Was lest ihr gerade? V2.0

[Schnabelrock]

*lösch*

[Rotstift]

Mich persönlich hat ja selten ein Sci-Fi Roman so enttäuscht wie Die Drei Sonnen.

Na toll, den habe ich vor 20 Stunden angefangen.

Muss ja für Dich nicht zutreffen, das Teil hat ja reichlich Auszeichnungen abgeräumt.

[Schnabelrock]

Nein, muss es nicht. Aber es wirkt nicht gerade wie Viagra auf meine Nachttischlampe.

[Kaleun Thomsen]

Ich fand "DDS" auch eher so semi, leider. Von der Idee her ziemlich cool und die ersten 200 Seiten waren auch gut, dann wurde es aber zäh und immer abstruser. Den 2. Band schenke ich mir, wird bestimmt nicht besser.

[infected]

Es reicht, wenn man bei Wikipedia die Zusammenfassung liest.

[SirFranklin]

Hm. Da differieren unsere Einschätzungen. Natürlich ist dieses Auffalten der Sophonen in den zweidimensionalen Raum wirr und abstrus, aber gestört hat mich da nix. Bei Büchern geht's mir eher um die Geschichte, die mir der Autor erzählt. Unterhält sie mich oder nicht? Und als Bonus: Regt sie mich zum denken an und erweitert sie meinen Blickwinkel? Den zweiten Punkt erfüllen die Drei Sonnen nicht, jedenfalls bei mir. Aber ich fand die Geschichte gut, sie hat mich mitgenommen. Und das ist es halt, was bei nem fiktionalen Werk letztendlich zählt.

[Rotstift]

Ich fand ja die Grundidee gar nicht schlecht, aber der Stil war erbarmungslos hölzern. Das mag der Übersetzung geschuldet sein, aber die Fortsetzung habe ich auf Englisch probiert und da war es nicht wirklich besser.

[metalbart]

Einstein, Freud & Sgt. Pepper von John Higgs.
Ziemlich unterhaltsames Buch über das 20. Jahrhundert aus Sicht der Physik, Psychologie aber auch Kunst (Malerei, Film, Science Fiktion) oder auch Nihilismus, Sex und Individualismus.

[Nahemah]

Hier auch SF: Ich bin mal mit der "Southern Reach"-Trilogie von Jeff VanderMeer angefangen, gefällt ganz gut bislang.

Das interessiert mich auch, von daher wäre ich auf ein Fazit gespannt

Hätte ich fast vergessen, sorry. Also: ich fand es überaus spannend, sehr einzigartig geschrieben und regt an ganz vielen Stellen zum Nachdenken an. Tatsächlich, wie hier schon gesagt, werden eigentlich durchgängig mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, aber das muss ja nichts schlechtes sein. Man braucht manchmal ein bisschen, um sich in die Figuren reinzufinden. Aber wer mit SF der anderen Art etwas anfangen kann, der sollte hier durchaus mal reinlinsen. Die Geschichte beschäftigt auch wirklich im Nachhinein, was in meiner Welt immer etwas Gutes ist.

Dann gab es in der letzten Zeit noch:

Hape Kerkeling - Ich bin dann mal weg

Für 50 Cent beim Bücherflohmarkt abgegriffen, ich mag den halt echt unheimlich gerne und wollte das längst mal gelesen haben. Lustig, nachdenklich, glücklicherweise mit relativ wenig Religions- oder Glaubensgedöns (er ist da auch sehr abgeklärt rangegangen), und wenn doch, stört es nicht weiter. Dafür ist man immer absolut nah dran an seinem Tagesablauf, oft hatte ich das Gefühl, mitzuwandern. Am großartigsten sind ohnehin die Schilderungen der Begegnungen mit seinen Mitpilgern. Kann man gut wegschmökern.

Andrea Maria Schenkel - Tannöd

Auch ein Mitbringsel vom Bücherflohmarkt. Die Geschichte beruht ja auf den wahren Begebenheiten, die sich auf dem Einödhof Hinterkaifeck zugetragen haben und bis heute nicht geklärt wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Hinterkaifeck) und wurde schon vielfach in Büchern und Filmen verarbeitet. Der Blick in die Seelen einer ach so christlich-braven Dorfbevölkerung zeigt - wenig überraschend - unangenehme Abgründe, und die Erzählstruktur, die aus unterschiedlichsten Perspektiven, Polizeiberichten und sogar eingestreuten Gebeten besteht, ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber sehr gut.

Und jetzt:

Clive Barker - The Scarlet Gospels

Ja!! Es gibt tatsächlich was neues vom Höllenpriester mit den Nägeln im Kopf, und es ist genauso, wie ich mir das Wünsche: blutig, dreckig, fies, lustig, gruselig. Der olle Pinhead schafft es nach all den Jahren immer noch, mich in seinen Bann zu ziehen. Keine großartige Weltliteratur, macht aber Bock, wenn auch natürlich nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet. *g* Natürlich Pflichtlektüre für Barker-Fans. *zu feindin schiel*

[Feindin]

Besitzen tu ich es schon

[Nahemah]

Das ist schon mal ein guter Anfang.

[Undo]

Edward St. Aubryn: immer noch die Melrose "Saga". Puuuuuuh. Ich kämpfe. Buch 1 und 2 waren toll, 3 fand ich nervig und vier könnte noch gut werden. Aber so megatoll wie viele meinen finde ich das nicht wirklich.

[Deornoth]

Hier auch SF: Ich bin mal mit der "Southern Reach"-Trilogie von Jeff VanderMeer angefangen, gefällt ganz gut bislang.

Das interessiert mich auch, von daher wäre ich auf ein Fazit gespannt

Hätte ich fast vergessen, sorry. Also: ich fand es überaus spannend, sehr einzigartig geschrieben und regt an ganz vielen Stellen zum Nachdenken an. Tatsächlich, wie hier schon gesagt, werden eigentlich durchgängig mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, aber das muss ja nichts schlechtes sein. Man braucht manchmal ein bisschen, um sich in die Figuren reinzufinden. Aber wer mit SF der anderen Art etwas anfangen kann, der sollte hier durchaus mal reinlinsen. Die Geschichte beschäftigt auch wirklich im Nachhinein, was in meiner Welt immer etwas Gutes ist.

Oh. Das klingt, als bräuchte ich das dringend. Vielen Dank

[infected]

Ernst Johannsen - Vier von der Infanterie

[PetePetePete]

Anthony Doerr - Alles Licht, das wir nicht sehen

Die ersten fünfzig Seiten erinnern von der sehr verspielten Art, die Geschehnisse Erlebnisse der Kinder darzustellen und gleichzeitig den Horror des Krieges und der Nazis zu vermitteln schon ein bisschen an Die Bücherdiebin von Zusak. Habe aber gestern abend leider noch nicht mehr gelesen, mir fielen nach einem langen Tag immer wieder die Augen zu.
Ich erwarte jedenfalls Großes und habe keine Bedenken, das auch zu bekommen.