute besser gesetzt und übersichtlicher und mit wesentlich kürzeren Artikeln.

Die Werbung wurde bestimmt von Alkohol, Alkohol, Alkohol, Zigaretten und Autos und hier und da Flugreisen bzw. Airlines-Werbung. Und Rasierer-Werbung war immer schon gleich.

[Rotstift]

Frederick Forsyth: Die Akte Odessa.

Im Ferienhaus lag dieser Thriller aus dem Jahr 1973 herum und also habe ich den in 3 Tagen durchgelesen. Ein Reporter deckt Anfang der 1960er Jahre einen Geheimbund aus ehemaligen SS-Leuten auf, die sich am Ende des 2. Weltkrieges selbst bei der Flucht und Anonymisierung unterstützt haben, die deutsche Wirtschaft und Teile der Politik infiltriert haben und auch noch international die Weltgeschehen beeinflussen.

Interessant ist das Buch v.a. durch die fast reportagemäßige Darstellung der Repressalien im KZ Riga und auf der anderen Seite die Flucht und Wiedereingliederung der SS-Leute in die Strukturen der BRD. An diesen "Reportagen" hangelt sich das Buch auch entlang, bis es in der 2. Hälfte dann in einen eher konventionellen Thriller verfällt. Forsyth schafft es ganz gut Fakten und Fiktion zu vermischen, reale Personen mit Erfundenen und mixt da einen netten, mäßig spannenden aber zeitgeschichtlich durchaus interessanten Reißer zusammen. Nachteilig ist das stark altmodische Männerbild der 60er Jahre: Schnelle Schlitten, mopsige Miezen und klare Kanten.

Lesenswert für Zwischendurch, für Fans von "Verschwörungstheorien" und bringt einen trotz seiner Einfachheit zum Nachdenken.

Deutlich besser von Forsyth: Der Schakal. Für mich bis heute der Maßstab an dem sich andere Politthriller messen lassen müssen.

[Thunderforce]

Da haste dir aber auch zielsicher die IMO schwächste Kurzgeschichtensammlung herausgesucht

Wenn du erstmal bei kürzeren Geschichten bleiben willst, probier mal Full Dark, No Stars. Das ganze Buch besteht nur aus vier Geschichten (nicht direkt Kurzgeschichten, eher Novellen), die aber dafür alle richtig geil sind (1922 alleine, ey..).

Das lag halt so im Haus rum. Hab' ich mir mal von meinen Eltern beim Bertelsmann-Club bestellen lassen als für sie nix dabei war
"Full Dark, No Stars" hab' ich mir jetzt mal in die Bestellung mit rein gepackt. Allerdings auf Englisch. Kann schon sein, dass "Sunset" durch die Übersetzungen einiges verliert. Ich fand die Sprache nämlich absolut unauffällig, also jetzt nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht irgendwie besonders hervorstechend. Dafür sind mir ein paar ziemlich ausgelutschte Metaphern aufgefallen, was irgendwie den Eindruck nach unten sacken hat lassen. Aber ich will da jetzt auch nicht vorschnell urteilen und werd' immer mal wieder ranlesen.
Englische bzw. vor allem amerikanische Bücher sind ja meistens günstig, auch wenn die dafür oft total dämlich geleimt sind und so ein total doofes Format haben, bei dem man das Buch nicht ordentlich lesen kann ohne Gefahr zu laufen, es in der Mitte auseinanderzureißen...

Nö, die Geschichten in Just After Sunset werden auch nicht besser, wenn sie im original gelesen werden.

Full Dark.. habe ich auch nur auf Englisch gelesen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie zumindest aus einer davon (A Good Marriage) eine Serie gemacht haben. Kann sein, dass sie aus Big Driver auch was gemacht haben. Ob die gut geworden sind, weiß ich aber nicht.
Exzellente Geschichten. Muss ich auch mal wieder lesen.

Das mit dem Format und der Verleimung ist mir noch nie aufgefallen.

"A Good Marriage" gibts als Film, der kann allerdings überhaupt nichts (was nicht an der Geschichte liegt, die ist super).

Ich lese gerade "Bazar of Bad Dreams", seine neueste Kurzgeschichtensammlung (wobei da aber auch Uralt-Sachen zum Teil mitverwurstet wurden) - So richtig überzeugt hat mich von den Geschichten bisher leider keine. 3 kommen noch. Sind schon gute Sachen dabei, aber von den Meisterwerken wie 1922 doch recht deutlich entfernt.

[Weakling]

"Full Dark No Stars" ist echt super, dazu dann noch "Different Seasons", und wenn dir weder noch gefällt, brauchst du es mit King echt nicht weiter probieren Wobei die beide relativ wenig übernatürlich sind, daher evtl. etwas untypisch, aber IMO ist King dann am besten (Disclaimer: an den Turm habe ich mich noch nicht rangetraut).

[Feral]

"Different Seasons" hatte ich mir auch schon vorgemerkt. Damit, dass es wenig übernatürlich ist, habe ich überhaupt kein Problem.

Ich hab' heute nacht die ersten eineinhalb Kapitel von Ben Aaronovitchs "Rivers of London" gelesen und bin bisher vom lakonischen britischen Humor recht angetan.

[Kaleun Thomsen]

Ich hab' heute nacht die ersten eineinhalb Kapitel von Ben Aaronovitchs "Rivers of London" gelesen und bin bisher vom lakonischen britischen Humor recht angetan.

Jau, da bin ich auch gerade dran. Habe am WE mit dem 2. Band "Schwarzer Mond über Soho" angefangen. Sehr unterhaltsam und witzig.

[FTS]

Die Biographie des verstorbenen Wrestlers Eddie Guerrero. Dessen Tod hat mich 2005 so bestürzt, dass ich das Buch jahrelang nicht lesen konnte. Jetzt habe ich zum Glück geschafft. In "Cheating Death, Stealing Life" geht es neben seiner Karriere vor allem um seinen Absturz in Richtung Medikamente und Alkohol, sowie den Kampf aus der Sucht und den späten Erfolg. Das Buch wurde traurigerweise im gleichen Jahr geschrieben, in dem er gestorben ist. Ein Happy End gibt es in diesem Sinne nicht, wohl aber einen Einblick in die Zerrissenheit einer an Herausforderungen wachsenden Persönlichkeit, die als großartig wahrgenommen wurde, sich selbst aber als ungenügend empfand. Tragischer, aber anregender Lesestoff, der mich als damaligen Fan mit der Sache etwas versöhnt.

[PetePetePete]

Sonntag war ich mal wieder aufm Flohmarkt. Die Beute:

Bjørnstad - Vindings Spiel
JK Rowling - Plötzlicher Todesfall (Hardcover)
Richard Bachmann - Regulator (Hardcover)
Simmons - Terror
Shriver - Wir müssen über Kevin reden
Warren Ellis - Gun Machine
Kempowski - Hundstage

Terror habe ich vor ein paar Jahren aus der Bücherei gehabt und da gelesen, jetzt hab ich das schicke Taschenbuch mal eingepackt für 1,50. Sonst sind das bis auf Gun Machine alles Bücher, von denen ich zumindest schonmal gehört habe, teilweise sogar schon kurz davor war, sie mir zu bestellen.
Jetzt muss ich nur noch ein Regal an die Wand bringen, wo das Zeug (und die letzte Rebuy-Bestellung; und noch andere Bücher, die in den letzten Monaten so angefallen sind) dann endlich einen Platz findet. Ich denke, 1,60m sollten erstmal reichen, ein altes Bohlenbrett vom Dachboden bei meinen Eltern habe ich schon, ich brauche nur noch die selben Winkel wie meine anderen Regale sie haben.

[infected]

Das neue Buch von Alan Furst ist soeben eingetroffen

[Rotstift]

Meins ist noch nicht da.

[infected]

Meins ist noch nicht da.

Oh, ich werde dich ab morgen hier im Forum und per PM so dermaßen zuspoilern